Rückzug.

Mein Ruhepunkt misst einen Quadratmeter, maximal, und befindet sich in der Ecke des Sofas. Hier kann ich mit meinem Laptop oder Smartphone sitzen und mit einer Kopfwendung sowohl die Nachbarn im Haus gegenüber als auch den Fernseher oder den neben mir sitzenden Mann erfassen. Das beruhigt mich, alles im Blick zu haben, das Drinnen, das Draußen.

Mehr brauche ich nicht.

Oder. Doch.

Ich brauche Ruhe, die nicht nur auf einen Quadratmeter beschränkt ist. Dieses Jahr 2013 war so anstrengend, dass ich ganz porös geworden bin. Ein bisschen marode sowieso, aber das ist ja nun auch langsam das Alter, dagegen kann man nichts machen. Aber diese Löchrigkeit, die kleinen Durchlässigkeiten für Unangenehmes im Leben, die ich normalerweise mit Humor und Haltung kitten könnte, sie ist so stark geworden, dass ich wohl bald einfach mit einem Klirren in mich zusammensinke. Wie ein zerbrochener Spiegel.

Und der ist ja meistens auch nicht größer als ein Quadratmeter. A propos: Ich müsste mal wieder zu I*EA, mir fehlt noch ein Ganzkörperspiegel. Aber das verschiebe ich dann doch lieber auf 2014.

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KinderKinder.

Kinder sind ja nicht nur steter Quell der Freude und von Nervenzusammenbrüchen überforderter Eltern, sondern in erster Linie immer da, wo man sie gerade nicht vermutet. Spurtet man abends in die Klinik und eilt mit recht großen Schritten auf den neu erworbenen schicken Stiefelettchen den langen, sehr langen Gang entlang, kommt einem so ein kleines Wesen sehr unvermutet vor. Und vor allem, wenn es mit einem Affentempo auf einem dieser kleinen, niedlichen Autochen um die Ecke gesaust kommt, gefolgt von oben genannten überforderten Eltern.

Jedenfalls, die lieben Kleinen übersehen ganz gern mal, dass mittelalte, mittelschwere und mittelgut sehende, leicht gestresste Mitmenschen das mit dem Ausweichen nicht mehr ganz so gut draufhaben. Das Kind rast auf mich zu, ich versuche, auszuweichen und klatsche der Länge nach auf den Gangboden. "Sind Sie verletzt, junge Frau", fragt der Kindsvater, und das Einzige, über das ich mich wundere, ist die Bezeichnung als junge Frau. Meine linke Hand tut ein bisschen weh, aber gebrochen habe ich nichts, denn fallen kann ich ganz gut, wieder aufstehen auch, das lernt man halt im Leben.

Hätte ich doch beinahe aufgrund eines Kleinkindes ins Krankenhaus einrücken müssen. Auch eine Art Ironie des Schicksals.

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BesuchsRhythmus.

Parkdeck C, aber bitte nicht die letzten drei Plätze, denn die sind für medizinische Direktoren reserviert und ärztliches Personal wird ja so ungern ignoriert. Dann immer geradeaus, den der Tafel mit den Neugeborenen-Namen vorbei. Heute waren es nur drei mit vergleichsweise moderaten Vornamen. Montags ist die Tafel voll, da gibt es nach unten keinen Platz mehr. Und die Dichte an abstrus buchstabierten und prekariatsverdächtigen Kindernamen ist nicht zu verachten. Mein Favorit gestern: Joleen Chanelle. Ja. Das gibt's wirklich.

Im Stakkatoschritt nach ganz hinten, links sind die Pressemeldungen der Klinikgruppe angeschlagen, dann kommt der Chefarztbereich - hier eine ehrfürchtige Verbeugung vorstellen* - und am letzten Fahrstuhl links geht's nach oben. Dort, in der "guten Stube" der Klinik, erst einmal die Hände desinfizieren. Dann schnell, schnell, er wartet schon.

