Fehlkauf.

Denken Sie sich Tom Jones' Sex Bomb und singen Sie laut dazu:

Fehlkauf, Fehlkauf,
du bist ein Fehlkauf
hab dich eingesackt und es schon bereut

Fehlkauf, Fehlkauf,
du bist ein Fehlkauf
warum nur hab ich dich für teures Geld gekauft

Die Fehlkäufe der letzten zwei Wochen:

Nagellack, dunkelrot.
Sieht auf meinen Fingernägeln aus wie frisches Blut, die Aufbringung gestaltet sich für Amateure komplett unmöglich. Außerdem habe ich nicht diese langen, schlanken Hände, an denen eine solche Farbe charmant aussieht.

Eyeliner
Als Fan des gepflegten Lidstrichs mag ich besonders die Pinselvariante, mit der sich sehr exakt zeichnen lässt. Einzige Voraussetzung bei Kontaktlinsenträgern: Wischfestigkeit und Augenverträglichkeit. Ist der schicke, teure Eyeliner beides. Nur, dass er so wischfest ist, hätte ich nicht gedacht. Zum Entfernen benötige ich eine besondere Lotion, sonst bleibt der Lidstrich als dauerhaftes Tattoo mit ausfransenden Rändern.

Bluse, gemustert im 60ies-Look
Schön, dachte ich, als ich die Bluse für knapp 9 Euro kaufte, da kann man ja nicht viel falsch machen. Größe passt, Farbe schön, Material auch okay für Saisonware. Muss man nicht anprobieren. Tja. Muss man doch. Denn dann hätte ich gemerkt, dass die Oberarmausschnitte für Magersüchtige geschnitten wurden. Wie, bitte, soll eine mehr oder weniger normalgewichtige Mitteleuropäerin mit ausreichend Oberweite und stabil gehaltenem Winkfett durch diese Nadelöhre passen? Als Putzlumpen eignet sich das Material übrigens nicht.

TBC.

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List-o-Manie.

Die derzeit in der Blogosphäre um sich greifende Bücherlistenwut - animiert von der ZDF-Liste, die von Frau Kaltmamsell so treffend kommentiert wurde - lässt in mir die Frage entstehen: Hat noch Jemand außer mir alle Bände von Asterix und Obelix sowie Lucky Luke gelesen?

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t-1.

Ich frage mich aber allen Ernstes, warum einige meiner Freunde mir zum Bergfest gratulieren.

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PrenzlWichser.

Bionade-Biedermeier als Synonym für Prenzlauer Berger.

Allein dafür muss man Rainald Grebe lieben.

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StilBruch.

Für einen Eigenschnitt mit Nagelschere sieht mein Kurzpony (lies: Deppenpony) gar nicht so schlecht aus. Ich werde mich zukünftig in eine reinkarnierte Betty Boo verwandeln. Oder gleich in eine Russ-Meyer-Gedächtnisfigurine. Wo bleibt mein Tweedkostüm, James?

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Qualomat.

Nach einem sehr unaufregenden, nicht weiter störenden, Wahlkampf ein ebenso unaufregendes Ergebnis zu erhalten sollte jetzt maximal drei Tage Nachrichtenwert haben. Wer wissen will, wie's weitergeht: einfach den Wirtschaftsteil der Zeitungen lesen und auf die Forderungen der Großindustrie achten. Bei so vielen gewählten Lobbyisten sollte doch das ein oder andere Atomkraftwerk und Abwrackprämien zugunsten des Erwerbs von Elektroautos drin sein. Ach ja, und natürlich Xanax für alle!

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Journal +++ 02.08.

Es gibt Dinge, an die möchte ich mich gern erinnern, wenn ich auf der Veranda des Altersheims sitze und mich auf das Unvermeidliche vorbereite. Eine kleine Auswahl:

+ der Geschmack von Orangensaft, über Eiswürfel gegossen, die leise vor sich hin knacken, während die Sonne langsam hinter dem Horizont versinkt

+ das Entdecken von Bars, Restaurants, Büchern, Musik und Ländern gemeinsam mit dem Gentleman

+ diese eine Nacht im Sommer 99, als die Lieblingstierärztin und ich nicht schlafen gingen und stattdessen morgens um halb sechs Kirschkernweitspucken vom Dach des Kunst und Technik übten

+ Samstagnachmittage im Café, Sonntagnachmittage auf dem See

+ den Geruch frischgefallenen Schnees

Sonntagnachmittage kann ich grandios auf dem Sofa verbringen, faul, dahingegossen und Krimis lesend. Noch lieber sind mir allerdings Sonntagnachmittage auf dem See, man hat sich ein Boot geliehen und rudert zu den stolzen Besitzern von Schlauchbooten, die bereits eine schwimmende Festung in der Mitte des Sees gebaut haben. Es wäre gar kein Sekt, kein Wein notwendig gewesen, allein das Schauen auf die Glitzerspiele der Wellen, das leise Dahinplätschern der Gespräche, das Lachen, all das reicht schon, um einen Grad der Entspannung zu erreichen, den zehn auf dem Sofa verbrachte Sonntagnachmittage nicht bewirken können.

