Man sollte öfter mal etwas Neues probieren - schon allein deshalb, dass man das Bewährte wieder zu schätzen lernt. So geschehen am Sonntag, als wir uns für ein "American Breakfast" verabredeten. Hinterher nur gedacht: Kein Wunder, dass bald zwei Drittel aller Nordamerikaner übergewichtig sind. Meinen Arterien und dem Cholesterinspiegel zuliebe dann zukünftig doch lieber wieder das gute, alte deutsche Frühstück.
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Es gibt Menschen, die in ihrer Ablehnung gesellschaftlicher Normen und des schnöden Mammons so konsequent sind, dass ich sie dafür bewundere. Wenn sie diese Einstellung dann noch mit Scharfzüngigkeit und Witz verbinden und auf die Bühne bringen, gönne ich ihnen den dafür verliehenen Preis umso mehr. Authentizität ist selten geworden, offensive Ehrlichkeit sowieso. Falls Sie mal ein Stück von Oliver Kluck im Programm eines Theaters sehen - hingehen! Der Mann ist gut.
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Die scheidende Praktikantin hat es auf den Punkt gebracht: "Irgendwie ist das Arbeitsleben doch wie Schule. In der Pause stehen sie alle in Grüppchen herum und lästern übereinander."
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Die Nieren wieder einmal. Meine Abneigung gegen Innereien erweitert sich auf den eigenen Körper.
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Nach dem Festival ist vor dem Festival. Aber ab Morgen dann zwei Tage Pause. Meine Gedanken gehen neidvoll zum Gentleman, der mich eine Woche als Strohwitwe zurücklässt um auf Korfu zu sporteln und mit seinen Kumpels Skat zu kloppen.
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Gestern kam ich nicht dazu. Das Wochenende war ohnehin sehr erfüllt: Ausschlafen, shoppen und am Samstagabend eine wunderbar entspannte Wohnungseinweihungsparty mit einem äußerst leckeren Büffet. Da muss man sich am Sonntag erholen.
Aber nun weiter zu Tag 4 - Dein Hassbuch
Was für Lieblingsbücher gilt, muss ich auch auf Hassbücher anwenden. Wie kann man ein Buch hassen? (Außer den Lehrbüchern über Bilanzierung und Controlling aus dem Studium - manche Dinge muss man selbst als Wirtschaftswissenschaftler nicht wissen, dafür gibt's schließlich Personal.)
Es gibt höchstens Bücher, die mich ratlos, gelangweilt oder ärgerlich zurück lassen, und selbst dann habe ich diese Literatur sicherlich schon längst in die Ecke gefeuert, um mich interessanteren Werken zu widmen. Daher gibt es jetzt lieber eine kleine Auswahl jener Bücher, die oben genannte Kriterien erfüllen:
Das Ärgerliche: Peter Henning - Die Ängstlichen
Dieses Buch habe ich mir eigentlich zugelegt, weil es im Wesentlichen in meiner Heimatstadt spielt und von der Kritik als interessante Familiengeschichte beschrieben wurde. Vermutlich stellte ich mir eine Art Main-Buddenbrooks vor, mit fein gearbeiteten Charakteren, deren Scheitern und Leben man atemlos verfolgt.
Schon nach den ersten 50 Seiten legte ich das Buch das erste Mal entnervt zur Seite. Dunkel dräuende Andeutungen, langweilende Ausführungen zu Charakteren, denen Andeutungen genügt hätten, ein ziemlich unglaubwürdiger Plot, dazu noch das Pendeln zwischen Drama und Sittengemälde einer hessischen mittelgroßen Stadt. Zwei Versuche, mir die Geschichte schön zu lesen, startete ich noch, bis ich auf Seite 104 das Kapitel "Heimatroman" endgültig schloss.
Das Ratlose: Barbara Temelie - Ernährung nach den fünf Elementen
Dazu muss ich nichts sagen. War ein Geschenk einer Heilpraktikerin.
Das Langweilige: Eine ganze Menge
Besonders langweilen mich Bücher, die mit einem vorgeblichen Erkenntnisgewinn nur öde Gemeinplätze bemänteln. Also sämtliche Bücher, die unter Frauenliteratur gehandelt werden. Oder Esoterik-Bücher. Außerdem alle von Donna Leon und Magdalen Nabb.
