WetterAussicht.



Glühwein statt Bombay Crushed.

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Navigation.

Also, wir haben uns ja bei der Sprecherauswahl des neuen Navigationssgeräts des Mannes gegen die Frau und für Yannick entschieden. Es ginge ja wohl nicht an, dass die weibliche Navigationsstimme den gleichen Namen wie ich trüge. Befehle werden nur von Unbekannten entgegen genommen.

(Im Übrigen könnte man sich auch von Gigi Herr auf Kölsch sagen lassen, wohin man fährt. Wir sahen davon ab.)

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GerätSchaft.

Und wieder hat ein neues technisches Gerät Einzug in unseren Haushalt gefunden: ein sogenannter Tageslichtwecker mit Radiofunktion. Damit wir auch wirklich wach werden, zusätzlich zu den automatisch hochfahrenden Jalousien und dem garantiert nicht überhörbaren Warnsignal des Weckers. Ich befinde mich in einem dem Wahnsinn nicht unähnlichen Glückszustand.

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Inniglich.

Man muss es ja manchmal einfach loswerden: Ich liebe das Internet.

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Überdruss.

Erst zwei Tage wieder im Büro und schon schlechte Laune. Mir geht's zu gut.

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Ü30-Mobil.

Mein neues Spielzeug. Bin jetzt reif für den Labrador.

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Familiale.

Das war das entspannteste Weihnachtsfest seit langer Zeit. Nur gegessen, Rommé und Canasta gespielt, zwischendurch den Kamin angefeuert, Spazierengegangen und kein einziger Konfliktbereich.

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ListIg.

Heute ist anscheinend Listentag (und außerdem weiß ich nicht, ob ich in den nächsten Tagen irgendwo ins Internet komme - süchtig bin ich natürlich nicht). 10 Dinge in der Küche, die immer im Haus sein müssen, also Dinge, die sofort auf die Einkaufsliste geschrieben werden, wenn sie ausgehen. Via Don.

1. Senf
Unser Senfverbrauch ist inflationär. Dem Gentleman gilt ein Stück Bierschinken oder Harzer Käse nichts ohne einen Klecks Mittelscharfen, und ich bin unzufrieden, wenn ich keine Vinaigrette herstellen kann. Für uns sind diese Halblitereimer genau die richtige Größe.

2. Milch
Seit Beginn unseres Zusammenlebens gibt es einen Disput über den Fettgehalt der Milch, welche wir morgens un-be-dingt in unsern Milchkaffee schäumen müssen. Ich bevorzuge die fette Version mit 1,5 Prozent, der Gentleman die entrahmte. Ich bin mir sicher, es wird irgendwann eine Einigung auf die fetthaltigere Milch geben. Ganz sicher.

3. Gekörnte Brühe
Ich bin eine Anhängerin der guten, alten Hühnerbrühe. Wenn mal gar nichts im Haus ist (Wein, Drogen, Schokolade), hilft sie sogar gegen Depressionen und Erkältungen. Natürlich könnte man sie auch aus frischen Hühnern zubereiten, aber warum sollte ich?

4. Hering in Tomatensauce
Eine Ursache für die Überfischung der Weltmeere könnte auch in des Gentleman und meinem Konsum von Dosenfisch in Tomatensauce liegen. Gibt so Tage.

5. Linsensuppe von E*asco
Für ganz gewöhnliche Sonntagabende, wenn das Brot verschimmelt ist.

6. Orangenmarmelade
Und zwar eine ganz bestimmte, deren Geschmack mich sehr an das gute Multisanostol erinnert und mich sofort glücklich macht: Het Gamle Fabriken. Geht auch als Klecks in Joghurt, ins Morgenmüesli und auf Ziegenkäse (naja, da passt besser die Feigenkonfitüre aus der Provence).

7. Kaffee
Eigentlich müsste der Gentleman ein Barista-Diplom haben. Denn sein Kaffee beschämt die gewieftesten Espresso-Brauer Italiens. Seine Maschine - eine Profiausführung mit allem Pipapo - hat genau die richtige Temperatur, die Tassen sind vorgewärmt, die Kaffeemühle ist eingestellt auf die korrekte Mahlstufe. Und der Kaffee kommt per Post von einem ganz bestimmten Händler. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass der absolut richtige Espresso eine Crema hat, die an Tigeraugenhalbedelsteine erinnert? Nicht? Der Gentleman schon. Das ist wahre Leidenschaft.

