3.

Ohne Fragezeichen. Wenn nicht mit Punkt, so auf jeden Fall mit Ausrufezeichen. Und ohne Wenn und Aber. Der Gentleman, der.

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AllesNeu.

Wenn ich den Gentleman nicht schon hätte, würde ich den Mechaniker meines Vertrauens heiraten, denn er schafft es immer wieder, mein Froschmobil zu retten. Ich weíß, er mag mein grünes Ungetüm an Auto genauso wie ich und hat mir heute deshalb sogar ein unmoralisches Angebot gemacht. Falls ich es verkaufen wolle, könnte er es sich sogar für Wochenendausflüge vorstellen. Fazit: Das Auto ist gesund, ich bin es auch, aber Morgen, liebe Leser, Morgen fahre ich trotzdem mit dem Zug und besuche Herrn Lucky an der Ostsee.

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FroschProblem.

Das, was mir der Mechaniker meines Vertrauens heute Morgen mitzuteilen hatte, treibt mir eiskalte Schauer über den Rücken. Jetzt stellt sich doch die Frage: Verschrotten oder nochmal retten?

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PfirSich.

Meine Damen und Herren, die Empfehlung des heutigen Tages lautet: Kalt duschen gehen und dann einen frisch von Nachbars geschenkten köstlichen Pfirsich zerschnippeln, ihn auf Eiswürfel in ein hohes Glas zu geben und trockenen Sekt aufzugießen. Hoch lebe der Feierabend!

Und: Falls Sie jemals Gelegenheit haben sollten, sich Peter Fox noch einmal solo und live anzusehen - zahlen Sie jeden Preis dafür! Das war ganz großes Kino gestern in der Wuhlheide, sogar mit Blitz und Donner inklusive!

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BootsTaufe.

Heute lassen wir das erste Mal unser neues Schlauchboot zu Wasser. Wie es sich gehört, wird das Böötchen mit Sekt getauft werden. Wir streiten noch über den Namen.

Wie würden Sie das Boot nennen?

Schnittenglück
Queer Mary
Welstod
Titanic
Das Boot
Ismirdochejal

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Erstellt von wortschnittchen am 2009.08.23, 14:44.

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Siezgelegenheit.

Hey, er sagt „Sie“ zu mir, das mach ich auch
Das ist ein fast vergessener Brauch
In meinen Kreisen sagt man „Du,
Hey Alter, hör mal zu!“

Aber er hier bietet an,
Dass ich ihn artig siezen kann
Das ist die Siezgelegenheit
Und zwar die erste weit und breit.


(Annett Louisan, aus dem Album 'Freizeihippie')

Ich bin ein großer Fan dieser Höflichkeitsform. Vor allem, wenn ich ungefragt geduzt werde, was in einer Großstadt wie Berlin überaus oft passiert. Man mag das charmant finden, aber ich schätze eine gepflegte Distanz zu meinen Dienstleistern. In einer Kleinstadt wie dieser, in der ich derzeit mein Leben friste, ist ein 'Du' gleichbedeutend mit 'Familienanschluss' und auf das Deutlichste zu vermeiden, zieht es doch alle unangenehmen Folgen mit sich, die mangelnde Distanz im Geschäftsleben so mit sich bringt.

Man sollte sich in der Stufenpyramide der Beleidigungen doch immer noch ein wenig Platz nach oben für ein "Du Arschloch!" lassen. Ein Hoch auf die Siezgelegenheiten!

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TourIsmus.

Lesen Sie, was Frau Modeste Touristen in Berlin mit auf den Weg gibt.

(Besonders dieses Anhalten in der Mitte des Gehwegs, direkt hinter Ausgängen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder ähnlichen Massenverkehrswegen bringt mich regelmäßig in Rage. Die offenbar überwiegend aus dem süddeutschen Raum zugereisten Touristen möchte ich dann umgehend und sehr ruppig aus dem Weg schieben. Wahrscheinlich fänden sie es aber nur charmant und "s isch äbä Bärlin, ha noi", darum mache ich es auch nicht, denn nachher kommen sie nochmal wieder.)

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Bootox.

Seit heute haben der Gentleman und ich das Verjüngungsmittel für Sonntagnachmittage im Gepäck: ein Schlauchboot!

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FeminIsmus.

Die aktuellen Auseinandersetzungen mit dem Thema Feminismus hier und hier und auch hier finde ich sehr interessant. Ich habe mich nie tiefer mit Feminismus als Forderungskatalog oder Lebenseinstellung befasst.

