Wie ergiebig Kassenwarteschlangen für Sketch-Drehbücher sein können, hat Isabo mitgehört.
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Und dann noch die Bemerkung der Kollegin. "Mit dem Pony siehst du viel jünger aus!" Was durchaus sein kann, denn Frisursünden leistet sich doch überwiegend die jüngere Generation. Ich aber, ich baue auf die Kraft der Autosuggestion und rede mir ein, dass ich mit dem Kurzpony und den langen Haaren irgendwie französisch aussehe.
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Manchmal fühle ich mich wie in einem sehr, sehr schlechten Porno. Immer nur schlucken.
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Eigentlich gehöre ich nicht so zu den mäkeligen Zeitgenossen, was mein Mittagessen in Kantinen oder Schnellrestaurants angeht. Wenn's mir gar nicht schmeckt, gehe ich halt woanders hin.
Aber nun verhält es sich, dass ein - mit günstigeren Mitarbeitertarifen besponsortes - Restaurant gleich im Hause ist und als Sparte des Unternehmens geführt wird in dem ich arbeite.
Also sehe ich mich natürlich als Kollegin, wenn ich den Damen und Herren des Caterings auf den Fluren des Hauses begegne. Gern plauschen wir am Rande der Festivals miteinander, hecken auch schon mal Planungen für Pressekonferenzen aus. Und als Kollegin erlaube ich mir Kritik, wenn ich sie angebracht finde.
Die heute gereichte Bratwurst an Sauerkraut und Kartoffeln jedenfalls war überaus kritikwürdig. Nachdem ich die Version 1.0 mangels Ähnlichkeit mit dem Ursprungsprodukt zurückgehen ließ, ereilte mich die Bratwurst 2.0: ein komplett hartschaliger Gummischlauch ohne Saft im Inhalt und mit fast nicht schneidbarer Konsistenz. Müde geworden vom Zurückgehenlassen-Spiel ließ ich die Wurst liegen und labte mich an Kraut und Kartoffeln. Aber danach, schwor ich mir, danach würde ich dem Koch kollegial Bescheid stoßen.
Gesagt, getan. Dem Koch hat's nicht gefallen, was ich ihm, in gesetzten Worten, über seine Wurst sagte. Ein Gast kommt nie wieder, wenn seine Geschmacksnerven so irritiert werden. Ein Kollege, nun, der kommt zumindest die nächsten Tage nicht mehr. Solange, bis Schichtwechsel ist.
Edit: Frau Koma hat mir gerade die ultimative Benamsung der Bratwurst 2.0 souffliert: Rentnerpimmel.
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Und dann der U-Bahnfahrer so um halb zwei Uhr nachts, als sich eine Horde verkleideter Halloween-Jünger in den völlig überfüllten Waggon drängen will: "Ick ha Zeit bis morjen um achte." Berlin, ick liebe dir!
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Für einen Eigenschnitt mit Nagelschere sieht mein Kurzpony (lies: Deppenpony) gar nicht so schlecht aus. Ich werde mich zukünftig in eine reinkarnierte Betty Boo verwandeln. Oder gleich in eine Russ-Meyer-Gedächtnisfigurine. Wo bleibt mein Tweedkostüm, James?
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In einer kleinen Kirche in Trastevere, wo einst die ersten Christen ihren Versammlungsort hatten, eine Kerze angezündet und einen stillen Gruß gen Himmel geschickt. Neun Jahre sind es morgen, Omama, und du wirst immer noch vermisst.
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6. Meine anderen Hobbies (und Männer) haben mich nie so lange begeistert.
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Ich bin sicher, dass ich demnächst einfach verhungern werde. Wenn meine gesamten Fettreserven, und deren gibt es einige, verbraucht sind, die Haut schlaff an meinen Knochen herabhängt, das Haar dünn oder ganz ausgefallen, die Zähne längst unnütz. Dann werde ich aufsteigen in einen klaren, blauen Himmel, eine Nase köstlicher, eiskalter Luft nehmen und all den Verpackungsherstellern und Produktdesignern ein "bratet in der Hölle" zurufen, denn sie haben nichts anderes im Sinn, als mich daran zu hindern an Nahrhaftes zu kommen. Oder hat irgendjemand schon herausgefunden, warum diese Nippel immer dann einreißen, wenn man daran zieht und andere Öffnungsmöglichkeiten schlicht nicht existieren? Ich bin ein zukünftiges Opfer des Convenience-Food.
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Man kann ja über durchgeknallte Designer sagen, was man will, aber er hat die Zeichen der Demographie Zeit erkannt. Nach den mit Spitzenrand gesäumten OP-Trombosestrümpfen ein weiterer Schritt in Richtung selbstbestimmtes und modisches Altern.
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So, die Akkus sind wieder ein bisschen aufgeladen. Angesichts 2000 Jahre alter Kulturüberreste ist der Kopf angenehm angestrengt und angeregt. Das schafft Platz für neue Ideen und Überlegungen, wohin denn die Reise in Zukunft gehen soll. Es ist mal wieder an der Zeit für eine neue Zieleingabe im eigenen Navigationssystem.
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Wie gut, dass ich mein eigenes medizinisches Fachpersonal auf Reisen mit mir führe. So konnte nach dem Genuss roter Paprika im ansonsten äußerst deliziösen Insalata Nizzarda im sehr empfehlenswerten Bistrot 23 nahe des Vatikanmuseums der ernsthaft drohende Allergieschock vermieden werden. Wäre ja noch schöner gewesen, wenn es in Abwandlung eines bekanntes Sprichwortes hätte heißen müssen: "Rom sehen und sterben!"
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Es ist ein sehr anregendes Gefühl, mit dem Hintern 2.000 Jahre Kultur platt zu sitzen. Ich spüre förmlich, wie der Cäsarenwahn mich infiziert. Zurück daheim werde ich anfangen, an meinem persönlichen Monument zu arbeiten: La Colossea.*
*Ab sofort: Diät.
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