Pisswitz.

Kollegin I und Kollegin III (W. höchstselbst) träumen vom Reisen:

"Ach, und dann treffen wir uns auf Phi Phi."

"Hm. Ich geh' mal Pipi machen."

Aus: Wahnsinnswitze, filed under Kalauerismus

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Raisonable.

Und dann sagt man 'Tschüss' und meint 'Fick mich'. Lange war ich mir nicht sicher, ob ich es nicht doch laut ausgesprochen.

Aus: Der Frühling lässt sein.

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FSME.

Man riet mir, mich impfen zu lassen, wenn ich in den Wäldern und Wiesen Österreichs übernachten wolle. (Waldschrat-Urlaub) Man erklärte mir, es könne zu einer Reaktion "ähnlich leichter Symptome der FSME" kommen. Hätte man mir vielleicht auch sagen können, dass dazu grauenhafte Kopfschmerzen gehören und ein Gefühl, als sei man durch eine Mühle gedreht worden? Wenn Sie demnächst nichts mehr von mir hören, ein Rat: Nehmen Sie lieber ein Insektenschutzmittel.

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Krachmacher.

Die Entdeckung der Super-Ratsche.

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Augenblicke.

Da verguckt man sich, völlig unversehens, fängt einen Augenblick auf, himmelblau, langbewimpert, schön, nein, schön ist er nicht, der Besitzer des Augenpaares, aber mehr als diesen Blick, den nimmt man ohnhin nicht wahr, wenn die Zeit stehenbleibt, das Spiel beginnt, wer sieht zuerst weg, der hat verloren, also lässt man es und hält sich noch ein bisschen länger in der Schwebe des Moments wie ein Fußball in Zeitlupe auf dem Weg ins Tor und atemlos wartet man auf das Ende der Momentaufnahme, aber dafür lohnt es sich, dieser Blick, ein Augenblick, und dann hat man sich verguckt.

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Hamburgschnipsel.

+++ Schills Cop-Darsteller in Colani, die jeden Hamburger Kessel aussehen lassen wie einen Catwalk.

+++ Ne Menge gute Gründe, öfter nach Hamburg zu kommen.

+++ Noch 'n Alster, bitte. (Ja, musste!)

+++ Bitte mehr Frauen in Führungspositionen.

+++ 'Galao-Strich'

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Zehn.

"Mensch, es müssen mittlerweile zehn sein, zehn! Ich glaub' es nicht." Ja, es sind zehn. Zehn Jahre, die wir uns kennen, vor zehn Jahren hatten wir eine Scheiß-Zeit zusammen, aber nicht miteinander, wir wussten beide nicht weiter, das Studium klebte wie zäher Schleim auf der Haut und verstopfte Poren mag ja keiner. Ich griff damals zum Radikalmittel, reine Haut her und Schleim weg und verpisste mich vorübergehend von der Uni, um mal ein, zwei Jahre zu arbeiten und zu sehen, ob mir das besser gefällt als die ganzen Paragraphen und herrschende und Minder-Meinungen. Du meintest, ich probiere das weiter mit dem Scheißstudium, und hinterher heulten wir zusammen Rotz und Wasser. Aber aus uns ist was geworden, finden zumindest unsere Eltern, auch wenn jede von uns weiß, wie löcherig unser Gewordensein ist, dein Ehering sitzt lockerer als vor zwei Jahren, ich hadere nach wie vor mit Nähedistanzen, aber eigentlich, eigentlich geht es uns gut.
"Zehn Jahre", bestätige ich und dann noch mal minus zwei, in denen wir uns kaum gesprochen und nicht gesehen haben. Wir trinken zusammen zehn Bier im Mar y Sol, bis sie die Hocker hochstellen und Tische putzen und ich dann doch irgendwann an den Geschäftstermin am nächsten Morgen denken muss. Hinterher gehen wir schwankend ein paar Meter durch Ottensen und wissen: Nochmal zehn Jahre sind eine gute Option für Freundschaft. Wir nehmen aber auch lebenslang.

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Hamburg-Lesung.

Och nö, nicht noch eine Lesungsbesprechung! Aber nein, liebe Leser, nicht doch. Das haben andere schon getan und daher nur: Hat sehr viel Spaß gemacht, sowohl das Zuhören als auch das Drumherum. Danke!

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Bürosprech.

Aus aktuellem Anlass eine kleine Umfrage:

Welche Begrüßung nervt Sie im Büro am meisten?

Mahlzeit!
Hallöle!
Moin, moin! (außerhalb der norddeutschen Hemisphäre)
Tach!
Guten!
Hallohoooo!
Keine

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Erstellt von wortschnittchen am 2006.05.05, 16:34.

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Reinweiß.

