24 Seiten zur Endkorrektur gemailt. Ich geh mich jetzt mal ein bisschen feiern. (Und Morgen noch mal das Gleiche für die zweite Hälfte des Ganzen.)
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Genuss, einfach nur Genuss, nach diesem Winter, der so lange mit endlosem Strippenregen nervte. Der Flieder blühend, überall ein sattes Hellgrün - ich werde mich hüten, heute Abend wieder vor dem PC zu sitzen!
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Nach 89 Kilometern auf zwei Rädern mit 11 PS über Land die totale körperliche Erschöpfung. Ich verabschiede mich hiermit von allen jemals gehegten Motorsport-Träumen. Aber immerhin steht meine Kleine jetzt im Garten und wartet auf Ausfahrten. Wir waren zu lange getrennt.
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Der Frieden des frisch gebrühten Espresso, die Zeitung auf dem Schoss, Sehnsuchtsmusik im Ohr, Reisepläne im Kopf. Zeit. Für mich.
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Schon zu Kaisers Zeiten fuhren die Herrschaften in die Großstadt, wenn es darum ging, sich eine passende Abendgarderobe zu kaufen. Auch das Wortschnittchen entschied sich nach Sichtung des hiesigen Angebots den Weg in die große Stadt einzuschlagen. Der Ausstatter des Vertrauens warb bereits kurz hinter dem Eingangsbereich mit einem Plakat "Vera Mont Abendkleider Sales". Jawoll, schrie das durch die bisherigen Erlebnisse arg gedemütigte Herz des Wortschnittchens und flugs wurde die 3. Etage angesteuert.
Dort: ein Traum in Chiffon, Seide, Samt und Satin. Wohlklingende Herstellernamen, ordentlich aufgereiht in Cocktail, Kombination und ganz, ganz großer Auftritt. Den ganz, ganz großen Auftritt hebe ich mir für später auf, denke ich, und auf Hochzeiten gebührt dieser ohnehin der Braut. Also eher die schlicht-elegante Variante. Der Gentleman, stilbewusster Berater in allen Lebenslagen, folgt auf dem Fuße, während ich mir in Windeseile Kleid auf Kleid raffe und ihm in den Arm drücke. Er ist wahrlich arg leidensfähig, sei an dieser Stelle noch einmal betont.
In der Anprobesektion liegen bereits einige delirierende Begleitmänner auf den Männerbegleitsesseln und stöhnen gelegentlich ein Hmm, gut oder ein das andere war besser. Dann und wann fällt einer bewusstlos vom Sessel und wird von der Damenbekleidungsfachverkäuferin wortlos weggeräumt.
Das Rote, Lange aus Satin mit den Chiffonflügelchen wird als erstes anprobiert. Als ich aus der Umkleidekabine trete, kommentiert der Gentleman: "Hm. Note 2." Übersetzt: Nee, geht nicht, guck weiter. Eine junge Frau, offenbar bereits mit den Nerven am Ende, da ihrerseits einer Freundin mit etwas kompliziertem Geschmack bei der Auswahl assistierend, pflichtet ihm bei: "Nicht ganz optimal." So eine Kleideranprobe reizt anscheinend zum Widerspruch.
Dann werden in rascher Folge ein Petticoat-Kleidchen in mittelrotrosa (Hilfe, ich sehe aus wie Peggy Sue!), ein braunes Holderneck ("Die Schleife da hinten im Nacken geht gar nicht!" - "Schatz, die Schleife kann man auch flach binden."), ein braunes Chiffon-Ökotussi-Fähnchen (abgelehnt) und ein grünliches Etuikleid ("Schatz, könntest du das eine Größe größer suchen...?") probiert. Die Nerven liegen am Boden, der Gentleman hat sich den weiteren Herren angeschlossen und deliriert. Die junge Dame berät eifrig die umherirrenden weinenden Frauen in zu engen Ballkleidern.
