Sieg!

Heute das erste Mal gegen Andreas Keßler und den Gentleman in Die Sonntagsfahrer gewonnen und das Auto am Motor- und Türenzuschlaggeräusch erkannt. Ha!

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Sansibar.

Also, ich erwähnte es zwar schon vor einiger Zeit, aber gern empfehle ich heute erneut Frau Müller.

Als kleine Umarmung an alle Freundinnen, die jetzt noch 100 Kilometer weiter entfernt wohnen als vorher:

Drei Männer her
zwei Amazonen wie wir
können sich nicht so leicht verlieren
gegen ne Weiberfreundschaft wächst so schnell kein Kraut

manchmal kommt´s mir vor
als ob ich Deine Stimme hör
und gerade heute fehlst Du mir besonders laut

und immer wieder seh ich Sachen
da muss ich plötzlich lauthals lachen
und weiß genau das könnt´st jetzt echt nur Du versteh´n ...


(Und Frau Müller hat jetzt 'ne gebotoxte Stirn. Ich werde dann über meinen Selbstversuch, so vollbracht, berichten.)

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VorherNachher.

Hauptstadtaussicht


Kleinstadtaussicht

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Höhle.

Unsere Altvorderen kannten keinen Widerspruch. Die Frau hatte dem Manne untertan zu sein und sich brav seinem Umfeld einzugliedern.

Heute ist das zum Glück anders. Da steht frau selbstbestimmt im Leben, erarbeitet im Schweiße ihres Angesichts ein eigenes Einkommen, kämpft sich allein durch die Fallstricke des Lebens und sucht sich selbstverständlich den Begatter ausschließlich nach Lust- und Spaßkriterien aus. Dem natürlichen Gebärdruck steht schließlich ein rasanter medizinischer Fortschritt entgegen, wenn schon, dann Anfang/Mitte Vierzig und bitteschön Zwillinge, die Hollywood-Ladies machen es vor. Alles in allem also ein total entspanntes Ding, so als Frau in der Mitte des Lebens.

Wenn da nicht die Liebe wäre. Die schmeißt einem dann so ziemlich alles über den Haufen. Für die Liebe nimmt man, sofern nicht in der selben Stadt beheimatet wie der Liebste, Kilometerfresserei inklusive schleifender Bremsen, Zugverspätungen, geplatzte Treffen, Wochenendgefühlsreduktion und allgemein den romantischen Trennungsschmerz in Kauf, den die abendlichen Telefongespräche hervorrufen. Bis dann, irgendwann und manchmal ganz plötzlich, einer von beiden sich entscheidet. Gegen oder für die Liebe. Gegen oder für den Umzug. Gegen oder für die kleinere Mittelstadt. Gegen oder für den schlechter bezahlten, aber dafür wesentlich spannenderen Job. Gegen oder für - alles.

Er hat mich in seine Höhle gelockt. Hier sind es im Winter immer drei Grade kälter als in der Großstadt, dafür besticht der Sommer mit Myriaden von kleinen Mücken, Gnitzen genannt. Der Blick geht gen Osten durch bis nach Sibirien und verliert sich nach Westen in brandenburgischen Getreide-Monokulturen. Hier gibt es noch Eisnebel, ein oder zwei Eisdielen, deren Besitzer schon die gleiche Schulbank drückten, bevor sie die Wende kalt erwischte. Dann schon lieber Eis als Hartz IV.

In der Höhle ist es warm. Ich ziehe mir jetzt meinen Pelz über und jage ein paar regionale Produkte.

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RauchEr.

Hab' ich irgendwas verpasst? Seit dem 1. Januar gilt auch in Berlin das Nichtraucherschutzgesetz, und nachdem ich die ersten beiden Monate in meiner Lieblingsbar und allen anderen bevorzugt besuchten Locations zu meiner großen Freude angenehme, rauchfreie Luft atmen konnte, steht jetzt ein "Wir rauchen wieder!" an der Tür. Ist das nicht ein Verstoß gegen geltendes Recht (trotz Verfassungsbeschwerde eines Berliner Barbetreibers)? Ich genieße meinen Bombay Crush jedenfalls nicht mehr in der Lieblingsbar, sondern ab sofort woanders. RauchEr/Sie draußen!

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WerASagt.

Muss auch B sagen.

Wer einen Boykott der Olympischen Spiele in China fordert, sollte auch keine T-Shirts Made in China kaufen. Der sollte hinsehen, woher seine Möbel stammen. Der sollte sein Konsumverhalten genau überprüfen. Im Zweifelsfall ist auch ein Made in Vietnam oder Made in Russia ein Fall für den Boykott. Überall dort, wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden, produzieren europäische Konzerne. Wir kaufen deren Produkte.

Deshalb: Sagt auch mal B.

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K_Freitag.

+++ Heute ist Scheidungsvatertag, bevor Mutti mit den Kleinen über's Osterwochenende zu den Großeltern fährt.

+++ Acht neue emaillierte Armreifen vom Stiefvater aus China geschickt erhalten. Sehen gut aus und klingeln leise vor sich hin.

+++ "Die Armreifen sind gut. So kann ich wie bei einer Kuh immer hören, wo du bist."