Nahrung: Brötchen mit Kräuterquark, Orangenmarmelade, Milchkaffee mit Karamelsirup, Chips mit Salz, Vampirgummibärchen, Sekt, Wein, Wasser, Brötchen mit Schinken.

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Journal +++ 22.07.

Beim Kauf neuer Kleidung gilt für mich die 3M-Strategie: Kaufe nie etwas, das nicht die Mindestanforderungen an Mode, Maß und Moneten in Frage stellt. Nun ist frau ja wenigstens an ein paar Tagen im Monat - und ja, auch hier gibt es ein M-Problem - nicht ganz zurechenbar. Dann verliert man so manches Mal das Maß. Um sich Mode zu kaufen. Für die man nicht genug Moneten hat.

Stellen Sie sich also den heutigen Tag vor, ein Ich-hab-Kreislauf-Mittwoch, wie er im Buche steht. Die Kollegen ebenfalls leicht geistig demoliert, schleppen wir uns alle durch den Bürotag. Bis die ehemalige Superpraktikantin kurz vorbeischaut, um noch notwendige Papiere zu bringen. Sie ist, wie immer, perfekt und typgerecht gestylt. Und trägt eine Hose, die ich auf den ersten Blick als "Muss" des diesjährigen Sommers erkenne. Und, oh Wunder!, sie weiß um noch etliche Exemplare, die im hiesigen Billigklamottenausstatter am Ständer hängen sollen. M wie Mode, also.

Das reicht, um einen Außentermin kurz an eine bestimmte Straßenecke zu führen. Zum Probieren habe ich keine Lust, es ist warm, die Leute stressen irgendwie, also schmeiße ich das flotte Teilchen auf den Ladentisch. Wenigstens viel Geld muss ich nicht auf den Tisch legen. M wie Moneten, jaja.

Jetzt habe ich die Hose - eine schwarze, knielange Haremshose - zuhause vor dem Spiegel probiert und erkannt: Zumindest das letzte M, die Maße, sind an dieser Stelle für knapp über 20-Jährige schlanke Feenwesen gemacht. Ich sehe aus wie eine Made mit Bauchtanzhose. Da hilft auch nicht die Kombination mit silbernen Jesuslatschen und Worker-Shirt. Ich tausche die drei M um in F wie Fehlkauf.

Nahrung: Müsli mit Banane und fettreduziertem Quark, Kaffee, Eintopf aus Wildschweinrippchen, grünen Bohnen und Kartoffeln, Eisschokolade, Vollkornbrot mit Pyrenäenkäse und Knoblauchsalami, Nektarine. Sollte ich aufhören zu essen? Aber ich kann die Hose ja immer noch vor dem Fernseher, oder?

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Journal +++ 20.07.

Wenn wir noch so jung wären, wie wir es waren, als wir die Sommer einfach nur träge an uns vorbeiziehen ließen, dann, ja, dann hätte M. nie gesagt: "Wir sollten mal wieder was unternehmen." Dann hätte das Drama nie seinen Lauf genommen, wir würden noch so leben wie vorher, unschuldig, ohne an das zu denken, was dunkel unter uns liegt, uns auflauert, um uns zu fressen, die Zeit zu fressen, die Leichtigkeit zu rauben, uns in die Tiefe zu reißen, um uns mit Schlamm und Fäulnis zu bedecken.

Aber glücklicherweise war alles ganz anders.

Nahrung: Milchkaffee, Plunderstück, zwei Klappbrote (ja, so heißen Stullen auch) mit Huhn, Salat, Tomate und Käse belegt, Chips (Meersalz und Pfeffer, Sour Cream light), jede Menge Radieschenviertel und Möhrenstifte, Sektchen, Sektchen, Sektchen. Kein Welsfilet.

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Journal +++ 09.07.

Ich kann mich selten an meine Träume erinnern. Vermutlich, weil ich entweder sehr spät einschlafe. Oder zu früh aufwache.

Heute früh jedoch konnte ich mich sehr deutlich an das Geträumte erinnern. Was sicherlich auch daran liegt, dass es recht absurd erscheint, mit kriminalistischem Gespür in die nunmehr neue und gemeinsam mit der Gattin bewohnte Wohnung einer Ex-Affäre mit einem Dietrich einzudringen und nichts besseres zu tun zu haben, die dort vorhandenen Kunstgegenstände zu katalogisieren und deren Preis zu schätzen. Noch absurder wird der Umstand, dass jene bewusste Ex-Affäre bekennender Kommunist ist und ganz sicherlich keine wertvollen Bilder anhäufen würde. Zumal seine Holde das vorhandene Geld eher in Kuchen und Törtchen investieren wollte, um dann darüber kritisch zu schreiben. Oder in Windeln. Vermutlich erinnere ich mich deshalb so genau an meinen Traum. Windeln sind derzeit sehr gefragt in meinem Umfeld.

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