K_Freitag.

+++ Heute ist Scheidungsvatertag, bevor Mutti mit den Kleinen über's Osterwochenende zu den Großeltern fährt.

+++ Acht neue emaillierte Armreifen vom Stiefvater aus China geschickt erhalten. Sehen gut aus und klingeln leise vor sich hin.

+++ "Die Armreifen sind gut. So kann ich wie bei einer Kuh immer hören, wo du bist."

+++ Die Schonzeit für den Gentleman ist vorbei.

+++ In das Auge eines Finnwals und einer Seekuh geblickt. Körperliche und geistige Wesensverwandtschaft mit der Seekuh entdeckt.

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WerbePause.

Warum haben wir diese Clips in Deutschland nicht? Sind wir zu unlustig? Oder habe ich's einfach nur verpasst?





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NeuerTag.

Ausgeschlafen. Die Sonne lacht. Saint Privat läuft. Passt. Mit einem Kaffee sitze ich auf dem Sofa und freue mich über den schönen Blumenstrauß, letzter Gruß der jetzt Ex-Kollegen. Und auf mein neues Leben. Ich nehm' mich dann mal mit dahin.

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LetzteRunde.

Ein Abschied von den Menschen, mit denen man über Jahre hinweg mehr Lebenszeit verbracht hat als mit dem Partner, kann berühren. Das war so in der Redaktion während der Medienkrise. Als ich ging, wollte ich eigentlich nicht gehen, musste aber um der Zukunft und des Anspruchs an das eigene Können willen. Und danach, in dem kleinen Unternehmen, das sich an den Rand des Abgrunds investiert hatte, ließ ich zwei ganz junge Menschen zurück, die Azubis, manchmal auch die meinen. Sie erinnerten mich immer an Welpen an der Schwelle zum jungen Hund. Laufen lernen.

Auch für mich. Die letzten Jahre waren ein ewiger Sprint, ein Galopp durch Deadlines, unterbesetzt, am Rand der Erschöpfung und darüber hinaus, Burnout nicht nur ein Wort sondern über Monate hinweg täglicher Begleiter bis kurz vorm Zusammenbruch. Das war der Beginn, darüber nachzudenken, ob die Lebens- und Arbeitszeit dort nicht woanders lebenswerter realisiert werden kann. Love it, change it or leave it. Steherqualitäten habe ich genug bewiesen.

Seit einer Woche betrete ich morgens das Büro, begrüße meine Nachfolgerin, die keine Ahnung hat, dass sie demnächst in einer anderen Abteilung arbeiten wird, den Kollegen, der noch nicht weiß, dass ihm die Umstrukturierung nicht den ersehnten Aufstieg bringen wird. Ich nehme einen Kaffee, lese meine E-Mails, arbeite meine Nachfolgerin weiter ein, delegiere Teilgebiete an andere Kollegen. Der Kopf ist da, das Herz schon nicht mehr dabei. Ich bin bereits fort. Jetzt noch Kuchen backen, Bleche, pikant und süß, und dann die Reste einpacken und gehen. Leichten Schrittes.

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DaumenHoch.

"Kind, steig ja nicht zu Fremden ins Auto!" Die stetig wiederholte Mahnung zeigte Wirkung. Einmal, aber auch wirklich nur ein einziges Mal stieg ich zu einem Wildfremden ins Auto. Den letzten Bus verpasst, die Freunde schon längst vor der Disco von ihren Eltern abgeholt, stand ich in einer mittelwarmen Aprilnacht an der Hauptstraße eines mittelhessischen Dörfchens, während der Discobesitzer bereits anfing, die leeren Getränkekisten ins Gebäude zu räumen, um die Überreste der Nacht zu entsorgen. Ich, ebenfalls ein Überrest der Nacht, gerade volljährig geworden, trippelte von einem Bein aufs andere und überlegte. Taxi? Um halb fünf in der Früh nicht wirklich erschwinglich für eine Abiturientin. Eltern? Muss nicht. Nicht, nachdem man endlich, vermeintlich erwachsen war. Freunde? Weg. Freund? Auch. Ex halt. Und jetzt?

Halb fünf Uhr morgens ist nicht wirklich die Idealzeit, um über Alternativen zu den eben genannten nachzudenken. Und so verfiel ich auf die einzige verbliebene Möglichkeit, in ländlichen Gebieten von A nach B zu kommen. Ich hielt den Daumen hoch.

Glücklicherweise stand ich in meinem kurzen Röckchen, meiner Spencerjacke, den geringelten Overknees Legginsträger, go home!) und Doc Martens nicht allzu lange am Straßenrand. Und glücklicherweise reagierte auf meinen hoch gehaltenen Daumen kein geiler, alter frühmorgendlich zur Schicht fahrender Sack, sondern eine freundliche Krankenschwester, die sich meiner erbarmte. "Steig ein, Mädchen", sagte sie, "aber versprich mir, das nächste Mal eine richtige Fahrgelegenheit zu suchen." So kam ich nach Hause.

Warum ich diese Geschichte wieder aufwärme? Heute bin ich das erste Mal seit bald zwanzig Jahren wieder per Anhalter gefahren. Dem BVG-Streik sei Dank. Und wieder war es eine freundliche Frau, die ihre Autotür öffnete. "Einen Mann hätte ich nicht mitgenommen." "Zu einem Mann wäre ich auch nicht eingestiegen." Sie lacht. Ich lache. Und für einen Moment empfinde ich das Leben als sehr reich. Daumen hoch.

