Jahresendzeitfragebogen 2013.

Um es vorweg zu nehmen: 2013 hat es geschafft, mein persönliches Annus Horribilis 2005 zu toppen. Wäre dieses Jahr ein Mensch, hätte ich auf die letzten Tage einen Mord an ihm begangen. So ungerecht, so gemein, so feindlich und fies ist mir noch kein Jahr untergekommen. 2014 kann nach dieser Vorlage eigentlich nur besser werden.

Also, auf in die zehnte Runde! Wie 2012, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.*

*2011 habe ich ausfallen lassen. Aus Gründen.

Zugenommen oder abgenommen?
Gefühlt ab wegen mehr ÖPNV-Hinterherrennerei in der zweiten Jahreshälfte. Die Waage aber sagt: Muskeln sind schwerer als Fett. Also zu. (Grmpf.)

Haare länger oder kürzer?
Gleich lang. Mein neuer Friseur ganz ehrlich und ganz richtig: „Keine Experimente mehr in Ihrem Alter!“ Bei der Farbe geht es ohnehin nur noch um Weißabgleich.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Blind wie eh und je.

Mehr ausgegeben oder weniger?
In der zweiten Jahreshälfte mehr, denn nach Rück-Umzug vom Oderkaff nach Berlin musste dringend eine neue Küche sein.

Der hirnrissigste Plan?
Im Selbststudium Ukulelespielen lernen.

Die gefährlichste Unternehmung?
Manche bezeichnen ja einen Jobwechsel nach einem halben Jahrzehnt als gefährlich, besonders, wenn es eine neue Branche ist. Für mich allerdings eher ein befreiender Schritt auf unbekanntem Terrain.

Das beeindruckenste Buch?
Dieses Jahr habe ich so wenig gelesen wie lange nicht. Ich habe mich durch Jane Austen im Original gequält, die Schönheit der Sprache nicht erfassen können, dafür aber an ihrem Grabmal in Winchester gestanden. Die leichtere Literatur von Georgette Heyer gleich hinten dran gegeben und bin nun nach dem Lesen ihrer Biografie überzeugt, dass sie eine äußerst snobistische und sehr anstrengende Person gewesen sein muss. Aktuell lese ich die Biografie von Madeleine Albright, das könnte also noch was werden mit mir und dem beeindruckendsten Buch.

Der ergreifendste Film?
Gut unterhalten fühlte ich mich auf jeden Fall bei dem zauberhaften Film Mademoiselle Populaire, sehr spannend war die Tribute von Panem. Aktuell fesselt mich „Mad Men“ – großartige Serie aus meinem Lieblingsmetier Werbung!

Das beste Theaterstück
Ich wollte kein Theater mehr sehen.

Die beste CD? Das beste Lied?
In England zugelegt: The Leisure Society. Fluffig, lustig, hört sich so weg. Als Mantra für schlechte Stunden und Erinnerung an einen tollen Mexiko-Urlaub: En el muelle de San Blás von Manà.

Das schönste Konzert?
Ich schwanke noch zwischen La Brass Banda und dem Ukulele Orchestra of Great Britain.

2013 zum ersten Mal getan?
Einen eigenen Weihnachtsbaum gekauft.

2013 nach langer Zeit wieder getan?
Gekündigt. Mit sehr leichtem Herzen und einer Träne im Knopfloch wegen einiger, weniger toller Kollegen.

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Sorgen machen um den Gentleman.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Dem liebsten Gentleman.

Vorherrschendes Gefühl 2013?
Widerstreitende Gefühle galore: Hoffnung, Aufbruchsgeist, Angst, Wut, Mut, Demut. 2013, du hast in keiner Disziplin wirklich gerockt.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Da bleibt nur ein Ding übrig, hinter dem alle anderen zurückstehen: Die lebensbedrohliche Krankheit des Gentleman.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Alles wird gut, wenn man daran glaubt.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Meine Kündigung. Mir selbst.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Hoffnung, dass es doch gut ausgehen könnte mit des Gentleman Gesundheit.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ist kleiner geworden.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich bin da.

