"Ich wüsste zu gern, was in den Gehirnen der Männer vorgeht, die einen nicht angraben."
Das wüsste ich auch gern.
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Individualität oder einfach nur schlechter Geschmack?
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Der European Song Contest, der seine Fühler bis an den Ural und die irakische Grenze ausstreckt, hinterlässt auch bei mir Spuren. Woher kommen meine Leser, von denen ich immer so viele Punkte, äh, Klicks bekomme?
Zuerst möchte ich einmal meine regelmäßigen Leser aus Thailand und der Ukraine, aus Indien, Finnland, Italien und den USA grüßen. Ich würde gern mal was von Ihnen lesen. Mein Fernweh schüren, Sie wissen schon. Machen Sie mal.
Sehr willkommen ist mir auch der eine Besucher, der mit der immer gleichen Suche nach dem "Boy des Tages" aus Belgien zu mir gelangt. Ich glaube, es muss eine Qual sein, in einer christlichen Organisation zu arbeiten.
Mit einem Hallo begrüße ich auch das Herzchen aus Luxemburg, das eine Vorliebe für Alexander Klaws zu haben scheint und auch nach vielfachem Klicken auf meiner Seite nicht viel mehr Informationen finden wird, als dass er die Titelmelodie zu "Gute Blogs, schlechte Blogs" singt (begleitet von Jeannette Biedermann).
Last but not least möchte ich natürlich den zahlreichen Österreichern ein nachbarschaftliches "Grüß Gott" zurufen und den Schweizern rund um Lausanne und Genf ein kratziges "Grüezi", oder gilt dort ausschließlich ein Bonjour? Egal.
Wir sind ja alle eine ganz große, glückliche, globale Blog-Familie. (Erwähnte ich schon, dass ich Alliteration liebe? Erwähnte ich weiterhin, dass ich heute gaga drauf bin? Nein? Na, macht nichts.) Lesen Sie weiter. Ich freue mich.
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Bürosoziophobie.
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Sarkascharisma.
Aus: Abteilung für Sprachverehrung.
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Aus berufenem Munde: "Dein Blog ist ein Gemischtwarenladen."
Alles billig, oder was?
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"Ich bin momentan so geil, ich könnte sogar eine Frau anfallen. Heute an der Ampel habe ich diese Blondine angelächelt..."
Aus: Weisheiten des Lieblingskollegen.
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Ja, ich gebe es zu: Ich habe ein Problem damit, Menschen blind zu vertrauen. Meine misstrauische Grundhaltung erstreckt sich daher nicht nur auf abgründige sondern generell auf alle Situationen, in denen ich Kontrolle abgeben muss.
Immer, wenn zwei Menschen aufeinander treffen, müssen sie einen kleinen Vertrauensvorschuss geben um sich aufeinander einzustellen. Sex ist da nur eine der Situationen. Beim Tanzen ist das nicht anders. Die Folgende gehorcht den Anweisungen bzw. Zeichen des Führenden. Da dies nicht nur nicht immer leicht ist, sondern gelegentlich hitzige Diskussionen der Tanzpartner provoziert, hatte sich unser pädagogisch wertvoller Lehrer eine Übung zur Vertrauensbildung ausgedacht. Da wir mittlerweile vom Gehen zum Tanzen komplizierter Figuren übergegangen waren, diese mitunter aber noch reichlich wackelig aussahen, wurde uns die Anweisung gegeben: „Die Folgenden schließen bitte die Augen und legen ihre Hände nebeneinander auf die Brust des Führenden. Er gibt durch Gewichtsverlagerung die Figur an. Achtet auf eure Tangorezeptoren.“
Augen schließen? Blind folgen? Niemals! Verweigerung kommt in einem Tanzkurs aber nicht wirklich gut an, also legte ich die Hände auf die Brust meines Tangopartners. Ich konnte unter dem Hemd seine erigierten Brustwarzen spüren. War es das, was der Tanzlehrer als ‚Tangorezeptoren’ bezeichnet hatte?
Ich schloss die Augen. Mein Gefühl der Schwäche wurde stärker. Jeder Schritt war wie ein Schritt ins Verderben. Jeden Moment konnte ich in einen Abgrund stürzen. Oder zumindest das Gleichgewicht verlieren.
Doch, oh Wunder!, ich fiel nicht, noch schwankten wir wie ein betrunkener Matrose und seine trippelnde Hafenhure. Nein, wir tanzten, dass es eine wahre Freude war. Mitsamt allen komplizierten Figuren und Schleifen und Achten, die unsere Füße hergaben.
