WarteZimmer.

Die junge Dame mit deutlicher Herkunftsaussage links von mir popelt. Ausgiebig, und vermutlich hat sie genau dafür extra bei ihrer Kosmetikerin gesagt: "Doreen, bitte den Zeigefinger länger lassen." Doreen war der Wunsch Befehl, und jetzt ist der Zeigefinger ein Zeigefinder. Ein anderer Zeiger wandert minütlich weiter und zeigt an, dass ich nach der Gala jetzt auch noch die Geo durchgelesen habe. Ich bin eine schnelle Leserin, also nehme ich mir noch den Stern vor. Dann bin ich wenigstens umfassend informiert, aber so was von. Der jungsche Typ mit der Topffrisur informiert übrigens auch. In regelmäßigen Abständen ruft er "Mausi" an und berichtet ihr, dass er immer noch nicht dran war. Ich hoffe, ihm kann bald geholfen werden.

Wenn es im Himmel ein Wartezimmer gäbe, ich ließe mich umgehend in die Hölle überweisen.

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UnSanft.

Des Morgens striegele ich vorsichtig die Haare auf meinen Zähnen und rücke den kleinen Hornpanzer auf meinem Rücken zurecht. Schildkröten leben länger und sind Dauerläufer.

Natürlich ärgere ich mich sehr über die Bevorzugung beruflich oder privat mit den Eigentümern verbandelter Menschen, die uns das kleine Häuschen vor der Nase wegschnappten. Unsanft sind wir aus unseren Häuschenträumen erwacht.

Manche Dinge dauern leider doch länger, und dazu gehört das Finden einer einigermaßen attraktiven Wohnung oder eines kleinen Häuschens mit mehr als zwei Zimmern für den Gentleman und mich. Die kleine Stadt hart an der Grenze wartet leider nicht mit allzu vielen hübschen Altbauten und größeren Wohnungen auf. Und in einer Platte wollen wir nun wirklich nicht wohnen. Außerdem nicht in unmittelbarer Nähe zum Fluss, denn wo Wasser da Mücken (Kriebelmücken können einen gepflegt in den Wahnsinn treiben!).

Seien wir also Schildkröten.

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WalrossErkältung.

Ich habe Schnutpfen, Orrmel.

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TopGearAbenteuer.

Wenn einen das motorische Fernweh überkommt, empfehle ich eine Folge von den drei Top Gear-Herren in Bolivien. Erstmals wird hier der moderne Dreirad-Antrieb präsentiert.



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Schicksal.

Man lebt einigermaßen gesund, treibt in gesundem Maße Sport, trinkt nicht, raucht nicht. Alle Zeichen stehen auf ein langes, gesundes, glückliches Leben. Man könnte 100 werden, denkt man sich.

Dann ändert ein Tag alles. Man recherchiert, liest, infomiert sich bei Fachleuten und fängt an, Wahrscheinlichkeiten und Ausnahmen zu berechnen. Begrenzbare Zeiträume, die wichtig werden. So und so viele Jahre keine weitere Prognose, die über noch mehr Jahre entscheiden würde.

Die Frage "warum gerade ich" kann man nicht beantworten. 2,5 unter 100.000, die es trifft. Es ist halt Schicksal, sagt man sich, hat man halt die temporäre Arschkarte gezogen. In Zeiten wie diesen muss man sich nicht nur warm anziehen, sondern alle Wärme und Kraft geben, die man hat. Damit es dem Anderen bald wieder gut gehen möge, man gemeinsam mindestens 100 werden kann.

Wünschen Sie dem Gentleman, wünschen Sie mir, Glück und drücken Sie die Daumen. Bitte.

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Status.

Ich bin sauer. Das Wetter ist schlecht. Die Woche liegt noch vor mir. Der Horst hat Fahnenflucht begangen. Israel entschuldigt sich nicht. Das Öl fließt weiter. Die Wirtschaft lahmt. Die Elf auch.

Schwamm drüber.

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GriechenKrise.

Krisengeschüttelt sind sie, unsere griechischen Nachbarn, der Ouzo schmeckt nicht mehr und von Knoblauch allein können allenfalls Vampire sterben. Immerhin, die schlimmste Karre aus dem Dreck gezogen haben sie: meinen - ehemals meinen - geliebten grünen VW-Bulli. Er fährt mit einem ambitioniert-kritischen Filmteam bis in die Türkei. Und die wird sicherlich noch mal überlegen, Aufnahme in die EU zu fordern.

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PolitikDeutsch.

Ich weiß nicht, wann genau in den letzten Tagen im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr das Wort getötet durch gefallen ersetzt wurde.

Aber ich werde mein Augenmerk auf den Moment richten, in dem aus Friedensmission ein Krieg wird.

Es wäre schön, wenn Politiker die deutsche Sprache nicht länger vergewaltigen würden.

Aus dem Wörterbuch Poltik-Deutsch/Deutsch-Politik

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AufLaden.

Der Eine trage des Anderen Last. Und wenn der Gentleman mit mir schimpft, hat es einen guten Grund. Zum Beispiel der dicke Autoatlas im Handschuhfach, der die Verriegelung blockierte und die Handschuhfachbeleuchtung (dass es so etwas gibt, wurde mir heute erstmals bewusst) im Permanentmodus laufen ließ. Heute morgen dann ein leises Klick und eine komplett leere Batterie. Der Gentleman hat glücklicherweise ein Batterieladegerät, ohne Fernbedienung übrigens. Ich segne ihn.

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AusPUFF.

Leider merke ich es ja nicht immer, wenn ich verarscht werde. Aber bei Automechanikern bin ich grundmisstrauisch. Nicht zu Unrecht, wie ich heute feststellen durfte. Diesmal nicht zum Mechaniker des Vertrauens gegangen, weil möglicherweise Originalteile benötigt würden. Dann telefonisch einen Kostenvoranschlag erhalten, nach dem ich mir eine Minute Bedenkzeit erbat. Dort, wo sich vermutlich nur ein kleiner Riss befindet, der mein Auto akustisch in ein sattes Prollmobil verwandelt, soll angeblich alles so verrottet sein, dass sogar der Katalysator nicht mehr brauchbar sei. Rund 1.400 Euro müsste ich berappen, aber bei einem so alten Auto mit so vielen Kilometern würde sich das doch nicht mehr lohnen. Aber man habe da auf dem Hof noch zwei Autos stehen, deutlich weniger Kilometer drauf, ob ich nicht? Nein, danke, der Herr. Ich lasse also nur die notwendige Bremszange austauschen und spare mir die Bemerkung, dass ich mein Auto-Herz und meinen Motor nur noch dem Mechaniker des Vertrauens überlasse.

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