2013 war mit 1 Wort...?
Brutal. Hart. Inakzeptabel. Suchen Sie sich eines aus.

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Jahresrückblick I.

Das Jahr der Demut.

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This is how I work.

Nachdem nun alle Relevanzblogger das Stöckchen aufgenommen und weitergeworfen haben, mache ich Metooblogger mit.

Bloggerinnen-Typ: Ach, wie gern würde ich schreiben, dass in meinem Blog interessante Texte zu ausgewählten Themen der Zeitgeschichte stünden, einzigartige Gedanken oder wenigstens gute Rezepte oder Strickanleitungen. Wahlweise alles über Love, Sex, Drugs und Rock 'n Roll. Ist aber nur ein Durchschnittsblog ohne großen Anspruch.

Arbeitsweise: fokussiert, aber mit Hang zum Delegieren

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Zum Bloggen nehme ich nach wie vor das blogger.de-CMS, obwohl ich auch ein bisschen mit WordPress umgehen kann. Die Kenntnisse müsste ich – sollte ich es jemals schaffen, mein Blog auf eine „richtige“ Seite umzuziehen – allerdings wieder auffrischen.

Wo sammelst du deine Blogideen?
In meinem Kopf. Manchmal fange ich dann an, einen Text zu schreiben und komme nicht weiter, weil mir eine andere Idee querschießt. Ich bin dann verwirrt und stelle den Text nie online.

Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet
Hahahahaha! Zeitsparen? Internet? Ja, nee, is klar.

Benutzt du eine To-Do List-App? Welche?
Ich war schon immer der Listen-Typ. Einkaufslisten, To-Do-Listen, Checklisten. Ich streiche einfach gerne. Leider vergesse ich die Listen dann immer irgendwo. Insofern ist mein Smartphone meine Rettung. Eine richtig gute App suche ich aber noch, bislang ist alles in meinen Kalenderfunktionen gespeichert, versehen mit einer widerlichen, nicht zu überhörenden Piepsmelodie.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät ohne das du nicht leben kannst?
Meine elektrische Zahnbürste. Also, ich könnte schon ohne, aber ich will nicht.

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?
Nichts. Leider. Ich bin durch und durch durchschnittlich.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?
Selten Musik. Oft sitze ich schreibend neben dem Mann auf dem Sofa, während er fernsieht.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall?
Hätte ich einen gesunden Schlafrhythmus und müsste nicht arbeiten, dann wäre ich wohl eine gemäßigte Nachtieule, so mit Aufstehen um 8 Uhr, Mittagsschläfchen um 13 Uhr und Ins-Bett-gehen gegen halb eins nachts. Habe ich aber nicht, und so stehe ich um halb acht auf, halte keinen Mittagsschlaf, gehe gegen zwölf ins Bett, um aber nicht vor halb zwei, halb drei einschlafen zu können, was dazu führt, dass ich mich am nächsten Tag weder wie Nachtigall noch wie Eule sondern einfach nur ausgekotzt fühle.

Eher introvertiert oder extrovertiert?
Antwort von Radio Eriwan: Das kommt darauf an. Auf öffentlichen Veranstaltungen wie der re:publica oder anderen Kongressen fühle ich mich entsetzlich introvertiert und muss mich verstellen, weil ich völlig unvorbereitet auf andere (Internet!) Menschen stoße. Je kleiner die Veranstaltung, desto besser bin ich vorbereitet. Dann stelle ich mich sogar auf eine Bühne und lese Texte vor oder erzähle Geschichten zu meinen Zeichnungen. Ich habe auch keine Angst vor Präsentationen, die kann ich schließlich vorbereiten. Ansonsten: Kommt immer darauf an, was und wieviel ich getrunken habe.

