Dieser sich langsam aufbauende Hass auf die Bürofliege.
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Ja, ich muss es zugeben: Ich bin doof. Ich habe die Telefonnummer von George Clooney verbaselt. Er hatte sie mir noch schnell in die Hand gedrückt und spurtete dann los, um seinen Bus zu erreichen. Durch das Busfenster winkte er mir noch einmal zu, ich winkte zurück und das war's. Dabei hatten wir gerade so nett über Haartönungen geplaudert. "Nimm doch die Farbe Toffifee, mit der bin ich auch sehr zufrieden", empfahl er mir, als wir uns vor einem Friseur in der Oxford Street trafen. Kein Wunder, dass er so viel Erfolg bei den Frauen hat. Leider konnte ich ihn nicht mehr nach weiteren Tipps für meine optische Aufwertung fragen, denn der Wecker klingelte und George musste ja seinen Bus erreichen. Und seine Telefonnummer finde ich auch nicht mehr.
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"Einen strammen Erntedankgruß"
Also manchmal zweifele ich am Einflussbereich des Mutterkonzerns.
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Der Wochenendkaffeemigräne ein Schnippchen schlagen.
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Früher, als ich noch Kind war und an Gott glaubte, malte ich mir immer aus, dass der Allmächtige in einem ruhigen, weiß gestrichenen Zimmer auf einem Schaukelstuhl säße und mit gerunzelter Stirn auf einen Kasten blickte. In diesem Kasten befände sich das Universum mit allen seinen Sternen, Planeten, Sonnensystemen und natürlich auch der Erde. Seine Schöpfung muss ihm wohl manchmal seltsam vorgekommen sein, dachte ich.
Ich glaube nicht mehr an Gott. Aber gelegentlich würde ich ihm gern danken. Für die Schöpfung eines ganz besonderen Sterns in meinem Leben.
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"Seitdem du beim Friseur warst, ähnelst du von Tag zu Tag mehr der jungen Nena."
Kollegin I macht sich unbeliebt.
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Ich bin immer wieder entzückt, wenn ich Blogs irgendwann mit einem Klarnamen und einem Gesicht verbinden kann. Dann wird manchmal so einiges klar. Auch auf der Halbinsel Stralau.
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Er zündet sich eine Rothändle an und nimmt einen Schluck Wein. "Das sind die letzten Freuden, die sie einem hier noch gönnen", bemerkt er und macht eine alles umfassende Handbewegung: Das mit persönlichen Gegenständen und Möbeln vollgestopfte Zimmer im Altersheim, die grantige Stationsschwester, deren Stentorstimme von Station A im Erdgeschoss bis in das letzte Zimmer von Station C im dritten Stock und höchstwahrscheinlich auch im nahen Österreich zu hören ist. Und das Leben an sich, das ihm nicht mehr viel gönnen wird. Einige Jahre noch, behauptet er störrisch, möchte er der Welt auf die Nerven fallen.
"So kurz nach dem Krieg war es nicht leicht, nicht für mich, nicht für meine Frau und schon gar nicht für deine Großmutter", beginnt er, denn wir haben Fragestunde, wie verabredet. Er malt mit Worten das Bild einer Gesellschaft, die aus den Fugen geriet, deren Grundgerüst beinahe in sich zusammen gefallen war. Einer Gesellschaft, deren Wiederaufbau sich auf die Hände, Schultern und Tatkraft von Frauen stützte, deren Männer im Krieg gefallen, körperlich und/oder seelisch unbrauchbar oder schlicht unwillig waren, sich mit den wesentlichen Dingen des (Über-)Lebens zu befassen.