Meine Füße erinnern sich noch an den Rhythmus, alles noch eingespielt vom Frühjahr. Ich hoffe, sie können ihn irgendwann einmal vergessen, weil er nicht mehr nötig sein wird. Weil der, der wartet, wieder gesund ist.

*Protipp: Chefarztbehandlung bringt überhaupt nichts. Wer lässt seine Kinder schon vom Schuldirektor unterrichten, der den ganzen Tag nur Verwaltungskram hat? Eben.

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WahlForderung.

Gestern kam ich auf dem Weg zum Tantchen an zwei schweren Unfällen vorbei. Auf der Gegenspur hatte sich ein VW-Bus in die Leitplanke gewickelt, ein anderes Auto war wohl von ihm von hinten gerammt worden; jedenfalls fehlte ihm das Heck. Dann wurde ich an einem unschönen Urlaubsbeginn in Fahrtrichtung vorbeigeleitet: Ein Familien-Van und zwei andere Oberklasseautos hatten sich vielfach touchiert. Der Familien-Van war wohl auf dem Weg in den Urlaub, denn der gesamte Kofferrauminhalt lag noch verstreut auf dem Seitenstreifen, während die Insassen des Autos im Krankenwagen behandelt wurden. Die Oberklasseautofahrer - sie waren mir kurz vorher übrigens fast hinten rein gefahren, weil sie es aus irgendeinem Grund extrem wichtig und eilig hatten - standen diskutierend neben Polizisten. Woher ich das so genau weiß?

Der Unfall passierte direkt vor mir, ich musste eine halbe Stunde im Stau knapp hinter der Unfallstelle stehen. Ich konnte mit einer Vollbremsung glücklicherweise noch gut halten, ansonsten hätte ich gerade noch ein bisschen Platz zum Ausweichen gehabt. An sich ist das uninteressant, aber ich habe vor dem Unfall bei allen Beteiligten ein Verhalten beobachtet, das mich stinkwütend macht und dazu bringen würde, eine Partei zu wählen, die meine unten genannten Forderungen erfüllt.

Denn: Auf einer dreispurigen Autobahn, gut ausgebaut, kurvenarm und bei ausgezeichneten Wetterbedingungen habe ich bei zwei jeweils vierstündigen Fahrten gefühlt hundertfach sehen können, wie die rechte Spur komplett frei ist, während auf der mittleren Spur die Familienkutschen mit Tempo 100 bis 120 vor sich hindösen. Oder sie überholen mit einem Stundenkilometer Geschwindigkeitsdifferenz, ziehen ohne zu blinken auf die mittlere Spur oder setzen den Blinker gleichzeitig zum Spurwechsel.

Ich darf dann in die Eisen gehen. Was mir in der Regel ohne Auffahrunfall gelingt, denn ich fahre meistens vorschriftsmäßig mit genügend Abstand und selten schneller als 130 km/h. Anderen gelingt das nicht, denn sie fahren in ihren Oberklassewagen locker Tempo 180 bis 200. Da sich das Verhalten von Menschen selten durch Einsicht ändert, fordere ich:

- generelle Tempobeschränkung auf Autobahnen auf 130 km/h

- hohe Strafen bei fortgesetzter Missachtung des Rechtsfahrgebots bzw. Einführung einer Rechtsfahrverpflichtung (Spurwechsel nur zum kurzfristigen Überholen gestattet)

- Einführung einer bundesweiten Pkw-Maut auf Autobahnen und Umlegung der Erlöse auf kontinuierliche Pflege der bestehenden Autobahnen.

Wenn eine der Parteien bitte diese Punkte in ihr Wahlprogramm aufnehmen möchte? Wird dann bei der Bundestagswahl von mir gewählt. Ansonsten bitte ich alle Mittelspurfahrer: Geht rüber auf die rechte Spur, wenn sie über Kilometer hinweg frei ist. Überholt und fahrt rechts rüber. Und an alle Oberklassewagenfahrer: Fickt euch. Die Straße ist kein Kriegsschauplatz. Und wenn ihr Tempo 200 fahrt, so dicht auffahrt, dass ich eure Nasenhaare sehen kann, gefährdet ihr nicht nur euch. Denkt mal an die Kinder der anderen.

