Test: Fiat 500.

Er sieht so knuffig aus, dass man ihn am liebsten gleich in die Tasche stecken und mitnehmen müsste. Beinahe ginge dies auch, denn mit 3,55 m Länge passte der Auto-Zwerg in eine durchschnittliche Damenhandtasche (jedenfalls die meine, nach der Anzahl der darin untergebrachten Gegenstände). Aber möchte man das noch, wenn man ihn einmal Probe gefahren hat?

Zunächst einmal ist das Modell eine Lounge-Version, ausgestattet mit Glasdach, einigen Extras und soll den Verhandlungspreis als Vorführmodell von rund 13.500 Euro haben. Ein satter Preis für einen Kleinwagen!

Wir steigen also mit kritischer Grundhaltung ein. Die erste Irritation: die Sitze haben ein Muster, das an eine Bildstörung im TV gemahnt. Lieber nicht hingucken, hinsetzen. Und hier offenbart der Kleine, dass er ein Großer ist. Denn Platz für Fahrerin (1,65 m) und Beifahrer (1,88 m) ist dicke. Sogar die Beine kann der Beifahrer ausstrecken. Man sitzt verhältnismäßig hoch, die Sitzfläche ist ausreichend für lange Beine, und, für den Fahrer wichtig, das Lenkrad höhenverstellbar.

Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet, auch wenn die optische Verbindung von Drehzahlmesser und Tacho am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Das Cockpit lässt in punkto Stauflächen keine Wünsche offen, ein Schubfach hier, ein Kästchen da, so findet auch der Beifahrer-Airbag seinen Platz. Der Schaltknauf ist mittig und wie eine alte Knebelschaltung im Cockpitbereich platziert und hat einen runden Billard-Knauf mit gut sortierten Gängen.

Jetzt aber los! Der Fiat 500 geht leicht ans Gas, die Schaltung ist butterweich. Erster Gang bis Dehzahlbereich 2500, Flutsch, zweiter Gang bis 2000, dritter Gang, Flutsch. Dann der Vierte und beim untertourigen Zurückschalten in den dritten Gang offenbart der Kleine, dass er eben doch ein Kleinwagen bleibt, denn selbst mit einer ordentlichen Motorisierung ist kein wirklicher Kick-Down-Effekt spürbar. Aber gut, es muss ja nicht sein, wer Sportwagen will, kauft Sportwagen und keinen Fiat 500.

Dafür liegt er aber straff an der Lenkung, die sehr direkt reagiert. Man ist versucht, ihn in die Kurven zu pressen und überrascht und erschreckt, wie schneidig man beinahe die Bordsteine mitnehmen kann, eben eine direkte Lenkung. Für den Stadtverkehr ideal ist die zuschaltbare Einparkhilfe, die die Servolenkung leicht unterstützt. So wird nur die halbe Kraft zum Kurbeln benötigt. Gute Sicht nach allen Seiten und brauchbare Spiegelweiten helfen mit, dass Mutti ihren Parkplatz vor dem Supermarkt ohne Gesichtsverlust einnehmen kann.

Und hier ist einer der Knackpunkte eines Kleinwagens. Der Kofferraum, wenn wir ihn so nennen wollen, ist mit 165 Litern eher ein Gepäckabteil, in das zwar zwei Wasserkästen und eine Einkaufstüte passen, mehr aber auch nicht. Für den Kompletteinkauf mit Windelgroßpackung, Bieranteil für Papi und allem, was der Zweitwagennutzer in einer der Zielgruppen so braucht, muss die Rücksitzbank umgeklappt oder die Durchlademöglichkeit genutzt werden. Dann sind auch mal 600 Liter Ladekapazität drin. Zuladungshöchstgrenze beachten!

Fazit: Es fährt sich gut im Auto-Zwerg. Gute Verarbeitung, nette Ausstattung, cooles Image. Bei der Lounge-Version gibt es ein Glasdach, das komplett überflüssig ist, und dafür einen ebenso überflüssigen, satten Modellaufpreis. Ich kann und würde mir aber auch die Grundversion für 10.500 Euro nicht leisten, denn - Niedlichkeitsfaktur und Ausstattungsplus hin oder her - für einen Kleinwagen ist das absolut overprized.

