Wie letztes Jahr, so auch dieses Jahr.
Zugenommen oder abgenommen? Ich sag's mal so: Es gibt konstante Durchschnittswerte.
Haare länger oder kürzer? Nachdem Michie mit dem S-Fehler mir ein [SATC-so-spricht-ein-schwuler-Friseur-Modus ein] "Kindchen, du siehst verheerend aus!" [SATC-so-spricht-ein-schwuler-Friseur-Modus aus] entgegenschmetterte: Kürzer, gestufter. Neu: Weiß jetzt auch an den Schläfen (und woanders).
Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Gleichbleibend blind.
Mehr ausgegeben oder weniger? Weniger. Es war nicht so viel da.
Der hirnrissigste Plan? Versuche zu wiederholen, die bereits zweimal gescheitert waren. Aber die blutige Nase gehört zum Leben.
Die gefährlichste Unternehmung? Zugleich auch die Schönste: Segelfliegen.
Der beste Sex? Ja. Aber das Jahr hat ja noch einige Tage.
Die teuerste Anschaffung? Eine Digitalknipse.
Das leckerste Essen? Immer das, was trotz Genusses diverser Mengen "Kochweins" dennoch gelingt.
Das beeindruckenste Buch? Thomas Brussig: Wie es leuchtet. Wer die ersten 150 Seiten übersteht, sieht den Schatz.
Der ergreifendste Film? Keiner.
Die beste CD? Meine Herzschmerz-CD für schlimme Sonntagnachmittage: Rosenstolz. (ja, ich weiß, ist peinlich)
Das schönste Konzert? Barbara Morgenstern auf der Fusion - trotz Kälte und Nieselregen.
Die meiste Zeit verbracht mit...? Dem Kampf um eine halbwegs sichere berufliche Existenz. Gewonnen.
Die schönste Zeit verbracht mit...? Den Freunden, den wahren.
Vorherrschendes Gefühl 2004? Aufstehen, weitermachen.
2004 zum ersten Mal getan? Mir Hilfe geholt.
2004 nach langer Zeit wieder getan? An der Nordsee entlang gelaufen. Ich wusste, dass ich rückfällig werde. Jetzt brauche ich wieder regelmäßig meine Dosis.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Da fallen mir genau die drei Male ein, an denen ein "Nein" die bessere Antwort gewesen wäre.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Dass ich mich einsetzen kann. Ohne Wenn und Aber.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Erinnerungen pflegen.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Freundschaft.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Du bist ein starker Mensch mit Schwächen.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Schön? Nein. Aber ich kann mich an drei schwerwiegende Worte erinnern, die ich gern zuerst ausgesprochen hätte.
2004 war mit 1 Wort...? Hart aber gerecht.
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Manchmal reicht eine einzige kleine Information und man möchte einen Menschen, den man noch nie gesehen hat, in den Arm nehmen und mitweinen.
Gehen wir nicht alle blind durchs Leben? Haben wir nicht alle verlernt, auf die kleinen Dinge zu achten, die Zwischentöne, die erst bei lautem Anschlagen ein Moll ergeben, das man nicht mehr überhören kann? Wir halten uns alle für so scharfsinnig und sind doch stumpf. Wo ist der Wetzstein, an dem ich meine Sinne schärfen kann?
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Sein Anruf hat mich überrascht und gefreut.
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Manche Sonntage sind so... so... wie soll ich sagen? So real. Nicht nur, dass Frau Ella ihren Astralleib zu einem heiteren Glühweinstündchen mit Herrn Sebas und mir nach Berlin verfrachtete. Nein, bei einer ebenso heiteren wie feuchtfröhlichen Zusammenkunft der Brigade Schantal Konopaschke hatten Herr Sebas in Moppelchens Begleitung, Frau Franziskript und ich die Gelegenheit, alte Bekanntschaften aufzufrischen und die wirre Frisur von Herrn ix sowie die Lesegewalt der Herren Don Dahlmann, Parka Lewis und Bov zu bewundern. Ein echter Blogday.
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Es ist wohl ein Zeichen von Alter, wenn man nach dem Sex steifer ist als vor oder während.
Aus: Abteilung für Ungewolltes
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Es klingt pathetisch, aber man sollte sich seiner Liebe zu jemandem nicht immer nur dann bewusst sein, wenn es gerade besonders schlimm ist.
Herr Shhhh hat Recht.
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In letzter Zeit häufen sich spontane Aktionen in meinem Leben. Gestern zum Beispiel war ich während unserer Mittagspause mit meinem Lieblingskollegen in einem Sex-Shop.
In einem Sex-Shop für Schwule.
Ich habe nichts gekauft.
Obwohl: Es hätte eine breite Auswahl an Schwänzen jeder Art gegeben.
Das Leben ist interessant.
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Ganz großes Spiel. Wir sind zu einem gemütlichen Tête à tête verabredet, bei ihm. Ich klingele. Einmal. Nichts. Zweimal. Es summt. Na, also. Ich stapfe pünktlich, frisch geduscht und mit ordentlicher Unterwäsche sowie einer Flasche Wein bewaffnet fünf Stockwerke hoch, um im vierten Stock dem Nachbarn zu begegnen, der rauchend im Rollstuhl vor seiner Tür sitzt. "Frollein, ick war ditte, ick dachte, meine Frau will rein, ick hab ihnen uffjemacht", sagt er.