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GeWöhnung.

Die Stationen in der Klinik teile ich mittlerweile in die Kategorien harmlos, ernst und Vorhof zur Hölle ein. Der Fahrstuhl bringt mich regelmäßig in den Vorhof zur Hölle. Hier wird's für die Insassen nicht nur ernst, sondern richtig ernst. Hier geht es um Leben und Tod, man erkennt es schon am Präfix des Stationsnamens. Für mich ist es der Vorhof zur Hölle, auch wenn sich das furchtbar drastisch anhört.

Fast alle Patienten tragen sichtbare Krankheitszeichen: kahle Schädel oder Kapuzenpullis bei Ausflügen in die Caféteria-Ecke. Transportable Chemopumpen werden durch die Gegend geschoben. Auch die besuchenden Angehörigen tragen schwer an den Krankheitszeichen ihrer Lieben. Hier sieht man öfter besorgte und traurige Augen, bemühtes Lächeln. Es belastet, Energie für geliebte Menschen aufzuwenden denen die Lebensenergie gerade ein wenig abhanden geht. Es macht traurig. Es macht mutlos. Es gibt auch wenig Traurigeres als Menschen zu sehen, die beginnen, sich an Krücken und ein leeres Hosenbein zu gewöhnen. Zum Heulen.

Ich habe Glück, denn meinem Liebsten geht es besser als den meisten hier. Bei ihm habe ich den festen Glauben daran, dass er wieder gesund wird. Dann ist der Besuch im Vorhof zur Hölle nur die Erinnerung daran, dass Gesundheit das Wichtigste im Leben ist. Neben der Liebe, natürlich.

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WillenLos.

An Tagen wie diesen, an denen die Gedanken im Kreis wandern, an solchen Tagen verfluche ich das Los des freien Willens. Entscheidungen, getroffene und lang zurück liegende. Frei getroffen und doch bestimmt von einer Grundangst, die den Willen beeinflussen musste. Das Los muss ich tragen, bis die Gedanken zur Ruhe gekommen.

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WahlFreiheit.

Immer, wenn ich solche und solche Nachrichten zu Gesicht bekomme, geht es mir schlecht. Schlecht, weil ich es kenne, wenn Menschen sich unaufhaltsam in die Sucht-Spirale verabschieden.

Man hofft, man glaubt, man negiert, schließlich kämpft man, setzt auf kalten Entzug, ruft den Notarzt, lässt einweisen. Holt die Flaschen aus den Verstecken. 19 Flaschen waren es - Wein, Bier, auch eine Cognacflasche. Immerhin: nur die guten Marken, kein Schund. Aber es macht nichts besser, denn das nächste Mal kommt. So sicher wie das Amen in der Kirche kommt der Anruf, bei dem sich nichts mehr unter Kontrolle halten lässt. Ich bin Schuld an allem, sowieso, und ich soll sie nie wieder anrufen, sie in Ruhe lassen und was ich letztes Weihnachten gesagt habe, es sei verwahrlost und der Hund und die Katze besser im Tierheim aufgehoben - infam! Auch er ist Schuld, hat ihr die besten Jahre geraubt, aber er ist nicht erreichbar, nicht mehr für sie.

Sie hasst. Ohne Distanz, ohne Kontrolle. Weil ihr die Sucht, die Krankheit keine Wahl mehr lässt.

Vielleicht bin ich deshalb so kontrolliert. Dass es mir nicht auch passieren möge. Man hört so einiges von der genetischen Veranlagung. Hat man die Wahl?

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StaSie.

