Heute in einer Woche werde ich mit Gentleman und besten Freunden auf einer Insel am Strand sitzen und Wunschballons in den Abendhimmel steigen lassen. Blaue, orangefarbene, türkise und rote. Es wird ein buntes Jahr 2009!
Oder, anders ausgedrückt:
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Nun doch noch einen Not-Termin vor Weihnachten beim Spezialisten bekommen. Das Auge mag so gar nicht, noch mehr blinde Flecken kommen hinzu, das Sehen und auch das Denken strengt ungewohnt an. Wird sich doch meine frühe Angst zu erblinden, bewahrheiten? War es doch nicht falsch, schon in der Grundschule an meinen Kenntnissen der Braille-Schrift zu feilen? Noch hoffe ich, dass die sich diese Woche wiederholende Prozedur des Kontrastmittelspritzens, Netzhautspiegelns, Untersuchens endlich eine therapiefähige Grundlage erhält. Mittlerweile ersehne ich eine Spritze ins Auge geradezu. Alles besser als blinde Flecken.
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Ach ja, da war ja noch was. Wenn Sie wissen wollen, wie 2009 wird: Gucken Sie in den nächsten Tagen doch einmal hier vorbei. Auch wenn Sie woanders wohnen.
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Nein, wirklich, was war denn heute los? In der Gesamtschau möchte man diesen Donnerstag gern als rundum bescheiden - etliche Mitmenschen würden ein anderes Wort nutzen - bezeichnen. Der Kreislauf hernieder liegend, die Laune am Boden, nicht nur die eigene. Der Tanz auf einem Tretminenfeld an Eitelkeiten. Einige explodierten, hinterließen Chaos und Verwunderung. Andere blieben unberührt, noch, in gelassener Stimmung denke ich: Wartet nur, euch erwischt es auch noch. Spontan beschlossen, die Kollegen allesamt in Patienten umzubenennen.
Dieser Tag ist nur mit Rotwein zu einem guten Ende zu bringen. Das Etikett hat uns gefallen. Dazu The Killers - play it loud!
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Der Spezialist lässt auf sich warten. Vorher müssen noch Madame A und Monsieur B unter den Laser bzw. unter's Messer. Und Madame A ist, nun, ein wenig kompliziert. Erst flatuliert sie im Wartezimmer in sämtliche Ohren, was ihr nun Schlimmes wiederfahren würde, nämlich ein kleiner Schnitt mit dem Laserschwert. Und sie sei ja so sensibel. Dann, eifrig von der herbeigeeilten Sprechstundenhilfe umsorgt, jammert sie, dass sie un-be-dingt ein Sektchen bräuchte, bevor sie sich in den OP begäbe. Ohne könne sie nicht. Der Spezialist erscheint kurz, sorgt für medizinische Klarheit über Sekt als Narkosemittel und entsorgt Madame endlich im OP.
Monsieur B wiederum ist ein enger Freund des Spezialisten und hat "nur ein ganz kleines Anliegen, es dauert auch nur fünf Minuten". Aus den fünf Minuten werden locker 30, und ich sitze derweil mit weit getropften Pupillen da, kann weder lesen noch gucken und mopse mich ganz ungemein.
Dann endlich, nach zwei Stunden des Wartens, ruft mich der Spezialist, macht hier eine Untersuchung, dort eine andere und sagt schließlich: "Wir müssen eine Kontrastmitteluntersuchung machen, das ist alles nicht so deutlich wie erwartet." Schön, machen wir eine Kontrastmitteluntersuchung. Das Kontrastmittel muss aber irgendwie in mich gelangen. Am besten über eine Vene, meint der Spezialist und macht mir ein unter anderen Umständen hübsches Kompliment: "Sie haben so feine Venen, kaum zu finden, und ihre Haut ist so dünn."