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Ich kann nur anregen, diese Liste ebenfalls auszufüllen. Mir hilft sie schon als Anregung, mich wieder mehr mit Literatur auseinander zu setzen.
Kommen wir also zu Tag 3 – Dein Lieblingsbuch
Ein wirkliches Lieblingsbuch habe ich nicht. Einige Bücher habe ich mit Genuss mehrmals gelesen. Aber ob dies schon reicht, dass sie zu "Lieblingsbüchern" werden?
Erfreuen kann ich mich indes immer wieder an T.C. Boyles "Drop City". Sein "Wassermusik" allerdings habe ich sofort nach Beendigung in einer indischen Bücherei zur Adoption gegeben, so uninteressant fand ich es. Dafür harrt "Talk, Talk" seit zwei Jahren in der Bibliothek der ungelesenen Bücher aus.
Douglas Couplands Bücher habe ich auch fast alle mehrmals gelesen. Ich mag die Art, wie zart er mit "defekten" Lebensentwürfen umgeht.
Also, ein Lieblingsbuch gibt es nicht. Aber viele Bücher, denen ich einen Gern-gelesen-Button aufkleben würde.
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Dieses Computergefrickel nach dem Crash bedingt notwendigen Neukauf eines Laptops hat den Gentleman und mich noch die ganze vergangene Woche in Atem gehalten. Mittels Adapter, der dann auch am Mittwoch geliefert wurde, konnten wir die alte Festplatte auslesen und so bin ich nunmehr wieder im Besitz aller Dateien der letzten Jahre, welche ich (Hirni, ich!) zwar geupdated habe, - aber verdammich noch eins - auf einen Datenträger, der ersatzlos verschwunden ist.
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Mail vom Vater aus China erhalten. Ich muss ihm unbedingt ein eigenes Blog antragen. Seine Beschreibungen des chinesischen Alltagschaos sind überaus lesenswert. Liebe Chinesen, vor einem muss ich Sie allerdings warnen: Wenn er erst seinen Motorrad-Führerschein auch in China anerkannt erhält, blüht Ihnen was!
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Die letzte Woche vor dem Festival ist naturbedingt immer die stressigste. Die letzten Pressevertreter müssen eingenordet, Interviewwünsche erfüllt und renitente Fotografen auf Abstand von allzu empfindlichen Künstlerseelen gehalten werden. Am Eröffnungstag des Festivals ist noch einmal Adrenalin pur angesagt, aber danach läuft es meist wie von selbst. Obwohl: Möglicherweise macht uns die Hochwassersituation im Osten Brandenburgs noch Schwierigkeiten. Mal sehen.
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Mich mit dem neuen Filmschnittprogramm vertraut gemacht. Die Handhabung ist deutlich einfacher als früher, aber das Projekt - ein Making of des Festival-Highlights zu drehen, das einigermaßen den Arbeitsaufwand und den Einsatz Vieler für ein chorisches Theaterspektakel zeigt - war dennoch einige Nach-Feierabend-Stunden wert. Der Film ist nun auf der Festivalseite online.
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Überhaupt, das Filmen. Ich glaube, ich habe ein neues Hobby entdeckt.
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Diese Krawallsituation gegen Stuttgart 21 hinterlässt mich etwas ratlos. Kann es denn wirklich sein, dass ein paar Bäume Anlass dazu geben, dass sich Staatsvertreter und Bürger in wenig verantwortungsvoller Art und Weise versuchen die Köpfe einzuschlagen? Verhältnismäßigkeit hin oder her. Oder bricht sich hier nicht viel eher eine latente Unzufriedenheit mit "denen da oben", also den gewählten Volksvertretern Bahn (sic!)?
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Sonst: wenig.
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Gestern begonnen, bin ich guten Mutes die Liste tatsächlich jeden Tag fortzusetzen. Seit ich lesen kann, also seit ziemlich genau 33 Jahren, gilt meine Leidenschaft den geschriebenen Lettern.
Also auf zum zweiten Tag mit der schönen Aufforderung
Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst.
Wir, der Gentleman und ich, besitzen nicht nur eine umfangreiche Bibliothek über zwei Wohnsitze verteilt, sondern auch eine Bibliothek der ungelesenen Bücher im Schlafzimmer. Locker 2 x 1 m füllen die Neuerwerbungen, die uns der freundliche Internethändler zugesandt hat oder die ganz zufällig und ungewollt beim Kulturkaufhaus oder Buchladen in unserer Tasche landeten. Ruin, dein Name ist *mazon.
