Ich stelle mich vor.

Sehr geehrte Leser!

Frau Wortschnittchen hat viel zu tun. Daher hat sie mich als ihre Vertretung engagiert. Ich habe noch nie ein Blog geschrieben und den einzigen Versuch, ein Tagebuch zu führen, habe ich im Alter von 13 Jahren aufgegeben, nachdem meine Schwester, das undankbare Biest, meinem damaligen Schwarm Markus die herzchenumrandete Seite zeigte, auf der ich ihm in rosafarbener Tinte meine Liebe schwor. Seien Sie also bitte ein bisschen nachsichtig mit mir.

Aber zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Leben ist ein Lore-Roman, sage ich immer, und damit habe ich unbestreitbar Recht. Denn ich heiße Lore, und zu allem Überfluss habe ich auch noch einen Nachnamen, der schnöder und blöder nicht sein könnte: Müller.
Ich arbeite in einem großen Verlagshaus in der Marketing-Abteilung. Mein Büro liegt an der Westseite des Gebäudes. Ich sehe oft die Sonne untergehen. Manchmal sehe ich die Sonne auch im Büro meines Chefs untergehen.
Eigentlich stamme ich aus Detmold. Detmold zeichnet sich vor allen Dingen damit aus, dass sehr viele Detmolder nicht mehr dort wohnen sondern in Berlin. Man flieht aus Detmold, um anderswo glücklich zu sein. Und in Berlin bin ich sehr glücklich. Ich habe in Bielefeld studiert und danach in Gütersloh gearbeitet. Sie können mir glauben: Man kann dort auch glücklich sein. Aber es ist ein anderes Glück. Ein Einbauküchenglück. In Berlin lebt man eher ein Billyregalglück, finde ich, wenn Sie verstehen was ich meine.

So, das reicht fürs Erste, denke ich. Vermutlich ist es nicht üblich, sich in einem Blog vorzustellen, nach dem, was ich bislang gelesen habe. Aber da Frau Wortschnittchen den meisten bekannt sein dürfte, möchte ich nicht ganz anonym in ihre Blog-Haut schlüpfen. Sie sollen schließlich wissen, mit wem Sie es zu tun haben.

Ach ja: Von Frau Wortschnittchen soll ich Sie schön grüßen. Ihr geht es gut, sie ist in gerade in Amsterdam.

Viele Grüße
Ihre Frau Lore

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Vertretung.

Liebe Leser,

da ich aufgrund des derzeitigen Arbeitspensums ein äußerst ereignisloses Leben führe, habe ich die Ehre und Freude, dieses Blog vertretungsweise an Frau Lore abzugeben, die bis auf Weiteres für frischen Wind und interessante Geschichten sorgen wird.

Sie kennen Frau Lore nicht? Sie wird sich Ihnen vorstellen. Und ich hoffe, Sie sind der Dame so gewogen wie mir und lesen eifrig ihre Erzählungen von Alltag und besonderen Stunden. Sie wird sie auf dem Laufenden halten, was ich in dieser Zeit so mache und ob es mir gut geht.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Wortschnittchen

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Heimat.



In Thüringen gefunden. Mit herzlichem Dank an Frau Rattenbaum.

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Opelpopel.

Manchmal bin ich ja ein bisschen langsam. Und so kam mir diese Diskussion um A-Blogger, Opelpopels und Unabhängigkeit von Bloggern vs. PR-Bloggen erst heute so richtig unter.

Meine Güte, gibt es eigentlich nichts anderes, worüber sich Menschen aufregen könnten? Das Wetter zum Beispiel, hey, ehrlich, das nervt. Ich werde immer pudelnass. Da wünsche ich mir glatt ein Auto her. (Und mir wär ziemlich egal, welcher Autohersteller mir das zur Verfügung stellt)

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Singsingsing.

Ach ja: Am Samstag findet der Eurovision Song Contest statt. Note to myself: Dittsche die Daumen drücken.

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Sozial.

Was kommt nach Hartz IV? Rhön V?

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Klappenporno.