+++ Die Schonzeit für den Gentleman ist vorbei.

+++ In das Auge eines Finnwals und einer Seekuh geblickt. Körperliche und geistige Wesensverwandtschaft mit der Seekuh entdeckt.

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WerbePause.

Warum haben wir diese Clips in Deutschland nicht? Sind wir zu unlustig? Oder habe ich's einfach nur verpasst?





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NeuerTag.

Ausgeschlafen. Die Sonne lacht. Saint Privat läuft. Passt. Mit einem Kaffee sitze ich auf dem Sofa und freue mich über den schönen Blumenstrauß, letzter Gruß der jetzt Ex-Kollegen. Und auf mein neues Leben. Ich nehm' mich dann mal mit dahin.

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LetzteRunde.

Ein Abschied von den Menschen, mit denen man über Jahre hinweg mehr Lebenszeit verbracht hat als mit dem Partner, kann berühren. Das war so in der Redaktion während der Medienkrise. Als ich ging, wollte ich eigentlich nicht gehen, musste aber um der Zukunft und des Anspruchs an das eigene Können willen. Und danach, in dem kleinen Unternehmen, das sich an den Rand des Abgrunds investiert hatte, ließ ich zwei ganz junge Menschen zurück, die Azubis, manchmal auch die meinen. Sie erinnerten mich immer an Welpen an der Schwelle zum jungen Hund. Laufen lernen.

Auch für mich. Die letzten Jahre waren ein ewiger Sprint, ein Galopp durch Deadlines, unterbesetzt, am Rand der Erschöpfung und darüber hinaus, Burnout nicht nur ein Wort sondern über Monate hinweg täglicher Begleiter bis kurz vorm Zusammenbruch. Das war der Beginn, darüber nachzudenken, ob die Lebens- und Arbeitszeit dort nicht woanders lebenswerter realisiert werden kann. Love it, change it or leave it. Steherqualitäten habe ich genug bewiesen.

Seit einer Woche betrete ich morgens das Büro, begrüße meine Nachfolgerin, die keine Ahnung hat, dass sie demnächst in einer anderen Abteilung arbeiten wird, den Kollegen, der noch nicht weiß, dass ihm die Umstrukturierung nicht den ersehnten Aufstieg bringen wird. Ich nehme einen Kaffee, lese meine E-Mails, arbeite meine Nachfolgerin weiter ein, delegiere Teilgebiete an andere Kollegen. Der Kopf ist da, das Herz schon nicht mehr dabei. Ich bin bereits fort. Jetzt noch Kuchen backen, Bleche, pikant und süß, und dann die Reste einpacken und gehen. Leichten Schrittes.

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DaumenHoch.

"Kind, steig ja nicht zu Fremden ins Auto!" Die stetig wiederholte Mahnung zeigte Wirkung. Einmal, aber auch wirklich nur ein einziges Mal stieg ich zu einem Wildfremden ins Auto. Den letzten Bus verpasst, die Freunde schon längst vor der Disco von ihren Eltern abgeholt, stand ich in einer mittelwarmen Aprilnacht an der Hauptstraße eines mittelhessischen Dörfchens, während der Discobesitzer bereits anfing, die leeren Getränkekisten ins Gebäude zu räumen, um die Überreste der Nacht zu entsorgen. Ich, ebenfalls ein Überrest der Nacht, gerade volljährig geworden, trippelte von einem Bein aufs andere und überlegte. Taxi? Um halb fünf in der Früh nicht wirklich erschwinglich für eine Abiturientin. Eltern? Muss nicht. Nicht, nachdem man endlich, vermeintlich erwachsen war. Freunde? Weg. Freund? Auch. Ex halt. Und jetzt?

Halb fünf Uhr morgens ist nicht wirklich die Idealzeit, um über Alternativen zu den eben genannten nachzudenken. Und so verfiel ich auf die einzige verbliebene Möglichkeit, in ländlichen Gebieten von A nach B zu kommen. Ich hielt den Daumen hoch.

Glücklicherweise stand ich in meinem kurzen Röckchen, meiner Spencerjacke, den geringelten Overknees Legginsträger, go home!) und Doc Martens nicht allzu lange am Straßenrand. Und glücklicherweise reagierte auf meinen hoch gehaltenen Daumen kein geiler, alter frühmorgendlich zur Schicht fahrender Sack, sondern eine freundliche Krankenschwester, die sich meiner erbarmte. "Steig ein, Mädchen", sagte sie, "aber versprich mir, das nächste Mal eine richtige Fahrgelegenheit zu suchen." So kam ich nach Hause.

Warum ich diese Geschichte wieder aufwärme? Heute bin ich das erste Mal seit bald zwanzig Jahren wieder per Anhalter gefahren. Dem BVG-Streik sei Dank. Und wieder war es eine freundliche Frau, die ihre Autotür öffnete. "Einen Mann hätte ich nicht mitgenommen." "Zu einem Mann wäre ich auch nicht eingestiegen." Sie lacht. Ich lache. Und für einen Moment empfinde ich das Leben als sehr reich. Daumen hoch.

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