Vorbestellt und vergangene Woche geliefert, muss das nächste Buch so bald als möglich ausgelesen sein, denn der Gentleman wird nach der (mühsamen) Beendigung von Schätzings "Limit" auch sofort lesen wollen:
Volker Kutscher - Goldstein
Der dritte Roman um den Helden Gereon Rath spielt im Berlin der 30er Jahre, in einer Welt, kurz bevor der Naziterror beginnt. Der Rheinländer, versetzt nach Berlin, teilt das Schicksal der Unangepassten, Unbequemen, für die bald kein Platz mehr in Deutschland sein würde.
Die beiden vorangegangene Teile "Der stumme Tod" und "Der nasse Fisch" sind als Kriminalromane mit historischem und politischem Flair sehr unterhaltsam und bringen das Kino samt Wochenschau in den Kopf (seltsamerweise laufen die Bilder bei mir in einem Sepiaton ab). Kutscher recherchierte dafür sehr genau. Er führt den Leser anhand des Tagesablaufs von Rath durch Berlin, stellt sinnvolle Nebenfiguren vor, die zum Lokalkolorit und der richtigen Einordnung der Handlungsstränge beitragen. So kann sich auch der Nichtkenner von Berlin über Orientierungspunkte freuen (das Rote Rathaus!, die Gedächtniskirche!).
Was ich an Kutscher schätze: eine schnörkellose Sprache, die trotzdem genug Emotionen generiert, um sich dem Helden nahe zu fühlen ohne dass einem andauernd "der gute Polizist in einer feindlichen Umwelt" um die Ohren gehauen wird. Und die Darstellung von Kriminalfällen im historischen Kontext.
Außerdem ganz oben auf der Liste der Bald-lesen-wollen-Bücher: das neue und dritte Buch von Tara French (vorbestellt), obwohl ich ihren Erstling deutlich besser und dichter fand als den Nachfolger. Stuckrad-Barres hochgelobtes "Auch Deutsche unter den Opfern" liegt schon auf dem Nachttisch, obwohl ich den Kerl ja absolut widerlich finde. Na, vielleicht hat er sich inzwischen weiterentwickelt. Und vor allem und immer wieder zwischendurch zu lesen: den Lonely Planet Indien. Wir wollen schließlich nicht ganz unvorbereitet reisen.
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Ah, Madame Kaltmamsells Listen sind doch immer wieder großartiger Ansporn mal wieder zu bloggen. Ich werde also heute mit dem ersten Tag beginnen und dann - sofern ich während des Festivals auch nur ansatzweise Zeit finde - fortfahren.
Tag 1 – Das Buch, das du zurzeit liest
Eigentlich lese ich ja immer mehrere Bücher gleichzeitig. Zumindest habe ich an meinen beiden Wohnsitzen auf dem Nachttisch jeweils ein Buch liegen, das dann dort vor Ort ausgelesen wird. Aktuell ist das in der kleinen Stadt hart an der Grenze die Autobiografie von Barack Obama "Ein amerikanischer Traum". Und in Berlin liegt Anita Nairs "Kathakali" neben dem Bett.
Die Autobiografie Obamas ist natürlich in erster Linie für die Geschichtsbücher gedacht. Alle Geschichten sind wohl auf ihren historischen Kontext und Wert bedacht und beschreiben bisweilen etwas gestelzt die politischen Gedanken eines jungen Obama, dessen Präsidentenkarriere noch in weiter Ferne liegt. Interessant wird die Eigendarstellung allerdings durch die farbenfrohe Zusammensetzung seines privaten Umfelds und vieler Randfiguren, die eine scheinbar logische Politisierung besser erklären als jeglicher geschichtliche Exkurs.
Man kann nur erahnen, welchen Widerständen ein farbiger Amerikaner in den 60er und 70er Jahren entgegen treten musste, wenn er versuchte trotz guter Ausbildung die gläserne Decke zur Macht zu durchbrechen. Was mir ein wenig fehlt, sind Fotos von Familie und Obama selbst. Vor einigen Wochen hat seine Schwester Auma Obama, eine Germanistin, ihr Buch vorgestellt, und zum ersten Mal gab es ein Gesicht in seiner Familie. Vielleicht wäre auch ein Foto seiner Mutter hilfreich gewesen um besser begreifen zu können, welchen Drahtseilakt zwischen "Schwarz" und "Weiß" Obama auch innerhalb seiner Familie tanzen musste.
