Vollmond.

Mein lunarer Freund hält mich wach. Er flüstert mir 1001 Idee ins Ohr. "Du kannst das", sagt er, "du musst es nur wollen."

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Gespräch des Tages.

Wortschnittchen: "Ich bin ein fürchterlicher Kontrollfreak!"

Sie: "Du?? Das glaub' ich nicht. Du bist doch eher locker."

Wortschnittchen: "Ich hab' mich eben gut unter Kontrolle."

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Siehe.

Berlin, ein ewigwährender Wintersportort. Kommt nach dem Abreißen des Golfstroms der Global Darwinism?

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Seuche.

Die Vogelgrippe lähmt Deutschlands Geflügelwirtschaft. Hähnchen verfaulen am Imbiss, Schwäne fallen tot vom Himmel und auch ansonsten fühlen sich alle geschwächt.
Aber eine noch viel schlimmere Seuche hat Einzug gehalten in diesen, unseren Landen: Der gemeine Anglizismen-Bazillus geht um. Hüten Sie sich, liebe Leser, sonst sind Sie schneller infiziert als Sie 'No' sagen können!
Erste Infizierte in Büroräumen lenken sich durch tägliches Bullshit-Bingospiel ab. Viele jüngere Menschen dagegen wissen nicht, dass sie mit der schleichenden Erkrankung spielen. Mandy H. (22) aus Berlin-Hellersdorf: "Erst war ich noch völlig cool und ahnungslos. Aber dann forwardete mir eine Freundin die Krankheit. You know, what I mean? Und jetzt can't I change it anymore." Sie weint. Seit einigen Wochen nimmt die Friseurgesellin in der Abendschule Deutschunterricht.
Im weiteren Verlauf der Krankheit werden ganze Sätze auf Englisch gesprochen. Gefühle erhalten immer häufiger Ausdruck in der Fremdsprache. Ein gehauchtes "Honey" klingt in vielen Ohren bereits vertrauter als das gewohnte "Schatz".
Ich habe mich lange gewehrt, sogar über eine 'Verunreinigung der Deutschen Sprache' gewettert - was schlimm schlimm ist.
Aber jetzt fühle mich krank. Ich bin infiziert. Gestern habe ich begonnen, I swear zu schwören und See ya's in den Telefonhörer zu murmeln. Als Gegenmittel j'ai commencé de changer en francais car je me sens un tout petit peu enervé par cette attitude de merde pseudo-mondaine. Ich mag diese Malaise deutlich lieber.

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Frühlingsgefühle.

Wenn man nur ein Päckchen Grüne Sauce kaufen könnte.

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Vorratshaltung.

Manche Menschen haben ja ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Dazu gehören diejenigen, die, schon aus der Haustüre hinaus und auf dem Weg zur Arbeit, noch einmal zurückhetzen und nachprüfen, ob wirklich, wirklich abgeschlossen ist. War die Kaffeemaschine abgeschaltet? Der Herzschlag rast, kalter Schweiß bricht aus, umgehend wird aus dem Büro die Nachbarin angerufen, um wirklich, wirklich sicher zu sein.

Und dann gibt es da noch Menschen, die - obwohl nie in nahrungsmittelarmen Zeiten aufgewachsen - ähnliche Verhaltensweisen an den Tag legen wie ihre Großeltern. In deren Vorratskammern stapeln sich Kerzen, ausreichend eingeweckte Marmelade für die Versorgung einer mittleren Kleinstadt oder wie in meinem Fall Mehl. Mehl ist für mich der Inbegriff des Wohlstands. Wer genügend Mehl im Haus hat, ist reich, kann immer einen wohlschmeckenden Teig für Brot zubereiten oder a zünftige Mehlspeis. In meiner Vorratskiste lagern verschiedene Mehlsorten. Von Type 805 bis Type 1800 kann ich alles aufbieten, was eine glückliche Bäckerin braucht. Gleichwohl ich nicht aus einer Bäckerdynastie stamme, möchte ich einen Toast auf das wertvolle Getreidegut ausbringen:

"Erde, die es uns gebracht,
Sonne die es reif gemacht,
Liebe Sonne, liebe Erde
Euer nie vergessen werde."

