Surfin'.

Sie, werte Leser, denken doch nicht, dass die Schicksalsmomente der letzten zwei Tage alles gewesen seien! Nein, so leicht kommen Sie mir nicht davon. Denn man sollte ja nie den Tag vor dem Abend loben, und das Wochenende vor Montagmorgen schon gar nicht.

Ich besuchte also nach den etwas enervierenden Erlebnissen der vergangenen 24 Stunden ein entspannendes Konzert in der Volksbühne, um hernach noch fröhlicher Gast auf der Party eines ehemals beliebten und bekannten Talkshow-Moderators zu sein. Die recht großzügig geschnittene Dachwohnung war bereits gut mit feierwilligem Publikum gefüllt und allseits herrschte beste Stimmung. Ich stand dekorativ am Rande der Tanzfläche und süppelte an einem Wein. Dass ich im nächsten Moment Sterne sah, lag leider weniger an meinem Getränk als vielmehr an einem Surfbrett, hüsch verziert mit dem Namenslogo des Moderators, aber leider nicht ganz fachgerecht in einer Ecke des Raumes verstaut, welches mir auf den Schädel geknallt war.

Ein etwas demütigender Moment, in dem ich mir erst darüber klar werden wollte, ob ich noch lebe, und dann, ob meine Schädeldecke sich in etwas verwandeln würde, was man allgemein als "Horn" bezeichnet.
Und was soll ich sagen: Es wurde ein Horn. Ein Matterhorn. Direkt über meiner rechten Augenbraue.

Die folgenden zwanzig Minuten verbrachte ich etwas weniger dekorativ als vorher in der Küche des bekannten Talkshow-Moderators und drückte ein bedrohlich wirkendes Brotmesser auf die Schwellung. Meine Begleitung presste zeitgleich eine Eispackung auf meine linke Wange, denn das Surfbrett hatte nach dem Abprallen vom Kopf eine hübsche Drehung gemacht und war an jener entlang geschürft.

Jetzt sehe ich ein bisschen aus wie Quasimodo, und ich hoffe, die geschätzte Zuhörerschaft wird mir am kommenden Mittwoch die gelegentlichen Aussetzer verzeihen. Sie sind mit Sicherheit unfallbedingt.
Ich bin gespannt, was das Wochenende noch für mich bereit hält. Am besten, ich bleibe zuhause. Obwohl - die meisten Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden. Vielleicht mache ich lieber einen Surfkurs.

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Huch. Ich wusste gar nicht, dass Jürgen Fliege surft! In jedem Fall von Herzen gute Besserung.

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Sie trifft es momentan aber besonders hart.
Auch von mir gute Besserung!

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Gruß an die Welle, Kumpel...
Also, nun übermannt´s mich doch. Snüff. Werde in Zukunft täglich vorbeischauen um zu erkunden, ob Sie noch leben. Und wenn ja, wie weit Ihre Leidensfähigkeit noch reicht. :-)

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Das Schicksal, Frau Wortschnittchen, scheint es ja gegenwärtig auf Sie abgesehen zu haben - ich hoffe, Sie sind zu dieser Stunde noch unter den Lebenden. Vielleicht ist es Ihnen aber ein Trost, dass ja angeblich im Großen und Ganzen das Glücks- und Pechsaldo einigermaßen ausgeglichen bleibt, und Ihnen demzufolge eine großartige Zeit bevorstehen muss?

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War das der Beitrag zum Thema "Teufel" oder der zum Thema "Tod"? Der zum Thema "Liebe" war's ja wohl nicht.

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ich kenne mich da nicht so aus, nennt man soetwas einen gelungenen abend? ;-)

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