Am elegantesten reagiert man auf eine Beleidigung, indem man sie ignoriert. Kann man sie nicht ignorieren, sollte man sie überbieten. Kann man sie nicht überbieten, sollte man darüber lachen. Kann man nicht darüber lachen, hat man sie wahrscheinlich verdient.
J. Russell Lynes
Amerikanischer Kritiker und Schriftsteller
Ich lache schon wieder.
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Freitagsgemäß pünktlich um 7:15 aufgewacht. Dabei hätte ich wirklich ausschlafen können. Danke, Gewohnheitstier.
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Auf den Installateur der Heisswasser-Heiztherme warte ich noch. Endlich wieder konsequent warmes Wasser, das wäre schön. Seit einigen Wochen schaltet die Therme zwischendurch einfach mal kurz ab. Ein wunderbarer Moment, wenn man gerade die Haare shampooniert hat.
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Ich bin Haushaltsimprovisierin. Was nicht passt, wird passend gemacht. In meinem Werkzeugkasten findet sich sogar eine Rohrbiegemanschette für diese dünnen Zuleitungen zum Toilettenkasten. Eine meiner Improvisationen hält mittlerweile bald zehn Jahre, aber nun muss ich wirklich mal die Fugen zwischen Duschwanne und Fliesen neu mit Silikon ausspritzen. Gut, dass ich nie, nie, nie bei Elektrizität improvisiert habe.
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Der gestrige Ärger ist immer noch nicht verflogen sondern sitzt als kleine bohrend schmerzende Blockade in meinem Halswirbelbereich. Ich kenne das schon von früher, als sich beruflicher Stress in einem dauerhaft steifen Hals äußerte. Das möchte ich gar nicht erst wieder etablieren.
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Was Anke passiert ist, scheint alte Verhaltensgräben zwischen Männlein und Weiblein aufzureißen. Grenzen setzen ist eine Kunst, und manchmal ist der Augenblick, in dem man eloquent reagieren hätte können, vorbei und man fühlt sich nur noch besudelt. Kennt wahrscheinlich fast jede Frau. Und das macht es so ärgerlich, dass es in der männlichen Wahrnehmung Mancher anscheinend überhaupt nicht ankommt, dass Frauen nicht automatisch die Antennen auf "Flirt" ausgerichtet haben.
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Vorhin Modenschau vor dem heimischen Spiegel gemacht. Der neue, dreiteilige Businessanzug sitzt perfekt und lässt mich direkt als seriös durchgehen.
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Habe ich wirklich schon drei Tage hintereinander etwas gebloggt? Ich fühle mich so frei.
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Habt einen schönen Tag!
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Nicht einschlafen wollen. Und können. Was trinke ich auch um halb zehn noch einen Eistee, nur um hinterher festzustellen, dass auch Eistee mit Schwarztee gemacht wird. Merken wir uns.
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Heute war der Tag voll mit kleinen Ärgernissen. Menschen, denen man hinterher telefonieren muss. Die sich aber wenigstens entschuldigen, manchmal allerdings so wortreich, da merkt man, es mit Rentnern zu tun zu haben. Ich habe doch keine Zeit.
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Ganz besonders ärgern mich Menschen, die nicht in der Lage sind, eigene Fehler einzugestehen. Die andere dafür verantwortlich machen, nur immer den schönen Satz aussprechen: "Ich bin mir keiner Schuld bewusst."
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Noch mehr ärgern mich aber Menschen, die Gerüchte verbreiten, die geeignet sind mich bei anderen dauerhaft zu beschädigen. Eine haltlose wie gemeine Anschuldigung in die richtigen Ohren geträufelt, und schon wird nicht mehr gegrüßt. Sich dagegen zu wehren ist fast unmöglich. Ich neige nicht zu Rache, glücklicherweise. Aber auch ich werde jetzt langsam offensiv giftig, und bekanntermaßen trifft man sich immer zwei Mal im Leben.
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Freude über das ordentlich schnurrende Auto, das mit seinen stolzen 255.000 Kilometern auf dem Buckel immer noch einen soliden, vertrauenserweckenden Eindruck macht. Sacht auch der Mechaniker des Vertrauens. Baltikum, wir kommen!
