SpaSpaSpaß.

Spa-Vergnügen von Freitagmittag bis Sonntagmittag. Bin jetzt stolze Nagellackträgerin, nachdem sich die Kosmetikerin eine gute halbe Stunde mit meinen Füßen befasst hatte.

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Die Umgebung von Werder (Havel) ist, nein, nicht abgenutzt pittoresk, sondern wahrhaft entzückend. Worpswede kann sich verstecken. Suche mir jetzt einen gut bezahlten Job in Potsdam, damit ich mir endlich mein Landhaus am See leisten kann. (Witz.)

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Eine Pizzeria entdeckt, in der keine Albaner, Araber, Türken, Libanesen oder Marokkaner arbeiten, sondern echte Italiener, die sich untereinander auf Italienisch unterhalten. Wahnsinn.

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Arztbesuche sind eine gute Gelegenheit, die unterschiedlichen Nervositäts- oder Schamstadien zu beobachten.

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Auch der Mechaniker des Vertrauens teilte mir den fortgeschrittenen Korrosionszustand meines Autos mit. Aber, immerhin, ohne einen Kostenvoranschlag: "Lohnt sich nicht, fällt alles nicht ab, klappert und röhrt nur innen. Kostet nix." Die fünf Euro für die Kaffeekasse gebe ich wirklich gern bei soviel Vernunft.

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Tässchen.

Draußen nur Kännchen, drinnen nur Tässchen. Mit diesem Problem muss sich Frau Kaltmamsell befassen und hat ihre ganz eigene Lösung dafür gefunden. Was ungeahnt mehr Arbeit mit sich bringt.

Bei uns im Büro gibt es die klare Regelung: Hände weg von der Tasse, die meinen Namen trägt. Dafür habe ich der Abteilung auch drei Tassen mit Werbeaufdruck spendiert, zusätzlich zum bereits vorhandenen, ordentlich weißen China Bone-Geschirr, das für Meetings rausgekramt wird. Der Kollege, welcher sich einmal wagte, wusste recht schnell nach einem Blick in meine Augen, dass dies nie wieder passieren sollte und nennt jetzt auch eine Namenstasse sein Eigen.

Ich bin sicher, dieses unser Verhalten hat nichts, aber auch gar nichts mit Revierverteidigung zu tun.

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AusZeit.

Morgen geht's erst einmal für ein paar Tage in ein Spa. Es wäre ja schön, wenn mein Bikini noch halbwegs passen würde.

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Montag dann wieder so ein blöder Arzt-Termin. Mag nicht. Muss aber.

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Gegenüber wird gerade in Rekordzeit ein kleines Haus gebaut. Ich frage mich, warum ich in dieser Beziehung so gar nicht das Kind meiner Eltern bin, die in ihrem Leben schon so einige Häuser (um-) gebaut, renoviert, ge- und verkauft haben. Ich fand zwar immer - und finde es noch -, dass ich perfekt in eines dieser Gutshaus ähnlichen Gebäude passe, aber den Erwerb eines solchen kann ich mir nicht nur aus monetären Gründen nicht vorstellen. Wer weiß denn schon, ob ich nicht Morgen ganz woanders wohnen möchte?

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Endlich ist es warm genug, die hautfarbenen Netzstrümpfe wieder auszupacken und tatsächlich in der Öffentlichkeit zu tragen. Passen perfekt zu den grünen Wildleder-Highheels.

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Müde. Sehr müde.

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AusPUFF.

Leider merke ich es ja nicht immer, wenn ich verarscht werde. Aber bei Automechanikern bin ich grundmisstrauisch. Nicht zu Unrecht, wie ich heute feststellen durfte. Diesmal nicht zum Mechaniker des Vertrauens gegangen, weil möglicherweise Originalteile benötigt würden. Dann telefonisch einen Kostenvoranschlag erhalten, nach dem ich mir eine Minute Bedenkzeit erbat. Dort, wo sich vermutlich nur ein kleiner Riss befindet, der mein Auto akustisch in ein sattes Prollmobil verwandelt, soll angeblich alles so verrottet sein, dass sogar der Katalysator nicht mehr brauchbar sei. Rund 1.400 Euro müsste ich berappen, aber bei einem so alten Auto mit so vielen Kilometern würde sich das doch nicht mehr lohnen. Aber man habe da auf dem Hof noch zwei Autos stehen, deutlich weniger Kilometer drauf, ob ich nicht? Nein, danke, der Herr. Ich lasse also nur die notwendige Bremszange austauschen und spare mir die Bemerkung, dass ich mein Auto-Herz und meinen Motor nur noch dem Mechaniker des Vertrauens überlasse.

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WunderWinter.