In den immer noch feminismusdebattendominierten 80er Jahren, als ich langsam von der Pubertät ins Erwachsensein tastete, hatte der Begriff ein Gesicht, und das hieß Alice Schwarzer. Frau Schwarzer ist sicherlich eine unglaublich dynamische und intelligente Frau, aber leider hat sie einen - in der Verhaltensbiologie unbestrittenen - Makel: sie ist keine Schönheit, eher ein herber Charakterkopf, und sie wirkt auf den ersten Blick nicht sympathisch. Vermutlich liegt es daran, dass mich Feminismus eher abstieß, dieses permanente Zurückziehen auf das vermeintliche, aber umso betontere, Anderssein aber exaltierte Pochen auf Gleichberechtigung. Angefangen bei der Farbe lila über die einseitig getragenen aus Fimo selbstmodellierten Ohrringe bis hin zu den an Klotüren geschmierten Weiblichkeitssymbolen - alles das schien mir irgendwie Ausdruck einer Subkultur, eines geheimen Codes. Identifizieren konnte ich mich nicht damit.

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die vordergründig eher traditionell ausgerichtet ist, mit allen Konsequenzen: verheiratet, bis dass der Tod die Ehepaare scheide, aber Geliebte nebenbei, Männer wie Frauen, weibliche Kleidung, Make Up, die Männer allesamt sehr auf ihr männliches Äußeres bedacht... Andererseits waren die Frauen allesamt ehrgeizig, gut ausgebildet aus eigenem Antrieb, widerspenstig gegenüber männlichen Vormachtsansprüchen. Und eben leistungsorientiert. Das Ergebnis zählte, ob im Privatleben (freundschaftlicher Umgang der Eheleute) oder im Berufsleben, der Öffentlichkeit. Daher ist weibliches, möglicherweise als traditionell zu betrachtendes, Rollenverhalten für mich kein Widerspruch zu einem selbstbestimmten Leben. Und hier liegt für mich auch der Schlüssel zu allem, was mit dem Dogma einer feministischen Einstellung bricht: der Selbstbestimmtheit.

Frauen heute haben es mit Sicherheit leichter als früher, aber sie hatten es immer schon in der Hand, wie sie wahrgenommen wurden: verbissen oder durchsetzungsstark, dynamisch oder nervig, was auch immer so an Gegensatzpaaren einfällt. Und wenn sich eine Frau im Beruf auf den Standpunkt zurückzieht, sie könne nicht durch die gläserne Decke stoßen, dann verstehe ich das. Denn es gibt Firmen, in denen Frauen das Vordringen in mittlere und höhere Managementposten schier unmöglich ist. Aber dann ist frau gefordert, zu kämpfen, zu akzeptieren oder zu gehen und womöglich in eine Firma zu wechseln, in der sie den Aufstieg schafft. Es gibt aber eben immer noch genug Frauen, denen meiner Ansicht nach der Biss fehlt, sich den beruflichen Konfrontationen zu stellen und die sich gern in eine Babypause fallen lassen. Pauschalisiert, ich weiß, aber sehr oft erlebt.

Das ist im privaten Bereich nicht anders. Mann kann ebenso gut eine Wasch-, Spül- und Was-weiß-ich-Maschine bedienen wie frau, aber wenn ich höre, dass sich Freundinnen ganz freiwillig der Hausarbeit stellen, mehr tun, denn "wenn ich es mache, dann ist es wenigstens ordentlich gemacht, Männer sind so hudelig und unmotiviert", dann bekomme ich das Kotzen. Denn das ist nur allzu bequem, und es schafft eine quasi opfervolle Machtposition, die mich anwidert. Man kann Hausarbeit aufteilen, und wie in jeder guten WG, problemlos aushandeln. Das verschafft eine viel größere Machtposition in meinen Augen, denn es unterstützt eben die Selbstbestimmtheit eines Menschen, wenn er darauf von Anfang an besteht, dass die Pflichten und Rechte gleich verteilt werden.

Der Kampf um Gleichberechtigung fängt meiner Meinung nach in erster Linie mit der Auseinandersetzung der eigenen Fähigkeiten und Ziele an. Egal, ob man sich als Amazone auf die Jagd begibt oder sich sehr Mutti fühlt.

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NomenEst.

