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es tut mir ja schrecklich leid, aber seht selbst:
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Ein Urlaub in Irland verlangt die Vorbereitung auf das Unerwartete. Das fängt schon bei der Überlegung an, welche Kleidungsstücke man mitnimmt. Die Kollegin, vor zwei Wochen nach einer Rundreise von der grünen Insel zurückgekehrt, rät: "Nehmen Sie wasserdichte Kleidung mit. Der Regen kommt aus jeder Richtung. Am besten, Sie kaufen sich einen Anzug wie sie Nordseefischer tragen." Dieser zugegebenermaßen etwas pessimistischen Vorhersage mag ich nun nicht in Gänze folgen. In meinen Koffer packe ich aber nun also: einen gelben Regenmantel, wenn schon nicht wasserdichte, so doch wasserabweisende Wanderstiefel, einen Queen-Elizabeth-Schloss-Balmoral-Gedächtnishut sowie gute Laune und die stille Hoffnung, es möge der Himmel ein Einsehen haben und die nächsten zwei Wochen ausschließlich strahlenden Sonnenschein über Irlands geschätzte 130 Grüntöne schicken.
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Würden Sie sich für knappes Geld einen fahrbaren Zweiraduntersatz kaufen, um damit innerhalb einer Woche rund 1400 Kilometer in den Asphalt zu klopfen?
Ja. Würde ich natürlich auch, macht ja Spaß.
Aber würden Sie das auch in einem Land machen, das eine Unfallrate hat, die dem rasanten Bevölkerungswachstum etwas entgegen zu setzen hat?
Ja. Man kann sich ja schützen.
Würden Sie das immer noch tun, wenn zugleich Massen von Regen vom Himmel stürzen, und damit meine ich nicht den Regen, den wir hier kennen, sondern tropischen Regen, Sturzfluten, Überschwemmungen?
Naja. Mir kämen schon Zweifel. Wer macht denn sowas?
Die drei Herren meines präferierten Auto-Magazins Top Gear.
Schauen Sie mal!
Zu sehen sind ihre kompletten Abenteuer hier (Teil 1) und hier (Teil 2).
via
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Der wilde Osten beginnt nur wenige Kilometer entfernt. Er wartet mit unbeleuchteten Dörfern und etlichen Löchern im Navi-System auf, das uns schnurstracks von Lagów in die tiefste polnische Pampa führt. Der Weg ist verschneit, aber durch Reifen gespurt, so dass wir uns erst recht wenig Sorgen machen. Es ist warm im Auto, die Musik angenehm, und das nachmittägliche Mahl in der alten Johanniterburg wirkt noch nach. Rechts und links des Weges erstrecken sich ausgedehnte Buchenwälder und noch immer leitet das Navisystem geradeaus. Der Wagenunterboden setzt gelegentlich auf der Mitte der Spur auf, und man darf den Erfindern der Interachs-Differentialsperre an dieser Stelle ruhig einmal Dank aussprechen. Dennoch, der Weg bleibt schlecht und wird noch schlechter. Der Gentleman murmelt etwas wie "Sollten mal gucken, wohin das noch führt" und ich murmele etwas zurück wie "Scheiß-Navi, die Papierkarte sagt doch deutlich, dass das hier ins Nirgendwo führt". Einhellige Meinung hingegen herrscht unmittelbar danach, als der Weg steil bergab geht. Der Gentleman stoppt das Auto, steigt aus, um den Weg zu prüfen. Denn der Weg ist keiner mehr, nur noch ein Waldweg, der laut meiner Karte zu einem See hinabführt. "Hier kommen wir nicht weiter", bescheidet der Mann und möchte wenden. Wenden Sie mal auf einem Waldweg, der beidseitig mit knallhart geforener Böschung versehen ist. Ballast muss abgelassen werden, also steige ich aus. Hin und zurück, die Kupplung stinkt entsetzlich, der schöne Wagen schrappt bedenklich über tiefgefrorenen Boden. Letztendlich schafft der Gentleman das Wendemanöver. Ich darf wieder einsteigen. Und nach reiflicher Überlegung sage ich mal: "Hätte auch schiefgehen können." Abenteuer Polen. Das nächste Mal bitte ohne Navi.
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Der kleine Porzellanwachhund sitzt immer noch auf der Steinmauer in La Calera, mittlerweile etwas ausgeblichen und nicht mehr ganz taufrisch, aber den Hunden geht es wie den Menschen, und wenigstens der Gentleman und ich haben mit den Wunschballons an Silvester den ein oder anderen Traum in die Luft gehen lassen.
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So, der Rucksack ist gepackt ("Ich brauche auch ganz bestimmt nur fünf Minuten dafür, Schatz!"), gleich geht es los auf die Insel der vielen Möglichkeiten. Bis im neuen Jahr dann, wenn (wenn!!) ich zurück komme.
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Heute in einer Woche werde ich mit Gentleman und besten Freunden auf einer Insel am Strand sitzen und Wunschballons in den Abendhimmel steigen lassen. Blaue, orangefarbene, türkise und rote. Es wird ein buntes Jahr 2009!
Oder, anders ausgedrückt:
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Heute herausgefunden, dass die direkte Fährverbindung in unseren Silvesterurlaubsort eingestellt wurde. Heißt im Klartext: Mietwagen ab Fährhafen des Hauptortes und über zehntausend Serpentinen einmal über die Insel. Wird nur unwesentlich teurer, aber mir graut schon vor der Übelkeit, wenn es rechts und links steil bergab geht.
Dafür kam ebenfalls Heute der Reiseführer für Madagaskar. Jetzt schon an später denken und freuen. (Wovon bezahl' ich das bloß? Und wann habe ich Urlaub?)
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Lida ist neun Jahre alt, und ihre langen, blonden Haare glänzen in der Herbstsonne wie ein Weizenfeld, eine Erinnerung an sommerliche Tage. Sie kommt auf mich zu, als ich in einem kleinen Dörfchen hinter Osno Lubuskie nicht mehr ganz genau weiß, ob der Weg noch stimmt. Guten Tag, kann ich Ihnen helfen?, fragt sie höflich und schlenkert mit dem leeren Kanister in der Hand. Danke, radebreche ich und deute auf die Straßenkarte, ich möchte nach Slonsk. Sie guckt und erklärt mir den Weg, in einfachen Worten, denn ich spreche nur bruchstückhaft Polnisch und sie kein Deutsch. Danke, sage ich, vielen Dank. Ich bin Lida, antwortet sie ernsthaft, und ich bin neun. Soviel verstehe ich noch. Ich sage, hallo Lida, vielen Dank für Hilfe. Möchten Sie etwas trinken, fragt sie und macht die entsprechende Bewegung zum Mund. Danke, sage ich, ich habe Wasser. Lida nickt. Gute Fahrt, wünscht sie mir und legt ihre Hand auf den Lenker. Ich höre die restlichen 80 Kilometer nicht mehr auf zu lächeln.
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