Telepathie

Wenn über eine Entfernung von 8.000 Kilometern eine liebevolle Mail kommt: "Ich denke an dich."

... link (0 Kommentare)   ... comment


The Terminal

So eine Geschichte könnte einen richtig interessanten Film hergeben. Könnte. Wenn da nicht Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones mitspielen und Steven Spielberg Regie führen würden. Zudem dürfte kein amerikanischer Airport Ort des Geschehens sein, sondern ein der Bürokratie und Desinteresse verfallener des alten Europa, sagen wir: Paris. So viel zur Annäherung an die Buchvorlage.

Der Film kann also nur enttäuschen, da für ein amerikanisches Publikum gemacht, das weniger an Zwischentönen als an plakativen Grundhaltungen interessiert ist. Der verwirrte Fremde, die assimilierten Einwanderer, denen immer nur ein kleiner Schritt zur Überwindung ihrer Ängste fehlt, die unsichere Stewardess, die sich nicht aus einer Beziehung lösen kann und will, die Bürokraten und der zivile Ungehorsam des Wachpersonals - all das hätte einen richtig guten Film ergeben können. Aber leider, leider ist es eben nur Hollywood.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Sexfrequenz

Der neue Durex-Report ist da! Und als hätten wir es geahnt: Deutsche sind Sexmuffel. Nur 98 mal im Jahr haben sie Spaß unter der Bettdecke. Die unangefochtenen Spitzenreiter aus Frankreich dagegen haben 137 sexuelle Erlebnisse.
Nun ja, könnte man sich denken, die haben ja auch mehr Zeit, weil sie nicht so viel arbeiten und das Leben in der Freizeit mehr genießen. Der Vergleich zeigt: Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten laut EU-Statistik im Schnitt rund 40 Wochenstunden, in Frankreich liegt der Durchschnitt bei weniger als 38, in Großbritannien bei mehr als 43 Stunden. Beweis erbracht?
Dafür kann der deutsche Liebende immerhin auf ein längeres Vorspiel verweisen. Immerhin 22,2 Minuten verweilt er dabei, sich in Stimmung zu bringen. Lediglich die Briten brauchen noch länger.
Ach, diese Statistiken! Wie wär's mal mit einer Zufriedenheitsstudie? Mehr bei Spiegel Online

... link (3 Kommentare)   ... comment


Irrtum

"Hört sich an wie Hildegard Knef."

"Das ist 'Element of Crime'."

Sven Regener würde sich nicht freuen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Superman

Ausgeflogen.



Neben Vampirella und Asterix durchaus prägend für meinen Heldengeschmack.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Ansichtssache

Kunst ist Ansichtssache. Darüber waren wir nach dem Besuch der Flick Collection im Hamburger Bahnhof einig. Auch dass nur das richtige Schuhwerk zum ungetrübten Kunstgenuss führt.
Eigentlich war ich hauptsächlich wegen Marcel Duchamp gekommen, über dessen „French Window“ ich meine Abiturklausur geschrieben hatte, und der mich schon damals wegen seiner Herangehensweise an die Inhalte von Kunst/Nichtkunst beeindruckte. Wenigstens über diesen Künstler hatte ich also Hintergrundinformationen.

Nun gehöre ich nicht zu den Menschen, die mit Ausstellungskatalog und Kopfhörerführung bewaffnet den Zugang zur Kunst suchen. Ich lasse Bilder und Installationen auf mich wirken und vertraue auf Gefühl und Sinne. Das führt bisweilen dazu, dass ich Gegenwartskunst im Allgemeinen eher verständnislos begegne. Den meisten Installationen konnte ich daher nicht viel abgewinnen. Sie ließen mich einfach kalt.

Berühren konnten mich dagegen Diana Thaters „Delfine“ und die Klang-Raum-Installationen von Pippilotti Rist. Ich bin auch eine Menschmaus. Und ein Molekül. Und eine Polle. Mit Delfinen schwimmen beruhigt und schafft eine Oase der Stille in den grell erleuchteten Museumsräumen. Bruce Naumans Neonröhren gefielen ebenfalls.



Schockierend der verunglückte Motorradfahrer von Duane Henson. Totes Gewebe, verdrehte Glieder, offenes Gedärm. Ich musste schlucken. In den vergangenen Monaten hatte ich oft einen ähnlichen Albtraum.



Nach geschätzten vier Kilometern in hohen Hacken (ich wollte es ja nicht anders) und viel zu viel Informationen wollte ich nur noch eines: raus. Die wichtigsten Erkenntnisse der Ausstellung: Die Bewertung der Kunst hängt nicht vom Sammler ab, sondern allein vom Betrachter. Das sollten sich diese politisch überkorrekten Eiferer denken. Kunst muss man nicht verstehen, nicht mögen und nicht schätzen. Nur fühlen.

