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Musik ist die Stenografie des Gefühls.
(Leo N. Tolstoi)
Erinnern Sie sich, wie Sie auf der Tanzfläche dieses Lied hörten? Wie sich die Melodie in Ihr Ohr, Hirn, Herz schlich? Beinahe hätten Sie angefangen zu weinen, so sehnsuchtsvoll und erhaben fanden Sie Töne und Text. Sie schlossen die Augen und fingen an, nur für sich selbst zu tanzen. Das Lied nahm Ihnen den Atem und als es endete, öffneten Sie die Augen und alle sahen Sie an, weil Sie so lächelten. Erinnern Sie sich? Damals, als Sie jung waren? Hören Sie The Killers.
He doesn’t look a thing like Jesus
But he talks like a gentleman
Like you imagined when you were young
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"Aber die Zeit ist clever und sträubt sich, kriecht einfach nur vor sich hin, elastisch wie ein Gummibärchen. Salvador Dali muß es einmal ähnlich ergangen sein."
Auch wegen solcher Sätze bin ich verliebt.
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Ein wohliges Gefühl vor dem Aufwachen. Die ersten Geräusche des Tages schmuggeln sich in das Bewusstsein. Regentropfen auf den großen Kastanienblättern im Hinterhof, das Plonkplonk der ersten reifen Nüsse. Die Nachbarin, deren Musikgeschmack ich nicht teile, die aber heute ausnahmsweise einen anderen Sender eingestellt hat, meinen Sender, nur für Erwachsene, wie es immer heißt. Der Gedanke an ein abendliches Telefongespräch und eine kribbelige Vorfreude. Vorher ist es immer am schönsten.
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Wochenendtriathlon. 2 Stunden IKEA, 15 Kilometer Radfahren, 4 Stunden Tanzen (auf 7 Zentimeterabsätzen). Wo bleibt mein Siegerpokal?
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Abends auf dem Balkon, ein Buch in der Hand, lasse ich den Blick schweifen. Fensterreihen, graue Mauern, auf dem Balkon gegenüber mein Lieblingsnachbar, trinkend, rauchend und nackt. Er prostet mir kurz zu und vertieft sich wieder in sein Unibuch. Eigentlich müsste er bald fertig sein, wohnt er doch schon fast genauso lange in dieser Straße wie ich.
Von oben tropft Wasser auf meine Beine, die Nachbarin gießt. "He, tut mir leid", ruft sie herunter, als sie bemerkt, dass meine Füße über die Balkonbrüstung ragen und nass werden. "Kein Problem", gebe ich zurück und denke, vielleicht blühe ich dann bald auf. Man muss mich nur kräftig gießen. Beinahe hätte ich's gesagt. Zum Unverständnis meiner Mitmenschen sage ich häufig, was ich denke.
"Bist du bekloppt?", brüllt es von der Straße herauf. Noch jemand, der sagt was er denkt. Aber muss er es seinem Hund sagen? Zumal der mitten auf den Gehweg scheißt. Und sein Herrchen keine Tüte zum Entfernen der Hinterlassenschaften dabei hat. Was schert es den Hund, was sein Herr sagt!
Das ist mein Berlin. Warum will ich bloß immer wieder weg? Und warum schaffe ich es nie?
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde von meinen Erzeugern bezahlt und erscheint unter der Rubrik Pöbelbloggen! Etwaige Kritik der Blogethikhüter geht mir daher gepflegt am Arsch vorbei.
Also, um es kurz zu machen: Ich bin ein echter H & M-Junkie. Wie so viele meiner Freundinnen tauche ich wenigstens einmal pro Woche in die bunte Textilkonsumwelt des schwedischen Einzelhändlers ein, um mich für die kleinen Unbilden des täglichen Lebens mit einem Fetzchen Stoff oder einem hübschen Accessoire zu belohnen.
Unbescheiden darf ich betohnen, dass ich in jedem Land, das ich einmal besuchte und von H & M beliefert wird, in wenigstens einer Filiale war, um mich über das landestypische Angebot zu informieren.
