MüdeMüde.

So Müdemüde. Müdemüde Müde. MüdeMüde. So Müde.

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HeadHunt.

Innerhalb von zwei Stunden zwei Abwerbemails bekommen. München und Stuttgart, liebe Headhunter, bekommen mich nicht!

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Gassigehen.

Seit ungefähr vier Jahren geht es bergauf. Mit meinem Körpergewicht. Natürlich kann ich es auf das Alter schieben, ab Mitte 30 setzen sich die Kilos naturgemäß eher fest. Wenn nicht umgehende Maßnahmen ergriffen und auch durchgehalten werden. Und daran scheitert die angepeilte Gewichtsabnahme um wenigstens fünf Kilo. Die Faul- und Trägheit ist es, der gemeine Schweinehund, der sich wohlig grunzend lieber auf dem Sofa wälzt als ins Fitnessstudio zu gehen und wenigstens zwei Mal die Woche ein bisschen zu schwitzen. Der ist schuld!

Heute nun rief die freundliche Fitnessstudiotante an um zu fragen, ob ich denn noch mal käme, man würde sich Sorgen machen. Nun habe ich versprochen, wenigstens einmal die Woche vorbeizuschauen. Und was soll ich sagen: allein der gute Vorsatz hat gereicht!

Die Hose sitzt so locker wie schon lange nicht mehr, die Fettpölsterchen am Knie sind fast verschwunden. Und der Bauch ist auch wieder flacher, was nicht nur an der OP liegen kann. Schweinehund, du blödes Vieh, Morgen gehen wir Gassi!

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Wo warst du vor 20 Jahren?

30. September 1989, 18.58 Uhr: Außenminister Genscher eröffnet den mittlerweile 5.000 Flüchtlungen in der Botschaft in Prag, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen können.

Am 30. September vor 20 Jahren, es war ein Samstag, saß ich mit meinen Eltern beim Abendessen, wir hatten uns ausnahmsweise im Wohnzimmer hingesetzt. Ich wollte mich später noch mit meiner Freundin S. treffen, um nach Frankfurt (Main) ins Omen zu fahren. Dort war gerade eine neue Musikrichtung in, Techno nannten die Leute das dort, und es verhieß mehr als die Dorfdiskohitparade, es roch nach Freiheit für mich, die gerade 18-Jährige.

Meine Mutter hatte Tomatensalat gemacht, genau so, wie ich ihn mag, mit vielen Zwiebeln, Essig, Öl und Petersilie. Balsamico kannten wir damals noch nicht. Mein Stiefvater schaltete den Fernseher ein, und irgendwann zwischen Camenbert und Cervelatwurst kamen da diese Bilder von Genscher, dessen Rede in unbeschreiblichem Jubel der Menschen unterging. Wir schwiegen. Und schauten. Mir wurde kalt, wie mir auch heute noch kalt wird, wenn ich diese Bilder sehe. Damals schossen mir noch nicht die Tränen in die Augen, wie heute, denn die Tragweite dieser und vieler folgender Entscheidungen einer wie ich im Nachhinein finde, sehr mutigen Politik vieler, vormals verfeindeter Staaten, konnte sich mir damals nicht erschließen.

Natürlich haben S. und ich die Nacht trotzdem mit dieser neuen Musik verbracht, schwitzend, flirtend und tanzend, mit einem Gefühl, wieder etwas erwachsener zu sein und ziemlich in und frei. Was Freiheit tatsächlich in einem ganz ursprünglichen, physischen Sinn bedeutet, konnten wir, kann ich auch heute nicht ganz fühlen, denn ich war immer frei. Damals vor 20 Jahren haben es Andere gefühlt und fühlen es hoffentlich noch.

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OlympioNike.

Erwähnte ich schon, dass ich dereinst in einem Altersheim die Geriatrie-Olympiade ausrufen werde? Die Disziplinen 25-Meter-Rollatorschieben und Katheter-Weitwurf sind schon gesetzt.

Seit gestern bin ich aber sicher, eine Königsdisziplin gefunden zu haben: den modernern Sanitätsmehrkampf, bestehend aus Thromobosestrümpfe-Hochziehen, mit-Drainagebeutel-und-Tropf-aufs-Klo-gehen, Süppchen-in-halbliegender Position-löffeln und Zivi-für-eigene-Zwecke-durch-die-Gegend-jagen.

Ich spare schon mal auf einen Zivi.

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SchwesterZensursula.