Natürlich könnte ich jetzt auch in den allgemeinen Sermon einstimmen, der Winter sei zu lang, zu kalt, zu grau - und überhaupt, unerträglich! Aber ganz ehrlich: ist doch toll, dass immer noch oder schon wieder Schee liegt, es knackig kalt ist. Erinnern Sie sich noch an das ekelhafte Suddelwetter der vergangenen Jahre? Wochenlang grauer Nieselregen, so richtig warm und sonnig wurde es dann auch erst im Mai.

Freuen wir uns also auf einen explosiven Frühlingsbeginn Mitte April! Bis dahin: einfach noch mal den ein oder anderen Tee trinken und den dicken Mantel auftragen. (Außerdem können Sie das Abnehmen bis zur Sommerbikinifigur noch ein bisschen rausschieben.)

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SonderAusstellung.

Am Donnerstagabend hatte der gelegentliche Zwang zum Antichambrieren einen wunderbaren und unerwarteten Vorteil. Während oben in der ersten Etage die Wichtig-wichtig-Menschen des Städtchens bei Rindfleischsalat und Häppchen empfingen, um hernach ein Stockwerk höher einem der Sahnstückchen des Festivals (und das meine ich tatsächlich, man hörte durch die geschlossene Tür, was die Pianistin auf einem historischen Flügel Wunderbares vollbrachte) beizuwohnen, wartete ich im Erdgeschoss bei den Diensthabenden auf meinen späteren Einsatz als Marketingtante. Bis der Haustechniker meinte: "Wollense nich mal die Ausstellungen anschauen? Wir machen für Sie noch mal Licht an."

Ein Museum, ganz allein für mich! Alle Räume leer, ganz in Ruhe die Beschreibungen der Exponate lesen, sich wundern, was für kostbare Alltäglichkeiten ausreichen, ganze Epochen auferstehen zu lassen. Die Stadtlandschaft interaktiv erspielen und nunmehr durchaus verstehen, warum sehr alte Menschen von der Stadt sagen, sie sei einmal eine schöne gewesen.

Später kommt der Haustechniker und bringt mir noch einen übriggebliebenen Rindfleischsalat und ein paar Häppchen. Gemeinsam stehen wir inmitten der Ausstellung, plaudern, essen, lauschen den fernen Klängen und finden es so viel besser, hier zu sein als bei all den Würdenträgern und Wichtigmenschen zwei Stockwerke über uns. Ein Museum ganz für mich allein, wer von denen hatte das schon einmal?

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GipfelSturm.

Nach dem Halber-Berg-geschafft-Fest am Mittwochabend steuert das Festival jetzt auf den Höhepunkt und Abschluss zu. Langsam werden die 12- bis 14-Stundentage zur Gewohnheit. Am Dienstagabend war ich stehend k.o., aber das kann auch an ungewohnten Musikerlebnissen gelegen haben. Die Ohren haben aufgehört zu bluten.

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Vier Tage "Arbeits-WG" mit Gentleman, Redakteurin und Kameramann waren eine interessante und belustigende Erfahrung. Das Ergebnis im Werden zu beobachten, die Professionalität und das feine Gespür für aussagekräftige Bilder und gute O-Tongeber haben mich wirklich beeindruckt. Dabei hatte ich schon Befürchtungen, mit einer guten Bekannten zusammen zu arbeiten. Schon einmal ist eine Freundschaft zerbrochen, weil nach einem mangelhaften Arbeitsergebnis der Anwalt eingeschaltet wurde. Die Festival-Videos sind klasse geworden, da dürfen sich so manche Berichterstatter anderer Sender eine Scheibe abschneiden.

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Schon die zweite, halbprofessionelle Einladung auf einen Kaffee erhalten. Ein Tandem wurde vorgeschlagen. Ich solle doch so besser Polnisch lernen, er spräche gern besser Deutsch.

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Neuerwerb der Woche: mildgrüne Wildlederpumps mit 10 cm-Blockabsatz. Drei Stunden Tragedauer sind schmerzfrei möglich. Danach Wechsel in die flachen Ballerinas.

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Vorfreude auf arbeits- und Festivalfreie Tage.

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Drei Kilo abgenommen.

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Und bei Ihnen so?

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FrühLing.

Die Vögel sind schon wieder verstummt, der Schnee hat ihnen wohl auf die Stimme geschlagen.

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Mir macht das ja immer Spaß, wenn ich die Entwicklung von Praktikanten verfolgen kann. Einer der letzten Praktikanten bemüht sich redlich, seinen Studentenjob auszufüllen. Sogar die Haare sind jetzt kurz geschnitten.

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Das festliche Kleid sitzt, teilt, hebt und streckt. Jetzt muss ich nur noch passende Schuhe in meinem Fundus entdecken. Oder sollte ich vielleicht doch die türkisgrünen, hochhackigen Edeltreter erwerben?
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Manchmal bin ich doch sehr froh, mir die nötige Distanz zu bestimmten Vorgängen in meinem Umfeld wahren zu können. Distanz, die sich aus meiner seit frühester Kindheit erlernten Freiheit, Entscheidungen über mein Leben selbst fällen zu können, speist. Wie meine Oma immer sagte: "Mein Goldisch, solange du dein Wissen und deinen Humor in einen Koffer packen kannst, hast du alles für die Reise durchs Leben."

