Für Katharina B.
In Zwangssituationen zukünftig Rezepthinweis beherzigen:
"Unzerkaut mit ein wenig Flüssigkeit schlucken."
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„Du bist eine Circe“, hörte ich in der Vergangenheit des Öfteren von meinen Herzensmännern. Nun kann man dies ja durchaus als Kompliment sehen, immerhin soll die legendäre Griechin Männer gleich reihenweise verzaubert haben. Wer die Geschichte der Circe genauer kennt, darf aber durchaus Zweifel geltend machen
Machen wir also mit Wortschnittchen einen kleinen Bildungsausflug in die griechische Sagenwelt:
Odysseus, mit seinen Kumpels immer auf der Suche nach Abenteuern, segelt kreuz und quer über das Mittelmeer und stößt zufällig auf die Zauberin Circe. Wie jede anpassungsfähige Frau putzt sich Circe für Odysseus hübsch heraus und versucht sogar, sich in Odysseus’ Ehefrau Penelope zu verwandeln. Ein klassischer Fall von Ex-Trauma! Der Held verfällt ihr trotzdem, was seinen Kumpels natürlich nicht schmeckt, denn sie wollen weiterfahren und unsterblich werden.
Circe verwandelt sie deshalb kurz und bündig in Schweine. Als sie auf Odysseus’ Bitten ihren Zauber aufhebt, danken ihm seine Freunde das schlecht und segeln einfach ohne ihn davon. Tolle Typen! Die Quittung folgt auf dem Fuß: Sie gehen unter und saufen ab.
Circe und ihr Liebster machen sich eine nette Zeit. Allerdings: Als Circe ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, besinnt sch Odysseus auf seine zu Hause verlassene bessere Hälfte Penelope und macht sich schnell als möglich aus dem Staub. Das immer wieder aktuelle Thema Bindungsunfähigkeit in einer griechischen Sage - wer hätte das gedacht! Es kommt wie immer: Circe heult und bleibt mit ihrer unerfüllten Liebe zu Odysseus sitzen. Das Schwein!
Soviel zur Zauberin Circe. Wo liegt denn da die Ähnlichkeit?, schreit es aus mir heraus. Die Männer in meinem Leben saufen nicht ab, sie saufen. Bislang ergriffen sie eher die Flucht, wenn Ähnlichkeiten zur Ex zu offensichtlich wurden und etwaige Schwangerschaften konnte ich immer verhindern. Meine Zauberkräfte sind überdies auf einige Renommiergerichte (Lachs in Sauerampfersauce, Coq au vin) beschränkt.
Bleibt einzig die Parallele, dass sich manche Männer recht schnell in Schweine verwandeln. Aber daran bin ich unschuldig, ich schwör’s!
Nachtrag: Kennt noch jemand die Sendereihe "Unterwegs mit Odysseus", die vor langer, langer Zeit mal in den dritten Programmen lief?
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"Honey, ich schenke dir mein letztes Wort."
Aus: Erbauliches vom Geschlechterkampf
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Empfehlung des Hauses: Albrechts Patisserie. Rykestraße zwischen Sredzki- und Wörtherstraße. Berlin-Prenzlauer Berg.
Essen sei die Erotik des Alters, heißt es, und damit ist auch schon die Frage beantwortet, warum so viele ältere Menschen Kuchen mit einem Viertelliter geschlagener Sahne mehr schätzen als das eine Mal Sex pro Jahr, das man so ab 65 hat.
Nun bin ich bei Weitem noch nicht im Rentenalter, aber Essen, ja, Essen ist auch für mich ein Ausweg aus der chronischen Untervögelung. Und womit lassen sich fehlende Orgasmen durch Fremdpenetration besser kompensieren als mit Buttercreme und Baiser?
So sexy sieht das Orangentörtchen aus, dass ich schon vor dem ersten Biss ganz jieperig bin. Hauchzarte Schokolade über einer leichten Orangensahne mit einem Schüsschen Grand Marnier - und schon bin ich im siebten Himmel! Der Begleiter, und Männer können ja so prosaisch sein!, sagt: "Ein echter Höhepunkt. Wenn das nur nicht so dick machen würde." Ich denke mir: Wenigstens macht ein Orangentörtchen nur auf diese eine Weise dick. Das hat es anderen Höhepunkten voraus.
Wer es sich also selbst einmal sehr Recht machen möchte, sollte in Albrechts Patisserie vorbei schauen. Glück für 3 Euro fuffzich - so billig ist kein anderer Orgasmus.