(Ich trinke übrigens auch Nescafé...)

8. Salt & Vinegar Chips
Meine Leidenschaft. Seit unserem Irland-Urlaub auch vom Gentleman gern gegessen. Das ist öfter Anlass für eine Extremform von Futterneid meinerseits.

9. Wein
Wir haben schon viel ausprobiert, aber unsere Favoriten sind eindeutig rot und schwer, beerig, gelegentlich mit Lakritzaroma. Davon haben wir im Weinschrank fast immer einen kleinen Vorrat.

10. Weinschokolade
Eigentlich sollten wir gar nicht erst bei unserem Weinladen des Vertrauens aufschlagen. Denn neben den ganzen guten Tröpfchen wird dort auch Schokolade verkauft, die wir "Weinschokolade" nennen: richtig kakaohaltige Schokolade, entweder mit Anis, Ingwer oder Pfeffernote. Passt einfach grandios zu einem beerigen Roten, in der Ingwerversion auch zu einem mineralischen Riesling. Hmmm...

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Jahresendzeitfragebogen.

Nun schon zum 7. Mal geht es wieder los mit dem Ziehen der Jahresbilanz! Wie 2008, 2007, 2006, 2005, 2004 und 2003, so auch dieses.

Zugenommen oder abgenommen?
Zu. Seufz.

Haare länger oder kürzer?
Gleich lang, bis auf den Rockabilly-Kurzpony, Neuschnitt des Monats November.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Kurzsichtiger, auf dem linken Auge bin ich fast blind. Was mich aber nicht abhalten wird, auf alles ein - wenigstens ein - kritisches Auge zu werfen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Ich war weniger shoppen, weil in dieser kleinen Stadt hart an der Grenze wenig Shoppenswertes ist.

Der hirnrissigste Plan?
Weiter meinen Polnisch-Unterricht zu betreiben, obwohl ich definitiv keine Begabung für slawische Sprachen besitze. Scheiß-Ehrgeiz.

Die gefährlichste Unternehmung?
Das Jahr war erschreckend ungefährlich. Ein Leben im Automatik-Gang. Vielleicht ändert sich das 2010.

Das beeindruckenste Buch?
Zusammengenommen hat mich kein Buch besonders beeindruckt, aber eines ungemein geärgert: Die Ängstlichen von Peter Henning. Gekauft aufgrund der Affinität zur ehemaligen Heimatstadt, genervt schon nach 50 Seiten betulichem Spachgeschwurbels, weggelegt auf Seite 127. Darf sich gern wer anders mit rumschlagen.

Der ergreifendste Film?
Es scheint, als übernähmen Animationsfilme den cineastischen Anspruch. Ice Age 3 war okay, mehr aber auch nicht, immerhin, es ist bereits Teil 3 und noch unterhaltsam, das haben die meisten Fortsetzungen nie geschafft. Sehr sweet, sehr ergreifend, und definitiv nicht nur was für Kinder: Oben.

Die beste CD?
Definitiv mehr als eine: Peter Fox, Stadtaffe, Favorit von 2008. Razorlight. Sehr gut auch die Einspielungen auf Libera Me und Pasodoble von Lars Danielsson, der nicht nur sehr nett und für einen Künstler erstaunlich unkompliziert ist, sondern mit Kontrabass und Cello sehr liebevoll und innovativ umgeht.

Das schönste Konzert?
Peter Fox, yeah, Baby.

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: arbeiten.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Wie immer: dem Gentleman. Nicht nur auf Reisen. Und ein ganz klein wenig mit der Lieblingstierärztin, die nun wieder in B. wohnt.

Vorherrschendes Gefühl 2009?
Probierend.

2009 zum ersten Mal getan?
Einen Drachen steigen lassen. Im Ernst. Wir wohnten früher immer am Waldrand oder in der Nähe von Hochspannungsleitungen. Macht aber Laune, das. Vor allem am Strand.

2009 nach langer Zeit wieder getan?
Ein Baby gesittet. Meine narkotisierenden Gesänge haben ihre Wirkung nicht verfehlt. (Eltern so: "Wie, er hat durchgeschlafen?")

