Liebe Leser,
ach, endlich ist Wochenende! Dahinein starte ich gleich und verabschiede mich bis auf weiters. Es geht zu Kaffee und Kuchen aufs Land, in die süddeutsche Heimatgemeinde des Liebsten, wo kein Süßgebäck ohne echte Sahne gereicht wird.
Ich wünsche Ihnen wunderbare Erholung und soll auch schön von Frau Wortschnittchen grüßen, die mir eine SMS aus der österreichischen Provinz sandte. Sie sei Bauernwalking gewesen. Was das ist, wird sie Ihnen sicherlich nächste Woche verraten, wenn sie ihr Blog wieder übernimmt.
Beste Grüße
Ihre Lore
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Sehr geehrte Leser,
heute ist Vatertag. Wie schön für alle Väter, denke ich immer, und freue mich, dass es hier in Berlin in den östlichen Bezirken Herrentag heißt. Denn Väter haben wir alle, Herren dagegen sind so selten wie eine Kreuzung aus Tiger und Löwe.
Ein Herr – was ist das eigentlich? Versuchen wir es mit einer Negativumschreibung, und ich könnte Ihnen ein Dutzend Gelegenheiten aufzählen, an denen sich Männer definitiv nicht als Herren gebärdeten. Mein Chef zum Beispiel, der ehrenwerte Richard Wagner. (und er heißt wirklich so!), hält Türenaufhalten für Zeitverschwendung. Aufmachen, durchschlüpfen und gut ist es! Kein Wunder, dass er es so weit nach oben geschafft hat.
Oder Daniel, mein Freund während des Studiums. Immer, wenn es in Bielefeld regnete, und es regnete in meiner Erinnerung sehr oft, holte er mich ab mit seinem BMW, natürlich von Papi bezahlt. Und immer öffnete er zuerst die Tür auf der Fahrerseite, setzte sich hinein und öffnete dann die Beifahrerseite, so dass ich mindestens zwanzig Sekunden im strömenden Regen stehen musste. Sehr lange zwanzig Sekunden. Manchmal dauerte es noch ein bisschen länger, wenn er zum Beispiel noch eine ganz bestimmte Musikkassette einlegen wollte.
Frau Wortschnittchen berichtete anlässlich eines unserer selten gewordenen Treffen – sie hat ja soviel zu tun, die Gute, und dann noch diese anstrengenden Männergeschichten immer -, dass ihre Messlatte für die Herreneigenschaft recht niedrig gehängt sei. „Mir genügt schon, wenn er nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt“, erzählte sie bei einem Glas hervorragenden Riesling in unserem Lieblingslokal in Kreuzberg, „der Rechtsanwalt aus Hamburg neulich, der meinte nach dem ersten Date mit einem lüsternen Blick zu mir, dass er sich vorstellen könne, den Nachtisch von mir zu lecken.“ Es gab Tiramisu.
Das Verhalten eines Mannes in punkto Türen ist also ein essentielles Unterscheidungsmerkmal zum Herren. Der Liebste hält mir immer die Türe auf. Ganz zu Anfang unserer Beziehung schon, als ich noch gar nicht aus seiner schicken Dachwohnung gehen wollte. Aber die Zeiten ändern sich, und heute muss er mir die Türe aufhalten, denn ich bekomme sonst einen gelangweilten Blick und bleibe stehen. Er nennt mich immer liebevoll „mein Eselchen“, aber es wirkt. Manchmal sagt er auch „Törtchen“ zu mir.
Ich bin eine Herrentorte.
Mit besten Grüßen
Ihre Lore
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Sehr geehrte Leser,
das Bloggen macht mehr Spaß als gedacht. Vielleicht entscheide ich mich bald für ein eigenes Blog. Ich bin schließlich nur vertretungsweise hier, und irgendwann will Frau Wortschnittchen bestimmt wieder schreiben. Der geht es übrigens gut, sie fährt ein paar Tage nach Wien, die Glückliche.
Nun haben Sie gelesen, dass ich mir einen neuen Bikini gekauft habe. Er ist wirklich farbenfroh, in psychedelischer Musterung, so dass der Liebste sagte, er müsse jetzt nichts mehr rauchen. Apropos Rauchen: Seit ich vor einem Jahr mit dem Rauchen aufgehört habe, bin ich das Moppel-Ich von Berlin. Ich renne regelmäßig ins Fitnessstudio, stemme Gewichte, fahre Fahrrad. Ich spinne, hätte ich beinahe geschrieben, denn dieses Spinning ist Radfahren in Drillinstructor-Manier. Anne, die Trainerin, brüllt uns Befehle zu, die wir brav ausführen: „Noch drei, zwei, eins! Jetzt aufstehen und schneller, schneller, schneller!“ Wir sind Diät-Soldaten und spinnen in Reih und Glied. Gestern habe ich dann so geschwitzt, dass ich nicht gut roch. Ich hatte ein sehr, sehr schlechtes Gewissen, weil mein Deo wirklich nachhaltig versagte. Ich stelle morgen einen Antrag auf Wehrsportverweigerung beim Kreiswehrersatzamt. Aus Gewissensgründen.