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Für alle, denen das Wetter auf die Nerven geht:
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An manchen Tagen wacht er noch vor mir auf. Er wühlt sich ins Unterbewusstsein, spielt eine Komparsenrolle in den schönsten Träumen. Manchmal verdrängt er die Hauptdarsteller. Wird zum Klaus Kinski der Träume, schreit, wütet, verletzt.
Das Aufwachen ist eine Erlösung, aber nur für den Moment. Dann übernimmt er das Bewusstsein. Lässt die Gedanken Walzer tanzen, so lange im Kreis, bis der Magen nur noch ein Klumpen ist, die Augen kurz vor dem Überlaufen, das Herz brennend und blutend, und der Geist, ja, der Geist löst sich auf, Stück für Stück, denn wo er ist, da ist kein Platz mehr für gedankliche Kapriolen.
Schmerz, alter Freund, sei mir willkommen.
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"Tittenfickziert."
Aus: Abteilung für Sprachverehrung
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Frau Cassandra hat mir ein Stöckchen zugeworfen und als guter blogdog habe ich danach geschnappt.
Welches sind die Betreffzeilen der letzten zehn Emaileingänge? Hier hätte natürlich auch stehen können: Was sind die last entry subjects in meiner Mailbox? Aber als Anglizismen-Bekämpferin sage ich pfui!, das kommt mir nicht ins Outlook, äh, in den Ausblick.
Der geneigte Leser erwartet sicherlich ein Feuerwerk an lustigen Betreffs, oder intime Einblicke, welcher Art des wortschnittchens Kommunikation sei. Ich fürchte, ich muss enttäuschen. Mein Postfach quillt nur so über von Re:’s ohne Betreff. Erst kürzlich musste ich mich von einem Freund rüffeln lassen, ich solle doch einmal mein AW in ein Re umwandeln. Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie das geht, finde ich ein AW nicht unhübsch. Es klingt nach einem formellen, unverzichtbaren Akt. AW gleich ‚Absolute Wichtigkeit’ – wie alle Mails, die von mir stammen.
Außerdem gefallen mir Kombinationen wie „Re: AW: Re: AW: Re: Unwichtig“. Ein ganz eigener Rhythmus, gleich dem der zugrunde liegenden Kommunikation. Aber genug davon. Machen Sie, lieber Leser, sich ein eigenes Bild. Voilà, hier sind sie (in umgekehrt chronologischer Reihenfolge und um einige berufliche Maileingänge bereinigt):
Re: AW: …
Re: …
AW: Star-Schnittchen, heterotisch
AW: Fertige Profile
Nr. 5 – DIE HERAUSFORDERUNG!!!
AW: Bewerbung European Marketing Assistant
Re: Freie Mitarbeit
Re: AW: Update?
Jetzt aber: noch n’ Gedicht
Re: Spuckende Dalai Lamas und Ihr Vater
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Was kommt hinter dem Punkt? Ein Schluss? Oder zieht man erst Schlüsse, um dann einen Schlusspunkt zu setzen?
Manchmal ist es Zeit.
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Empfehlung des Hauses: Pony-Bar, Neue Schönhauser Allee
Woraus ein Herrengedeck besteht, wissen wir spätestens, seit Papi nach dem sonntäglichen Frühschoppen nicht den Sauerbraten essen wollte, weil ihm schon schlecht war. Was aber ein Hamburger Gedeck ist, kann man in der Pony-Bar in Mitte lernen. In einem ehemaligen Blumenladen, der jetzt Nachtlebengewächse beherbergt, bekommt man bei Bestellung des Genannten:
1. Ein Glas Korn
2. Ein Astra-Bier
3. Ein Tütchen Ahoi-Brause.
Und so geht's: Tütchen Ahoi-Brause aufreißen, in den Rachen schütten, mit Korn so schnell wie möglich runterspülen und mit Bier nachlöschen.
Knallt schlimmer als ein ungehaltener Neger-Kalle auf der Reeperbahn. Befriedigt mehr als ein Besuch bei Molly Luft nach vier Monaten auf See. Und verdamm' mich noch eins - es macht dich zu einem echten Hanseaten!
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Oh, haue ha. Der arme Popkulturjunkie! Pubertierende Pisa-Versager bashen sich untereinander in Endlosbeiträgen pro und contra die Teenieband Tokio Hotel (wer???).
Ich glaube, ich verzichte doch auf Kinder. Oder bringe sie um, wenn die ersten Schamhaare kommen.