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Anlagetipp: Jetzt schon eine griechische Insel aussuchen!

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Der Gentleman hat sein Ganzjahreskennzeichen ans Bike getackert. Die Batterie der Vespa muss noch eingebaut werden. Frühling, hörst du? Wir warten auf dich!

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RingelNatter.

Seit Heute trage ich rote Ringel. Im Tierreich heißt das mitunter: Vorsicht, mein Revier! Hilft sicherlich auch als Warnung für allzu neugierige Mitmenschen.

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Liebes Tagebuch.

Seit gestern bin ich ganz offiziell spießig. Zwei Nachttische zieren die Bettseiten in der Stadtwohnung, wo früher immer Bücherstapel der heißgeliebtesten Autoren Unterlage für Wecker und Brille bildeten. Die Bücher sind jetzt - auch ganz spießig - in Kategorien (erwähnte ich schon, dass ich im Kategorienbilden ganz groß bin?) im Regal eingeordnet, und der Gentleman kann sich nicht mehr beklagen, er habe keine Ablagefläche neben seiner Betthälfte. Immerhin, und nicht ganz so spießig: die Nachttische sind aus Pappe von einem sehr erwähnenswerten Anbieter. Erwäge den Erwerb zweier identischer Nachttischlämpchen mit Blumenmusterschirm.

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Ebenfalls neu und noch nicht im Bücherschrank eingeordnet (die Kochbücher diffundieren noch unkategorisiert in Küchenregalen herum): ein Kochbuch nur für Biker. Ich erwarte mir jetzt wenigstens Tipps für 3-Gänge-Menüs vom Campingkocher. Auf dem Gepäckträger der Vespa oder des Gentlemans Bike sollte doch noch ein wenig Platz für die Grundausrüstung eines Meisterkochs sein.

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Natürlich merke ich den Unterschied von Kleinstadt-Dachgeschossetage und Großstadt-Zweizimmerwohnung ganz besonders. Rundherum ist ein sozialer Klangteppich. Den betrete ich freitags ganz behutsam, um dann spätestens am Samstagvormittag genauso laut und ungehemmt darauf herumzutrampeln wie meine Nachbarn. Love it.

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The Ghostwriter möchte ich, glaube ich, noch einmal als Buch von Robert Harris lesen, zum Vergleich. Der Film zerfällt in zwei Hälften, was möglicherweise auf die Arrestierung von Roman Polanski zurück zu führen ist. Die erste Hälfte hat durchaus etwas von Hitchcock, während die zweite Hälfte in unmotivierten Szenen-Andeutungen zerfasert, die Handlungsstränge nicht sauber aufgelöst werden. Das Ende versöhnt ein bisschen. Also: Lesen.

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Sensationell nettes Restaurant/Bistro wiederentdeckt: La muse gueule in der Sredzkistraße 14 im, ja, im snobby, Pberg. Merguez, hmmm! Und echte Vinaigrette auf dem Salat! Und Crème brûlée. Hach.

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Sehr ernsthaft mit der Lieblingstierärztin über die unterschiedlichen Lebenswelten von Müttern und Nicht-Müttern diskutiert. Ich darf mir eine deformation professionelle attestieren, eine Verhärtung des emotionalen Erlebens hin zur vollkommenen Planbarkeit und eine Ungeduld mit Menschen, für die Brei und Krabbelerlebnisse nun mal mehr Priorität haben als die Frage nach dem Wiedereinstieg ins Berufsleben. Andererseits gibt die Lieblingstierärztin zu, dass sie sich von einem Arbeitsalltag mit 8 Stunden überfordert fühlen würde, da sich der intellektuelle Zugang zu vielen Themen mit der Elternzeit nach und nach verschlösse und sie sich nur noch als Mutter und nicht mehr als Frau fühle. Könnte ich Kinder bekommen, würde ich mir doch stark überlegen, ob sich nicht schon nach drei Monaten eine Kinderfrau rechnen würde.

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Lazy Sunday mit Speck-Rühreiern. Und heute Abend koche ich mal nach dem Bikerkochbuch.

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Fernseh-Tipp.

Wenn Sie irgendwo in den dritten Programmen mal die Tagesschau vor 20 Jahren einschalten würden?

+++ Erste freie Wahlen in den Noch-Sowjetrepubliken des Baltikums

+++ Westdeutsche machen Hamsterkäufe in der DDR

+++ DDR-SPD bereitet sich auf die ersten freien Wahlen vor

+++ Innenminister Schäuble (schon damals!)

+++ Boris Becker gegen Ivan Lendl

Die Welt hat sich wahrlich weiter gedreht.

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