Beste Grüße
Ihre Lore
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Sehr geehrte Leser,
ich fühle mich diskriminiet! Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Eine etwas mollige Blondine hat erkannt, dass der Bikini des letzten Jahres definitiv nicht mehr die Hüften umspielen darf. Doch der Sommerurlaub naht und Frankreichs Männerwelt und auch der Liebste soll nur die besten Seiten der Blondine zu sehen bekommen. Schauplatz des in Kürze stattfindenden Dramas ist die Galerie Lafayette in der Friedrichsstraße.
Eine schlanke, hochblonde Verkäuferin: „Kann ich Ihnen helfen?“ Mollige Blondine: „Ich suche einen Bikini. Größe, äh, 42.“
Die Verkäuferin blickt leicht zweifelnd auf die Hüften ihrer Kundin, greift hinter sich und drückt der Kundin ein Prachtexemplar der Gattung „chic und charmant für große Größen“ in die Hand. Die Blondine weist das geblümte Etwas entschieden zurück: „Ich möchte etwas moderneres, so wie (weist auf einen grünen Bikini mit Holderneck-Trägern) den hier.“ Daraufhin die Verkäuferin: „Dieses Modell gibt es leider nur bis Größe 40.“
Das ist Diskriminierung von normalgebauten Europäerinnen. Ich mache jetzt eine Eingabe vor der Menschenrechtskommission in Straßburg.
Von Frau Wortschnittchen höre ich nichts. Dann geht es ihr sicherlich gut. Vermutlich entspannt sie ein bisschen.
Herzliche Grüße
Ihre Frau Lore
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Sehr geehrte Leser!
Frau Wortschnittchen hat viel zu tun. Daher hat sie mich als ihre Vertretung engagiert. Ich habe noch nie ein Blog geschrieben und den einzigen Versuch, ein Tagebuch zu führen, habe ich im Alter von 13 Jahren aufgegeben, nachdem meine Schwester, das undankbare Biest, meinem damaligen Schwarm Markus die herzchenumrandete Seite zeigte, auf der ich ihm in rosafarbener Tinte meine Liebe schwor. Seien Sie also bitte ein bisschen nachsichtig mit mir.
Aber zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Leben ist ein Lore-Roman, sage ich immer, und damit habe ich unbestreitbar Recht. Denn ich heiße Lore, und zu allem Überfluss habe ich auch noch einen Nachnamen, der schnöder und blöder nicht sein könnte: Müller.
Ich arbeite in einem großen Verlagshaus in der Marketing-Abteilung. Mein Büro liegt an der Westseite des Gebäudes. Ich sehe oft die Sonne untergehen. Manchmal sehe ich die Sonne auch im Büro meines Chefs untergehen.
Eigentlich stamme ich aus Detmold. Detmold zeichnet sich vor allen Dingen damit aus, dass sehr viele Detmolder nicht mehr dort wohnen sondern in Berlin. Man flieht aus Detmold, um anderswo glücklich zu sein. Und in Berlin bin ich sehr glücklich. Ich habe in Bielefeld studiert und danach in Gütersloh gearbeitet. Sie können mir glauben: Man kann dort auch glücklich sein. Aber es ist ein anderes Glück. Ein Einbauküchenglück. In Berlin lebt man eher ein Billyregalglück, finde ich, wenn Sie verstehen was ich meine.
So, das reicht fürs Erste, denke ich. Vermutlich ist es nicht üblich, sich in einem Blog vorzustellen, nach dem, was ich bislang gelesen habe. Aber da Frau Wortschnittchen den meisten bekannt sein dürfte, möchte ich nicht ganz anonym in ihre Blog-Haut schlüpfen. Sie sollen schließlich wissen, mit wem Sie es zu tun haben.
Ach ja: Von Frau Wortschnittchen soll ich Sie schön grüßen. Ihr geht es gut, sie ist in gerade in Amsterdam.
Viele Grüße
Ihre Frau Lore
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Liebe Leser,
da ich aufgrund des derzeitigen Arbeitspensums ein äußerst ereignisloses Leben führe, habe ich die Ehre und Freude, dieses Blog vertretungsweise an Frau Lore abzugeben, die bis auf Weiteres für frischen Wind und interessante Geschichten sorgen wird.