Im Waschsalon wird die Blogosphäre (ja, jetzt dürft Ihr alle gern wieder aufjaulen!) mal so richtig durch die Mangel gedreht.

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Tagungsweise.

Kollegin I bucht vor sich hin: "Unser Tagungshotel wird auch gern für Kirchentagungen genutzt."

Kollegin II (aus dem Hintergrund rufend): "Vielleicht hilft der da oben ja beim Ablauf."

Gesegnet seiet Ihr, Arbeitsbieeenen. Euer Honig nähret unseren Konzähärrn.

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Norwegenfahrt.

Mit Röyksopp im Ohr in den Feierabendverkehr. Slalom durch den STAU.

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Tickerditick.

Kollegin I hat einen Waschzwang. "Ich renne jede Stunde, um meine Hände zu waschen", sagt sie und reibt sich die Hände, "besonders, wenn ich gekifft habe." Ich überlege, welchen Zwängen ich unterworfen bin. Und merke: Es sind doch nur die äußeren. Sollte ich mir nicht mal einen richtig schönen Tick zulegen? Vielleicht einen Blicknachobenrichtetick oder einen IchmussunbedingtdenBürofussbodenküssenbevoricheintrete-Zwang. Nein, ich hab's: Ich gucke ständig in meine Referrer, wer mich hier linkt und liest. Das ist mal so ein richtig schön zwanghaftes Verhalten. Darauf einen Joint.

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Bekehrung.

Nachdem Franziska schon lästerte, gebe ich es zu: Ich wurde bekehrt.

Und der Herr sprach: "Your Maximum Upload Size Exceeds 4.000 KB"

Ich warte darauf, dass mir Steintafeln auf die Birne fallen und die Büsche vor dem Fenster anfangen zu qualmen.

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Gespräch des Tages.

Er: "Ich befürchte, dass ich ja irgendwann als schwer vermittelbar gelte."

Sie: "Du meinst, wie diese alten, hässlichen Hunde im Tierheim mit schlechtem Atem und Rheuma?"

Er: "So ähnlich."

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Erdbeermarmelade.



Ihre Erdbeermarmelade war geradezu legendär: Ein Schuss bester schottischer Whiskey durfte nie fehlen. Weshalb ich als Urenkelin auch erst spät, fast zu spät, in den Genuss der gelierten Früchte kam.
"Ich bin geboren am ersten Tag des letzten Jahres im vergangenen Jahrhundert. Na, wann war das?" Sie stellte mir gern Rechenaufgaben. "Man muss dem Kopf etwas zum Denken geben. Das kommt nicht von allein", wie sie süffisant lächelnd mit einem Blick auf den ihrer Ansicht nach etwas weichlichen Schwiegersohn hinzufügte. Als Chefin eines mittelständischen Unternehmens wollte sie nur fähige Mitarbeiter, was sie ihre Angestellten durchaus gern in einer dezent-hochnäsigen Gutsbesitzerinnenart wissen ließ.

Manchmal verschwand sie wochenlang. Dann kamen bunte Postkarten mit Mittelmeerszenen, Almrausch und Edelweiß bedruckt und einmal sogar eine aus Indien: Farbenprächtig bemalte Elefanten stolzierten majestätisch in Reih und Glied, auf dem Rücken die Maharadschas in ihren Prunksänften. "Mir geht es gut. Das Taj Mahal ist wunderbar. Morgen geht es weiter nach Varanasi." Da war sie 75 und noch gut in Schuss, weshalb sie auch mit dem Reisebus via Damaskus und Kabul den Weg nach Indien auf sich nahm. Auf dem Rückweg musste man sie allerdings aus Kabul ausfliegen - ein kleiner Kreislaufzusammenbruch machte die Heimreise per Luft ratsam.

Die Postkarte aus Indien hing lange gerahmt hinter dem Schreibtisch im Büro meiner Großmutter. Sie reiste gern und brachte ebenso gern den schlimmsten Kitsch und Trödel mit. Kein Souvenirhändler, der nicht heute noch ein Loblied auf diese seltsame Alte singt, die ihm und seiner Familie über Wochen hinweg die Ernährung sicherte. Man kann sagen, dass ich ein Gutteil meiner Kindheit in Shetland-Pullovern, Schottenröcken und Dirndln verbrachte - dank der Reisewut meiner Urgroßmutter.

Als ich sie das letzte Mal sah, lag sie angebunden an das Bettgitter im Pflegeheim. Ein dünner Speichelfaden hing an ihren kaum noch vorhandenen Lippen, einen zahnlosen Mund umrahmend. Ich erzählte ein wenig von der Schule und dass das Abi nahte. Sehen konnte sie mich nicht mehr, aber sie drückte meine Hand und lächelte auf einer Gesichtshälfte. Bald darauf wechselte die Pflegeleitung und keine Patienten wurden mehr angebunden. Dafür gab es Pillen. Ich machte Abi und ging fort. Ihr Grab habe ich nie besucht.