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?
Frau Franziskript, denn die hat mich schließlich zum Bloggen gebracht. Und vielleicht auch Frau Modeste, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist.

Der beste Rat den du je bekommen hast?
Humor und Wissen, mehr brauchst du nicht im Leben. Das ist leichtes Gepäck. (Meine Omama, immer.)

Noch irgendwas wichtiges?
Nö.

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Jahresendzeitfragebogen2012.

Letztes Jahr habe ich ja mit der Bloggerei pausiert, da sich einige Mitmenschen aus mir unerfindlichen Gründen bemüßigt fühlten, mich mit einigen, vermeintlich für sie interessanten Texten bei Chef und Kollegen in die Pfanne hauen zu wollen (erfolglos, da Chef(s) und viele Kollegen informiert sind über dieses Blog und es als eher irrelevant für die kollegialen Beziehungen erachten).

Ich musste mir darüber klar werden, ob ich die Lust am Ins-Internet-Schreiben von der minderentwickelten Fähigkeit Mancher über den eigenen Tellerrand hinausschauen zu können, abhängig machen möchte.

Nein. Ich möchte das nicht. Daher also vielleicht schon einmal vorweg genommen, die wichtigste Erkenntnis 2012: Ich mache, was ich für richtig halte. Wem's nicht passt - legt euch gehackt.


Also, auf in die neunte (zehnte) Runde! Wie 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.

Zugenommen oder abgenommen?
Irgendwann habe ich den Entschluss gefasst, nicht mehr täglich auf die Waage zu steigen, um die mal 1 bis 2 Kilo mehr oder weniger zu feiern oder zu hassen. Seitdem nehme ich mal mehr oder weniger ab, bin aber noch einige Kilos von meinem absoluten Wohlfühlgewicht - versehentlich beinahe Wohnfühlgewicht geschrieben, stimmt aber auch - entfernt.

Haare länger oder kürzer?
Zu Beginn deutlich kürzer. Bis mir dann auffiel, dass ein kinnlanger Bob mit dünner Naturwelle nie so schön aussehen kann wie mit schnurgeraden, dicken Haaren französischer Austauschstudentinnen. Jetzt sind sie wieder fast Schulterlang und dabei wird's dann erstmal bleiben.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Immerhin ohne weitere Verschlechterungen gleichbleibend blind.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Gut, der Mexiko-Urlaub war teuer, aber insgesamt habe ich mein Sparziel mehr als erreicht. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich ein Jahr komplett aus der "Affäre Geldverdienen" ziehen könnte ohne Angst vor Schulden zu haben.

Der hirnrissigste Plan?
Irgendwie gab es keinen hirnrissigen Plan. Seltsam. Das ist doch sonst nicht meine Art.

Die gefährlichste Unternehmung?
In einem Mangrovenkanal in Mexikos Süden zu schwimmen. Waren bestimmt irgendwo Krokodile dabei, obwohl der Guide versicherte, es sei komplett ungefährlich.

Das beeindruckenste Buch?
Ich habe so viele Bücher nicht gelesen und bin daher angemessen nicht beeindruckt.

Der ergreifendste Film?
Die Wand. Hält sich angenehm eng an die literarische Vorlage von Marlen Haushofer und punktet mit großartiger Martina Gedeck und Landschaft.

Das beste Theaterstück
Erstaunlicherweise gleich zwei, auch noch von eher "schweren" Dramatikern: "Ein Volksfeind" (Ibsen) und "Das Käthchen von Heilbronn" (Kleist), beide vom Hans Otto Theater Potsdam, das sich in dieser Spielzeit endlich zu einem eigenständigen Stadttheater mit Humor entwickelt hat.

Die beste CD?
Gleich drei. East. Editors. Manà. East entspannt, Editors sind super für das Laufband und Manà waren super für lange Überlandfahrten durch Yucatan.