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Morgen kommt der Gentleman aus München zurück. Ich freue mich. Was er mir wohl mitgebracht hat? Ich bin auch gar nicht neugierig!
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Morgen habe ich frei!
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Was hatte ich heute Morgen Schwierigkeiten, auf Touren zu kommen! Mir fehlt der morgendliche Kaffee vor neun, den mir der in München weilende Gentleman üblicherweise kredenzt. Denn an sein Espressomaschinen-Schmuckstück traue ich mich nicht heran. (Außerdem ist sie gerade so schick geputzt, und ich möchte sie nicht noch mal putzen müssen.)
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Der kurzfristig eingesprungene Kollege bereitet sich wieder auf den Rückzug nach Berlin vor. Schade, denn gern habe ich mit ihm gearbeitet. Die Koffer seien schon gepackt, sagt er, jetzt müsse er nur noch die drei verbliebenen Arbeitstage in der kommenden Woche und die Übergabe an die neue Kollegin gut überstehen. Dann - endlich - warte wieder sein Berliner Leben auf ihn. Wie gut kann ich ihn verstehen.
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Der Urlaub rückt langsam näher. Trotzdem schmiede ich schon einmal Pläne für den Winterurlaub. Noch sind die Flüge günstig, wenn auch nicht mehr ganz so günstig wie in der vorvergangenen Woche. Es gilt, sich zu entscheiden.
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Ich bin eine laufende Knoblauchzehe. Gyros mit Zaziki als Geschäftsessen ist jetzt auch nicht die genialste Idee des Tages.
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SMS bekommen: T., mein Patenkind, kann jetzt laufen. Wenn er will. Bekommt er seinen Willen nicht, werfe er sich laut schreiend und strampelnd auf den Boden. Bisweilen erkenne ich keinen Unterschied zu den Verhaltensweisen erwachsener Geschlechtsgenossen in Leitungspositionen.
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E-Mail bekommen: Die südkoreanische Patenstudentin ist wohlbehalten in Seoul angekommen, hört sich die Klagen der Eltern an und entschied kurzfristig, sich bei einer Freundin einzuquartieren. Ein skandalöses Vorgehen! Die Freiheit Europas fehle ihr, schreibt sie. Ab kommender Woche suche sie eine Teilzeitstelle um das Studium unabhängig beenden zu können. Ich maile mal meine deutsch-koreanische Studienkollegin an, unter deren Leitung die Korea-Abteilung eines großen versandhandels arbeitet. Vielleicht hat sie was. Wäre ich nur auch so eine begnadete Netzwerkerin für mich selbst.
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E-Mail bekommen: Mein Vater erkundet radelnd die chinesischen Verkehrsregeln. Stellen Sie sich eine rotblonde, einsneunzig große, Anzug tragende Langnase mit niedersächsischem Temperament vor, die sich mit einem einzigen bösen Blick die Vorfahrt vor einem ganzen Bus erzwingt. "Den chinesischen Führerschein bekomme ich auch noch", droht er. Dann seien die Chinesen dran. Maos Erben wissen noch gar nicht, welcher Urgewalt in ihrer Mitte sie Gastrecht gewähren.
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Die kleinen Erfolge sind doch manchmal jene, welche einen am Leben erhalten. Nach dem gestrigen Super-GAU in Sachen Sorgfalt und Glaubwürdigkeit - ich schrieb das erste Mal in meinem Leben einen Entschuldigungsbrief an einen offiziellen Würdenträger, und es tat mir wirklich unendlich leid und ich war sehr peinlich berührt, ihn in einer offiziellen Drucksache fünf Jahre älter gemacht zu haben - erhielt ich heute von einem Kollegen ein Lob, wie angenehm es doch sei, mit mir zusammen zu arbeiten. Es sei so stressfrei. Himmel, was habe ich ihm getan?
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Ich weiß, dass die Schildkröte hier immer noch herumliest. Will er wieder schriftlich über die Blogger herziehen? Jetzt, da er der Chef des Feuilletons ist, ist das doch geradezu Pflicht!