Ach ja, und ganz zum Schluss, im letzten besuchten Raum, konnte ich dann doch noch Marcel Duchamps Ready Mades in natura bewundern. So schnörkellos wie erwartet und in ihrerr Schlichtheit eine Erholung.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Untergang

Ja, ich bin mit gemischten Gefühlen in diesen Film gegangen. Einerseits, weil ich Spielfilmen über diese Zeit - und insbesondere Hitler - mit weniger Interesse entgegen trete als dem neuesten Film von Quentin Tarantino. Zur Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse in massenkompatibler Weise haben wir ja alle Guido Knopp. Und andererseits, weil Hitler als Menschen darzustellen eine ebenso schwierige wie zwiespältige Aufgabe ist. Hitler als Bestie, als Irrer - haben wir das nicht alle gelernt?

Bruno Ganz spielt Hitler als Menschen. Als Kranken, der seiner Sekretärin Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) zum Schluß onkelhaft empfiehlt, doch noch Berlin zu verlassen, während er seinen Offizieren den Befehl zum Durchhalten gibt. Ganz tobt, schreit, verschluckt die Silben, genau so wie Hitler es wohl getan hat. Man bekommt Angst allein vor der physischen Präsenz auf der Leinwand.

Und Bruno Ganz schafft das Kunststück, dem Zuschauer ein menschliches Bild dieses Diktators in seiner dekadenten Umgebung zu vermitteln. Ob man das will, ist eine andere Frage. Fakt ist, man kann sich diesem Film nicht entziehen. Wenn vier Menschen auf dem Nachhauseweg danach schweigend nachdenken, dann hat er immerhin schon das bewirkt.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Abgang

Abzusehen war es ja. Aber trotzdem schade, dass sich Frau Luise verabschiedet hat.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Autismus

Manchmal wäre es besser, nicht ans Telefon zu gehen. Weil man sowieso weiß, dass jedes Wort falsch, jedes Wort zu viel wäre. Weil man am einfach mal am Gefühlsautismus leidet. Aber man tut's dann doch und fühlt sich hinterher noch abgekapselter.

Heute gehe ich nicht mehr ran, wenn es klingelt.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Virtureal

Gehen wir einmal ein, zwei Wochen zurück. Ich schrieb, mein neues Lieblingsspiel sei Blogger enttarnen. Ja, ich gebe zu, ich bin neugierig, wer sich so hinter den Texten verbirgt, die ich des Öfteren lese. Nun bin ich meiner näheren Umgebung auch als Stasi-S. bekannt, die sich ganz hervorragend Details aus dem Intimleben anderer Leute merken kann. Zusammen mit dem Instinkt eines Bluthundes für verwertbare Storys ergibt das auch in der Blogospäre das ein oder andere Erfolgserlebnis.

So konnte ich mit Freude feststellen, dass Don Dahlmann und ich nicht nur dieselbe Tasse im Küchenschrank stehen haben, sondern dass er ein freundlicher dennoch lang vergessener Ex-Kollege von mir ist.

Auch der andere Don (Alphonso) wurde enttarnt: Schrieb er noch anonym sein Buch Liquide, findet man nach einigem Suchen den richtigen Namen und sogar die Stätten seines Wirkens. Irgendwann muss er sich aus seiner Deckung begeben, wenn er weiter Bücher verkaufen will. Trotz einer geradezu legendär zu nennenden Eigenwerbung in jedem dritten Eintrag.

Der Popkulturjunkie - mangels besonderen Eigeninteresses an dieser Musik- und Literaturform bislang sträflich missachtet - ist durch eine ganz besondere Verbindung mit einer mir wohl bekannten Bloggerin zu einer durchaus lesenswerten Gestalt mutiert. Zumal er auch beruflich am Puls der Medien-Welt horcht und auf diesem Wege so manche interessante Zusatzinformation meine Ohren erreicht.

Ja, und da ist dann noch Herr Sebas, der mich so freundlich zu einer Bad-Taste-Party einlud, sich durch sein ausgesucht geschmackloses Abendoutfit nicht für eine körperliche Beziehung qualifizieren, aber dafür eine charmante und kurzweilige Geistesbruderschaft etablieren konnte. Dieser ins Verliebtsein Verliebte neigt zum Treffen mit anderen Bloggern oder bekommt ganz generell gern ein wenig Lob von bloggenden Intimfreundinnen.

Andere Blogger sind zwar namentlich bekannt, wie z. B. Lyssa oder Anke, aber diese Meisterinnen der Erzählung sind ebensolche des Versteckens - erst nach einigem Suchen sind von Frau Lyssa Fotos aufgetaucht, und Frau Anke hielt sich lange genug bedeckt, bevor sie der staunenden Bloggerwelt ihre Wohnung und sich selbst präsentierte.

Und nicht zu vergessen Frau Luise, die ihren Blog nach einer persönlichen Sinnkrise so gründlich entpersonalisiert hat, dass jetzt jeder nach Herzenslust in ihre Geschichten hinein interpretieren kann.

Ja, das Bloggerenttarnen macht Spaß. Ein wenig paranoid, das Spielchen, aber manche suchen sich eben ausgefallene Hobbys .

... link (2 Kommentare)   ... comment