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Gesundheitliche Malaisen galore. Eine Krankheit, die zum Glück noch rechtzeitig erkannt und behandelt wurde. Ein Auge, das langsam erblindet. Das Gefühl, alt zu werden.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Über andere Lebensperspektiven nachzudenken.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Hätte ich gern.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe. Und viel Geduld in Krankheit bedingten Launen.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Das schaffen wir. Und ich meine: wir.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Du hattest Recht.

2009 war mit 1 Wort...?
Kräfte zehrend.

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Bye Bye, Love.

Nun ist das Froschmobil auf dem Weg in eine spannende Zukunft. Wenn alles so läuft wie sich der neue Besitzer das vorstellt, wird es sogar ein Filmstar und auf dem Weg nach Istanbul hoffentlich viele Abenteuer erleben. Ich wünsche dem neuen Fahrer viel Spaß und meinem Froschmobil noch viele lange Jahre auf der Straße. Bye Bye, Love. Wir hatten 'ne geile Zeit.

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SeniorenGlück.

Etwa einmal pro Monat scharen sich rund 100 Rentner um mich, manchmal mehr, manchmal weniger, um zu hören und zu sehen, was das Haus zu bieten hat. Ein Erbe einer meiner Vorgängerinnen und bisweilen sehr charmant, aber auch anstrengend.

Sie sind meistens sehr freundlich, auf ihre ostbrandenburgische Art und Weise ruppig-nett. Kleine Gruppen zu zehn, manchmal noch kleiner, die sich so lange kennen, dass sie noch Geschichten erzählen können aus den Aufbaujahren, als sie mit Gummistiefeln und mit den feinen Schuhen in der Tasche den Rübenlaster für die Fahrt ins Theater kaperten. Ein zähes Völkchen aus den umliegenden Landgemeinden. Und wenn ich sie so sehe, wie vorsichtig sie doch miteinander umgehen, wie erfahren im Umgang über die Jahrzehnte hinweg, dann finde ich sie so menschlich und verletzbar in ihrer Vergänglichkeit.

Ich hoffe, meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger dereinst wird das auch mal so sehen.

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Festernweh.

Der Eierpunsch auf dem Weihnachtsmarkt war lecker. Fast eine Erinnerung an jene Tage, damals, die mir Vorfreude auf Weihnachten schenkten, auf die vier- bis sechsstündige Nachhausefahrt mit dem obligaten Chris Rea auf allen Sendern über die Frequenzen hinweg. Jeder Bratapfel war eine Verheißung auf die Feiertage mit ihren Sicherheit spendenden Ritualen.

Ich kann nicht einmal genau sagen, wann diese Vorfreude abzubröckeln begann. Vielleicht in jenem Jahr, als ich nicht mit meinen Eltern sprach und sie nicht mit mir, weil ich den Mann nicht mehr heiraten wollte, ihn auf, vermeintlich, schäbige Art und Weise aus meinem Leben gestrichen hatte. Das war ein Jahr, in dem ich zwar nach Hause fuhr, natürlich mit Chris, aber mit einem angstvollen Herzen, ob man sich das lange Schweigen verziehen habe. Vielleicht war es aber auch das Jahr, in dem mich mein Stiefvater an Heiligabend anrief und bat, ihn die Feiertage als Bezugsperson zu vertreten, es sei egal, wer anwesend sei, sie erkenne ohnehin niemanden, er könne nicht mehr. Oder das Jahr, als grundlose Anschuldigungen familiärer Konspiration und sogar noch schlimmere Weihnachten zu einem Camusschen Kammerspiel machten, ein Vorhof zur Hölle mit Qualifikationsanspruch. Es kann aber auch viel früher gewesen sein, als ich für mich in Anspruch nahm, endlich erwachsen und allen Fesseln der Familie entflohen zu sein. Ich weiß es nicht mehr. Und irgendwann wurde es auch egal.

Die Vorweihnachtszeit macht mich dennoch sprachloser als sonst, bringt mich in eine innere Einkehr, die nichts mit Besinnlichkeit zu tun hat, vielmehr mit einer Abschottung von allen Außenreizen. Das Getümmel auf dem Weihnachtsmarkt versetzt mich in Panik, die überall gebackenen Kekse machen mich fett. Vielleicht fahre ich nächstes Jahr irgendwohin in die Sonne, in ein Land, wo kein Menschn an Weihnachten denkt. Und wo mich kein Eierpunsch in Erinnerungen versetzt, die ich nicht haben will.

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