"Stell dir mal vor: Du bist als körperlich unversehrter, einigermaßen intelligenter und gutaussehender Mann unterwegs und überall sind Frauen, die sich nach so jemandem sehnen", erzählt er. Das klingt mir fast nach einem Männerparadies, sage ich. "Na, ein Paradies kann man Deutschland im Jahr 1946 nicht gerade nennen. Versteh mich nicht falsch: Es war nicht leicht, wir waren alle traumatisiert, auch diejenigen, denen es im Krieg noch gut erging, weil sie, wie deine Großmutter und ihre Schwester, hier in Mittenwald untergekommen sind. Es war klar, dass wir uns alle nach Parties sehnten, Leichtigkeit, einer neuen Welt, weil die alte gerade untergegangen war." Er zieht an der Zigarette, ein langer Glutfaden glimmt auf. Wie zu sich selbst erzählt er mir von der Schönheit der Frauen - "deine Großmutter hatte so ein Strahlen, ein inneres Leuchten, ganz anders als ihre Schwester Mimi, die strahlte zwar auch, war aber eiskalt" -, der längst nicht mehr gefühlten Verpflichtung, die ihn immer wieder zur Familie zog und von dem Tag, als meine Großmutter Besuch von ihrer besten Freundin aus München bekam.
"Da stand sie in der Tür des Rosenstüberl, wir saßen in einer lustigen Runde zusammen, und auf einmal war da diese Frau in einem schwarzen Kleid. Sie ging auf Christine (meine Großmutter) zu und umarmte sie. Da hat sie mir in die Augen geschaut und es hat geschnackelt. Wir wussten: Wir wollen uns."
Dagegen kann man wohl nichts tun, denke ich und frage mich, ob es wohl mir einmal so ergehen wird. Mit meinen 19 Jahren kann ich es mir fast nicht vorstellen. Ich hatte mich schon verliebt, mit H. war ich schon fast vier Jahre zusammen. Aber so richtig "Hals über Kopf"? Nichts für mich, davon war ich fest überzeugt.
Der Großvater drückt die Rothändle entschieden im Aschenbecher aus und fragt, ob ich noch ein Glas Kirschsaft möchte. "Gern", sage ich und hole zwei Gläser aus der Stationsküche. Als ich zurückkomme, ist er eingenickt. Ich wecke ihn nicht, lege ihm nur einen Zettel hin, dass ich Morgen noch einmal kurz vorbeischauen werde, bevor ich fahre.
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Die Erstellung einer akustischen Kalauer-Enzyklopädie unter besonderer Beachtung des seltenen Ping-Pong-Phänomens.
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Die warten doch nur darauf, dass ich mich endlich auch entschließe, meine Zahlen zu tippen. Oder?
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Ich stelle den Kalender einige Monate vor und genieße tropische Sonne, fremde Gerüche und Freiheit in bester Gesellschaft.
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Danke. Mir würde wirklich sehr viel fehlen.
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Die Entdeckung des Kunstkopfstereo.
Und weiter mit Musik.
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Man kann mir ja einiges vorwerfen. Unter anderem, dass ich mild esoterisch veranlagt bin, gern reise, gelegentlich reichlich bekloppt bin und einen verwerflichen Hang zur Selbstdarstellung habe. Vermutlich darum habe ich in Helge Timmerberg einen Bruder im Geiste entdeckt.
Im Gegensatz zu mir hat's Helge jedoch ziemlich gut raus, daraus Kapital zu schlagen. Als streitbarer Kolumnist für meinen ehemaligen Arbeitgeber ebenso wie als heutiger und qualitätsbewusster Textchef des Promi-Blättchens Seitenblicke. Aber vor allem, weil er ein begnadeter Erzähler ist. Er sieht für den Leser, fühlt für den Leser, friert, schwitzt und nimmt Drogen für den Leser. Manchmal möchte man ihn erschlagen, weil er gerade wieder einmal den Faden verloren hat, aber schon zwei Zeilen weiter gibt er zu, dass er den Faden verloren hat. Dann begibt er sich auf die Suche danach und nimmt den Leser erneut mit auf die Reise in die Untiefen des menschlichen (Erwachsen-)Werdens und Vergehens.
Sein zweites Indienbuch nach Tiger fressen keine Yogis, Shiva Moon, ist eine wunderbare Geschichtensammlung, die einen roten Faden hat, an dem sich Helge Timmerberg entlanghangeln kann: Die Reise von der Quelle bis zur Mündung des Ganges.
Hohe Fernwehgefahr und latenter Lachmuskelkollaps inklusive. Lesebefehl!