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Questionnaire.

Ach, nachdem die Frau Kaltmamsell so schöne Antworten gegeben hat, habe ich ihr einfach mal die Stichwörter geklaut.

Clothes
Ja, sehr. Ich finde Mode toll und würde gern alles tragen, was in High End Magazinen an diesen magersüchtigen Mäuschen gut aussieht. Leider trennen mich von den Damen wenigstens zwei Konfektionsgrößen. Daher begnüge ich mich mit Standards wie: schwarzer Pulli, schwarze Hose, schwarze Stiefel. Überhaupt Stiefel. Ja, sehr.

Furniture
Ich war der Picasso der Einrichtungen. Es gab mal eine blaue Phase, eine schwarze, eine weiße. Dann hatte ich endlich ein bisschen Geld und kaufte mir ein Sofa in der schönen Farbe Fawn. Und ein Kuhfell dazu. Den Kronleuchter von der Großmama, diverse I*ea-Regale und fertig ist das Interieur. Halt, ein Bild fehlt noch! Ich bin wohl im eingerichtet. Und muss doch umziehen.

Sweet
Snickers. Snickers-Eis. Immer, immer wieder, immer wieder gern. Trotz der bedenklichen Werte auf der Waagenanzeige.

City
Ich bin und bleibe eine Großstadtpflanze, die am besten in Berliner Erde gedeiht. Vor einiger Zeit bin ich in eine Kleinstadt umgezogen und vermisse das Gewühl und Gewimmel auf Berlins Straßen immer noch. In Paris habe ich mich nicht halb so wohl gefühlt, Hamburg hat sich durch ständige Regenschauer meiner Sympathie beraubt. Wenn ich also am Wochenende regelmäßige Düngershots aus und in Berlin bekomme, könnte ich auch in der Kleinstadt blühen.

Drink
Meine Mutter sagte immer: "Wein ist fein, Bier fürs Tier." Ich trinke tierisch gern Bier, vor allem die eher herben Sorten. Und wenn hart, dann bevorzugt Gin-lastige Getränke. Alltagsgetränk ist Wasser, gern mit Bizzel.

Music
Beim Aufwachen, Duschen, Frühstücken essenziell. Sonst kann ich den Tag nicht wirklich entspannt beginnen. Dabei bin ich eher wahllos, höre im Radio alles, was der Programmchef aussucht. Was ich gar nicht kann: Ohrenstöpsel tragen. Ich werde daher nie ein MP3-Fan. In letzter Zeit wird es zunehmend rockiger in meinem Musikschränkchen. Wann war noch mal der Termin für die neue Reamonn-CD? Ich gebe aber zu, dass für musikalische Neuentdeckungen eher der Gentleman zuständig ist.

TV
In letzter Zeit zunehmend Dokus und Wissenschaftssendungen, früher habe ich deutlich mehr Klatsch gesehen. Dem Festplattenrekorder sei Dank kann ich mir aussuchen, was ich wann sehen möchte.

Film
Zu selten im Kino. Heute in Willkommen bei den Sch'tis gesehen und spontan gedacht: Auf DVD hätte ich die Originalversion gewählt. Man kann's mir nicht Recht machen. Schlimm!

Workout
Uh, heikles Thema. Ich bin im Fitness-Club und gehe zweimal die Woche hin. Immerhin habe ich es geschafft, dass mein Puls mittlerweile in einem Tachycardie-verträglichem Maß schlägt. Aber das mit dem Fettburner-Programm dauert ganz schön lange. Früher war das einfacher. Damals vorm Kriech Früher habe ich zwei Wochen weniger gegessen und einmal mehr Dauerlauf gemacht, und schon waren vier Kilo weniger auf der Waage. Seufz.

Pastries
Süß nicht so mein Ding. Pikant gern Quiche-artige.

Coffee
Zu viel davon jeden Tag. Seit einigen Jahren habe ich die typische Wochenend-Migräne, wenn ich weniger Kaffee trinke. Heißt das, ich bin koffeinsüchtig? Den besten Kaffee braut der Gentleman. Mit seiner Hochleistungs-Maschine aus Bella Italia. Prego! Und ganz ohne Fernbedienung.