Was ich mit dieser Geschichte sagen will? Weiß ich leider selbst nicht mehr. Aber die Übung hat funktioniert: Wir tanzen besser denn je und das sogar mit geschlossenen Augen.
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"Eigentlich sollte er wissen, wie man ein Kondom überzieht. Schließlich kann er sich seit 38 Jahren auch alleine anziehen."
"Na, ich weiß nicht. Hast du gesehen, wie schief seine Krawatte sitzt?"
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Als mir das erste Mal das unmoralische Angebot gemacht wurde, meinen Körper für Geld zu verkaufen, war ich süße 18 Jahre jung, naiv und ehrgeizig. Ich wollte damals hoch hinaus und machte, während meine Mitschüler in den Sommerferien an den sonnigen Baggerseen der Umgebung Bräune und Flirtkenntnisse vertieften, ein Praktikum in der Werbeabteilung einer deutschen Großbank. Dieser Unternehmensteil war leider nicht in dem damals höchsten Hochhausturm im Frankfurter Bankenviertel untergebracht, sondern in der Schmuddelecke rund um den Hauptbahnhof. Der tägliche Gang zur Arbeit war ein Spießrutenlauf durch Junkies, Dealer und Nutten, nur getoppt vom Weg in die Kantine durch die Taunusanlage, wo sich Heroinabhängige vor meinen unschuldigen Augen ihren Schuss setzten. Noch spannender fand ich allerdings das Treppenhaus des Bordells, das man so hervorragend aus der Grafikabteilung beobachten konnte. Es herrschte reger Verkehr auf den Stufen. Des Mittags suchten erstaunlich viele Anzugträger die leichten Damen auf. Ich stellte mir gern vor, wie Vorstandsassistent A. auf den Leiter der Abteilung Kreditwesen Südost trifft: «Ach, heute Mittag thailändisch?» «Nein, ich mags lieber deftig polnisch.» «Schönen Tag noch, man sieht sich.»
Ich wartete also eines warmen Sommerabends nach der Arbeit vor dem Bürohaus auf meinen Freund, mit dem ich noch über die Zeil zu bummeln gedachte. Er verspätete sich wie üblich. Ich vertrieb mir die Zeit indem ich die Umherflanierenden beobachtete. Eilig in Richtung Bahnhof strebende Arbeitnehmer, Einkäufer, die den Vorabendzug noch erwischen wollten und verdächtig langsam Gehende, die die Auslagen der hiesigen Geschäfte ebenso bewunderten wie die Auslagen der Damen, die mehr oder weniger diskret auf Kundschaft warteten. Ich wartete ebenfalls, länger als geplant und mit meinem weißen Blüschen und Kostümrock deutlich andere Zielgruppen ansprechend. Dachte ich.
«Wie viel?», fragte mich ein älterer Herr in grauem Anzug. «Wie bitte?», antwortete ich völlig erschrocken. «Wie viel nimmst du fürs Blasen?», wurde er deutlicher. Damals hatte ich von Tuten mehr Ahnung als von Blasen, und so kam es, dass mir die Tränen in die Augen schossen. Vor Scham, dass mir jemand zutraute, ich sei käuflich. Und vor Scham, dass ich noch nicht einmal genau wusste, wie es ging, dieses Blasen. Für derartige Aufklärungsversuche war der sich deutlich verspätende Freund zuständig, der nicht eben zu den eifrigsten Lehrmeistern gehörte. Der Fragende bemerkte seinen Irrtum schnell, murmelte eine Entschuldigung und machte sich davon. Ohne mich aufzuklären, wie viel denn so der gängige Marktpreis für einmal Blasen sei, ein Versäumnis, das mir die Einsicht in die Vermarktungsmöglichkeiten meines Körpers verwehrte.
Das nächste Mal bot man für meinen Körper ein halbes Königreich, immerhin. Mein Vater, der damals in Marokko weilte, zeigte in trauter wenngleich adeliger Männerrunde Fotos seiner Frau und halbwüchsigen Tochter herum. Meine Mutter, lieblich, blondgelockt und blauäugig, erregte der Herren Interesse natürlich sofort, wenn auch nur kurz, da verheiratet. Mein Vater, pragmatisch veranlagt, musste sich damals gesagt haben: Unterbringen muss ich sie sowieso irgendwann, wieso nicht hier und jetzt? So kam es, dass er mir nach seiner Rückkehr aus Marokko das Angebot eines schwarzlockigen Jünglings unterbreitete. Ein halbes Königreich habe dieser geboten, dazu noch eine wunderbare braune Araberstute mit langer Mähne. Eine Geschichte wie aus 1001 Nacht. Trotzdem fing ich an zu weinen, denn wie herzlos war mein Vater, wie gemein, dass er mich an einen Prinzen aus einem fernen Land verschachern wollte. Gut, dass dies nur ein Märchen war, denn mein Vater sah mein Leid und berichtigte sich sofort. Man habe nur ein paar Kamele geboten. Es sei auch kein Prinz gewesen sondern sein Chauffeur. Ich weinte trotzdem weiter, hartnäckig und trotzig. Solange bis ich meine wunderbare braune Araberstute reiten durfte.