Zu "Kathakali", das ich mir hauptsächlich aus Fernweh-Gründen zugelegt habe, kann ich noch gar nichts sagen. Ich komme nicht so recht in die Geschichte hinein. Die Sprache ist sperrig, fast antiquiert, aber ich vermute, dass die Übersetzerin Anette Grube sich darin dem englischen Original angenähert hat. Ich nehme mir für das kommende Wochenende einen neuen Anlauf vor.
Und das sind die Fragen der kommenden Wochen - machen Sie mit!
Tag 2 – Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst
Tag 3 – Dein Lieblingsbuch
Tag 4 – Dein Hassbuch
Tag 5 – Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
Tag 6 – Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
Tag 7 – Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
Tag 8 – Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
Tag 9 – Das erste Buch, das du je gelesen hast
Tag 10 – Ein Buch von deinem Lieblingsautoren/diener Lieblingsautorin
Tag 11 – Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
Tag 12 – Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast
Tag 13 – Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
Tag 14 – Ein Buch aus deiner Kindheit
Tag 15 – Das 4. Buch in deinem Regal v.l.
Tag 16 – Das 9. Buch in deinem Regal v.r.
Tag 17 – Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
Tag 18 – Das Buch, mit dem schönsten Cover, das du besitzt
Tag 19 – Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
Tag 20 – Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Tag 21 – Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Tag 22 – Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
Tag 23 – Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
Tag 24 – Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast
Tag 25 – Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
Tag 26 – Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
Tag 27 – Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist
Tag 28 – Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
Tag 29 – Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?
Tag 30 – Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt?
Tag 31 – Das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast
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Es gibt ja so Grundsatzentscheidungen im Leben. Meine ist aktuell der Kampf gegen mehlig kochende Kartoffeln zu Spargel. Mehlig kochend - allein schon das verdirbt den Appetit. Natürlich kann man sicher ganz tolle Klöße oder wasweißich aus mehlig (sprich: määlig) kochenden Kartoffeln machen, aber zu Spargel, ja, dazu gehen sie nun einfach nicht. Und da wären wir bei der nächsten Grundsatzfrage:
Sauce Hollandaise oder zerlassene Butter?
Liebe Leser, wie mögen Sie Ihren Spargel am liebsten? Und haben Sie ein spezielles Spargelrezept, das Sie unbedingt empfehlen möchten?
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Heute ist anscheinend Listentag (und außerdem weiß ich nicht, ob ich in den nächsten Tagen irgendwo ins Internet komme - süchtig bin ich natürlich nicht). 10 Dinge in der Küche, die immer im Haus sein müssen, also Dinge, die sofort auf die Einkaufsliste geschrieben werden, wenn sie ausgehen. Via Don.
1. Senf
Unser Senfverbrauch ist inflationär. Dem Gentleman gilt ein Stück Bierschinken oder Harzer Käse nichts ohne einen Klecks Mittelscharfen, und ich bin unzufrieden, wenn ich keine Vinaigrette herstellen kann. Für uns sind diese Halblitereimer genau die richtige Größe.
2. Milch
Seit Beginn unseres Zusammenlebens gibt es einen Disput über den Fettgehalt der Milch, welche wir morgens un-be-dingt in unsern Milchkaffee schäumen müssen. Ich bevorzuge die fette Version mit 1,5 Prozent, der Gentleman die entrahmte. Ich bin mir sicher, es wird irgendwann eine Einigung auf die fetthaltigere Milch geben. Ganz sicher.
3. Gekörnte Brühe
Ich bin eine Anhängerin der guten, alten Hühnerbrühe. Wenn mal gar nichts im Haus ist (Wein, Drogen, Schokolade), hilft sie sogar gegen Depressionen und Erkältungen. Natürlich könnte man sie auch aus frischen Hühnern zubereiten, aber warum sollte ich?
4. Hering in Tomatensauce
Eine Ursache für die Überfischung der Weltmeere könnte auch in des Gentleman und meinem Konsum von Dosenfisch in Tomatensauce liegen. Gibt so Tage.
5. Linsensuppe von E*asco
Für ganz gewöhnliche Sonntagabende, wenn das Brot verschimmelt ist.