Das letzte Kleid nun. Eigentlich wollte ich ja lang. Und bitte auch eines mit Ärmeln, dem winterlichen Winkfett geschuldet. Aber gut, das hat schließlich der Gentleman ausgesucht und probieren kann man es ja mal. Als ich aus der Kabine trete, wird Beifall geklatscht. Man huldigt mir, die Herren erwachen aus dem Delirium, und die junge Dame beglückwünscht mich zu meiner Traumfigur und dem wunderbaren Kleid. Am Ausgang drückt man mir einen duftenden Rosenstrauß in die Hand.
Wir fuhren dann wieder nach Hause in die Provinz. Der nächste Ball, die nächste Hochzeit, der nächste Empfang, die sechsgängigen Menüs können kommen. Ich habe endlich mein Gelegenheitskleid.
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Heute das erste Mal gegen Andreas Keßler und den Gentleman in Die Sonntagsfahrer gewonnen und das Auto am Motor- und Türenzuschlaggeräusch erkannt. Ha!
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Ausgeschlafen. Die Sonne lacht. Saint Privat läuft. Passt. Mit einem Kaffee sitze ich auf dem Sofa und freue mich über den schönen Blumenstrauß, letzter Gruß der jetzt Ex-Kollegen. Und auf mein neues Leben. Ich nehm' mich dann mal mit dahin.
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"Kind, steig ja nicht zu Fremden ins Auto!" Die stetig wiederholte Mahnung zeigte Wirkung. Einmal, aber auch wirklich nur ein einziges Mal stieg ich zu einem Wildfremden ins Auto. Den letzten Bus verpasst, die Freunde schon längst vor der Disco von ihren Eltern abgeholt, stand ich in einer mittelwarmen Aprilnacht an der Hauptstraße eines mittelhessischen Dörfchens, während der Discobesitzer bereits anfing, die leeren Getränkekisten ins Gebäude zu räumen, um die Überreste der Nacht zu entsorgen. Ich, ebenfalls ein Überrest der Nacht, gerade volljährig geworden, trippelte von einem Bein aufs andere und überlegte. Taxi? Um halb fünf in der Früh nicht wirklich erschwinglich für eine Abiturientin. Eltern? Muss nicht. Nicht, nachdem man endlich, vermeintlich erwachsen war. Freunde? Weg. Freund? Auch. Ex halt. Und jetzt?
Halb fünf Uhr morgens ist nicht wirklich die Idealzeit, um über Alternativen zu den eben genannten nachzudenken. Und so verfiel ich auf die einzige verbliebene Möglichkeit, in ländlichen Gebieten von A nach B zu kommen. Ich hielt den Daumen hoch.
Glücklicherweise stand ich in meinem kurzen Röckchen, meiner Spencerjacke, den geringelten Overknees Legginsträger, go home!) und Doc Martens nicht allzu lange am Straßenrand. Und glücklicherweise reagierte auf meinen hoch gehaltenen Daumen kein geiler, alter frühmorgendlich zur Schicht fahrender Sack, sondern eine freundliche Krankenschwester, die sich meiner erbarmte. "Steig ein, Mädchen", sagte sie, "aber versprich mir, das nächste Mal eine richtige Fahrgelegenheit zu suchen." So kam ich nach Hause.
Warum ich diese Geschichte wieder aufwärme? Heute bin ich das erste Mal seit bald zwanzig Jahren wieder per Anhalter gefahren. Dem BVG-Streik sei Dank. Und wieder war es eine freundliche Frau, die ihre Autotür öffnete. "Einen Mann hätte ich nicht mitgenommen." "Zu einem Mann wäre ich auch nicht eingestiegen." Sie lacht. Ich lache. Und für einen Moment empfinde ich das Leben als sehr reich. Daumen hoch.
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„Bei mir geht überhaupt nichts mehr, seit der Himmel jeden Morgen Deine Augenfarbe trägt.“
Heute ist ein Tag, um Element of Crime zu hören.
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Stadt, (Bundes-)Land, Fluss und Beruf.
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