Neulich, ja, neulich haben wir mal über Pornos geredet, so unter uns betüterten Frauen, anlässlich eines für Frauen gedrehten Pornos, der eifrig verlinkt wurde, den auch alle gesehen hatten und der erst dadurch in mein Bewusstsein gelangte.

Nun gehöre ich wohl schon zu der aufgeklärten, eher lockeren Sorte Frau, würde ich jetzt zumindest behaupten. Und ich bin auch nicht eifersüchtig, wenn Silikonen mit Geschlechtsteilen anderer Männer ihr Spiel treiben, solange mein Mann das nicht tut, kann's mir egal sein. Kann er sich also durchaus ansehen.

Nur: Ich interessiere mich halt so wenig für das Geschlechtsleben meiner Mitmenschen, dafür habe ich einfach zu viel zu tun mit meinem eigenen, dass ich mich gar nicht für Pornos interessieren kann und sie folglich nicht ansehe. So viel Interessenmasse habe ich einfach nicht, damit muss ich haushalten.

Zu der Zeit, als ich in einer Videothek als Aushilfe arbeitete, las ich immer die Klappentexte (ja! Auch Pornovideos haben Klappentexte!), um den Kunden wenigstens Auskunft über den Inhalt geben zu können, ohne sie anschauen zu müssen. Blutjunge, geile Internatsschülerinnen zeigen Oberlehrer Rammel in der Pause, was sie gelernt haben. Ich wiederholte diese Texte immer mal halblaut, damit ich sie nicht vergaß. Und neulich, als wir so unter uns betüterten Frauen, anlässlich eines für Frauen gedrehten Pornos, der eifrig verlinkt wurde und erst dadurch in mein Bewusstsein gelangte, über Pornos sprachen, dachte ich darüber nach, meinen Analoganschluss (Anal-oganschluss, haha! Der musste.) doch mal einzutauschen gegen eine DSL-Verbindung. Klappentexte kann ich mir nicht mehr merken.

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Neologismus des Tages.

Witzmajor.

Aus: Abteilung für Sprachverehrung.

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Schau.

Somehow Escher.

Via Frau Nuf

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Platon Code.

Ich find' ja selbstmitleidige Menschen zum Kotzen. Manchmal darf man sich das aber gönnen. So, wie man sich ein schönes Eis gönnt, oder ein neues Paar Schuhe oder einen Urlaub im Hotel La Costa Smeralda, drei Sterne Landeskategorie. Mit Frühstück.

Eis macht dick. Drei Sterne sind zu teuer, Schuhe habe ich schon. Also habe ich mir einfach einen Anfall von Selbstmitleid geleistet. So, sagen wir, für fünf Minuten, als ich vor meinem Räucherstäbchen saß, tief und energisch einatmete und darüber nachdachte, wie sich Aufstehen um fünf Uhr früh, ungeduschte Männer in schicken Anzügen auf dem Nebensitz (sicher Herr Maurer, der zweimal aufgerufen wurde, please proceed to gate number 59, urgent call, please proceed IMMEDIATELY etc.), Fehler - eigen und fremd, so viel Zeit muss sein - in diversen Prozessabläufen und daraus resultierende hektische Neuberechnungen von Kostenplänen sich auf meine Psyche auswirken.

Zu dem Schluss gekommen: Kein Einfluss spürbar. Da musste ich ein wenig den Fluss des Selbstmitleids mit meinen Tränen speisen. Panta Rhei, geh' mir bloß weg. (gedachtes 'doo', ist ja jetzt modern, ne)

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27.

Mein Gott, bin ich neidisch. 27!

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Groteskenlesung.

Wenn Sie ein Faible für seltsame Orte, ungewöhnliche Ereignisse und erstaunliche Menschen haben, sind Sie hier mit Sicherheit richtig:



Freuen Sie sich mit Frau Modeste und mir auf groteske Erzählungen!

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Widerspenst.

Maybe some poeple aren't meant to be tamed. Maybe they need to run free until they find someone just as wild to run with.

Via Glam

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Meerjungfrau.

Andersen schrieb Die kleine Meerjungfrau mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach einer in zu engen Schuhen durchtanzten Nacht.

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Muttertag.