6. Orangenmarmelade
Und zwar eine ganz bestimmte, deren Geschmack mich sehr an das gute Multisanostol erinnert und mich sofort glücklich macht: Het Gamle Fabriken. Geht auch als Klecks in Joghurt, ins Morgenmüesli und auf Ziegenkäse (naja, da passt besser die Feigenkonfitüre aus der Provence).
7. Kaffee
Eigentlich müsste der Gentleman ein Barista-Diplom haben. Denn sein Kaffee beschämt die gewieftesten Espresso-Brauer Italiens. Seine Maschine - eine Profiausführung mit allem Pipapo - hat genau die richtige Temperatur, die Tassen sind vorgewärmt, die Kaffeemühle ist eingestellt auf die korrekte Mahlstufe. Und der Kaffee kommt per Post von einem ganz bestimmten Händler. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass der absolut richtige Espresso eine Crema hat, die an Tigeraugenhalbedelsteine erinnert? Nicht? Der Gentleman schon. Das ist wahre Leidenschaft.
(Ich trinke übrigens auch Nescafé...)
8. Salt & Vinegar Chips
Meine Leidenschaft. Seit unserem Irland-Urlaub auch vom Gentleman gern gegessen. Das ist öfter Anlass für eine Extremform von Futterneid meinerseits.
9. Wein
Wir haben schon viel ausprobiert, aber unsere Favoriten sind eindeutig rot und schwer, beerig, gelegentlich mit Lakritzaroma. Davon haben wir im Weinschrank fast immer einen kleinen Vorrat.
10. Weinschokolade
Eigentlich sollten wir gar nicht erst bei unserem Weinladen des Vertrauens aufschlagen. Denn neben den ganzen guten Tröpfchen wird dort auch Schokolade verkauft, die wir "Weinschokolade" nennen: richtig kakaohaltige Schokolade, entweder mit Anis, Ingwer oder Pfeffernote. Passt einfach grandios zu einem beerigen Roten, in der Ingwerversion auch zu einem mineralischen Riesling. Hmmm...
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Nun schon zum 7. Mal geht es wieder los mit dem Ziehen der Jahresbilanz! Wie 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.
Zugenommen oder abgenommen?
Zu. Seufz.
Haare länger oder kürzer?
Gleich lang, bis auf den Rockabilly-Kurzpony, Neuschnitt des Monats November.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Kurzsichtiger, auf dem linken Auge bin ich fast blind. Was mich aber nicht abhalten wird, auf alles ein - wenigstens ein - kritisches Auge zu werfen.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Ich war weniger shoppen, weil in dieser kleinen Stadt hart an der Grenze wenig Shoppenswertes ist.
Der hirnrissigste Plan?
Weiter meinen Polnisch-Unterricht zu betreiben, obwohl ich definitiv keine Begabung für slawische Sprachen besitze. Scheiß-Ehrgeiz.
Die gefährlichste Unternehmung?
Das Jahr war erschreckend ungefährlich. Ein Leben im Automatik-Gang. Vielleicht ändert sich das 2010.
Das beeindruckenste Buch?
Zusammengenommen hat mich kein Buch besonders beeindruckt, aber eines ungemein geärgert: Die Ängstlichen von Peter Henning. Gekauft aufgrund der Affinität zur ehemaligen Heimatstadt, genervt schon nach 50 Seiten betulichem Spachgeschwurbels, weggelegt auf Seite 127. Darf sich gern wer anders mit rumschlagen.
Der ergreifendste Film?
Es scheint, als übernähmen Animationsfilme den cineastischen Anspruch. Ice Age 3 war okay, mehr aber auch nicht, immerhin, es ist bereits Teil 3 und noch unterhaltsam, das haben die meisten Fortsetzungen nie geschafft. Sehr sweet, sehr ergreifend, und definitiv nicht nur was für Kinder: Oben.
Die beste CD?
Definitiv mehr als eine: Peter Fox, Stadtaffe, Favorit von 2008. Razorlight. Sehr gut auch die Einspielungen auf Libera Me und Pasodoble von Lars Danielsson, der nicht nur sehr nett und für einen Künstler erstaunlich unkompliziert ist, sondern mit Kontrabass und Cello sehr liebevoll und innovativ umgeht.
Das schönste Konzert?