Das schönste Konzert?
Kein Konzert. Aber ich freue mich auf BossHoss 2013.

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Arbeiten. Leider.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: dem Gentleman. Und seit 2011 ja auch dem Ehe-Gentleman.

Vorherrschendes Gefühl 2012?
Irritiert von Mitmenschen.

2012 zum ersten Mal getan?
Einen Transatlantikflug überstanden.

2012 nach langer Zeit wieder getan?
Nach 10 Jahren wieder auf ein Pferd gestiegen. Und Geschmack daran gefunden, meine Reitstiefel ausgemottet, vom Gentleman einen Pferdekalender zu Weihnachten bekommen. Noch Fragen?

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Missgünstige Mitmenschen, Unklarheiten und Rivalitäten im Job, Nichtanwesenheiten von Entscheidern.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Risiken einzugehen, auch wenn sie signifikant sind. Weil ich es will (und mich gut überwachen ließe).

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Fragen Sie den Gentleman. Der bekommt alles von mir!

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe. Und wie immer: Der beste Reisekamerad zu sein, den ich mir vorstellen kann.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Wollen wir noch einen Abstecher machen?

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Klar, könnte interessant sein.

2012 war mit 1 Wort...?
Unregelmäßig.

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Jahresendzeitfragebogen.

Ja, es muss wieder sein! Und da ich aufgrund des wunderbaren Schnees da draußen (das ist doch kein Winterchaos, liebe Medien, das ist ganz tolles Winterwetter, und wer sich auf die Straße, Schiene, in die Luft begiebt, muss sich halt darauf einstellen) meine Tour de Famille quer durch Deutschland einfach abgesagt und damit Zeit habe, gibt's den jährlichen Bilanzfragebogen schon, bevor das Jahr um ist.

Also, auf in die achte Runde! Wie 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.

Zugenommen oder abgenommen?
Ich hätte nicht gedacht, dass Medikamente eine so gravierende Wirkung auf mein gesamtes Körpergefühl haben könnten. Ich fühlte mich aufgedunsen und war es auch, meine Beweglichkeit schränkte sich ein. Ich wollte mich nur noch in die Sofaecke verkriechen und mit niemandem mehr sprechen. Einziger Trost: essen. Daher habe ich 2010 - und auch schon in 2009 - kräftig zugenommen, bis es in gesundheitsgefährdende Gewichtsphären ging. Ab Juli, nachdem mein Körper die Medikamente langsam wieder abgebaut hatte, ging es ratzfatz und die Pfunde purzelten. Ich habe jetzt zwar immer noch locker fünf Kilo zuviel drauf um in alle meine Klamotten zu passen, aber ich fühle mich sehr viel besser. Und Essen ist nicht mehr Trost, sondern Genuss und Stillen des Hungers.

Haare länger oder kürzer?
So lang wie seit 15 Jahren nicht mehr. Außerdem habe ich mich in die Hände einer Friseurin begeben, um die weißen Schläfen zu färben. Tönen reicht nicht mehr. Sie bleichte mir auch gleich noch ein paar hellere Strähnchen ein, womit zumindest ich meine, ganz passabel auszusehen. (Meine direkte Umwelt denkt da allerdings anders.)

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Da hat sich glücklicherweise zu 2009 nichts mehr geändert. Ich bleibe auf dem linken Auge fast blind, aber ich habe gemerkt, dass ich auch einäugig gut Motorrad fahren kann. Also, keine weiteren Einschränkungen, bitte, lieber Gesundheitsgott!

Mehr ausgegeben oder weniger?
Sehr viel mehr. Für sehr wenig Effekt. Aber das ist abgehakt. Das wird 2011 sicherlich anders, da wird Geld nur noch in die Zukunft investiert.

Der hirnrissigste Plan?
Auf Ärzte zu hören und nicht auf meinen Bauch. (Der Gentleman ist selbstverständlich davon ausgeschlossen. Auf den höre ich fast immer.)