Mir schwant Übles. Noch ein Stockwerk, ein Blick auf die Dachterrasse neben der Eingangstür. Dunkle Scheiben. Keiner da. Ich stapfe die fünf Stockwerke wieder hinunter, begleitet von den mitfühlenden Blicken des Nachbarn. Auf seinem Handy hinterlasse ich eine Nachricht mit der Bitte um Anführung von akzepablen Gründen.
Zwei Stunden später ruft er an. Er hat sich um eine Woche vertan. Schlechtes Timing, würde ich sagen. Versetzt, würden andere sagen.
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Spezialisten Spezialliste.
Aus: Abteilung für Sprachverehrung.
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Stolz geben die Schildkröte und ich die Gründung der "Gesellschaft zum Schutz und Erhalt der gemeinen Phrase" bekannt. Mitgliedsanträge werden gern angenommen.
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Wie Herr Sebas bin auch ich eine Mörderin. Neben unzähligen Fliegen, Mücken und anderem Insektenvolk habe ich Größeres zur Strecke gebracht. Das erste Opfer wäre beinahe Lars, der Cousin meines Nachbarn, geworden. Leider war ich mit vier Jahren nicht groß genug, um ihm die Schippe ebenso zielgenau wie kräftig um die Ohren zu hauen, wie er es nach dem Verkleben meines Haupthaars mit zwei Kaugummi verdient hätte. Wir prügelten uns und ich zog mit Mord im Herzen und einem ausgeschlagenen Vorderzahn von dannen.
Ich wurde älter und weniger emotional. Aber meine Mordgelüste nahmen mit der Zeit nicht wirklich ab. Sie änderten sich vielmehr in eine wissenschaftliche Richtung. Meine Großmutter war der festen Überzeugung, dass selbst in einer mittleren Großstadt nichts einer gesunden Ernährung zuträglicher sein kann als jeden Tag ein Ei. Aus diesem Grund gab es auf unserem parkähnlichen Wassergrundstück auch einen Hühnerhof. Von den etwa 15 Mistkratzern hatte es mir eine Henne besonders angetan: Lotta. Ich weiß nicht, ob sie mich mochte oder einfach nur besonders dumm war. Jedenfalls ergriff sie nie sofort die Flucht, wenn ich das Gatter betrat. Dies sollte ihr noch zum Verhängnis werden.
Denn ich lernte schwimmen. Jede Woche trabte ich brav in ein chlorgesättigtes Bad, um mittels übelriechender Schaumstoffbretter das Überwasserhalten zu lernen. Irgendwann konnte ich das und fragte mich, ob Lotta und ich nicht ein gemeinsames Hobby daraus machen könnten. Im Garten stand eine alte Viehtränke, ein steinernes Becken von rund zwei Metern Länge und eineinhalb Metern Breite. Mit vierzig Zentimetern nicht wirklich tief, aber immer gut mit kaltem, klaren Brunnenwasser gefüllt. Die Hundemeute nutzte die Tränke jedenfalls im Sommer ausgiebig. Und es war heiß in jenem Sommer, als ich fünf Jahre alt war.
Auch Lotta war heiß. Träge lag sie im Schatten unter einem Strauch. Ich pirschte mich heran und packte sie. Ein überraschtes Gackgack war ihre einzige Reaktion, aber sie war es ja schon seit einiger Zeit gewohnt, von ihrer menschlichen Freundin durch die Gegend geschleppt zu werden. Wie gesagt, es war wirklich sehr warm in diesem Sommer 1976. Also ging ich mit Lotta baden. Sie musste doch schwimmen können. Andere Federträger wie Enten konnten das doch auch. Als Lotta aus der anfänglichen Überraschungsstarre erwachte, strampelte sie heftig. Sie schwamm flügelschlagend neben mir herum. Sie wollte raus aus dem Bassin, das sah ich genau. Aber ich wollte, dass sie schwimmen lernt wie ich. Denn Bildung ist das halbe Leben, wie meine wissende Großmutter immer konstatierte. Nun, Lotta war dumm und wenig wissensdurstig und das kostete sie ihr Leben. Sie ertrank nicht. Sie starb an einem Herzinfarkt, nehme ich an. Sie hätte wissen müssen, dass es ungesund ist, bei einer solchen Hitze in eiskaltes Wasser zu steigen. So wurde ich zur Vogelmörderin. Ich deponierte die tote Lotta hinter meinem Dreirad und ging weiter spielen. Es gab noch ein anderes Huhn: Ludmilla. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Der neue Header von Herrn Sebas ist unpraktisch. Nicht nur, dass die niedliche Aneinanderreihung der kleinen Geschichten im alten Header viel besser zum Inhalt seines Blogs passte. Nein, der Neue bereitet mir Probleme. Jedes Mal, wenn ich auf der Arbeit seine Seite aufrufe, fühle ich mich ertappt. Denn für einen Kollegen oder gar den Chef, die in unserem Großraumbüro relativ leichte Sicht auf die Bildschirmaktivitäten ihrer Mitarbeiter haben, muss es scheinen, als surfte ich auf einer Softpornoseite.
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Da ist sie wieder, meine ganz persönliche Paranoia.
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Bekifft und kichernd auf dem Sofa in der Dachwohnung sitzen statt wie geplant gemütlich am Paul-Linke-Ufer spazierenzugehen. Nicht die schlechteste Programmänderung an einem (fast) perfekten Sonntag.
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Würdest du deinen Namen behalten wollen, fragte er. Nein, sagte ich, aber der neue Name müsste schon sehr schön sein, damit ich den alten aufgäbe. Er wandte den Blick ab.
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Kopfschmerzen à gogo.
Aus der Abteilung: Vor dem Wochenende ist nach dem Wochenende.
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