KlageMäuerchen.

So ein winterweißer Tag ist eigentlich erst dann richtig gut, wenn man ihn nicht mit Arbeit verbringt. Ich würde lange schlafen, mich bei einem Milchkaffee in der warmen Küche ein wenig im Internet informieren, aus dem Fenster in die eisige Weite Sibiriens Ostbrandenburgs schauen und mich darüber freuen, später einen kleinen Spaziergang entlang der Oder zu machen, blinzelnd und den Dampfwolken des eigenen Atems folgend.

Nun habe ich aber mehr Arbeit, als mir lieb ist, sogar des Nachts träume ich, was noch zu erledigen ist. Dabei ist der gröbste Schmutz schon aus dem Büro gefegt. Es bleiben die kleinen, feinen Schlieren, jenes, was noch nicht ganz rund läuft, dieses, welches noch der genauen Abstimmung bedarf. Dazwischen immer wieder mal ein Meeting, das zwar recht spannend daher kommt, aber auch als enormer Energie- und Zeitfresser, initiiert und realisiert von Menschen, deren oberstes Ziel es ist, der Welt einen künstlerischen Stempel aufzudrücken.

Manchmal juckt es einem dann schon im Halse, man möchte den Herrschaften zurufen: "Haltet ein und reckt euch nach der modernen Zeit! Bereitet eure Meetings vor und nach und verschickt Agenden und Protokolle!" Oder ist es nur eine Deformation professionelle?

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BundesVision.

Zum Bundesvision Songcontest passt am besten ein trockener Weißwein aus Rheinhessen und ein feines Schinkenmettbrötchen.

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NamensSchau.

Die Neugeborenen dieser Woche heiße ich hiermit herzlich willkommen:

Maurice, Erik, Luana-Jo, Justin-Tayler, Lena, Laura Gabi, Jamie, Elina Celine, Artur, Johanna Sophia, Angelina Svenja, Julius, Phoebe Caroline, Alma Maria, Elias und Hannes.

Und, ja, ich glaube an die Macht der Namen. Einen Justizminister mit Namen Justin-Tayler kann ich mir sehr gut vorstellen. Oder eine Uni-Präsidentin namens Alma Maria, bei der sich die Verbindung zu Alma Mater ein wenig, aber nur ein wenig aufdrängt.

(Werde der sich in der Namensfindungsphase befindlichen schwangeren Lieblingstierärztin diese Liste vorlegen.)

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Film: Die seltsame Geschichte des Benjamin Button.

The Curious Case of Benjamin Button entschädigt mit wunderbaren Schauspielern für seine kleinen Längen, er bezaubert mit einer liebevollen Ausstattung, die die Zeitsprünge klug bebildert anstatt bunte Kulisse zu sein, und er ist sich nicht zu schade, teilweise die ganz großen Gefühle auszupacken. Wie gesagt, auf die Kalendersprüche hätte ich verzichten können, denn die braucht der Film überhaupt nicht. Die Gesichter der beiden Hauptdarsteller tragen die ganze Geschichte, und viele Dialoge erzählen nur noch mal, was wir gefühlt schon begriffen haben. Dass wir alle nur eine begrenzte Zeit haben und dass wir sie so gut nutzen sollten, wie es eben geht. Und wenn wir sie auch noch teilen können, passt alles, weil alles so sein soll.

Besser als Frau Gröner kann man's nicht sagen.

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DeutscheBank.

Die Deutsche Bank konzentriere sich nun wieder mehr auf das Privatkundengeschäft, heißt es aus Bankenkreisen. Ich erinnere mich gern an meine abschlägig beschiedene Anfrage für eine EC-Karte, damals, als Studentin mit regelmäßigen Zahlungseingängen von den Eltern und dem Wunsch, auch im Ausland problemlos Geld am Automaten ziehen zu wollen. Man habe für Studenten keine EC-Karte vorgesehen. Wenn man damit nicht zufrieden sei, gäbe es andere Banken. Die Abgewiesenen von damals sind die Besserverdiener von heute. Da helfen auch keine Direktmailings.

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GesundHeit.

Voller Zufriedenheit berichten einige Ersatzkassenvertreter stolz von gesonderten Wartezimmern bei Fachärzten für ihre Mitglieder, in denen diese während der maximal zehnminütigen Wartezeit einen Latte Macchiato gratis sowie kostenlosen Internetzugang haben.