Peter Fox, yeah, Baby.
Die meiste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: arbeiten.
Die schönste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: dem Gentleman. Nicht nur auf Reisen. Und ein ganz klein wenig mit der Lieblingstierärztin, die nun wieder in B. wohnt.
Vorherrschendes Gefühl 2009?
Probierend.
2009 zum ersten Mal getan?
Einen Drachen steigen lassen. Im Ernst. Wir wohnten früher immer am Waldrand oder in der Nähe von Hochspannungsleitungen. Macht aber Laune, das. Vor allem am Strand.
2009 nach langer Zeit wieder getan?
Ein Baby gesittet. Meine narkotisierenden Gesänge haben ihre Wirkung nicht verfehlt. (Eltern so: "Wie, er hat durchgeschlafen?")
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Gesundheitliche Malaisen galore. Eine Krankheit, die zum Glück noch rechtzeitig erkannt und behandelt wurde. Ein Auge, das langsam erblindet. Das Gefühl, alt zu werden.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Über andere Lebensperspektiven nachzudenken.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Hätte ich gern.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe. Und viel Geduld in Krankheit bedingten Launen.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Das schaffen wir. Und ich meine: wir.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Du hattest Recht.
2009 war mit 1 Wort...?
Kräfte zehrend.
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Jetzt geht es wieder los! Wie
2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.
Zugenommen oder abgenommen?
Zu. Und zum Jahresende hin ab.
Haare länger oder kürzer?
Länger.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Kurzsichtiger, massiv. Und ansonsten kann ich nur sagen: Mit dem Zweiten sehe ich besser.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger, weil einen wirklich gut dotierten Job für einen interessanteren, weniger gut bezahlten aufgegeben. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass man nicht nur in der Hauptstadt arm aber sexy sein kann.
Der hirnrissigste Plan?
Hm. Ich glaube, hier muss ich erneut passen. Ob der Umzug von der Groß- in die Kleinstadt so klug war, wird sich zeigen. Die Kleinstadt hat noch eine verlängerte Probezeit.
Die gefährlichste Unternehmung?
Der Umzug in eine Kleinstadt. Ganz weit in den Osten. Ganz nah an die Grenze. Kurz vor Sibirien. (More Drama, Baby!)
Der beste Sex?
Natürlich!
Die teuerste Anschaffung?
Dank des wirklich guten Gesundheitssystems in Deutschland habe ich einen Jahresurlaub in Sehhilfen und Zahnbehandlungen gesteckt. Danke, du bist Deutschland.
Das leckerste Essen?
Sarlat la Caneda, im Bistrot am Marktplatz. Unglaublich, was man aus Ziegenkäse, Feigen, Gänseleberpastete, Gewürzbrot, Lamm und Kartoffeln machen kann. Politisch so unkorrekt. Aber ein Orgasmus für die Geschmackspapillen.
Das beeindruckenste Buch?
Dieses Jahr waren etliche Thriller Bestandteil meiner Abendlektüre, u.a. von Preston und Child. Alles aber eher durchschnittliche Kost.
Der ergreifendste Film?
Ich leide offensichtlich unter Cineasten-Demenz. Mir ist kein Film als besonders beeindruckend in Erinnerung geblieben.
Die beste CD?
Definitiv Peter Fox, Stadtaffe. Gewinnt sogar gegen die Neue von Polarkreis 18.
Das schönste Konzert?
The Killers im Rahmen des Highfield-Festivals.
Die meiste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: arbeiten.
Die schönste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: dem Gentleman. Nicht nur auf Reisen.
Vorherrschendes Gefühl 2008?
Entschleunigt.
2008 zum ersten Mal getan?
In eine Kleinstadt umgezogen.
2008 nach langer Zeit wieder getan?
Genossen, jemanden auch vor neun Uhr morgens um mich zu haben.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Gesundheitliche Malaisen zum Jahrensende hin. Einen (unverschuldeten) Unfall mit der Vespa. Das Gefühl, von vielen Augen beobachtet zu werden und nicht mehr frei agieren zu können.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Dass man manchmal Dinge rauswerfen muss, um Platz für Neues zu schaffen.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ich hoffe: Gegenwart.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Zukunft.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich hab mal den Lonely Planet von Madagaskar bestellt.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich auch.
2008 war mit 1 Wort...?
Richtig.
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