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Immer, wenn ich im Flugzeug sitze und die Landschaft tief unter mir vorüberzieht, kommt der Gedanke: Was wäre, wenn? Wenn ich abstürzen würde, dem Boden in Sekundenschnelle entgegen, um mich herum Chaos, Schreie, in mir Stille, eine schreckliche, sichere Stille der Gewissheit?
Die Gedanken spinne ich dann weiter. Ich bin die einzige Überlebende. Steige aus den rauchenden Flugzeugtrümmern, nur eine Schramme auf der Stirn, ansonsten völlig unverletzt.
Mit dem Lottospielen ist das genauso. Ich werde die einzige sein, die gewinnt. Bis ich dann um 20 Uhr sicher gelandet bin. Oder abgestürzt.
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Nun endlich ist es wieder soweit! Wortschnittchens kostenloses Jahreshoroskop in der 3. Auflage erscheint ab sofort in diesem Blog. Und wie immer auch in den vergangenen Jahren: Hier gibt es nur positive Horoskope und unendlich viele hübsche Metaphern!
Wassermänner* können 2008 aufatmen. Endlich dürfen sie die Segel wieder setzen. Nach stürmischen Zeiten ohne Steuermann und unter völligem Verlust der Orientierung zieht es sie zu neuen Ufern.
Man kann ihnen ja Vieles nachsagen: Sie seien sprunghaft, eigensinnig und die geborenen Klugscheißer. Außerdem gäben sie immer mal den Rebell und aus purem Trotz Widerworte wider besseres Wissen. Was sie aber so liebenswert wie beinahe kein anderes Sternzeichen macht: eine Riesenportion Humor und ein spritziger Geist.
Den können Wassermänner 2008 endlich einmal in konkreten Projekten anwenden. Nachdem 2007 beruflich in eher unruhigem Wasser gefischt wurde, ziehen sie kommendes Jahr den einen oder anderen dicken Fisch an Land. Vor allem: Ihnen macht das Angeln endlich wieder Spaß! Die Kreativität ist zurückgekehrt und eine neue Weitsicht bestimmt ihre Arbeit.
Auch privat geht es mit vollen Segeln ins Glück. Distanzen werden spielend leicht überwunden, und während so manch anderes Sternzeichen in jedem Hafen eine Braut oder einen Bräutigam hat, findet der Wassermann 2008 seinen sicheren Hafen, in dem es sich ganz vortrefflich dümpelt lässt. Trotzdem ist von Flaute keine Spur! Eine frische Brise bläst immer mal wieder, so dass keine Langeweile aufkommt.
Über eines allerdings sollten sich in häuslicher Gemeinsamkeit lebende Wassermänner mit ihrem Partner (idealerweise ein Widder, mit dem er immer wieder mal auf große Fahrt geht) einigen: Wer das Deck schrubbt. Vielleicht sollten sie sich lieber Jemanden anheuern, sonst droht Meuterei!
Gesundheitlich hat der Wassermann im Gegensatz zu anderen Sternzeichen wenig zu klagen. Skorbut kann er mit Vitaminen vorbeugen und was karge Seemannskost betrifft: etwas weniger ist manchmal ohnehin mehr.
Also, liebe Wassermänner, 2008 ist ein angenehmes Jahr für Euch. Endlich könnt Ihr zeigen, was in Euch steckt. Auf, auf, Segel setzen und das Fernglas zücken - Ihr seid der Steuermann Eures Glücks!
*Die Verfasserin ist Wassermann. Selbstverständlich kann sie nur das wiedergeben, was ihr die Sterne und etliche Liter Rotwein eingeben.
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Essen sei die Erotik des Alters, heißt es, und wenn diese Weisheit stimmt, dann hat unsere geriatrisch-geprägte Gesellschaft ständig Hunger. Kein Wunder, dass sich Kochsendungen, -shows, Showkochen, Promidinner, oder welches Format auch immer sich mit dem leiblichen Wohl befasst, so ungeheurer Beliebtheit erfreuen. Allein, das Starren auf die Produktion von Essen ist auf die Dauer langweilig, selbst wenn sich fünf Sterneköche bei Kerner auf die Füße treten und die Kochlöffel langziehen. Also: Raus zum Volk und ran an die Buletten! Man verzeihe mir die köstlichen Metaphern.
Sarah Wiener kurvt mit ihrem altersschwachen Käfer durch europäische Bilderbuchlandschaften, um höchselbst zu schlachten, den Köchen abgelegener Bodegas in die Töpfe zu gucken. Antony Bourdain schreibt Bestseller über die Suche nach dem absoluten Genuss und schreckt selbst vor einem Schlangenmahl in Kambodscha nicht zurück. Bobby Chinn wiederum, aufstrebender Fernsehkoch aus Vietnam mit amerikanischen Wurzeln, rennt den sogenannten Foodstalls zwischen Dubai und Kyoto die Bude ein, um auch dort vor Ort dem Zuschauer den möglichst originalen Genuss zu zeigen.