Wie bereits beschrieben, hatte ich eine etwas ausführlichere Unterhaltung mit dem SysAd des Parksanatoriums, das nicht nur mit wirklich ausgesucht nettem Personal, gutem Essen und angenehm unkrankenhausähnlicher Atmosphäre punktet, vom versammelten ärztlichen Sachverstand abgesehen, den ich mal voraussetze.

Außerdem gibt es pro Bett ein sogenanntes Multimediaterminal, das in verschiedenen Paketen und ziemlich teuer erworben werden kann (Preis zwischen 2,99 und 9,99 Euro pro Tag plus einmalige Einrichtungsgebühr von 4,99 Euro. Privatpatienten bezahlen nur die Einrichtungsgebühr). Ich, frisch aufgewacht aus Narkose und anschließendem Erholungs- und Verdauungsschlaf, freute mich auf mein WLAN-Paket und hatte nach der bereits angesprochenen Diskussion mit dem netten SysAd meinen Zugang, auch noch gratis, weil ich so lange wegen technischer Probleme auf Freischaltung warten musste.

Aber was musste ich entdecken? Schwester Zensursuala sah mir mit strengem Blick über die Schulter und erlaubte mir das Aufrufen meiner Lieblingsblogs nicht mehr "wegen gewichteter Inhalte". Dazu gehören offenbar bestimmte Bloganbieter wie Blogspot.com oder auch Blogger wie Glamourdick, der durchaus verbal deftige Inhalte hat, aber nun ja, wir sind schließlich erwachsen! Als ich aber bestimmte Nachrichtenseiten nicht aufrufen konnte (u.a. BILD.de, ja, die lese ich aus alter Verbundenheit), beschlich mich ein sehr ungutes Gefühl, was meine persönliche Freiheit betrifft mir im Netz Informationen oder Unterhaltung zu beschaffen. So eine Art Schwester Zensursula eben, die mir meine Internet-Arznei nur mit einem ermahnenden "Du, du" reicht.

Aber was soll's, ich bin wieder daheim, liege auf meiner Berliner Couch und ziehe mir die zweite Staffel von Doctor's Diary rein. Und natürlich alle meine Lieblingsblogs. Schreibt mehr, Ihr Lieben, es lässt mich gesunden!

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WLAN-Tropf.

Die Narkose war gut, der letzte Gedanke galt einem von Palmen umsäumten Strand, die erworbene Fähigkeit zur positiven Autosuggestiion funktioniert auch noch in den letzten, lichten Momenten des Bewusstseins. Zuvor gab es noch eine kleine Szene wie aus Doctor's Diary.

OP-Schwester: "Herr Doktor, der Empfang hat gerade angerufen, Sie haben die Scheinwerfer am Auto angelassen."

OP-Doc: "Kann das nicht meine Frau machen? Ich habe schon sterile Hände."

OP-Schwester: "Ihre Frau operiert gerade in der 4."

OP-Doc: "Na, gut, dann halten Sie die Patientin noch ein bisschen wach."

OP-Patientin zu OP-Schwester: "Ich hoffe ja, der Doktor hat hinterher auch wieder sterile Hände."

OP-Schwester zu OP-Patientin: "Ach, das passiert dem öfter."

Erwähnte ich schon, dass ich die OP gut überstanden habe und des Doktors Auto noch funktioniert? Und jetzt hänge ich am WLAN-Tropf und nach einem kurzen Telefonat mit dem Klinik-Sys-Ad wegen inkompatibler Voreinstellungen weiß ich sogar, dass WLAN-Patienten weniger Schmerzmittel benötigen.

Übrigens: Spitzenrand, liebe Sanitätsausstatter, macht Thrombosestrümpfe auch nicht sexier.

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Qualomat.

Nach einem sehr unaufregenden, nicht weiter störenden, Wahlkampf ein ebenso unaufregendes Ergebnis zu erhalten sollte jetzt maximal drei Tage Nachrichtenwert haben. Wer wissen will, wie's weitergeht: einfach den Wirtschaftsteil der Zeitungen lesen und auf die Forderungen der Großindustrie achten. Bei so vielen gewählten Lobbyisten sollte doch das ein oder andere Atomkraftwerk und Abwrackprämien zugunsten des Erwerbs von Elektroautos drin sein. Ach ja, und natürlich Xanax für alle!

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OPerativ.