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Jobbing.

Ich will natürlich auch nicht hinter allen anderen anstehen. Alles, womit ich je Geld verdiente:

Zeitungsausträgerin
Videothekenmitarbeiterin
Abendkleiderverkäuferin
Galerie-Mitarbeiterin
Altenpflegerin
Bettenbezieherin im Krankenhaus
Notruftelefonistin
Horoskopeschreiberin
Journaillistin
PR-Schreiberin
Qualitätsmanagerin
Marketingmanagerin
Teamleiterin
Maklergehilfin
Assistentin in vielerlei Lebenslagen
Spülerin
Barfrau
Kellnerin (Ich kann immer noch sehr charmant für Trinkgeld lächeln.)
Kunstkopistin
Übersetzerin
Praktikantin (Niemals ohne Bezahlung! Hey, das waren die 90er!)
Online-Editorin (Online-Redakteure hatten einen anderen Tarif, aber die gleiche Arbeit)
Grundbucheinseherin
Aktensortiererin
Kurierfahrerin
Flohmarktverkäuferin
Marktforschungsinterviewerin

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30SchnittchenFakten.

1. Ich kann mit beiden Ohren wackeln, auch unabhängig voneinander.

2. Mit 13 hatte ich einen Schädelbruch. Aber sonst bin ich ganz normal.

3. Mein Schuh-Tick ist legendär. Zeitweilig hatte ich über 100 Paar Schuhe und den Spitznamen "Imelda". Heute habe ich auf Ohrringe umgesattelt. (Platzgründe.)

4. Mit meiner Familie verbindet mich ein instabiles Gleichgewicht. Mit meinem Stiefvater ein stabiles.

5. Ich habe ein abgebrochenes und ein abgeschlossenes Studium.

6. Ich kann Motorrad und Motorboot fahren, fahre aber lieber Vespa und Schlauchboot.

7. Mein Traum ist, ein Jahr um die Welt zu reisen.

8. Ich habe vielen meiner Liebhaber Tiernamen gegeben.

9. Die Zehen meines linken Fußes haben eine ägyptische Form, die des rechten eine griechische.

10. Bis ich fünf Jahre alt war, habe ich in vier verschiedenen Bundesländern gelebt.

11. Ich dachte als Kind immer, alle Menschen dächten in deutscher Sprache, aber sprächen nur anders.

12. Bei Körpergröße und -gewicht mogele ich immer etwas hinzu bzw. weg.

13. Ich habe Schlafprobleme.

14. Ich könnte eher eine Körperverletzung begehen als einen Diebstahl.

15. Morgens bin ich extrem schlecht gelaunt.

16. Meine seltsamsten Nebenjobs waren: Spülerin, Bettenbezieherin im Krankenhaus und Horoskopschreiberin.

17. Männer, die ich attraktiv finde, haben oft ein ganz bestimmtes Verhältnis von Wangenknochen zu Kinn.

18. Vor 10 Jahren habe ich mir einen Nasenring stechen lassen und ein Jahr lang einen Silberstern getragen.

19. Ich habe panische Angst vor Haien, Spinnen und Zecken.

20. Ich verstehe fünf Sprachen neben meiner Muttersprache, spreche aber nur drei davon in verständlichem Maß.

21. Der größte Altersunterschied zu einem Mann, mit dem ich geschlafen habe: 13 Jahre.

22. Mit 14 war ich Punk.

23. Mit 15 war ich Rockabilly.

24. Mit 16 verlor ich meine Unschuld.

25. Mit 17 trug ich gern Perlenkette.

26. Meine Mutter und ich haben zwei Muttermale an exakt den selben Stellen. Mein Vater und ich haben ein Muttermal an der selben Stelle. Seins ist größer.

27. Ich überhlaupt nicht romantisch, obwohl es mir immer wieder unterstellt wird.

28. Ich habe extrem empfindliche Fingerkuppen und kann keine heißen Gegenstände anfassen.

29. Ich habe ein Schwein getötet.

30. Bei Love Story und der Arie Nessun Dorma schießen mir Tränen in die Augen.

(tbc)

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OldieBut.

Ich soll mir was Altes zulegen. (War klar, ne.)

