Mehr Traum(a).

Ich lebe in Zeiten bewegter Fantasie. Letzte Nacht wurde ich im Traum gefangen gehalten. In einem Fertighaus, eingerichtet von Möbel Höffner. Überall standen kleine Lämpchen und Schälchen mit Blütenpotpourri. Die Wände waren ockerfarbig, der Boden mit hochflurigem Teppichboden bedeckt. Ich wollte fliehen, doch die Rolläden ließen sich nicht öffnen. Schweißgebadet wachte ich auf.

Ich sollte mir diese Heimwerkerfee-Sendungen nicht mehr ansehen.

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Vorlesung.

Es stellt sich die Frage, ob ich langweilige Texte gewählt habe oder meine Stimme zu sonor klingt, wenn mein Zuhörer einschläft während ich vorlese.

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Rezepthinweis.

Für Katharina B.

In Zwangssituationen zukünftig Rezepthinweis beherzigen:

"Unzerkaut mit ein wenig Flüssigkeit schlucken."

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Das erfundene Wort.

"Tittenfickziert."

Aus: Abteilung für Sprachverehrung

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Outlook.

Frau Cassandra hat mir ein Stöckchen zugeworfen und als guter blogdog habe ich danach geschnappt.

Welches sind die Betreffzeilen der letzten zehn Emaileingänge? Hier hätte natürlich auch stehen können: Was sind die last entry subjects in meiner Mailbox? Aber als Anglizismen-Bekämpferin sage ich pfui!, das kommt mir nicht ins Outlook, äh, in den Ausblick.
Der geneigte Leser erwartet sicherlich ein Feuerwerk an lustigen Betreffs, oder intime Einblicke, welcher Art des wortschnittchens Kommunikation sei. Ich fürchte, ich muss enttäuschen. Mein Postfach quillt nur so über von Re:’s ohne Betreff. Erst kürzlich musste ich mich von einem Freund rüffeln lassen, ich solle doch einmal mein AW in ein Re umwandeln. Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie das geht, finde ich ein AW nicht unhübsch. Es klingt nach einem formellen, unverzichtbaren Akt. AW gleich ‚Absolute Wichtigkeit’ – wie alle Mails, die von mir stammen.
Außerdem gefallen mir Kombinationen wie „Re: AW: Re: AW: Re: Unwichtig“. Ein ganz eigener Rhythmus, gleich dem der zugrunde liegenden Kommunikation. Aber genug davon. Machen Sie, lieber Leser, sich ein eigenes Bild. Voilà, hier sind sie (in umgekehrt chronologischer Reihenfolge und um einige berufliche Maileingänge bereinigt):

Re: AW: …
Re: …
AW: Star-Schnittchen, heterotisch
AW: Fertige Profile
Nr. 5 – DIE HERAUSFORDERUNG!!!
AW: Bewerbung European Marketing Assistant
Re: Freie Mitarbeit
Re: AW: Update?
Jetzt aber: noch n’ Gedicht
Re: Spuckende Dalai Lamas und Ihr Vater

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PISA-Pop.

Oh, haue ha. Der arme Popkulturjunkie! Pubertierende Pisa-Versager bashen sich untereinander in Endlosbeiträgen pro und contra die Teenieband Tokio Hotel (wer???).

Ich glaube, ich verzichte doch auf Kinder. Oder bringe sie um, wenn die ersten Schamhaare kommen.

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Leserpotenziale.

Nach eingehender Analyse meiner Leserschaft bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

- wortschnittchen wird überwiegend von Männern gelesen
- wortschnittchen wird überwiegend von Männern kommentiert
- wortschnittchen wird überwiegend von Männern zitiert
- wortschnittchen wird überwiegend in Deutschland gelesen, andere deutschsprachige Länder sind folgend vertreten: Österreich (ca. 4 %) und Schweiz (ca. 2 %)
- wortschnittchen hat Leser in Schweden, Thailand, Indien und Italien
- wortschnittchen wird von Vertretern der meisten großen Verlagshäuser, Pharmaindustrie und Versicherungskonzerne gelesen

Diese Leseranalyse ergibt folgende Zielsetzung:

- Frauen als Leserschaft verstärkt ansprechen durch Frauenimmanente Themen
- Reisecontent anbieten, der die Leser aus den nichtdeutschsprachigen Ländern bindet
- Kooperationen mit Pharmaindustrie und Versicherungsunternehmen eingehen; Stichwort Preisbloggen
- Vertreter der Verlagshäuser so lange schlagen, bis sie wortschnittchen als das ultimative Blog erkennen und in täglicher Kolumne berichten lassen (entgeltlich)
- gewisse Vertreter eines gewissen Verlagshauses ganz besonders fest binden (gelegentlich schlagen, entgeltlich)

Ich habe eine Strategie.

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TV Kotz.

Eines der letzten normalen Programmformate, das ich noch empfangen konnte, bevor mich SuperRTL heimsuchte, war Sarah und Marc in Love, und ich sage euch: Das allein wäre schon ein Grund, den Fernseher aus dem Fenster zu werfen. Diese Delmenhorster Trash-Trine und ihr hirnloser Sabbelfreund! Hoffentlich heiraten die bald, dann ist dieser Müll vorbei. Da ertrage ich eher Stefan Raab als diese Schnepfe - lieber TV Total als TV Kotz.

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Prozessbeobachtung.

War die Vergewaltigung nur getürckt?

(Kalauerismus des Tages)

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Film: L. A. Crash.

Der Schlag eines Schmetterlingsflügels über Norwegen kann einen Taifun im Pazifik auslösen, so die Grundschul-Erklärung der Chaostheorie, eine Sekunde, in deren Folge eine Kettenreaktion in Gang gesetzt wird, die das Schicksal anderer Menschen bestimmt.

Die Protagonisten in L. A. Crash werden von einem Moment auf den anderen in Situationen katapultiert, die ihr Leben in ein völlig neues Licht tauchen. Verborgener Rassismus jeglicher Couleur (sic!) brodelt an die Oberfläche, nur weil eine Tasse nicht sauber abgespült, die Sprache ungenügend verstanden wird. Offen gezeigter Rassenhass bleibt vor der Haustüre, wenn sich der harte Polizist (Matt Dillon) liebevoll um seinen todkranken Vater kümmert. Gut und Böse vermischen sich, Konturen von Sympathieträgern verwischen. Entscheidungen werden getroffen, die beim Zuschauer die Frage aufwerfen: Hätte ich anders gehandelt? Oder ist da auch eine dunkle Seite in mir?

Regisseur Paul Haggis webt ein kunstvolles Netz von Zusammenhängen zwischen den einzelnen Geschichten, deren Stars (u.a. Sandra Bullock, Brendan Fraser, Don Cheadle, Ryan Phillippe) hilflos wie Insekten an den klebrigen Fäden zappeln. Die Spinne Schicksal lauert schon.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass jede Medaille zwei Seiten hat. Welche Seite oben liegt, kann sich durch den Flügelschlag des Schmetterlings entscheiden.

Wem 'Traffic' oder 'Short Cuts' gefallen hat, wird L. A. Crash lieben. Unbedingt reingehen!

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