Er braucht ca. fünf Versuche und den Wiederaufbau meines wackeligen Kreislaufs, bis er eine brauchbare Vene identifiziert hat. Er hat die Nadel schon in der Hand. Dann, plötzlich, ist sie wieder weg. "Hm", sagt er, "hm, da hilft nur heißes Wasser." Fürderhin halte ich meinen rechten Unterarm unter kochend heißes Wasser, bis er krebsrot, meine Fingerspitzen dunkelblaurot angelaufen und die Venen deutlich sichtbar aus dem Arm glühen. Ein erfreutes "hab ich doch gesagt" später fließt das Kontrastmittel durch meinen Körper. Es werden Fotos von meiner Netzhaut gemacht, ein hübsches CT vom Auge, dann kommt der Moment der Wahrheit.
"Tja", sagt der Spezialist. "Tja, ich kann Ihnen leider im Moment nicht helfen."
???!
Man habe normalerweise einen Grund für eine Netzhauteinblutung, fände wenigstens ein geplatztes Äderchen oder Gefäß, aber nichts davon sei bei mir die Ursache, und daher müsse man abwarten. Spätfolgen seien eher unwahrscheinlich, allenfalls bliebe ein kleiner, blinder Fleck übrig. Man sehe sich in einem Monat wieder.
Vielleicht sind meine zarten Äderchen die Ursache. Auf jeden Fall hatte ich ein naturwissenschaftliches Aha-Erlebnis. Kontrastmittel, in den Arm gespritzt, findet nicht nur in Sekundenschnelle den Weg ins Auge sondern auch in die Blase. So was kontrastreiches habe ich noch nie gesehen! Und werde es vermutlich auch nicht mehr. Aber, liebe Leser, das alles verdrießt mich nicht, dies zum Trost, denn letztlich bleibt die Erkenntnis: Besser so als eine Madame A oder ein Monsieur B, denen garantiert nicht mehr zu helfen ist.
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So ein Auge ist eine tolle Sache, deswegen haben wir auch (überwiegend) zwei davon, manche sogar mehr, die jedoch an anderen Körperstellen. Wie unschön es ist, wenn die am Kopf nicht mehr so recht wollen, weiß ich schon seit frühester Kindheit. Ich habe mit zwei Jahren die erste Brille bekommen, mit dreieinhalb Jahren die ersten Kontaktlinsen. Bislang so gut wie problemlos, auch nach 35 Jahren noch. Nun aber sehe ich seit einigen Tagen auf dem linken Auge nichts mehr. Ein dunkler Punkt mitten im Gesichtsfeld macht es schwer, Genaueres zu erkennen. Die Augenärztin, die nur aufgrund guten Zuredens des befreundeten Kollegen noch einen Termin vor Weihnachten realisieren konnte, macht umfangreiche Tests, noch mehr Tests, macht ein bedenkliches Gesicht und sagt zum Abschluss: "Ich überweise Sie mal an einen Spezialisten."
???!
Der Spezialist sitzt in Berlin, eine halbe Tagesreise entfernt, und wird sich genauer mit dem Fall beschäftigen. So viel weiß ich jedenfalls schon: das Ding in meinem Auge hat einen hübschen Namen und einen schlechten Ruf. Man kann etwas dagegen tun, aber man muss es bald, und um eine unschöne Spritze ins Auge komme ich wohl nicht herum. Berlin, wir sehen uns, einäugig. Morgen.
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Sehr schön auch, im Übrigen, die Entdeckung, dass Carlos Ruiz Zafon nicht nur ein angenehmer Schreiberling mit schönen Geschichten ist sondern auch ein begnadeter Komponist.
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Liebe Leser, falls Sie nichts mehr von mir hören, bin ich in einen tiefen Winterschlaf gefallen, aus dem ich bis zum Frühlingsanfang nicht mehr zu erwachen gedenke. So müde war ich noch nie. Sind Sie zurzeit auch so fertig?
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Por una cabeza. Marcelo Alvarez sings Gardel.
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Er sieht so knuffig aus, dass man ihn am liebsten gleich in die Tasche stecken und mitnehmen müsste. Beinahe ginge dies auch, denn mit 3,55 m Länge passte der Auto-Zwerg in eine durchschnittliche Damenhandtasche (jedenfalls die meine, nach der Anzahl der darin untergebrachten Gegenstände). Aber möchte man das noch, wenn man ihn einmal Probe gefahren hat?