Die gefährlichste Unternehmung?
Ich kann mich nicht erinnern. Ich werde alt.

Das beeindruckenste Buch?
Obwohl ich ihn nur als arroganten, koksenden TV-Deppen in Erinnerung hatte, bin ich seit einigen Wochen ein Fan von Benjamin Stuckrad-Barre. Auch Deutsche unter den Opfern seziert Gesellschaft und Politik mit ironiescharfem Wortskalpell und unterhält auf angenehme Art. Besonders hat mir gefallen, wie sich Stuckrad-Barre gelegentlich selbst auf den Objektträger begibt und mit der eigenen Verortung ziemlich uneitel vorgeht. Meine Vorurteile gehören definitiv auch mal unters Mikroskop.

Der ergreifendste Film?
Oha. Ich war so selten im Kino in diesem Jahr. Ich habe alles vergessen, was ich gesehen habe. Bis auf diesen unsäglichen Julia-Roberts-Film Eat, Pray, Love, und den würde ich gern vergessen.

Die beste CD?
Als frankophiler und -phoner Mensch horche ich immer ganz besonders auf, wenn da was im Radio kommt. Sehr gut, sehr vielfältig und sehr fernwehindikativ meine beste CD 2010: ZAZ. Hören Sie rein, die Dame kann was!

Das schönste Konzert?
Kein Konzert, aber nach langer Zeit mal wieder auf der Fusion gewesen. Und wieder schlägt die Alterskeule zu: Mir hat es nicht mehr gefallen. Ich war das letzte Mal 2005 dort, und da war alles kleiner, puscheliger, weniger kommerziell. Ja, ja. Damals.

Die meiste Zeit verbracht mit...?
... der Beschäftigung mit dem eigenen Körper, seinen Defekten, der Frage, warum gerade ich/wir, und der Beantwortung dieser Frage: Schicksal. Man muss es annehmen können. Ich habe die Demut noch nicht, Dinge als gegeben zu nehmen. Ich möchte immer kämpfen, auch wenn es gegen medizinische Windmühlen ist. Aber 2011 soll es wieder anders werden, dann beschäftige ich mich zur Abwechslung mal mit Anderen als immer nur mit mir.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: dem Gentleman. Wie vor einiger Zeit eine bekannte Bloggerin meinte: "Weil es Liebe ist." (Und die heute deswegen geheiratet hat! Ich bin neidisch und wünsche alles Liebe!)

Vorherrschendes Gefühl 2010?
Unsicher.

2010 zum ersten Mal getan?
Mir selbst eine Injektion gesetzt. Ich hatte immer schon einen Horror vor Blut, Nadeln und Spritzen. Keine gute Voraussetzung, um Tierärztin zu werden, dachte ich damals und entschied mich für einen anderen Berufsweg. An jenem Abend, als ich auf mich allein gestellt war, allein mit der Spritze, der Ampulle und der Angst, habe ich eine halbe Stunde mit der Spritze im Anschlag gesessen und immer wieder erneut von 10 auf 0 runtergezählt. Eine halbe Stunde, in der ich wusste, dass es nicht anders geht, dass ich muss und dass ich es schaffe. Aber so eine halbe Stunde kommt einem vor wie ein halbes Leben. Naja, nun ist das auch geschafft. Jetzt kann ich doch noch Tierärztin werden!

2010 nach langer Zeit wieder getan?
Die Hoffnung aufgegeben. Und wieder gefunden.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Ach, da gab's noch einige mehr als drei Dinge, die Aufzählung spare ich mir, und die Jahresbilanz sollte ja nicht ganz so negativ ausfallen. Obwohl: Da war noch dieses rotweißgepunktete Baby-Doll, das gleich zwei Kolleginnen ebenfalls erworben hatten und das eher etwas, nun ja, unvorteilhaft saß.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Wie 2009: Über andere Lebensperspektiven nachzudenken.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Wie 2009: Hätte ich gern.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe. Ich hoffe, ich konnte etwas zurück geben.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Danke, dass du da bist.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Danke, dass du da bist.

