Nr. 2.

Das Los der ewigen Nummer zwei scheint mir beschieden. Nicht nur, dass ich im Rennen um den begehrten Job nur knapp hinter der Wunschkandidatin lag, aber eben dahinter, so dass mein unmittelbares Trachten, täglich von der 4. Etage aus über den Schwedenplatz hinweg Wien betrachten zu können, im Keim erstickt wurde.
Nein, nun mussten sich beim Preisbloggen meine mörderischen Koteletts dem Siegerbeitrag über eingelegte und saure Gurken geschlagen geben. Auch hier wieder nur der undankbare zweite Platz. Es ist wohl Sauregurkenzeit, in jeder Hinsicht. Aber wie immer: Der olympische Gedanke macht das Saure süßer.

Immerhin hörte ich vor einigen Tagen vom Kritiker meines Vertrauens ein "Du taugst zur Nummer eins". Hoffen wir, dass ich zumindest in seinem Herzen diese Position einnehme. Von olympischen Gedanken möchte ich hier jedoch gern absehen.

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Hotpantig.

Er: "Was hast du denn da an, um Himmels Willen!"

Ich: "Eine alte und äußerst bequeme Unterhose. Siehste doch."

Er: "Dazu kann man ja noch nicht einmal Pant sagen. Geschweige denn hot."

Na, gut. Ich habe sie entsorgt.

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Pony.

Heute wieder ein neuer Beitrag zum Thema 'Schöner Scheitern leicht gemacht'.

Die optische Verwandlung in die junge Audrey Hepburn wird zunichte gemacht durch folgende Fakten: Ich bin nicht mehr jung und schlank. Ich habe keine riesigen Rehaugen. Mir steht der Kurzpony nicht halb so gut wie ihr.

Darum gehe ich jetzt mal eine Haartönung in 'Brazil' kaufen, damit wenigstens die Farbe stimmt.

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Satz des Tages.

"Eigentlich habe ich keine Lust mehr auf Arbeit. Ich muss ihn nur noch dazu kriegen, dass er mich endlich heiratet. Dann spiele ich Hausfrau und drangsaliere meine Gören."

Aus: Wo ist eigentlich die Emanzipation geblieben? (für den geneigten Leser: Dieser Satz stammt nicht aus meinem Munde!)

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Sprachverwirrung.

"Ich hätt dann bitte gern einen Kaffee Togo!"

(Ein Blick genügt: Socken in Sandalen, wildgemustertes Hemd über schlabberigen Jogginghosen, blonde Strähnchen im Mecki. Für solche Menschen sollte es Freilaufgehege geben. Weitab vom Schuss.)

Aus: Abteilung für Sprachverehrung.

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Sendungsbewusstsein.

Und es kann wieder losgehen (wenn mir noch ein paar Geschichten einfallen)!

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Stadtkenntnis.

Nach 15 Jahren die Erkenntnis: Du kennst diese Stadt immer noch nicht. Und es gibt zu wenige Internet-Cafés.

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Söhne.

Es gibt eine ganze Menge minder aufregende Städte in Deutschland. Meine Heimatstadt gehört dazu, von Buxtehude sagt man es ebenso und, wie Harald Schmidt behauptet, von Hannover aus sähe man sogar den Arsch der Welt, so nah daran sei die Stadt gelegen.

Nun kann man seinen Heimatstolz trotzdem in die große, weite Welt tragen, ja, manchmal lässt sich damit sogar Geld verdienen. Nehmen wir eine kunterbunte Männertruppe, die sich in Mannheim langweilte, zu viel kiffte und Gott pries - nicht unbedingt eine notwendige aber vielleicht hinreichende Bedingung dafür. Da diese Beschäftigungen allesamt nicht besonders einträglich sind, beschlossen sie, ihre gesammelten Weisheiten in Bares umzuwandeln. Und gründeten die Söhne Mannheims.

Allen voran betrat Xavier Naidoo die Tribüne vor dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt, der mit seiner Betroffenheitslyrik schon manches Teenagerherz rührte, gefolgt von seinen Brüdern im Geiste und der Bongs. Was dann folgte, war klar: Begeisterung. Der All-Inklusive-Zuschauer an sich lässt sich ebenso von der wunderbaren Kulisse unter wolkig-romantischem Abendhimmel beeindrucken wie von der klassischen Untermalung der Naidoo'schen Truppengesänge durch das Filmorchester Babelsberg. Und seien wir ehrlich, so schlecht waren die Söhne nicht. Gefällige Popsongs, hübsche Zitate (u.a. Kelly Jones' Vivre la vie) und ein tosendes Orchester, dessen Percussionisten glücklicherweise nach dem ersten Song etwas gedimmt wurden. Manch einer der Brüder überstrahlte Xavier sowohl rhythmisch als auch stimmlich um Längen, aber dieser hielt dem Publikum einfach die andere Wange hin und es klatschte.

Beifall auch dem lieben Menschen, der mir diesen Genuss verschaffte und so viel mehr. Trotzdem: Wenn Söhne, dann bitte nicht aus Mannheim.

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Namensänderung.

Pechmarie.

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Gestohlen.

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, wiederhole ich und verfluche den Menschen, der mir das Liebste, nein, nicht das Liebste, aber das derzeit wichtigste Instrument meiner Existenz gestohlen hat.

