Ich beneide Menschen, die eine Badewanne besitzen. Man kann so herrliche Dinge darin tun, die nichts, aber auch gar nichts mit der körperlichen Grundreinigung zu tun haben.
Schon als ich das erste Mal seine Wohnung betrete, fällt mir die Wanne auf. Für einen Mann hat er untypisch viele Badezusätze am Beckenrand stehen: Sprudeltabletten, Milch-Honig-Bad, Diverses. Beim dritten Besuch überfalle ich ihn dann mit der Aussage, dass ich gern baden würde. Er hatte es mir schon einmal angeboten, aber g'schamig, wie ich mich nunmal gern gebe, abgelehnt. Rotwein hilft. Viel Rotwein hilft noch mehr. Also, ab ins Wasservergnügen!
Es muss nur noch die Frage geklärt werden: Wer sitzt auf dem Stöpsel? Wir streiten nicht, er nimmt ganz gentlemenlike den undankbaren Platz ein. Dass die andere Seite auch ihre Tücken hat, bemerke ich, als ich immer wieder herunterrutsche, ihm entgegen. Also packe ich meine Füße unter seinen Hintern damit ich einen festen Stand habe. Das gefällt ihm, merke ich.
Das Milch-Honig-Bad produziert Unmengen von Schaum, den ich dekorativ auf meinem Körper verteile. Mal lasse ich neckisch eine Brust aus der samtigen Mousse blitzen, mal tupfe ich mir ein Flöckchen auf die Nase oder puste ihm den Schaum entgegen. Einladend strecke ich ein Bein in die Höhe. Das Wasser schimmert im Kerzenschein und malt schmeichelnde Reflexe auf die Haut. Er soll sich daran satt sehen, aber nicht anbeißen. Ich weiß, dass er weiß, dass ich nur eine Schaumschlägerin bin.
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Die Überraschung kommt in der Mitte des Films: Eine Pause. Ohne Vorankündigung gehen die Lichter an, während ein großes Pausezeichen auf der Leinwand erscheint. Das ist der Moment, in dem sich der Zuschauer am stärksten in die Zeit des Flugzeugpioniers Howard Hughes zurück versetzen kann, damals, als Filmvorführer noch die Zelluloid-Rollen wechseln mussten und die Zukunft voller unbekannter Erfindungen war.
Martin Scorsese setzt Leonardo DiCaprio als von Flugzeugen und Filmen besessenen Milliardär Howard Hughes gekonnt in Szene. Jedes Detail seiner Biografie wird beleuchtet: Seine Affären mit Stars wie Ava Gardner, Katherine Hepburn und Jean Harlow, die absurd-dekadente Hollywood-Gemeinde, in der er eine ebenso feste wie ambivalente Größe war. Und nicht zuletzt sein zwanghaftes Verhalten, was sich in Waschorgien und Wiederholungen von ewig gleichen Sätzen und Worten zeigt. Die breite Darstellung so mancher Details wäre sicherlich verzichtbar gewesen.
Was den Film trotz seiner Längen spannend und sehenswert macht: Die Urgewalt, die Leonardo DiCaprio als so psychisch labiler Hughes entwickelt wenn dieser vermeintlich mit dem Rücken zur Wand steht. Wie sich Hughes aus Schulden- und Zwangsneurotikerfalle einen Weg bahnt, sich durch nichts und keine FBI-Durchsuchung oder Anhörung aufhalten lässt - das macht "The Aviator" zu einem Erlebnis. Mutig: Das Ende des Films bleibt offen. Scorsese schließt nicht mit Hughes' komplettem seelischen Absturz sondern mit dem Start des aus seinen Werkstätten stammenden größten bekannten Flugzeuges der damaligen Zeit.
Schön, dass Scorsese auf ein Heldenepos nach dem Geschmack von Hollywood verzichtet und stattdessen eine glaubhafte Biografie präsentiert. Dafür nimmt man auch gern eine unverhoffte Pause in Kauf.
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Ach, Gottchen! Da streiten sich nach SPON-Informationen n-tv und N24 um die Vorherrschaft in der werberelevanten Zielgruppe. Bei einem jeweiligen Marktanteil von unter einem Prozent hört sich das stark nach einem Scheinkampf an.
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In dem Moment als er die Türe öffnet, weiß ich, dass das Experiment scheitern wird. Er nimmt meine Hand und führt mich durch den Raum. Meine hohen Absätze klacken auf dem Parkett. Es ist kühl. Bei ihm ist es immer kalt, er heizt nicht viel und die riesigen Fenster zur Dachterrasse sind undicht. Im Hintergrund läuft leise Musik, Bar-Jazz, ich kenne den Interpreten, kann ihn trotzdem nicht benennen. Meine Sinne müssen sich erst neu ordnen.
Er führt mich weiter und legt meine Hand auf die Lehne eines Stuhls. Ich taste um die Lehne herum und spüre raues Holz. Jetzt weiß ich, dass ich in der Mitte seines Wohnzimmers bin, zwischen den Holzbalken.
"Möchtest du etwas trinken", fragt er. Ja, gerne, sage ich. Er gibt mir eine Flasche und ein Glas. Ich hänge beim Einschenken einen Daumen in das Glas um zu messen. Trotzdem läuft es über. Kaltes Wasser rinnt über meine Beine. Ich trage Netzstrümpfe, die Tropfen verfangen sich in den Maschen.