(Christian Morgenstern)

(Wo war denn jetzt die Pointe? Vergessen. Aber ich hab wenigstens wieder eine Klammer.)

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Bildungshunger.

Es ist eine Tragödie der Halbgebildeten, dass sie sich spät entwickeln, wenn sie sich schon auf eine falsche Lebensweise festgelegt haben.

(George Orwell, Tage in Burma)

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Love-Parade.

Ach ja. Was waren das noch Zeiten! Damals, als wir jung waren und unser Gehör noch intakt. Als die Röcke kurz, die T-Shirts eng waren und unsere Lebern in Sachen Verarbeitung von Alkohol noch den kleinen Häwelmann gaben. "Mehr, mehr", schrien auch wir und waren Teil dieser Spaßgesellschaft, die nicht an Morgen dachte und an das Gestern in der Provinzhauptstadt schon gar nicht.
Selbst, wenn wir die Massen vollkommen weggetretener Proleten in orangefarbenen Westen, Fellstiefeln und Sonnenblumenbikinis noch ertragen würden: Jetzt geht es nicht mehr. Und irgendwie bin ich nicht mal besonders traurig darüber.

Obwohl ich es sonst nie geschafft hätte, mal eine Nacht im Knast zu landen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht irgendwann mal erzählen werde.

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Körperbeistand.

Ach ja, liebe Leser: Wäre es möglich, dass Sie heute Nachmittag ab 16 Uhr ungefähr eine Stunde lang fest beide Daumen drücken könnten? Ist wichtig. Danke.

Edit: Hurra!!! - Die Tinte ist trocken und ich in meinem absoluten Traumjob in Lohn und Brot. Herzlichen Dank an alle fürs Daumendrücken! (Merke: Unterschätze nie die Macht der Blogosphäre.)

Edit2: Man sollte nicht meinen, wie hell auf einmal die Welt scheint.

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Verkaufsumfragen.

Dass vor Wahlen Umfragen per Telefon geführt werden, ist man ja gewohnt. Ich nehme normalerweise auch daran teil, zumindest wenn ich Zeit habe. So geschehen vor diesen Wahlen, als mich eine freundliche Dame anrief und nach meiner Meinung fragen wollte. Ich muss wohl etwas in Eile gewesen sein, denn mir fiel nicht auf, dass es sich um keines der bekannten Meinungsforschungsinstitute handelte. Viele Angaben wurden nicht erfragt, nur die üblichen plus x zu möglichen Auswirkungen eines Regierungswechsels auf die Steuerpolitik.
Nun, seit drei Wochen ruft mich alle Tage wieder eine sogenannte Wirtschaftskanzlei aus Berlin an, die mich für die Teilnahme an der Umfrage lobt und mir ein Gespräch über Steuersparmodelle andienen möchte. Da ich erstens zurzeit aus bekannten Gründen keine Steuern abführe und zweitens meine Finanzen sehr gern auf eigene Faust (mehr oder minder erfolgreich) regele, habe ich diese Angebote immer mit dem Hinweis auf geringes Interesse abgelehnt.
Ganz offensichtlich möchten diese Herrschaften ihr Opfer aber nicht so leicht von der Leine lassen und rufen, in wechselnder Besetzung und trotz meiner mittlerweile etwas ruppigen Bitte, doch meine Daten zu löschen, immer wieder an.
Ich war schon geneigt, aus reiner Neugier einmal ein Gespräch wahrzunehmen, einfach, um herauszufinden, was es denn mit dieser "Wirtschaftskanzlei" auf sich hat. Bei der Rechtsanwaltskammer Berlin ist jedenfalls unter der angegebenen Adresse kein Anwalt verzeichnet...

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