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Am Freitag habe ich frei. Daher kommt mir dieser Mittwoch wie ein Donnerstag vor. Gutes Gefühl.
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In der Küche hängt eines dieser Geräte des Gentleman, die einfach alles anzeigen und wahrscheinlich auch die Welt als Ganzes erklären. Wetter, Regenwahrscheinlichkeit, Luftfeuchte, Dreitagesvoraussage usw. Außerdem den Sonnenauf- und - untergang. Gestern Abend darauf gesehen und wieder ist eine Minute der Sonnenzeit verschwunden und wird frühestens ab dem 21. Dezember wieder draufgeschlagen. Wieder eine Minute weniger, in der ich mir ein wenig Sonnenbräune aneignen könnte. Die Kollegin, braun wie eine Nuss nach drei Wochen Urlaub am brandenburgischen Baggersee, wird gern mal mit einer Südländerin verglichen, während meinereins sich einer milden Blässe erfreut. Lange her sind die Zeiten, als ich in den Semesterferien níchts anderes zu tun hatte als am Schlachtensee zu liegen oder der Krummen Lanke und meinen schlanken Körper in die ansprechende Bräune zu versetzen, die bis in den Winter nachwirkt. Und der Urlaub ist auch noch fast einen Monat entfernt.
Heute Morgen hatte wenigstens die Anzeige für das Dreitageswetter Mitleid mit mir Sonnenhungriger aber Zeitloser: Regen. Das ganze Wochenende.
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Unser Patenkind ist weg. Nein, nicht die kleine Nervensäge, auf deren Lauffortschritt nach dem Urlaub ich wirklich gespannt bin (außerdem entfällt dann das Rückenzerstörende An-der-Hand-halten). Sondern unser studierendes Patenkind aus Südkorea, das uns die hiesige Uni in einem dieser völkerverbindenden Programme vermittelt hat. Als ich den Gentleman und mich dort anmeldete, war ich erst einmal ein wenig skeptisch. Schließlich habe ich über unsere krege Praktikantenschar täglich Freud und Leid der Jugend vor Augen - und natürlich auch bisweilen ein leichtes Gefühl der Genervtheit, wenn das junge Mensch partout nicht genügend erwachsene Weitsicht entwickeln will, was Arbeitsabläufe oder gar zwischenkollegiales Miteinander betrifft.
Was beschäftigt denn so einen jungen Menschen, war die erste Frage, die ich mir stellte, denn ach: ich fühle mich alt. Zum ersten Mal in meinem Leben fehlt mir ein wenig die Verbindung zur jüngeren Generation, ich frage mich bisweilen, ob ich nicht langsam zur Gruppe "lächerliche Alte" gehöre, so samt altersungemäßer Kleidung, jugendmotiviertem Herumrasen auf der Vespa und Nutzung aller Social Networking Areas, die man heutzutage zu benötigen scheint.
Also, so ein junges Patenkind aus dem fernen Osten. Aber welche Überraschung! Eine offene, junge Dame aus Asien, deren Englisch leicht indisch angehaucht ist (jaja, man lernt heutzutage in Indien in Summer Schools besser Englisch als in Großbritannien), die gut ausgebildet dennoch auf dem heimischen Arbeitsmarkt Probleme hat, und deren Mutter ihr doch vorhält, statt noch einem Semester Studium im Ausland jetzt endlich einen Job zu suchen. Wie bekannt mir das auf einmal vorkam! Natürlich ist da immer diese asiatische Zurückhaltung, das Gesicht wahren als Lebensmaxime. Aber bei einem entspannten Bierchen hier, einer Studentenparty mit koreanischem Likörchen da, Eisbecher und Firmenbesuch kommt man hinter das Lächeln und erkennt den Menschen, die jugendliche Unbefangenheit ebenso wie die Angst vor der Zukunft.