Sie kennen Frau Lore nicht? Sie wird sich Ihnen vorstellen. Und ich hoffe, Sie sind der Dame so gewogen wie mir und lesen eifrig ihre Erzählungen von Alltag und besonderen Stunden. Sie wird sie auf dem Laufenden halten, was ich in dieser Zeit so mache und ob es mir gut geht.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Wortschnittchen
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In Thüringen gefunden. Mit herzlichem Dank an Frau Rattenbaum.
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Manchmal bin ich ja ein bisschen langsam. Und so kam mir diese Diskussion um A-Blogger, Opelpopels und Unabhängigkeit von Bloggern vs. PR-Bloggen erst heute so richtig unter.
Meine Güte, gibt es eigentlich nichts anderes, worüber sich Menschen aufregen könnten? Das Wetter zum Beispiel, hey, ehrlich, das nervt. Ich werde immer pudelnass. Da wünsche ich mir glatt ein Auto her. (Und mir wär ziemlich egal, welcher Autohersteller mir das zur Verfügung stellt)
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Ach ja: Am Samstag findet der Eurovision Song Contest statt. Note to myself: Dittsche die Daumen drücken.
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Was kommt nach Hartz IV? Rhön V?
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Neulich, ja, neulich haben wir mal über Pornos geredet, so unter uns betüterten Frauen, anlässlich eines für Frauen gedrehten Pornos, der eifrig verlinkt wurde, den auch alle gesehen hatten und der erst dadurch in mein Bewusstsein gelangte.
Nun gehöre ich wohl schon zu der aufgeklärten, eher lockeren Sorte Frau, würde ich jetzt zumindest behaupten. Und ich bin auch nicht eifersüchtig, wenn Silikonen mit Geschlechtsteilen anderer Männer ihr Spiel treiben, solange mein Mann das nicht tut, kann's mir egal sein. Kann er sich also durchaus ansehen.
Nur: Ich interessiere mich halt so wenig für das Geschlechtsleben meiner Mitmenschen, dafür habe ich einfach zu viel zu tun mit meinem eigenen, dass ich mich gar nicht für Pornos interessieren kann und sie folglich nicht ansehe. So viel Interessenmasse habe ich einfach nicht, damit muss ich haushalten.
Zu der Zeit, als ich in einer Videothek als Aushilfe arbeitete, las ich immer die Klappentexte (ja! Auch Pornovideos haben Klappentexte!), um den Kunden wenigstens Auskunft über den Inhalt geben zu können, ohne sie anschauen zu müssen. Blutjunge, geile Internatsschülerinnen zeigen Oberlehrer Rammel in der Pause, was sie gelernt haben. Ich wiederholte diese Texte immer mal halblaut, damit ich sie nicht vergaß. Und neulich, als wir so unter uns betüterten Frauen, anlässlich eines für Frauen gedrehten Pornos, der eifrig verlinkt wurde und erst dadurch in mein Bewusstsein gelangte, über Pornos sprachen, dachte ich darüber nach, meinen Analoganschluss (Anal-oganschluss, haha! Der musste.) doch mal einzutauschen gegen eine DSL-Verbindung. Klappentexte kann ich mir nicht mehr merken.
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Witzmajor.
Aus: Abteilung für Sprachverehrung.
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Somehow Escher.
Via Frau Nuf
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Ich find' ja selbstmitleidige Menschen zum Kotzen. Manchmal darf man sich das aber gönnen. So, wie man sich ein schönes Eis gönnt, oder ein neues Paar Schuhe oder einen Urlaub im Hotel La Costa Smeralda, drei Sterne Landeskategorie. Mit Frühstück.
Eis macht dick. Drei Sterne sind zu teuer, Schuhe habe ich schon. Also habe ich mir einfach einen Anfall von Selbstmitleid geleistet. So, sagen wir, für fünf Minuten, als ich vor meinem Räucherstäbchen saß, tief und energisch einatmete und darüber nachdachte, wie sich Aufstehen um fünf Uhr früh, ungeduschte Männer in schicken Anzügen auf dem Nebensitz (sicher Herr Maurer, der zweimal aufgerufen wurde, please proceed to gate number 59, urgent call, please proceed IMMEDIATELY etc.), Fehler - eigen und fremd, so viel Zeit muss sein - in diversen Prozessabläufen und daraus resultierende hektische Neuberechnungen von Kostenplänen sich auf meine Psyche auswirken.
Zu dem Schluss gekommen: Kein Einfluss spürbar. Da musste ich ein wenig den Fluss des Selbstmitleids mit meinen Tränen speisen. Panta Rhei, geh' mir bloß weg. (gedachtes 'doo', ist ja jetzt modern, ne)
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Mein Gott, bin ich neidisch. 27!
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