Wer sich bei Facebook oder anderen Social Media Portalen herumtreibt, kennt das Phänomen: Auf einmal gibt es auf der Seite Werbung, die sich ganz gezielt an den Nutzer der Seite richtet. Man hat eine bestimmte Band "geliket" und bekommt nun Angebote zu ähnlichen Musikangeboten. Oder man hat sein Alter irgendwo angegeben, seinen Wohnort, Urlaubsziel oder irgendeinen belanglosen Eintrag. Komisch, denkt sich der naive Mensch, der ja nur mit Freunden via Web kommunizieren wollte, wie kommen die Portalanbieter bloss zu den Daten und kennen mich so genau?

Ganz einfach: Jeder hinterlässt im Netz eine mehr oder weniger deutlich nachvollziebare Spur. Das kann einmal eben über in Portalangeboten anzuklickenden Kategorien für die Nutzereinteilung gehen oder über andere Tools. Mir zum Beispiel, wird ab und an auf Facebook der ein oder andere Bekannte aus der Heimatstadt oder der Kleinstadt, in der ich arbeite, als Freund angeboten. Da ich mir meine Freunde sehr genau aussuche, muss ich mich ja nicht befreunden, wenn ich nicht will. Aber Fakt ist: Da hat mich eine Datenkrake erfasst und speist mich in ihr Angebot ein.

Daneben gibt es aber auch noch die Möglichkeit, dem Nutzer bis hinein in die Firmengeschichte zu folgen. Wenn also zum Beispiel Mitarbeiter X öfter auf einer bestimmten Webseite ist, geht er über seinen Firmenaccount - und hier darf man nur sagen: Obacht! Denn in den meisten Firmen, und dazu gehört die meinige, ist die private Nutzung des Firmen-PCs verboten, das mussten die Kollegen unterschreiben. Es lässt sich mittels einfacher Kniffe herausfinden, wo wann welcher Mitarbeiter gesurft ist.

Aber auch ich zum Beispiel kann nachvollziehen, woher der Besucher dieses Blogs kommt, mit welchem PC er mich besucht hat und noch einiges andere Schnickedöns dazu. Ich bin also relativ gut im Bilde, wer mich liest und wer nicht. Das kann ich auch für andere sehr klar dokumentieren. Wenn ich wollte.

Aber wer will schon bei seinen Kollegen Stasi spielen? Ich nicht. Aber schön, dass Ihnen mein Blog so gut gefällt. Ich kenne Sie.

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Greta.

Als wir vor einigen Jahren an die Familienplanung gingen (leider vergebens), flachsten wir gelegentlich über Namen für den Nachwuchs. In meinem Kopf spukten kleine Katharinas, Alexandras, Helenas, Avas und viele weitere mehr herum. Auch den Namen Greta hatten wir in der Auswahl. Eine kleine Greta, das würde ein starkes, eigensinniges, kreatives Mädchen, so dachte ich mir, eine kleine Pippi Langstrumpf, manchmal schwer von den wichtigen Dingen zu überzeugen, aber immer aufgeschlossen. Ein Wildfang. Ein schöner Name.

Auch darum fing das Blog von Stephan und Steffi über ihre krebskranke Tochter Greta sofort meine Aufmerksamkeit. Die beiden beschreiben über einen Zeitraum von fünf Jahren, wie ihre Tochter Greta und die Familie mit der Diagnose Krebs lebt, alle Höhen und Tiefen inklusive. Ich bin eigentlich kein Fan solch intimer Berichte, da ja auch die drei Töchter allesamt im Bild erkennbar sind. Aber Stephan und Steffi offenbaren - auch mit dem Einverständnis der Töchter -, dass es immer um die Familie als Ganzes geht und schaffen einen sehr konzentrierten Blick auf die Krankheit und ihre Auswirkungen. Danke dafür.

Am Mittwoch ist Greta gestorben. Wer mag, kann den im Blog aufgeführten Initiativen Eltern krebskranker Kinder spenden.

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VerloreneKinder.

Eine Kollegin führt derzeit Projektwochen mit Kindern und Jugendlichen durch, theaterpädagogische Workshops mit Kitas, Grundschulen und Schulen - und in der vergangenen Woche mit einigen Heimkindern.