Mit leiser Stimme erzählt er mir etwas. Ich höre und höre doch nicht, ich begreife den Sinn nicht, weil mir die Sinne ausgeschaltet sind, nicht nur der eine.
Ich lausche, wie er sich einschenkt. Er sitzt sicher auf dem Sofa, ein bauchiges Glas in der Hand und trinkt den teuren Roten, nicht so einen mittelprächtigen Merlot, wie ich ihn immer zuhause habe. Und er beobachtet mich.
Die CD schaltet sich aus. Ich registriere sein Atmen, wie er an der Zigarette zieht, rieche den Rauch, nachdem ich ihn gehört habe. Mein Atem geht schneller. Hilflos. Ich erstarre innerlich. Angst steigt in mir hoch. Fluchtgedanken. Panik. Es berührt Urängste in mir. Ich kann das nicht, sage ich, und nehme die Augenbinde ab. Ich kann das nicht und will das nicht. Seine Miene ist undurchdringlich. Er wäre gern dominant und muss doch inszenieren, damit es geht. Es geht nicht, sage ich, nicht mit dir.
Und dann gehe ich. Ich werde nie zurückkehren in seine Wohnung, in sein Spiel. Das Experiment ist gründlich gescheitert. Adieu, meine Schildkröte.
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Wir sind ein Volk von Selbstmördern. Täglich begegnen mir Dutzende von Menschen deren einziges Streben darin zu bestehen scheint, dass sie ihren Tod herausfordern indem sie:
- sich vor (m)ein Auto stürzen
- ohne Licht Fahrrad fahren
- mir unendlich auf die Nerven gehen.
Das nächste Mal halte ich drauf.
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Erwähnte ich - vielleicht so ganz nebenbei - dass ich demnächst, es könnte in den nächsten fünf Minuten sein oder auch später, einen Nervenzusammenbruch bekommen könnte? Nein? Na, macht nichts. Wenn dieser Beitrag online ist, haben Sie's ohnehin verpasst.
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Jemand Interesse an einem Flugticket Berlin-Bombay-Berlin (5. Februar und 26. Februar, nur 500 Euro)? Nein? Schade. Ich bin nämlich eine nette Reise- bzw. Flugbegleitung.
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Nichts wirkt belebender als die Flucht vor einer Beziehung.
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Dresden ist immer eine Reise wert. Semperoper, Zwinger und Frauenkirche - sollte man alles mal gesehen haben. Umfangreiche Fördermittel und Spenden tupfen schmucke Barock-Inseln in den grauen DDR-Putz. Aber es gibt noch einen Ort, an den ich Herrn Sebas gern geführt hätte: Das Deutsche Hygienemuseum. Denn Herr Sebas ist Hygieniker par excellence.
In gewissen, gut unterrichteten, Kreisen kennt man ihn auch unter dem Namen "Mr. Sagrotan". Auf Reisen hat er immer einen kleinen Vorrat an desinfizierenden Tüchlein dabei. Man kann ja nie wissen. Gerüchte besagen, er habe beim Einchecken nach China Übergepäck in Sachen Hygiene gehabt. Es sind böse Menschen, die so etwas behaupten.
Morgens Aronal, abends Elmex, das ist sein Wahlspruch. Und neben der ausgiebigen Reinigung der Kauleiste darf auch die Pflege von Haut und Haar nicht nachstehen. Halbstündiges Duschen (und ich dachte schon, ich duschte lange, aber hier habe ich meinen Meister gefunden) untermalt von Schrubbgeräuschen und Lauten des Wohlbehagens gehören zur Grundreinigung. Es sind heilige Waschungen, die Herr Sebas jeden Tag vollzieht.
Danach kommt der Kern des Geschäfts: Mittels eines sicherlich eigens für ihn entwickelten Igel-Gels werden jene charakteristischen Stoppeln geformt, die sowohl Windschnittigkeit als auch Sturmsicherheit garantieren und sein Profil so unverwechselbar machen.
Zum Schluss noch ein Schüsschen Parfüm und fertig. Man beachte: Es ist nicht irgendein Parfüm, nein. Herr Sebas benutzt einen nur in einem fernen Land erhältlichen Duft, von dem er immer einen Vorrat von 10 Flaschen in seinem Kühlschrank liegen hat.
Ein Fazit: Er ist sauber. Sehr sauber. Und wenn ihm einst sein Job als Vertreter von Nagelpflegesets stinkt, werde ich ihn als Leiter des Deutschen Hygienemuseums vorschlagen. Darauf einen Schluck Sagrotan!
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Mit Herrn Sebas im gleichen Bett zu nächtigen ist ein Erlebnis - lesen Sie selbst!
Genaueres über Herrn Sebas' Hygieneverhalten lesen Sie Morgen hier!
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Freitag. Der Tag, an dem alles aus dem Ruder lief.
Zur Belohnung darf ich heute da hinfahren. Ich halte dort mal Ausschau nach meinem Prinzen.
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Spiegel-Online lobt einen Wettbewerb zur Prämierung der nervigsten Sprüche aus. Mein Favorit ist die derzeitige Nummer 10 der SPON-Redaktion: "Man steckt ja nicht drin".
Auch schön: "Schlepptop" für Laptop. Zehn Ohrfeigen und mit einem Stein an den Füßen in den See!
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Einige nennen es Blumfeld. Ich nenne es Zwangslyrik.
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