Nur so kann es auch sein, dass der mittlerweile TV-Showlose Koch Tim Mälzer, deutsches Äquivalent zu Jamie Oliver, sein Rampensau-Gen im Tempodrom ausleben darf. In einer fast vierstündigen Bühnenshow zeigt er, dass Köche die neuen Rockstars sind. Neben allerlei Effekthaschereien küchentechnischer Art (Flambier! Mich! Jetzt!) kracht Feuerwerk, raucht der Kühlschrank und sämtliches Lichtequipment wird erprobt. Nebenbei kocht er auch ein bisschen, sorgt mit ausgewählten Zuschauern aus dem Publikum für den nötigen Drive. Ironisch frotzelt Tim Mälzer über die Machos in der Küche und wirft der im Publikum sitzenden Sarah Wiener kleine Bösartigkeiten an den Kopf. Das Konzept stimmt offenbar. Das Publikum (überwiegend jung bis mittelalt, bunt gemischt) johlt, wenn sich der verdächtig schwäbelnde 'Engländer' Duncan ungeschickt am Roastbeef in Brotmantel zu schaffen macht.
Was der Zuschauer mitnimmt? Für's Auge sollte es immer sein. Und so werden wir in naher Zukunft sicherlich alle Gerichte mit wenigestens einem Minzblatt, einem Rosmarinzweig oder dem obligaten Basilikumsträußchen garnieren.
Leider, leider dauert die Show mit fast vier Stunden dann doch deutlich zu lang, allen Effekten zum Trotz. Verkocht. Ach, diese köstlichen Metaphern.
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Xenophobie im Gemüseregal.
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Feststellung zur Morgenstunde: "Du bist für die Headlines zuständig, ich für die Deadlines."
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Der Effekt ist bekannt: Bestellt ein Fluggast Tomatensaft, folgen andere sogleich nach, selbst, wenn sonst der Konsum gegen Null geht.
Ähnliches passiert mit Wörtern. Krass (mit osmanisch gerolltem 'r') zum Beispiel, wurde von Kollegin V zuerst benutzt, um diverse firmeninterne Vorgänge zu bewerten. Dann übernahm Kollegin I (mit fränkisch gerolltem 'r'), Kollegin II folgte auf dem Fuß (Normalaussprache, aber dafür mit unterstreichender Handbewegung).
Krass ist der legitime Nachfolger des berühmten Morgengrußes unserer Abteilung. "Morningsen" erfreute sich fortschreitender Beliebtheit, bis der oberste Chef einmal durch den Gang schrie, er könne dieses bekloppte Wort nicht mehr hören und der nächste, welcher ihn morgens so begrüße, könne sich seine Papiere abholen.
Seit Heute bin ich Schöpferin eines neuen TomatensaftWorts. Ich habe mir ein experimentelles Wort ausgesucht, dessen Wirkweise und Verbreitung ich analysieren möchte: schwark, ein englisch ausgesprochenes Adjektiv ohne konkrete Beschreibung einer Eigenschaft, inhaltlich weder positiv noch negativ bewertend. Als Kollege II angesichts diverser, aufgrund eigenen Versagens verbummelter, Deadlines bleich wurde, rief ich ihm ein aufmunterndes schwark! zu. Auch dem freundlichen Kollegen aus dem Vertrieblerschweinestall, welcher mir mit seiner feuchten Aussprache regelmäßig sofortigen Ausschlag verursacht, wies ich darauf hin, die Dinge seien doch recht schwark gediehen.
Nach der Bedeutung des Wortes fragte mich bislang Keiner. Aber eben gerade vernahm ich von meinem Chef, wie er zur entnervten Kollegin IV sagte: "Nun sei doch nicht immer so schwark!"
Ich werde die naturwissenschaftlichen Beobachtungen fortsetzen und ein Verbreitungscluster erstellen.
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Meine Augenlieder hängen auf Halbmast.
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Hmmm. Jahreshoroskop, anyone?
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Der Wahnsinn ist ein Wanderpokal, der zu Weihnachten weitergereicht wird.
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Noch eine Frage, die mich zurzeit umtreibt: Warum erhob sich der Volkszorn anlässlich der Volkszählung, aber nicht beim Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung?
Sind wir ein Volk von resignierten Abnickern geworden?
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Und wieder eine Frage, die mich derzeit umtreibt. Warum bin ich als Touristin in meinem Heimatland intoleranter als im Ausland? Der eher lässige Service in einer Warnemünder Bierstube wäre in Frankreich als charmant durchgegangen. Die, nun ja, mäßig schmackhafte Apfelstrudelvariation hätte in Österreich noch mit einem milden "lokaler Einschlag" quittiert werden können. Und die Pensionswirtin, deren Frühstückszeiten von 8 bis 10 so genau eingehalten werden, dass um kurz nach 10 das Licht im Frühstücksraum ausgeschaltet wird, wäre im sonnigen Spanien vermutlich ironisch lächelnd akzeptiert worden.
Warum nur bin ich in Deutschland anspruchsvoller?
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Isas Gedichte hätten mich eben beinahe meinen Job gekostet. Mein Chef ist ein lautes Lachen bei mir nicht gewohnt. Sei's drum.
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Die Vergoldtung des Arbeitswegs.
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