Das Leben spielt einem mitunter ganz schöne Streiche. Und so werde ich mich in einem waschechten Parksanatorium einfinden, in einer von knorrigen Bäumen umsäumten Straße, und auf einen Dr. Brinkmann warten, der mich ein bisschen aufschneiden und Dinge entfernen wird, die nicht in mich gehören. Wünschen Sie mir angenehme Träume und ein umso angenehmeres Aufwachen! Wir lesen uns.

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SommerHerbst.

Und als wir dann auf dem Bootssteg saßen und in die Sonne blinzelten, war uns, als würde dieser Sommer nie zu Ende gehen.

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TerminOlogie.

Drei Frauen mit Kleinstkind oder voller Berufstätigkeit zu einem gemeinsamen Kinobesuch zu organisieren ist eine Herausforderung, der viele Manager nicht gewachsen wären.

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BritWine.

Ich erinnere mich noch gut an die Sommerferien 1986. Ute, eine Freundin, durfte zwei Wochen mit mir und meinen Eltern nach Frankreich kommen. Leider gehörte sie einer Familie an, der Genuss und Lust als Sünde galten. Folgerichtig wurde sie Physikerin und spielte erste Geige im Schulorchester.

Es war auch der Sommer, in dem ich mein erstes Glas Wein trinken durfte und auf einen Kuss von Lionel wartete, der im Übrigen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem jungen Antonio Banderas hatte.
Meine Mutter hatte Crevettes grises gekauft, dazu gab es eine würzige Sauce armoricaine und das Leben schien leicht und sonnig, obwohl es in der Nacht zuvor durch unser Zelt geregnet hatte. Wir saßen in der Abenddämmerung bei Kerzenschein und horchten auf die Geräusche aus dem nahen Pinienwald.

Was dies und den Genuss allgemein ein wenig erschwerte, waren die Horden von Engländern, die von profitorientierten Franzosen in großen Zeltstädten zusammengepfercht und mit Cheese-and-Wine-Partys in jene Urlaubsstimmung versetzt wurden, die sie zumindest zwischen 3 Uhr früh und 10 Uhr morgens in komatösen Tiefschlaf versetzten um so der restlichen Umwelt eine Verschnaufpause zu gönnen. Unnötig zu erwähnen, dass der Wein aus Plastikkanistern kam und von den örtlichen Abfüllern außerhalb der Saison zum Düngen der Felder genutzt wurde. Aber Hauptsache, sie waren glücklich und betrunken.

Engländer und Wein also, nicht unbedingt eine Kombination, die einen erfolgreichen Lerneffekt verspricht. Sie wären aber nicht Engländer, wenn sie diesen Fakt nicht nutzen würden, um sehr komische Filme darüber zu drehen: Oz und James's Big Wine Adventure. Ganz groß.

Ach ja, und Lionel habe ich dann doch geküsst. Im Sommer darauf. Da war Ute mit ihren Eltern nach Kärtnen gefahren.

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EinigKeit.

Dass die mir bislang nur aus Hessen bekannte "als wie" auch Einzug in den Osten des Landes gefunden hat, kann ich nur als vollen Erfolg der Wiedervereinigung werten. Ebenso wie den Gebrauch des ostdeutschen Deppenapostrophen in Bayern.

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LokalNamen.

Ich bin ein großer Fan der örtlichen Käseblättchen, wo die Neugeborenen der Region präsentiert werden. Die Verfasser dieser Studie waren mit Sicherheit vor Ort zu Gast.

Hier eine Auswahl der Baby-Namen dieser Woche:

Nico, Tim, Sina, Denny, Jasmin, Darlin, Vivien, Vivien-Sophie, Civic-Jason.

Insbesondere den letzten Namen musste ich dreimal aussprechen, um die verschiedenen dialektischen Möglichkeiten auszukosten. Mal ganz abgesehen davon, dass ich in Zukunft nach einem Honda Civic mit Aufkleber "Civic-Jason on Board" Ausschau halten werde.

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NachrichtenMitMorbidemCharme.

Aggressive Werbung von Bestattern

Stettin. Die aggressive Art und Weise, in der Bestattungsinstitute Werbung für sich betreiben, sorgt in Stettin für Aufregung. Wie die Zeitung "Glos Szczecinski" berichtet, schrecken die Unternehmen nicht davor zurück, selbst an den Gräbern Werbe-Zettel anzubringen. Außerdem gebe es einen ausgeprägten Handel um attaktive Grabstellen auf dem Hauptfriedhof, die man sich bereits auf Jahre im Voraus kaufen könne.

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