2010 war mit 1 Wort...?
Eher so: mittel.

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WochenSchau 7. - 14.11.

Die geamte Woche in einem seltsamen Schwebezustand gefangen. Des Gentleman Sorgen sind bekanntlich auch die meinen, und so waren diese Tage bestimmt vom Balanceakt zwischen Zweckoptimismus und Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wenn es hart auf hart kommt, toppt dieses Jahr mein ganz persönliches annus horribilis 2005.

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Zwei Visumstempel für Indien zieren nun unsere Pässe. Glücklicherweise sind sie sechs Monate gültig.

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In Würde zu altern, habe ich oft genug versucht. Deshalb seit gestern: ritzerote Strumpfhosen.

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Vergangenes Wochenende seit langem mal wieder auf einem Ball gewesen. Zwar nicht getanzt, aber allein das Gucken und Gaffen macht schon Freude. Das Gelegenheitskleid passt wieder, das lilafarbene Modellkleid meiner Mutter wird mir nie wieder passen (siehe auch: in Würde altern). Daher habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und aussortiert: ein silbernes Paillettenoberteil in Jeanne D'Arc-Optik (Größe 36, seufz), ein schwarzes Cocktailkleid à la Audrey Hepburn, ein Vintage-Abendkleid, ein Faltenmini aus den Siebzigern - alles bereit, es der superschlanken Superpraktikantin anzudienen. Ihr würde es passen, stehen und es wäre in guten Händen.

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Des Patensohnes neueste Worte: Au weia, oh-oh und Ball. Tonfall und Mimik sind Teletubby-artig. In der Kita scheint eine frühkindliche Infiltration durch schlechten Geschmack vorzuliegen.

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Herr Lucky brachte es letztens auf den Punkt: Ich sei schreibfaul geworden. Ich gelobe Besserung, sobald sich in meinem Leben wieder erzählenswerte Dinge ereignen. (Der Rest ist entweder privat oder ein Lore-Roman.)

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WochenSchau 24. - 31.10.

Die Grundstimmung der vergangenen zwei Wochen ist gleich geblieben. Dazu das Lied von "Wir sind Helden". Guten Tag, ich will mein Leben zurück! (Andere nennen es Herbst-Blues.)

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Seit langem mal wieder auf einer Gala mit viel Fachpublikum gewesen. Spaß gehabt und gemerkt: es geht anderen auch so mit dem Kampf gegen Windmühlenflügel. Wir sind die Don Quichottes des Marketing!

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Den besten Satz der Woche von der Lieblingstierärztin gehört: "Als du da vorhin auf mich zugelaufen kamst, habe ich erst gedacht, nee, das kann sie nicht sein, die ist so schlank!" Was sechs Kilo so ausmachen. Außerdem passen viele Sachen wieder, ich muss also doch nicht den halben Kleiderschrank entsorgen. Beinahe geschrieben: neu formatieren. Mein Leben mit dem Netz.

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Einer Überlegung Raum geben.

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Leider nicht im Lotto gewonnen. Dabei hätte ich so viel mit dem Geld anzufangen gewusst. Warum nur habe ich so viel Glück in der Liebe? Ein bisschen weniger nähme ich in Kauf.

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WochenSchau 17.-23.10.

Der erste Arbeitstag nach Krankheit war nicht so schlimm wie erwartet, obwohl mir die Chefin einige kurze, medikamentbedingte Absencen bestätigte, die mir selbst unbewusst blieben. Ich muss wohl ausgesehen haben wie ein Kaninchen.