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Nach eingehender Analyse meiner Leserschaft bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:
- wortschnittchen wird überwiegend von Männern gelesen
- wortschnittchen wird überwiegend von Männern kommentiert
- wortschnittchen wird überwiegend von Männern zitiert
- wortschnittchen wird überwiegend in Deutschland gelesen, andere deutschsprachige Länder sind folgend vertreten: Österreich (ca. 4 %) und Schweiz (ca. 2 %)
- wortschnittchen hat Leser in Schweden, Thailand, Indien und Italien
- wortschnittchen wird von Vertretern der meisten großen Verlagshäuser, Pharmaindustrie und Versicherungskonzerne gelesen
Diese Leseranalyse ergibt folgende Zielsetzung:
- Frauen als Leserschaft verstärkt ansprechen durch Frauenimmanente Themen
- Reisecontent anbieten, der die Leser aus den nichtdeutschsprachigen Ländern bindet
- Kooperationen mit Pharmaindustrie und Versicherungsunternehmen eingehen; Stichwort Preisbloggen
- Vertreter der Verlagshäuser so lange schlagen, bis sie wortschnittchen als das ultimative Blog erkennen und in täglicher Kolumne berichten lassen (entgeltlich)
- gewisse Vertreter eines gewissen Verlagshauses ganz besonders fest binden (gelegentlich schlagen, entgeltlich)
Ich habe eine Strategie.
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"I wasn't born with enough Middlefingers" (Marilyn Manson)
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"Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz."
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Dieses Bild ist der erste Teil Ihres ganz persönlichen Star-Schnittchens.
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Liebe Leser, ich kann nicht anders. Es muss wieder einmal sein. Hier also der neue, ultimative, schlechte Wortschnittchen-Witz:
"Schatz, kennst du ein anderes Wort für 'Pickel' mit 11 Buchstaben?"
"Wie wäre es mit 'Terrorzelle'?"
"Danke. Ich probiers lieber mal mit 'Hautproblem'."
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Sie können jetzt weiterarbeiten.
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Eines der letzten normalen Programmformate, das ich noch empfangen konnte, bevor mich SuperRTL heimsuchte, war Sarah und Marc in Love, und ich sage euch: Das allein wäre schon ein Grund, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen. Diese Delmenhorster Trash-Trine und ihr hirnloser Sabbelfreund! Hoffentlich heiraten die bald, dann ist dieser Müll vorbei. Da ertrage ich eher Stefan Raab als diese Schnepfe - lieber TV Total als TV Kotz.
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Wie bereits beschrieben, befinde ich mich im Kleinkrieg mit meinen elektrischen Haushaltsgeräten. Seit gestern kommt noch eine neue Komponente hinzu: Der Fernseher switcht unvermittelt um auf SuperRTL - und zwar auf allen Programmen! Ausschalten, wieder einschalten, dann kann ich endlich die Nachrichten weiter schauen. Eine halbe Stunde später: dasselbe Spiel. Das muss eine neue Finte in der strategischen Kriegsführung sein. Ich überlege noch, wie ich darauf antworte.
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+++ Wenn, sagen wir mal, die unmittelbaren Nachbarn, deren Badezimmer direkt an die Wand stößt, an der mein Bett steht, um 2.30 Uhr in der Frühe ihrem Reinlichkeitsbedürfnis nachkommen und das Vollprogramm bei 90 Grad starten, hätte ich, nur mal so angenommen, das Recht auf meiner Seite, wenn ich die Pumpgun aus dem Garderobenschrank nehme und mal ordentlich aufräume?
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"Ich habe den Rosettastein für mein Leben noch nicht gefunden."
Dann such' doch!
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Irgendwann erwischt er die Meisten: der Nestbautrieb. Spätestens mit Mitte/Ende Dreißig werden auch aus den trotzigsten Singles Paargemeinschaften mit Zwergenanhang, der unter keinen Umständen in dieser großen, lichten aber viel zu hellhörigen Wohnung an der stark frequentierten und schmutzigen Ausgehmeile der Großstadt aufwachsen soll. Also wird der vor Freunden immer geheim gehaltene, auf guten Rat der Eltern abgeschlossene Bausparvertrag in ein komfortables Eigenheim im Speckgürtel umgewandelt.
So viel Platz! Ein Garten! Diese himmlische Ruhe! Der letzte verbliebene Single im Freundeskreis wird grün vor Neid, als... Weiterlesen
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