Anruf muss sein. Sonst kann sie nicht sagen, du rufst nur am Muttertag mal an, sonst nie. Kennt man ja: diesen leisen Vorwurf in der Stimme. Und man möchte ihr gönnen, sich auch weiterhin in der Rolle der Mater Dolorosa wohlzufühlen.

Blumen dagegen, nein, die müssen nicht sein. Allein, dieser Aufwand, Fleurop anklicken, aussuchen, welcher wäre dem Anlass angemessen, noch einen kleinen Kartentext dazu. Was schreibt man, wenn man der eigenen Mutter schon nichts zu sagen hat? Alles Gute zum Muttertag, nach Abwägung aller Alternativen die unverfänglichste Aussage. Außerdem: Hat sie nicht deinen letzten Geburtstag vergessen? Nun gut, 'krankheitsbedingt' kann man gelten lassen.

Wer braucht einen Muttertag? Mütter bestimmt nicht. Wer seine Mutter liebt, ruft öfter an. Oder schickt mal so Blumen. Ob der Blumenstrauß pünktlich geliefert wurde...?

Filed under Gerechtigkeitswahn

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Bloggersingen.

Irgendwann sollte man sich der Dinge bewusst sein, die man kann. Und die anderen lassen. Es sei denn, man ist angeheitert, befindet sich in einer Runde feierwilliger Blogger und dies an einem Ort, für dessen Förderung und Weiterbestehen ich an dieser Stelle eine Lanze brechen möchte: Das Monster Ronsons Sing Inn, Lübbener Str. 19 in Berlin-Kreuzberg.
Dieser dufte Laden - leichter Moddergeruch wabert aus den Tiefen des Kellers hervor - verfügt über eine Bühne und mehrere mehr oder minder schalldichte Kabinen. Pornokino, vermuten die einen, Aufnahmestudio, die anderen. Nichts dergleichen! Es handelt sich um die Karaokehölle Berlins.

The almighty Glam, Ereignishorizont, die beste Einmann-Boygroup ever sowie "Rocko" Lucky, Stimmperle Brittbee und zwei weitere Nicht-Blogger gaben daher alles, was Stimmbänder und All Time Favorites wie 'Downtown', 'Xanadu' oder 'Unusual' hergaben. Unsere Höllengesänge vertrieben auch die letzten Gäste am Tresen. Und, Hölle, Hölle, Hölle, seit gestern habe ich sogar Respekt vor Britney Spears - ein eigentlich unsingbares Lied mit so vielen 'Uhs', 'Ahs' und 'Baby, Baby' anzureichern, also hier mal ein Hut ab!

Aber zurück zu den Dingen, die man lassen sollte. Schon als ich aus dem Schulchor flog, schwante mir, stimmlich ebenso dünn gesegnet zu sein wie meine adelige Namenscousine aus Monaco und sah davon ab, der Schulband, in deren Bassisten ich jahrelang heimlich verschossen war, meine sexuellen Dienstleistungen anzubieten. Gestern bestätigte sich die Weisheit dieses Entschlusses, denn a. kann ich immer noch keinen Ton treffen, b. halten und c. kommt der Stimmkollaps schneller als vermutet (so ziemlich genau nach 'Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann' - ein Schelm, wer. Oder so.).

Ich verkehre heute nur noch schriftlich mit meiner Umwelt. Und werde das nächste Mal sicherlich nur anfeuern, wenn wir in der Karaokehölle braten. Aber vielleicht werde ich auch wieder singen. Hölle ist schließlich, wenn man trotzdem Spaß hat.

Ach ja: Fotos (mit Dekolletee) und ein unglaubliches Tondokument gibt's bei Glam. Best Song For Blogger: "One way or another" von Blondie. Do The Coyote Ugly!

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Dankesformeln.

Ja, auch immer wieder schön im Kontext der beruflichen Kommunikation ist die Antwort auf ein höflich-formelles Danke: Da nicht für. Gibt es etwas Schlimmeres als dieses Küppersbusch'sche Da-nicht-für? Sollte man nicht antworten: Doch, genau dafür. Oder, ja, da haben Sie Recht?

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