Herbst.

Es ist offiziell: Der Herbst hat Einzug gehalten. Seit gestern macht er sich durch das laute 'Plonk, Plonk' der auf den Mülltonnen im Hinterhof aufschlagenden Kastanien bemerkbar. Trost findet man dieser Tage gern bei Dichtern.

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.


(Rainer Maria Rilke, Herbst)

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Weh ist mir, wenn schon das Wortschnittchen Herbstgedichte rezitiert...

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Wieso? Sie haben doch auch schon Tucholskys 'September' verwurstet...

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Verehrtes Frl. Wortschnittchen,

vielen Dank für das lang nicht gehörte Rilke-Gedicht. Das hat mich darauf gebracht, selbst mal wieder in den Bücherschrank zu greifen und das meinerseitige Lieblingsgedicht von Hölderlin, auch ein Herbstgedicht, zu lesen.

Herzlichst
Rattenbaum

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Oh, noch viel weher ist mir (sehe ich ja erst jetzt), wenn das Wortschnittchen gnadenlos Brechts "Erinnerung an die Marie A." mit Tucholskys "September" (also mal ehrlich: gibt's das überhaupt?!) durcheinanderwirft...

Vielleicht sind mal statt dieser Bloggerlesungen, von denen man immer hört, Gedichtrezitationen angesagt.

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Ups, sehen Sie, wie verwirrt mich der Herbst macht? Ich meine natürlich das von Ihnen zitierte "Im blauen Mond September" von Brecht.
Tucholsky hält mich derzeit wach, sehen Sie es mir nach.

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