Rückzug.

Mein Ruhepunkt misst einen Quadratmeter, maximal, und befindet sich in der Ecke des Sofas. Hier kann ich mit meinem Laptop oder Smartphone sitzen und mit einer Kopfwendung sowohl die Nachbarn im Haus gegenüber als auch den Fernseher oder den neben mir sitzenden Mann erfassen. Das beruhigt mich, alles im Blick zu haben, das Drinnen, das Draußen.

Mehr brauche ich nicht.

Oder. Doch.

Ich brauche Ruhe, die nicht nur auf einen Quadratmeter beschränkt ist. Dieses Jahr 2013 war so anstrengend, dass ich ganz porös geworden bin. Ein bisschen marode sowieso, aber das ist ja nun auch langsam das Alter, dagegen kann man nichts machen. Aber diese Löchrigkeit, die kleinen Durchlässigkeiten für Unangenehmes im Leben, die ich normalerweise mit Humor und Haltung kitten könnte, sie ist so stark geworden, dass ich wohl bald einfach mit einem Klirren in mich zusammensinke. Wie ein zerbrochener Spiegel.

Und der ist ja meistens auch nicht größer als ein Quadratmeter. A propos: Ich müsste mal wieder zu I*EA, mir fehlt noch ein Ganzkörperspiegel. Aber das verschiebe ich dann doch lieber auf 2014.

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