Es sei sicherlich ein Profi gewesen, sagt der Bahnschaffner und meint es wohl als Trost. Für einen Profi nur das Beste: Er soll in der Hölle braten, mit Aussatz geschlagen und von allen guten Geistern verlassen sein. Er, der in der einen Minute, die ich damit beschäftigt war, meinen Rucksack unter dem Bahnsitz zu verstauen, mein Laptop vom Nachbarsitz genommen und damit verschwunden ist, soll viel Freude an meinen Fotos haben, auch an den intimen, an meiner unersetzlichen Korrespondenz mit Freunden und Liebsten, an den wichtigen Daten, Plänen und Texten, an den letzten drei Jahren meines Lebens. An meiner Vergangenheit, an meiner Zukunft.

Meinen Segen hat er. Ich glaube an Schicksal. Und ich weiß, dass es zurückschlagen wird, unbarmherzig, auf ihn, den kleinen, schmierigen Gauner, der sich auf dem Wiener Westbahnhof herumtreibt und Reisende bestiehlt. Der seine Beute an seine Hintermänner weiterreicht, die meine Daten löschen, nachdem sie sie nach Verwertbarem durchsiebt haben.

Sei verflucht, Wolf in Menschengestalt!

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Satz des Tages.

"Ich glaube, ich sollte doch die Flucht in Weiss antreten."

Aus: Die Hoffnung einfach nie aufgeben.

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Temperaturwechsel.

Von heiß zu eiskalt über lauwarm zu tiefgekühlt.

"Wir frieren das dann wohl besser wieder ein."

Aus: Beziehungsweise

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Elstern.

Stehen früh auf. So gegen viertel nach vier. Eine Schrotflinte, anyone?

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Hüllenlos.

Bei den wesentlichen Dingen des Lebens sind wir nackt. Und schutzlos.

Aus: Platitüden zur Wochenmitte.

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Aussteuer.

Mütter haben manchmal unangenehme Eigenschaften. Wer kennt nicht den sonntäglichen Anruf zu nachtschlafender Zeit (also vor elf Uhr vormittags), gekrönt von dem empörten Ausruf "Du liegst noch im Bett? Dein Leben möchte ich haben!"? Wer wurde noch nicht drei bis vier Wochen vor dem obligatorischen Vierteljahresbesuch bei den Erzeugern gefragt, was man sich denn zum Essen wünsche und auf die Antwort "ist mir egal, schmeckt doch alles gut" pikiert beschieden, warum man denn nie eine klare Aussage treffen könne?

Meine Mutter hat überdies noch den Anspruch, die einzige Tochter wohlversorgt in den ehelichen Hafen zu lotsen, etwas, was ihr aller Wahrscheinlichkeit nach nie gelingen wird, da die Liebes-See sich meistens als zu rauh erweist, dass ein längeres Verweilen darin angebracht scheint. Aber ich schweife ab. Wohlversorgt hieß in früheren Jahrhunderten: Aussteuer. Damastene Bettwäsche, teures Tischleinen, Servietten mit Monogramm, das Silber möglichst auch. Und das 24teilige Service sollte wenigstens von Rosenthal sein. Dafür gab es praktische Truhen, die nach dem Ringtausch den Weg in das gemeinsame Domizil der frischgebackenen Eheleute fanden.

Da meine Mutter einer alten Patrizierfamilie entstammt, deren einziges Trachten in der Anhäufung solcher und anderer Güter besteht - ich sage nur: Perserteppiche, Persianer und andere Exotika, die in den späten Fünfzigern Sinnbild von Wohlstand waren -, erhielt ich treulich zu jedem Geburtstag, unter jedem Weihnachtsbaum die oben beschriebenen Aussteuerteile. Meine Truhe ist gut gefüllt. Leider, ach leider, fand ich gestern heraus, dass sie eine Mottenkiste ist. Leinentücher, Bettlaken - alles zerfressen! Sogar die Monogramme, von sicherer Hand meiner Großmutter gestickt, aus dem Stoff geknabbert.

Es muss ein Zeichen sein.

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Klein.

Wenn ein Mann von sich sagt "Ich bin ja nicht so groß", dann sollte man so schnell wie möglich das Thema wechseln. Oder weglaufen.

Aus: Wenn Männer leiden.

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Mitfahrgelegenheit.

Nachdem sämtliche Billigkartenkontingente bei der Bahn ausgeschöpft, Flugtickets kurzfristig leider zu teuer und Mitfahrgelegenheiten ausgerechnet am Mittwoch nicht zu haben sind, werde ich vielleicht mal einen alten Traum verwirklichen und per Anhalter durch die Galaxis nach Wien fahren.

Ansonsten: Eine Mitfahrgelegenheit, anyone?

Edit: Ich glaube, ich wage es einfach mal, per Anhalter zum entscheidenden Gespräch nach Wien zu fahren. Man sollte immer mal wieder Dinge tun, die man noch nie gemacht hat. Das hält jung.

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Ticktack.

Herrje, meine Eierstöcke tanzen Tango.

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TUG.

Wenn ich nicht so furchtbar faul wäre, dann wäre ich jetzt wohl ein Fall hierfür.

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Muster.

Das Begehrenswerte ist immer das Unerreichbare.

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