Zwischen 4 und 11 Jahren waren die Mädchen und Jungen und schon allein ihre Einführung auf dem Büroflur war ein Happening. Wehe, wenn sie losgelassen! Laut, enthemmt, entgrenzt gingen sie auf die Kolleginnen und Kollegen zu, fragten einem Löcher in den Bauch, tatschten alles an, was sie interessierte und nahmen in den Pausen zwischen den kleinen Proben und Bewegungs- und Konzentrationsübungen intensiv Anteil an unserem Arbeitsleben.

Was nicht immer leicht war, denn lange Texte Korrektur lesen geht nun mal nicht, wenn einem ein verhaltensauffälliger Sechsjähriger am Bein klebt und un-be-dingt wissen will, was das für ein Ding an meiner Pinwand sei. Ein Notenschlüssel, antworte ich und gehe selbstverständlich davon aus, dass er weiß, was das ist. Blödsinn, ich weiß, aber in meiner Familie galt: Je früher, desto virtuoser. Konnte ja keiner ahnen, dass ich musikalisch so enttäuschen würde. Er lässt meine Erklärung jedenfalls nicht einfach gelten und so finde ich mich unversehens in einer Diskussion mit dem Kleinen wieder, in der es um Töne und Trommeln und Lautstärke geht, denn laut ist er. Jedes Wort ein Trompetenstoß, atemlos, als hätte ihm noch nie einer zugehört.

Und das scheint es bei allen Kindern der Gruppe zu sein. Ihnen hat niemand zugehört in ihrer eigenen Familie, niemand auf ihre Bedürfnisse geachtet. Sie gieren nach Aufmerksamkeit, nach körperlicher und seelischer Zuwendung. Die Kollegen sind strapaziert, halten aber durch. Der kleine Musikfan muss jedenfalls kurz nach der Diskussion auf die Toilette. Eine Kollegin geht mit ihm und muss dabei bleiben, denn: Er habe Angst allein und sie würde doch ganz bestimmt nicht die Türe verschließen und das Licht ausmachen wie Mama und Papa mit dem Schrank?

Da schluckt man doch ganz schön, vor allem, wenn man selbst gern eigene Kinder gehabt hätte. Wie kommen Eltern dazu, ihre Kinder schlechter zu behandeln als ihren Kampfhund? Es gibt doch Verhütungsmittel! Aber so Manche oder Mancher scheint das Hirn schon im Teeniealter in die Gosse gekippt zu haben.

Am Ende des Workshops sitzen jedenfalls deutlich mehr Kollegen als Angehörige im Seminarraum und klatschen den kleinen Theatermäusen zu, die gerade ihren ersten großen Auftritt mit einem selbstentwickelten Stück hatten. Die Eltern, welche rechtzeitig vor Ort waren, stehen hinterher gelangweilt zusammen und unterhalten sich über die Ungerechtigkeit der Behörden, die ihnen den Nachwuchs weggenommen hätten.

Während jener Nachwuchs verzweifelt versucht, ihre Aufmerksamkeit zu erheischen, sich von mir Herzchen mit "Mama" auf die Wangen malen lässt ("Mit Glitter, ja? Und ganz groß Mama draufschreiben!") oder Geschichten von der Projektwoche in die desinteressierten Ohren erzählt. Der Gipfel ist, als eine Mutter ihre Tochter von meiner Decke ziehen will, während ich sie schminke und sie anherrscht, sie solle jetzt kommen, weil sie "keine Zeit für so einen Scheiß hätte". Ich habe sie daraufhin angeschnauzt, dass sie doch vielleicht fünf Minuten hätte, weil es ihrer Tochter Freude machen würde, sich in eine kleine Fee mit Goldglitzer auf den Wangen zu verwandeln.

Manchmal verfluche ich diese Welt, in der einige Menschen Kinder haben, die sie nicht verdienen, eine Welt, in der eine kleine verlorene Generation heranwächst, die keine Liebe erfährt. Und in der andere keine Kinder bekommen können. Verloren.

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