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Die Kollegin hat ihre Prüfung sehr erfolgreich bestanden und ist gleich um einen ganzen Berg erleichtert wieder zu uns gestoßen. Ich weiß noch, wie ich mich nach bestandener mündlicher Diplomprüfung fühlte: bereit, die ganze Welt untertan zu machen. Leider hält dieses Gefühl im Berufsleben ja nur bedingt lange an.

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Manche Diskussionen im privaten Bereich möchte man sich ja gern ersparen. Zumal sich so gar kein Konsens ankündigt.

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Passbilder machen zu lassen gehört zu meinen absoluten Horrorerlebnissen. Da schmeißt man sich extra in ordentliche Sachen, steckt die Haare kunstvoll hoch, damit alles für biometrische Daten korrekt ist, und dann sagt der Fotograf: "Machen Sie mal die Haare auf, das brauchen wir nicht, und so sieht man ihr eines Ohr nicht so." Das Ohr stand tatsächlich vollkommen lebensunecht ab. Solche Lauscher habe ich nicht!

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Am Samstag sehr erfolgreich unglaublich viele elektrische Geräte gekauft. Ich gehe nun mit der Zeit und habe einen MP3-Player! Und ich habe einen Lockenstab! Mit beiden Gerätschaften muss ich erst einmal üben. Manchmal komme ich mir vor wie eine alte Frau, von der technischen Entwicklung leicht überholt.

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Die Grundlaune ist und bleibt sehr verbesserungsbedürftig. Ob's am fehlenden Koffein liegt? Kaffeelust habe ich so gar nicht mehr.

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BücherListen.

Ach, das mit den Tagen ist doch obsolet. Ich hole jetzt einfach immer mit einem Dreiersatz nach, was ich schon versäumt habe.

Tag 5 – Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest

Eigentlich lese ich ein Buch nur einmal. Aber schon mindestens vier-, fünfmal habe ich Drop City von T.C. Boyle gelesen. Es gibt darin so viele, unglaublich unterhaltsame Protagonisten. Ich wundere mich, dass dieses Buch noch nicht verfilmt wurde. (Stattdessen werden so grässliche Filme wie Eat, Pray, Love gedreht. Puh.)

Tag 6 – Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)

Ich befürchte, diese Auszeichnung erhalten sämtliche Werke von Frank Schätzing.


Tag 7 – Ein Buch, das dich an jemanden erinnert

Auch in meinen Bücherregalen gibt es eine ganze Menge Trivialliteratur. Darunter würde man wohl auch die in historischem Umfeld spielenden Liebesromane von Georgette Heyer verbuchen. So soll sie selbst in einem Brief über ihre Werke geäußert haben: „Ich persönlich denke, dass ich erschossen werden sollte, weil ich so einen Unsinn schreibe, aber es ist gute Literatur für jemanden, der vor der Realität zu fliehen versucht, und ich denke, ich würde es ziemlich mögen, wenn ich in einem Luftschutzbunker säße oder mich von einer Grippe erholte“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Bis auf das Erschießen und den Unsinn natürlich.

Fast alle auf Deutsch erschienenen Romane von Heyer habe ich von meiner Urgroßmutter geerbt, an die mich diese Bücher bereits auf der ersten Seite erinnern. Denn dort steht stets ihr Name, das Jahr und der jeweilige Wohnort, in einer an Sütterlin ähnlichen Schrift. Macht man das heutzutage eigentlich noch? Den Namen in sein Buch schreiben? Als Kind und Jugendliche schrieb ich auch immer meine Daten hinein, aber damals gingen alle Bücher wenigstens einmal im Freundeskreis in Umlauf.

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WochenSchau 10.10. - 16.10.

Nach dem Festival die lange unterdrückte Nierenentzündung zum Arzt getragen und prompt mit einer ernsten Ermahnung zu einer Woche Zuhausebleiben verdonnert worden. "Die Nieren sind Ihre Schwachstelle. Darauf müssen Sie achten." Wenn das die einzige Schwachstelle wäre.