Ich finde es sehr chamant, dass die Leiterin der Stabstelle Koordinierung EU, Bundesrat, Internationales, Föderalismusreform beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Gabi Förder-Hoff heißt.

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Handtaschenfluch.

Frau mag Accessoires, ein Naturgesetz, gemeißelt in das Pflaster der Städte, auf denen sie in schnellem Stakkato in die Geschäfte eilt. Schon meine Ur-Großmutter, weiblicher Arbiter elegantiarum der Familie, begründete diese genetische Disposition mit der (nicht nur rechtsrheinischen) Formel: "Et muss passen, Mädschen." Und damit meinte sie das Zusammenspiel von Schuhen, Tasche und Gürtel ebenso wie den Lippenstift, passend zu Fuß- oder Nagellack - niemals beides, denn "dat hat die Cocco auch schon gewusst". Männer, so die weise Dame, sollten keinen Schmuck tragen, keinen Tinnef, keine Tasche, dafür seien schließlich die Frauen da.
Glücklicherweise hat die Gute den Siegeszug eines No-Go nicht mehr erlebt. Denn in den siebziger Jahren kam endlich der Mann zu seinem Recht. Um genau zu sein, zu einem, dem, Accessoire, das die Nation scheidet und geeignet ist, überall Naserümpfen hervorzurufen: der Herrenhandtasche.
Dabei, und ich breche hier mit dem von meiner Ur-Oma aufgestellten Regelwerk, hat die Herrenhandtasche einen unschätzbaren Vorteil. Sie ist klein, handlich, nimmt Handy wie Geldbörse auf, hat idealerweise ein kleines Fach für Kondom und/oder Klappzahnbürste - ich weiß, was ich dem Gentleman zu Weihnachten schenke. Dann heißt es nie mehr: "Schatz, kannst du Handy, Schlüssel und Geld für mich mitnehmen? Passt alles nicht in die Hosentasche, und du nimmst doch deine Tasche mit." Der eine trage des anderen Last - passé. Und außerdem: frau kann jeden Geburtstag, jedes Weihnachten ein zur Tasche passendes Accessoire schenken. Et muss ja passen.

Edit: Man sollte die fortgesetzte Nörgelei charmante Überzeugungskraft einer Frau nie unterschätzen. Das neuerworbene Modell hat einen Schulterriemen und geht durchaus als trendy durch.

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Journal +++ 02.08.

Es gibt Dinge, an die möchte ich mich gern erinnern, wenn ich auf der Veranda des Altersheims sitze und mich auf das Unvermeidliche vorbereite. Eine kleine Auswahl:

+ der Geschmack von Orangensaft, über Eiswürfel gegossen, die leise vor sich hin knacken, während die Sonne langsam hinter dem Horizont versinkt

+ das Entdecken von Bars, Restaurants, Büchern, Musik und Ländern gemeinsam mit dem Gentleman

+ diese eine Nacht im Sommer 99, als die Lieblingstierärztin und ich nicht schlafen gingen und stattdessen morgens um halb sechs Kirschkernweitspucken vom Dach des Kunst und Technik übten

+ Samstagnachmittage im Café, Sonntagnachmittage auf dem See

+ den Geruch frischgefallenen Schnees

Sonntagnachmittage kann ich grandios auf dem Sofa verbringen, faul, dahingegossen und Krimis lesend. Noch lieber sind mir allerdings Sonntagnachmittage auf dem See, man hat sich ein Boot geliehen und rudert zu den stolzen Besitzern von Schlauchbooten, die bereits eine schwimmende Festung in der Mitte des Sees gebaut haben. Es wäre gar kein Sekt, kein Wein notwendig gewesen, allein das Schauen auf die Glitzerspiele der Wellen, das leise Dahinplätschern der Gespräche, das Lachen, all das reicht schon, um einen Grad der Entspannung zu erreichen, den zehn auf dem Sofa verbrachte Sonntagnachmittage nicht bewirken können.

Nahrung: Brötchen mit Kräuterquark, Orangenmarmelade, Milchkaffee mit Karamelsirup, Chips mit Salz, Vampirgummibärchen, Sekt, Wein, Wasser, Brötchen mit Schinken.

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Schweinegrippe.

Ich finde Schweinegrippe langweilig. Eine Truthahngrippe, an der würde ich lieber erkranken, das wäre doch mal was. Oder an einer Kamelinfluenza. Aber Schweinegrippe. Nein.

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