Das war das wirklich Bereichernde an der Patenschaft. Langsam Vertrauen zu entwickeln, um auf beiden Seiten einen Blick auf die Seele zu werfen, gänzlich befreit von Kultur- und Altersunterschieden. Zum Abschied heute gab's von uns ein Buch mit den schönsten Fotos der nicht ganz so geliebten Universitätsstadt und von ihr eine Tüte mit ausgesuchten koreanischen Spezialitäten - samt dem von mir sehr geschätzten Reislikör! Der Ostwind treibt unser Patenkind zurück nach Korea. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
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Immer wieder treibt es mir die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich die Anspruchshaltung vieler Zeitgenossen zu spüren bekomme. Da wird geklagt, gejammert, gehinterbänklert, und das nicht nur im politischen Bereich, sondern auch im Kleinen. Das mag die Blumenfrau um die Ecke sein, deren Kunden nun mal einfach nicht mehr die langweiligen Gerbera-Gestecke kaufen möchten, aber sich weiterzubilden und das Angebot zu überdenken, ist offenbar nicht drin. Das kann auch die Freundin sein, die sich nach erfolgtem Gebär- und Erziehungsprozess darüber beschwert, dass potentielle Arbeitgeber lieber Vollzeitkräfte einstellen als eine Mutter, die, trotz tagsüber gut untergebrachtem Kind, lieber nur eine 20-, maximal 30-Stunden-Stelle haben möchte. Bei vollem Lohnausgleich, versteht sich. Denn als Mutter leiste sie schließlich schon genug für die Alterspyramide. Und ganz besonders kann ich mich über die Ewiggestrigen erregen, die am liebsten eine Rundum-Vollversorgung haben wollen, aber nicht bereit sind, dafür Leistung zu bringen. Die Zeiten, liebe Leute, haben sich geändert, und mehr denn je gilt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Und lebenslanges Lernen sollte Bürgerpflicht werden. (Dies war ein Beitrag aus dem montäglichen Schlechte-Laune-Bereich.)
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Nach drei Tagen mit Temperaturen weit über 30 Grad hat es auch mich erwischt: Hitze-Koller! Alles nervt, alles klebt. Der Kopf verweigert sich ebenso wie der Körper. Der einzige Vorteil der Temperaturen: keinen Hunger.
Gestern Nacht um Regen getanzt. Wäre es nicht langsam Zeit für einen deutschlandweiten Regentanz-Flashmob?
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Den Tagesausklang noch mit einem Glas Sauerkrautsaft krönen.
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Die Lügen der Anderen würde ich den heutigen Tag gern überschreiben, denn soviel Unwahrheiten von Personen des öffentlichen Lebens habe ich noch nie in so kurzer Zeit serviert bekommen.
Edit: Heute einen großartigen Begriff hierfür in meinen Wortschatz aufnehmen dürfen - Intrigistan!
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Vor einer ziemlich hässlichen Mietskaserne an der Haupteinkaufsstraße im Städtchen hart an der Grenze liegen seit heute fünf Stolpersteine-. Zwei davon tragen den Namen eines Ehepaars, das - in ähnlichem Alter wie der Gentleman und ich heute sind - in Auschwitz ermordet wurde. Mit ihnen ihre dreizehnjährige Tochter. Wir legten zwei Rosen nieder und zwei kleine Kieselsteine und gedachten einen Moment der Toten, denen niemand mehr ein Totengebet, ein Khaddisch, sprechen kann. Stolpern sollen jene, die an der Geschichte zweifeln, fallen und im Staub liegen.
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Der Gentleman hat eingekauft. Natürlich nur gesundes Zeug behauptet er. Das ungesunde (Schokolade, Chips, mein geliebter Stinkekäse) versteckt er in irgendwelchen Geschirrhandtuch-Schubladen. Zur Sicherung der geheimen Schätze wurde nun eine ganz besondere Alarmanlage installiert: "Tor, Tor, Tor, das Spiel ist aus!" - die Älteren unter uns werden sich vielleicht erinnern - schallt es aus der Schublade beim Öffnen. Eine WM-Ball-Kugel reagiert auf Licht und brüllt mich an. Jetzt nur schnell den Schokoriegel ergreifen und in die Defensive gehen.
Über solcherlei Art gemeine Sicherungsmaßnahmen sprechen wir noch. Gelbe Karte!
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