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Nach drei Tagen Auf-dem-Sofa-liegen den Lagerkoller bekommen. Wie schaffen es Menschen, den lieben langen Tag auf einem Fleck zu liegen und sich dieses himmelschreiend schlechte Fernsehangebot anzusehen? Krankheit hat leider den einen großen Nachteil: fürs Lesen zu schlapp, fürs Fernsehen zu intelligent. Ich habe mich daher auf Ballerspiele am Computer verlegt. Kann man nichts falsch machen.

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Hart an der Grenze herrscht mal wieder eine ungute Stimmung. Jeder weiß offenbar alles besser, alle wussten es schon immer und überhaupt hätte man das ja wissen können. Manchmal möchte man die Neunmalklugen an einen großen Tisch bitten und sie mal ganz elegant nebenbei ein Festival vermarkten lassen. Auf simplen Daten fußende Wahrheiten müssten sie natürlich auch in Betracht ziehen bei ihren Erwägungen. Mal sehen, wer dann einen enormen Wissenszuwachs zu verzeichnen hätte!

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Derzeit wuseln viele Ideen in meinem Kopf herum. Wenn ich mal Zeit habe, dann sortiere ich aus. Die Guten bleiben im Köpfchen, die Schlechten verkaufe ich gewinnbringend. Oder umgekehrt. Wie auch immer: Langsam muss ich mal reich werden.

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Eine Woche komplett ohne Koffein verbracht. Verträgt sich nicht mit den Medikamenten. (Obwohl ich vielleicht gerade dann nicht diese komatösen Schlafanfälle bekommen hätte.) Weder die befürchtete Koffeininduzierte Migräne noch Kaffee-Japs traten ein. Stattdessen beginne ich eine (ungesunde?) Vorliebe für Kräuter-Tees mit Eso-Namen zu entwickeln. Zurzeit ist es "Bleibe jung". Ha!

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Der Patensohn kam zu Besuch. Seitdem bin ich am wieder Einräumen meiner Regale. So ein Kleinkind kann ungemein charmant sein und offenbar schon früh ein großes Interesse an Lesbarem entwickeln. Besonders gefallen hat ihm der große Weltatlas. Er kommt ganz nach mir!

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Eben. Und daher freue ich mich auch schon unbändig auf Indien. Zurzeit lese ich als Urlaubsvorbereitung Andreas Altmanns "Notbremse nicht zu früh ziehen!". Anders als Helge Timmerberg schreibt dieser Weltenbummeler weniger von seinem Innenleben, das bei Timmerberg so unterhaltsam exzessiv ist, sondern vielmehr über Menschen. Die kleinen Geschichten am Rande der Bahnschienen. Wunderbar!

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Auf jeden Fall eine Urlaubslektüre, die ich mir noch irgendwie organisieren muss: "Les cerfs-volants de Bénarès" und "Le Songe du Taj Mahal" von Christian Petit. Den Schriftsteller und Ethnologen lernte ich auf meiner ersten Indienreise 2005 kennen, als er gerade für das letztgenannte Buch im Staatsarchiv von Goa recherchierte. Und der, wie ich gerade traurigerweise bei meinen Recherchen entdecken musste, am 1. August diesen Jahres gestorben ist. Ich erinnere mich an seine interessante Art, sich Indien auch zuhause in Frankreich auferstehen zu lassen. Er nahm mit einem Mikrofon an verschiedenen Stellen der Stadt und auf dem Markt die Umgebungsgeräusche auf. Ich freue mich, ihn kennen gelernt zu haben.

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Ah ja. Da war ja diese Bücherliste. Irgendwie konnte ich mich nicht dazu aufraffen, mehr zu schreiben. Mir fehlt ein wenig das Durchhaltevermögen. Aber vielleicht widme ich mich in den kommenden Tagen wieder mehr den geschriebenen Worten.

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Heute Rückkehr meines absoluten Lieblingsspielzeugs: dem Gentleman.

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