Weniger weinen denn verblüfft lachen musste ich bei dem letzten Angebot, das ich einem Mann machte. Es waren genau 6 Cent. Die Kosten für ein Telefonat, das dieser Mann nicht mit mir führen wollte. Er weigerte sich trotz Aufforderung standhaft anzurufen und schickte lieber SMS mit der Frage, wann ich das nächste Mal mit ihm vögeln wollte. Man könne es doch auch per SMS verabreden. Er rief nicht an. Wir vögelten also nicht. Vielleicht zum Glück. Hätte er angerufen, wer weiß, wie viel es ihn hinterher gekostet hätte.
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1. Zum Segeln geeignete Turnschuhe tragen. Sonst blaue Flecken.
2. Die Bootstoilette nur benutzen, wenn der zum Abpumpen benötigte zweite Ventilhebel auf "on" steht.
3. Den Anweisungen des Bootseigners unbedingt Folge leisten. Sonst blaue Flecken.
Und das nächste Mal lernen wir, dass es der Harmonie an Bord nicht unbedingt förderlich ist, einen in den Kurs segelnden Zahnarzt mit Holzboot ein wenig laut als "Klempnersegler" zu bezeichnen. Insbesondere, wenn der Bootseigner selbst diesem schönen Berufsstand zugehört.
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Deutsche Rechtschreibung, schwere Rechtschreibung.
Was immer wieder auffällt: Die Redewendung "Mann, Mann, Mann" (oft auch zusammen geschrieben) als Ausdruck genervter Überraschung wird immer wieder gern "man, man, man" geschrieben.
Mann.
Aus: Abteilung für Sprachverehrung.
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Darüber muss ich doch immer wieder herzlich lachen: "Wir machen heute einen Männerabend."
Frage: Jungs, wieso bin ich dann immer dabei?
Antwort: Weil wir eine Quotenfrau brauchen. Außerdem kannst du dem Taxifahrer sagen, wohin wir wollen, wenn wir nicht mehr können.
Gedanke: Ich bin also das Kindermädchen.
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Tägliche Leerung, immer mit dem flauen Gefühl, es könnte der nächste Strafzettel im Briefkasten sein. Ja, auch mit dem Roller fährt man in 30er-Zonen nicht ungestraft zu schnell.
Heute ein Brief, einer von der Sorte, deren Umschlag ein wenig zerknittert aussieht, so, als ob er eine lange Reise hinter sich und viel zu erzählen hätte. Die Briefmarke ein kleines Gemälde: Ein exotischer König wacht über ein Land im fernen Osten und den Wert des Postzeichens.
Er schreibt, es gehe ihm gut, aber die Internetcafés in der Bergen Nordthailands seien rar gesäht, daher greife er zur guten alten Feder respektive Kugelschreiber. Seine Schrift habe ich noch nie gesehen; obwohl wir über 450 Mails in dem halben Jahr unseres Zusammenseins austauschten, gehörte Handgeschriebenes nicht zu unserer Kommunikation. Sie überrascht, ist von einer fast mädchenhaften Anmut, mit vielen Kringeln, Schleifen und vorsichtig gesetzten Punkten.
Er finde nun endlich die Ruhe, die er gesucht habe, in diesem abgelegenen Nest zwischen grünbewaldeten Hügeln. Er gebe Unterricht, seine Schüler seien gelehrig und gelenkig, ganz wie es sein solle für das Erlernen dieser Kampfkunst.
Meine Gedanken reisen zu ihm und in die Vergangenheit. Damals glaubte ich, nur mit ihm zusammen die Welt entdecken zu können, mit ihm, dem weitgereisten, ungezähmten Abenteurer, der sich trotzdem am liebsten des Sonntags im 'Hotel Mama' verwöhnen ließ und seine schwäbischen Ursprünge doch nie verleugnen konnte.
Wir schieden recht schnell voneinander, als mir bewusst wurde, dass er das 'Hotel Mama' auch auf die Weltreise mitnehmen wollte, mit mir als dienender Hauptprotagonistin.