Zunächst einmal ist das Modell eine Lounge-Version, ausgestattet mit Glasdach, einigen Extras und soll den Verhandlungspreis als Vorführmodell von rund 13.500 Euro haben. Ein satter Preis für einen Kleinwagen!
Wir steigen also mit kritischer Grundhaltung ein. Die erste Irritation: die Sitze haben ein Muster, das an eine Bildstörung im TV gemahnt. Lieber nicht hingucken, hinsetzen. Und hier offenbart der Kleine, dass er ein Großer ist. Denn Platz für Fahrerin (1,65 m) und Beifahrer (1,88 m) ist dicke. Sogar die Beine kann der Beifahrer ausstrecken. Man sitzt verhältnismäßig hoch, die Sitzfläche ist ausreichend für lange Beine, und, für den Fahrer wichtig, das Lenkrad höhenverstellbar.
Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet, auch wenn die optische Verbindung von Drehzahlmesser und Tacho am Anfang gewöhnungsbedürftig ist. Das Cockpit lässt in punkto Stauflächen keine Wünsche offen, ein Schubfach hier, ein Kästchen da, so findet auch der Beifahrer-Airbag seinen Platz. Der Schaltknauf ist mittig und wie eine alte Knebelschaltung im Cockpitbereich platziert und hat einen runden Billard-Knauf mit gut sortierten Gängen.
Jetzt aber los! Der Fiat 500 geht leicht ans Gas, die Schaltung ist butterweich. Erster Gang bis Dehzahlbereich 2500, Flutsch, zweiter Gang bis 2000, dritter Gang, Flutsch. Dann der Vierte und beim untertourigen Zurückschalten in den dritten Gang offenbart der Kleine, dass er eben doch ein Kleinwagen bleibt, denn selbst mit einer ordentlichen Motorisierung ist kein wirklicher Kick-Down-Effekt spürbar. Aber gut, es muss ja nicht sein, wer Sportwagen will, kauft Sportwagen und keinen Fiat 500.
Dafür liegt er aber straff an der Lenkung, die sehr direkt reagiert. Man ist versucht, ihn in die Kurven zu pressen und überrascht und erschreckt, wie schneidig man beinahe die Bordsteine mitnehmen kann, eben eine direkte Lenkung. Für den Stadtverkehr ideal ist die zuschaltbare Einparkhilfe, die die Servolenkung leicht unterstützt. So wird nur die halbe Kraft zum Kurbeln benötigt. Gute Sicht nach allen Seiten und brauchbare Spiegelweiten helfen mit, dass Mutti ihren Parkplatz vor dem Supermarkt ohne Gesichtsverlust einnehmen kann.
Und hier ist einer der Knackpunkte eines Kleinwagens. Der Kofferraum, wenn wir ihn so nennen wollen, ist mit 165 Litern eher ein Gepäckabteil, in das zwar zwei Wasserkästen und eine Einkaufstüte passen, mehr aber auch nicht. Für den Kompletteinkauf mit Windelgroßpackung, Bieranteil für Papi und allem, was der Zweitwagennutzer in einer der Zielgruppen so braucht, muss die Rücksitzbank umgeklappt oder die Durchlademöglichkeit genutzt werden. Dann sind auch mal 600 Liter Ladekapazität drin. Zuladungshöchstgrenze beachten!
Fazit: Es fährt sich gut im Auto-Zwerg. Gute Verarbeitung, nette Ausstattung, cooles Image. Bei der Lounge-Version gibt es ein Glasdach, das komplett überflüssig ist, und dafür einen ebenso überflüssigen, satten Modellaufpreis. Ich kann und würde mir aber auch die Grundversion für 10.500 Euro nicht leisten, denn - Niedlichkeitsfaktur und Ausstattungsplus hin oder her - für einen Kleinwagen ist das absolut overprized.
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Wörter, von denen man bislang nicht wusste, dass sie existieren: Babyhartwaren, Körperersatzstücke.
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Ich hätte Indien gern so in Erinnerung behalten. Statt dessen zieht der Terror seine Schlieren in den Kopfgeschichten und frisst sich ins Herz.
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