Doch, Überraschung: Das landestypische Angebot gibt es gar nicht. Nur landestypische Filialeinrichtungen: In London ist alles cool und stylish, in Paris, Barcelona und Lissabon wurden die Unterwäscheabteilungen in Boudoirs umgewandelt. Und in Schweden wird man beinahe von hellem Holz erschlagen.
Verkäuferinnen wiederum gehören offenbar in die Kategorie "Globalisierungsklone" und verhalten sich überall nach der gleichen Manier: Kunden so weit als möglich ignorieren und im Anprobebereich notfalls mit ungehemmter Unfreundlichkeit agieren.
Nun wollte ich einen von meinen Erzeugern in einer mitleidigen Aufwallung geschenkten Gutschein einlösen. Wie berichtet, befand ich mich letzte Woche in Portugal und der Gutschein noch immer in meinem Portemonnaie. Ha!, dachte sich das Wortschnittchen und: Gucken wir doch mal, ob ich den auch hier einlösen kann. Deutscher Gutschein mit deutscher Schrift, hm. Geht das?
Nach einigem Hin und Her in europäischem Gebärdensprachenesperanto und meinen rudimentären Portugiesisch-Kenntnissen waren die unfreundlichste Verkäuferin ever und ich uns einig: geht. Ich bin jetzt im Besitz eines weiteren bunten Fähnchens, das ich den 120.000 anderen bunten Fähnchen in meinem Kleiderschrank zufügen kann und behaupte: Ich lass mich gern bezahlen. Aber nur in Gutscheinen.
Nachtrag: Ich merke gerade, dass ich ja gar kein A-Blogger bin. Also kann ich mich völlig ungehemmt kaufen lassen.
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"Ich sage in Zukunft nur noch, dass ich ein Thirtysomething bin. Das klingt besser als Mittdreißiger."
"Dann kannst du bis zum Vierzigsten auch noch ein bisschen das th üben."
Aus: Abteilung für Seifenmünder
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Kennen Sie das Gefühl, dass Sie sich in einem Film befinden? So in einem Hollywoodschinken der 50er oder 60er Jahre, als Stil noch nichts mit Retro zu tun hatte, sondern mit Experimenten und Neugier? Aus dieser Zeit stammt ein Bootstyp, der Herzen aller Wassersportfans höher schlagen lässt: die Riva. Feinstes Holz für die Deckplanken, verchromte Armaturen und dann noch türkisfarbene Polsterung im Sitzbereich, der sich im Übrigen auch noch zu einer komfortablen Liegewiese umklappen lässt. Der Chevrolet unter den Motorbooten. Auf diesem Chevrolet räkeln sich in den folgenden zwei Stunden Kollegin I und ich und geben die Diven auf der Riva. Leute kennt Kollegin I!
"Kannst du mal übernehmen", fragt der Bootseigner nach dem ausgiebigen Sonnenbad, denn ich hatte vollmundig angegeben, den Sportbootschein Binnen A zu besitzen. Toll, denke ich, jetzt kannst du dich mal so richtig blamieren und scanne im Geiste meine Haftpflichtversicherungssumme ab. Das letzte Mal, als ich ein Motorboot fuhr, war bei der Führerscheinprüfung.
Ich fasse vorsichtig nach dem Lenkrad, gebe noch vorsichtiger Gas - und falle fast hintenüber! Die 180 PS tänzeln unter mir wie ein edles Rennpferd mit einer Überdosis Hafer im Magen. Und dann beginnt ein Höllenritt, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Der Bootseigner neben mir gibt ohne Rücksicht auf meine schrillen Schreie Gas, während ich mich am Lenkrad festklammere und versuche, die wilden Bocksprünge des Wasserpferdes so gut wie möglich abzufedern ohne gleichzeitig in die doch recht belebte Fahrrinne der Berufsschiffahrt zu geraten.
Nach fünf Minuten schreie ich nach mehr Gas. Nach weiteren fünf Minuten mache ich dem Bootseigner einen Heiratsantrag, den dieser dankend ablehnt. Was soll's! Ich wollte sowieso nur die Riva. Ob Hollywooddiven auch einen Sonnenbrand auf der Nase bekamen?
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Meins. Und nächstes Wochenende klemme ich mir den Typen unter den Arm und fahre ans Meer.
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