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Sie liegt neben mir auf dem Sofa, eingerollt und schnurrend. Als ich meine Hand ausstrecke um ihr kurz das Kinn zu kraulen, umfangen ihre Vorderpfoten meinen Zeigefinger. Sie sieht mich an und fiept. Nicht aufhören, lange kraulen, lautet der Befehl. Man ist in der Pflicht. Nachher muss ich noch das Katzenklo saubermachen. Gefüttert möchte sie auch noch werden.
Kein Wunder, dass so viele Frauen Mitte Dreißig Katzen haben. Katzen oder Kinder.
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Als Irene die Garagentür aufschließt, dringt muffiger Geruch nach alten Reifen, im Betonboden eingeschlossenen Benzinflecken und stockfleckigen Segeltüchern durch die Öffnung.
"Wow."
Da steht er. Der weiße Lack ist ein wenig trübe, verstaubt, aber der Schriftzug quer über dem kurzen Heck gut zu lesen. Ein Schmuckstück aus Stuttgart von 1970. Wir gehen langsam an der längs des Wagens aufgestapelten Bootsausrüstung vorbei für ein kleines Segelboot, das es längst nicht mehr gibt. Einer von vielen Luxusgegenständen, die der Großvater nach und nach verkaufte, um die Arztrechnungen für Lotte bezahlen zu können. Ein Leben im Überfluss hatten sie geführt. Unter Verzicht auf Krankenversicherung. Nur der Porsche ist noch übrig. Da war sie schon sterbenskrank und voll von Metastasen, dass auch der Verkauf von 100 Porsche sie nicht mehr auf die Seite der Lebenden hätte bringen können.
"Wer soll den Verkauf übernehmen?" Meine Mutter umkreist den Wagen, während Irene sich eine Zigarette anzündet.
Der Großvater hat uns den Auftrag gegeben. Ganz im Geheimen hege ich den unvernünftigen Wunsch, dass meine Mutter erkennen möge, wie sehr mein soziales Prestige davon abhängt, dass der Renault 5, den ich seit dem Erwerb des Führerscheins vor Kurzem mein Eigen nennen darf, in naher Zukunft durch ein höherwertiges Auto ersetzt wird. Beispielsweise durch einen alten Porsche 911, den ich selbstredend liebevoll restaurieren und dann vorsichtig über die Straßen rund um Frankfurt steuern würde.
Irene nimmt einen tiefen Zug. "Das macht Hans-Günter. Der kennt sich mit Autos aus."
Mit Trabant und Wartburg, hätte ich beinahe vorwitzig eingeworfen. Aber Hans-Günter, der Jagdaufseher in den Revieren der schießwütigen SED-Bonzen und Herr über Wild und Wald, hat offenbar verborgene Qualitäten. Ich begrabe meinen Traum, Porschefahrerin zu werden. Gegen Hans-Günter komme ich nicht an.
Später, bei einem Kaffee im Restaurant Alpenrösl, wohin wir den Großvater ausgeführt haben, seufzt er: "Der Porsche, ja, den habe ich mir geleistet, als ich die Agentur verkauft habe." Ich seufze ebenfalls. Tolle Zeiten waren das sicherlich, damals.
Ich bin neugierig auf mehr Geschichten, verspreche beim Abschied am Abend, ganz bestimmt im Sommer wiederzukommen. Wenn ich mein Abi habe, zwischen Abschied vom Elternhaus und erster eigener Wohnung in Berlin, dann komme ich vorbei beim Großvater und hole mir mehr Geschichten ab.
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DSL in 15 Minuten. Endlich Franzis TV-Filmvorschau als Podcast hören.
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Wie unmittelbar man doch entdecken kann, dass Tonsillensteine offenbar weit verbreitet sind.
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Die Möbelpacker lassen ihre Muskeln spielen. Kollegin I starrt ungeniert auf den Knackarsch von Packer I:
"Ich muss wieder mal zum Sport."
Zeiten ändern sich. Früher hätte man gesabbert und gesagt: "Ich muss wieder mal das Sportgerät wechseln."
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