Vor einigen Tagen habe ich Erdbeeren gekauft, sicherlich zu früh im Jahr und natürlich aus spanischen Treibhauskulturen, sie hätte mir die Ohren langgezogen. "Alles Frische ist Saisonware", sagte sie immer und war sich nie zu schade, einen braungefleckten Apfel vom Boden aufzulesen wenn wir im Garten spazierten. "Der ist noch gut für Kompott." Ich habe Marmelade aus den Erdbeeren gemacht. Mit einem Schuss Whiskey.

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Nachhaltigkeitsgedanke.

Liebe Leser, ich möchte gern, dass Sie sich heute einmal zwei Minuten Gedanken um die Nachhaltigkeit in Ihrem Leben machen.

Und, ja, ein kleiner, diesen Beitrag nicht ganz unbeeinflusst lassender Kino-Tipp: We Feed The World

Und, ja, manchmal überkommen einen die Weltverbesserungsfantasien. Wenn das schon mit dem Plan zur Übernahme der Weltherrschaft nicht klappt.

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Ticktack.

Mir beim Wechseln der Klammern in den rechten Daumen getackert. Die Woche geht ja gut weiter.

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Blauäugig.



Wortschnittchen, 1975. Noch blauäugiger als jetzt.

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Passwort.



Mein Vater, 1973. Sie nannten ihn Django.

(Was man nicht alles findet, wenn man mal seinen Krempel aufräumt.)

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Frust.

Empfehlung des Hauses: Sollten Sie, liebe Leser, oder Ihre Angehörigen der Altersgruppe Ü 50, die in Berlin mal so richtig was erleben wollen, das neue Projekt von Hans-Peter Wodarz (Pomp, Duck & Circumstance) besuchen wollen: Lassen Sie's. 'Das Spiel mit der Lust' wird spätestens nach dem dritten Act zum Spiel mit dem Frust. Jeder Kaffeelöffel verströmt mehr Erotik als diese Show.

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Spielgeld.

Eigentlich hatte ich vor, mich in einem längeren Text über Geld und seine veränderte moralische und gesellschaftliche Bewertung zu ergehen (folgt vielleicht noch). Seit meinem gestrigen - beruflich generierten - Besuch in der Spielbank Berlin hat sich mir eine neue Facette der menschlichen Wahrnehmung von Geldwert eröffnet: Der Umgang mit Spielgeld.

Der Spieler ist seltsam. So seltsam, dass sich folgendes Szenario ereignete: "Sagen Sie mir eine Zahl", fordert der Spieler, ein angenehm aussehender und gut gekleideter Mann um die Vierzig Kollegin I und mich, an der Bar sitzend, auf. "26" sage ich, "18" ist die Zahl von Kollegin I. Ohne ein weiteres Wort zieht er ab. Roulette ist sein Spiel des Abends. Nach fünf Minuten kommt er zurück, legt uns wortlos einige grüne Jetons auf den Tresen zum Roulettetisch und geht. Wir zählen nach. Jede von uns hat mit einer Zahl und ganz ohne zu spielen 100 Euro gewonnen.

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Proll.

Bild.de hat wieder einmal eine Klickmaschine aufgelegt. Die ultimative Liste: Unsere 100 Lieblings-Promis. Gelesen: Unsere 100 Lieblings-Prolls.

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Fachchinesisch.

Ich hasse Übersetzungen aus dem Fachchinesischen. Es gibt noch nicht einmal eine Übersetzung für Fachchinesisch.

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Augentrost.

Der Augenarzt sagt, es sei eine Alterserscheinung, und das Gerinnsel vollkommen harmlos. Ich würde nicht erblinden, und der leichte Silberblick sei schon immer vorhanden gewesen, verstärke sich aber durch Bildschirmarbeit. Ich müsse damit leben.
Seit zwei Jahren lebe ich also damit, dass Fruchtfliegen meinen Kopf umschwirren. Sie rutschen vom oberen Sichtfeld bis in die Mitte des Augenglaskörpers und schweben auf und nieder. Meistens stören sie nicht. Nur manchmal, wenn ich wild um mich schlage und schreie "weg mit euch, ihr Scheißbiester!", dann sehen mich die Kollegen etwas erstaunt an.
Aber heute, heute habe ich die Rechtfertigung gefunden. Sie kommen aus der Pflanze neben dem Schreibtisch und schwirren Kollegin I und mir um den Kopf. "Weg mit euch, ihr Scheißbiester!" schreit nun auch Kollegin I und schlägt wild um sich. Die Fruchtfliegen sind mir ein Augentrost.

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