Ich stelle mir vor, wie er in seinem Bambushaus für 50 Euro Monatsmiete sitzt und meditiert und sich doch leise nach den Maultäschle sehnt, die ihm nicht nur seine Mutter sondern auch ich so wohlschmeckend zubereiteten. Der letzte Satz bestätigt diese Ahnung: "Manchmal möchte ich in zwei Welten leben, einmal in Deutschland, wo die Weggefährten nicht nach zwei Monaten aus dem Blickfeld verschwinden und man bei einem Abendessen und Rotwein diskutieren kann..."
Sehnsucht, die bei mir den umgekehrten Weg geht: Reisend in der einen Welt, mit immer neuen Weggefährten und Geschichten, die einem an jedem Busstop, an jeder Weggabelung in den Schoß fallen. Aber mit einsamen Abenden im Restaurant oder Hotel und diffizilen Situationen, in denen man als Frau gern einen starken Begleiter um sich wüsste. Und in meiner Metropolenprovinz, wo mich das soziale Netz umspannt in das ich mich fallen lassen kann, wenn mal wieder der letzte Liebhaber nicht das gehalten hat, was er als potenzieller Lebensabschnittsgefährte versprach (oder anders herum).
Ich sollte solche Briefe nicht lesen. Sie wecken ungesunde und unruhig machende Sehnsüchte. Und nachher finde ich mich noch in irgendeinem exotischen Nest wieder und schreibe Briefe an einen Exfreund, in denen ich seine ausgezeichneten Speckpfannkuchen lobe. Dann doch lieber Strafzettel in der Post.
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Der Herr R. weckte mich zu nachtschlafender Stunde mit einer Kettenmail einem Stöckchenwurf, ich möge doch meinen Literaturgeschmack kund tun. Nun habe ich doch gar keinen Geschmack, und bei Literatur tun es zu gegebener Zeit auch mal Groschenromane. Aber weil ich den Herrn R. so nett finde und seine Bemerkungen über die Aktenlage gern lese, mache ich bei den Buchfragen natürlich mit:
1. You’re stuck inside fahrenheit 451, which book do you want to be?
Sollte ich ein Buch sein wollen/müssen/dürfen, wenn ich auswendig gelernt werden sollte, dann wäre ich wohl 'Die Bibel'. Viele Menschen zitieren mich auswendig, aber so richtig verstanden hätte mich ohnehin keiner. Das ist dann wohl jetzt Blasphemie, oder? Egal.
2. Have you ever had a crush on a fictional character?
Nein. Ich bin doch selber fiktiv.
3. The last book you bought is:
Zwei: Lonely Planet 'India' und 'Eleanor Rigby' von meinem Lieblingsautor Douglas Coupland.
4. The last book you read:
Ich lese meistens zwei oder drei Bücher parallel. Also: Gabriel Garcia Marquez' 'Leben, um davon zu erzählen' und Tine Wittlers 'Horst Go Home' (ein Geschenk von Frau Franziskript).
5. What are you currently reading?
Und wieder zwei Bücher, die aktuell neben meinem Bett liegen: Helge Timmerbergs 'Tiger fressen keine Yogis' (für die Schürung des ewigen Fernwehs) und 'Die Unternehmung im internationalen Wettbewerb', herausgegeben von Leo Schuster.
6. Five books you would take to a desert island:
Auf einer einsamen Insel langweile ich mich garantiert nach einer Woche. Für diesen Zeitraum reichen dann wohl folgende Bücher:
1. Den aktuell gültigen Lonely Planet für diese einsame Insel
2. Irgendwas von Jeffrey Eugenides, Douglas Coupland, T.C. Boyle oder Mark Childress (huch, warum nur alles Männer, warum nur alle aus Übersee?)
3. Antony Bourdain: 'Ein Küchenchef reist um die Welt' - die besten Zubereitungsarten für exotisches Getier (für die Inselfauna)
4. Die Bibel
5. Irgendein Klassiker von Goethe. Ich bin ja Bildungsbürgerin, jawoll!
Ich gebe die Fragen mal per Kettenmail Stöckchenwurf weiter an Frau Franziskript, deren Vorliebe für Haruki Murakami ich einfach nicht teilen will, Herrn Vierzigirgendwas, der auch sehr belesen wirkt oder jedenfalls gut blufft und Frau Eva, die sich endlich wieder ausschreibt und deren Vorliebe für Francoise Sagan ich nur zu gut verstehe.
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Mir scheint, da besucht Jemand die gleiche Tanzstunde.
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