Die Praxisgemeinschaft dreier Ärzte indes, in einer anderen Gegend mit einem deutlich höheren Anteil an Kassenpatienten der Allgemeinen Ortskrankenkassen und Betriebskrankenkassen, setzt die Arzthelferinnen notgedrungen um 10 Wochenstunden Arbeitszeit herunter, da sonst eine von ihnen entlassen werden müsste.

Ich kaufe ein 'G' für Gerechtigkeit.

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SchatzFund.

Wo der Schatz war? In der Seitentasche einer Einkaufstasche. Das Haus verliert nichts.

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ModerneZeiten.

Auf einmal poppt da ein Zeichen unten rechts am Bildschirmrand auf. Der Name meiner Tante! Die Mutter meines Stiefvaters! Via Skype! Das bislang von mir nicht genutzte Medium bringt mir eine 84-jährige Dame im Videotelefonmodus ins Bild. Mein Stiefvater hat ihr ein Laptop mit Bildschirmkamera gekauft und ein Skype-Konto eingerichtet, damit er auch über die Entfernung hinweg ein sorgsames Auge auf sie werfen kann. Immerhin: Am Ende des Jahres sind es nicht nur 350 Kilometer sondern etliche tausend, denn dann wird er in Peking sitzen und so einfach über's Wochenende zur Mutter fahren nicht mehr möglich sein.

Ich stehe nicht gern vor der Kamera und lasse mich auch ungern fotografieren, und eine derartige Einrichtung überfordert mich erst einmal komplett. Wir plaudern eine Viertelstunde und allmählich lässt auch die Verkrampfung nach, die so ein direkter Kontakt per Bild hervorruft. Das nächste Mal bin ich aber geschminkt und ordentlich angezogen, wenn Tantchen anruft... - Moderne Zeiten!

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WinterFarben.

Manchmal, oft am frühen Morgen - und mir ist fast jeder Morgen zu früh - schaue ich aus dem Fenster, über das kleine Tal, an dessen Abhang das Haus mit unserer Wohnung liegt, sehe die Bahngleise, die in Zeiten der Wirtschaftskrise weniger oft schwere, halbkilometerlange Frachtzüge ins Irgendwo leiten, und denke mir, dass in meinem Leben zu wenig Farbe ist. Mir fehlt ein wenig Rot, das mich erregen, aufregen und, sic!, erröten ließe. Ein bisschen mehr Gelb, obwohl ich diese Farbe eigentlich nicht mag, ein Tupfer nur, der meine ewiglich gleiche Kleidung aufpeppen würde, gleichsam einer Blume zwischen kahlen Zweigen. Gern dürfte es ein wenig Grün geben, aber hier lege ich Regeln an, denn es darf nur ein bestimmtes Grün sein, ein Schilfgrün mit Grauanteilen, denn alles andere ließe mich blass werden, verschwinden wie in Tarnfarbe. Allein, mir fehlt der Mut zur Farbe. Und so schlüpfe ich des Morgens in grau, schwarz, weiß, seltener Jeansblau. Und sehne mich nach dem Tag, an dem es wenigstens um mich herum wieder bunt wird. Vielleicht ist dann auch morgens meine Laune besser.

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MastundSchotbruch.

Ein leises Farewell für einen Blogger, der bewiesen hat: Jugend ist eine Frage der Einstellung.

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TopBekloppt.

Würden Sie sich für knappes Geld einen fahrbaren Zweiraduntersatz kaufen, um damit innerhalb einer Woche rund 1400 Kilometer in den Asphalt zu klopfen?

Ja. Würde ich natürlich auch, macht ja Spaß.

Aber würden Sie das auch in einem Land machen, das eine Unfallrate hat, die dem rasanten Bevölkerungswachstum etwas entgegen zu setzen hat?

Ja. Man kann sich ja schützen.

Würden Sie das immer noch tun, wenn zugleich Massen von Regen vom Himmel stürzen, und damit meine ich nicht den Regen, den wir hier kennen, sondern tropischen Regen, Sturzfluten, Überschwemmungen?

Naja. Mir kämen schon Zweifel. Wer macht denn sowas?

Die drei Herren meines präferierten Auto-Magazins Top Gear.

Schauen Sie mal!



Zu sehen sind ihre kompletten Abenteuer hier (Teil 1) und hier (Teil 2).

via

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3+8.

So alt wird keine Kuh.

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