Via Grete

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Jahresendzeit-Fragebogen 2005

Wie letztes und vorletztes Jahr, so auch dieses.

Zugenommen oder abgenommen? Unmessbares Wohlfühlgewicht mit Schwankungen. Diplomatisch genug?
Haare länger oder kürzer?
Länger. Nur den Entschluss, mir einen vollkommen unkleidsamen Pony schneiden zu lassen, den hätte ich mal besser sein lassen.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleiche Antwort wie 2004: Gleichbleibend blind.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Gleiche Antwort wie 2004: Weniger. Es war nicht so viel da.
Der hirnrissigste Plan?
Jemanden lieben zu wollen, der keine Verwendung für meine Gefühle hatte.
Die gefährlichste Unternehmung?
Mit dem Motorrad nach 14 Jahren zweirädriger Fahrabstinenz allein durch Indiens Süden zu fahren und dann in einem Sandloch stecken bleiben. Leute, es war trotzdem klasse!
Der beste Sex?
Deutlich zu wenig davon.
Die teuerste Anschaffung?
Wegen Diebstahl: ein neuer Laptop.
Das leckerste Essen?
Pakora in einem kleinen Dorf an der Nordgrenze Goas, direkt vom Marktstand heiß auf die Hand.
Das beeindruckenste Buch?
Life of Pi von Yann Martel.
Der ergreifendste Film?
Keiner.
Die beste CD?
Paolo Conte auf einer Dachterrasse in Kreuzberg.
Das schönste Konzert?
Keines. Alle Scheiße. 2006 muss es rausreißen. EOC in der Arena am 27. März.
Die meiste Zeit verbracht mit...?
Gleiche Antwort wie 2004: Dem Kampf um eine halbwegs sichere berufliche Existenz. Gewonnen. Auf den letzten Drücker
Die schönste Zeit verbracht mit...?
Freunden. Und für fünf Minuten die ganze Welt in einem Fingerhut mit einem ganz besonderen Menschen Idioten Menschen.
Vorherrschendes Gefühl 2005?
Wo ist der Notausgang?
2005 zum ersten Mal getan?
Arbeitslos sein. Nicht spannend.
2005 nach langer Zeit wieder getan?
Am Abgrund balanciert. Ich kann's noch.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Entlassung. Entlassung. Entlassung.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Siehe unter hirnrissigstem Plan.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Zeit.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Ein Ohr zum Zuhören. Eine Schulter zum Ausweinen. Ein Rat in schwerer Zeit.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich mag, wie du denkst.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich bin sehr sparsam geworden mit schönsten Sätzen. Nächstes Jahr, wieder.
2005 war mit 1 Wort...?
Überlebenstraining.

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Umfrage #1.

Hey, da habe ich dieses blöde Blog seit fast zwei Jahren und die Umfrageoption immer übersehen! Das ändern wir:

Über was würden Sie gern öfter bei wortschnittchen lesen?

 
16% (4 Stimmen)
Männer

 
24% (6 Stimmen)
Schuhe

 
4% (1 Stimme)
Tiere

 
28% (7 Stimmen)
Frauen

 
28% (7 Stimmen)
Is' mir egal, ich bin hier nur über den Suchbegriff 'Sex mit Mutti' gelandet

Insgesamt: 100% (25 Stimmen)

Angelegt von wortschnittchen am 2005.09.07, 11:46.
Diese Abstimmung wurde am 2005.09.08, 11:00 beendet.

Herrschaften, mitmachen!

Edit: Der Zwischenstand ergibt leider, dass weder Männer noch Tiere zu den Favoriten zählen. Worüber soll ich bloß in Zukunft schreiben? Dabei hätte ich doch einige Geschichten über Schildkröten im Besonderen und Männer im Allgemeinen (oder umgekehrt) auf Lager gehabt. Seufz. Aber das Leserinteresse ist mir Befehl...

Edit 2: Der Endstand hat keine wesentliche Änderung ergeben: Frauen und Schuhe sind die Themen, über die meine Leser gern mehr lesen möchten. Dachte ich mir's doch - eigentlich ist wortschnittchen ein Frauenblog, gelesen von Männern.

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