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GenerationFlaschenKind.

Erinnert sich noch jemand an die Zeit, als es verpönt war, aus der Flasche zu trinken?

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ShowDomina.

Ich hätte gerne eine Fernsehshow, in der ich alle meine Gäste ungehemmt duzen und dissen darf.

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HerrschaftsWissen.

Seit vier Tagen ist die neue Kollegin da. Meine Nachfolgerin. Ich versuche, ihr innerhalb einer Woche die Arbeitsgebiete nahe zu bringen, mit denen ich mich in den letzten beiden Jahren herumgeärgert befasst habe. Wie viel Herrschaftswissen man im Laufe dieser Zeit angesammelt hat! Und wie anstrengend es zu vermitteln ist.

Noch vier.

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BücherKiste.



Nach zwei Tagen war die Kiste leer.

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Empfehlung.

Lesen Sie bitte regelmäßig den Schnipselfriedhof.

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???.

Ganz ehrlich, ich halte es immer so, dass ich so wenig wie möglich über interne Vorgänge meines Arbeitgebers schreibe, denn das gehört nicht hierher. Aber das Folgende kann ich einfach nicht ungeschrieben lassen.

Wir haben seit einigen Tagen einen neuen Vorgesetzten. Ein angenehmer Mensch, strukturiert und zielorientiert. Über die vertrieblichen Grundsatzdiskussionen erhaben. Bislang also ohne Beanstandungen. Heute allerdings ging er durch die Flure und in die Büros (bei anwesendem Personal) und versprühte überall aus einer zierlichen Flasche Zitronenduft. Riecht unser Stall so schlecht? Ist das eine dezente Andeutung, dass ab sofort ein anderer Wind weht? Oder geht er davon aus, dass ein angenehmer Geruch das Arbeitsethos verbessert? Fragen über Fragen. Antworten werden nicht erwartet. Denn seine Bürotür, die bleibt überwiegend zu. Welches Raumklima dort herrscht, kann nur erahnt werden.

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BauchGefühl.

Irgendwie scheint das normalerweise recht harte und kantige Gesicht von Marietta Slomka rundlicher, die Züge weicher geworden. Geht der Babyboom jetzt auch in den ZDF-Redaktionen los?

Edit 03.04.: Klar, ist Marietta Slomka schwanger. Sag ich doch.

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HarmoniePaar.

Auch im Hause Wortschnittchen/Gentleman gibt es gelegentlich Zoff. Dialog nach einer halbstündigen Diskussion über Prioritätensetzung für und wider Herrentag und Freundinnenhochzeit:

Wortschnittchen: "So ein Streit gehört dazu. Sonst führen wir doch eine harmonische Beziehung!"

Gentleman: "Heute ist das aber eher eine hormonische Beziehung."

Männer, nicht immer sind die Hormone an Missstimmungen Schuld!

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GesundheitKostet.

Nach diesem kleinen Experiment ging es dann darum, ein entzückendes Brillengestell zu finden. Das ist ein echtes Drama. Denn meine Nase weist neben ihrer Qualität als Riechorgan noch weitere unübersehbare Merkmale auf, die beim Brillenkauf zu Einschränkungen führen können. Nach gefühlt hundert probierten Gestellen fand ich eines, das nicht nur verflucht intellektuell aussieht, sondern auch noch passt. Sogar die Schnapsglasbodengläser passen in den Rahmen. Ich bin begeistert.

Weniger begeistert bin ich von der Tatsache, dass bei meiner Fehlsichtigkeit extrem hochbrechende Gläser genommen werden müssen. Kunststoff geht schon gar nicht mehr, und auch bei Glas gibt es nur noch ein oder zwei Hersteller, die diese Stärke anbieten. Und das kostet. Pro Glas werde ich mit einfacher Entspiegelung so locker 250 Euro los. Anders als früher erhalte ich auch keine Zuzahlung mehr von der Krankenkasse. Weder bei Kontaktlinsen (noch mal 230 Euro drauf) noch bei Brillengläsern. Das Gestell ist noch der günstigste Posten (165 Euro).

Summa summarum werde ich in dieser Woche 895 Euro los. Noch nicht eingerechnet in die Gesundheitskosten habe ich den Eigenanteil beim Zahnarzt. Vier Plomben plus etliche Kleinleistungen (überprüft, stimmt). Insgesamt 328 Euro.

Gesundheit kostet. 1.223 Euro für ein schönes Lächeln und klare Sicht. Dieses Jahr werde ich nicht in den Urlaub fahren.

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MementoMori,Berlin!

Mehr zum Thema "Schöner sterben in Berlin" gibt's in einem meiner seltenen Beiträge im Hauptstadtblog.

Nein, liebe Leser, das wird jetzt kein düster-morbides Berlinbild. Dafür pulsiert in unserer 3,4 Millionen Einwohner-Stadt viel zu sehr das Leben. Für das Memento Mori bleibt wenig Zeit. Aber es lohnt sich, den Toten Berlins gelegentlich einen Besuch abzustatten. Getreu dem Motto: Schauen Sie doch mal rein – es könnte irgendwann einmal Ihr Heim werden…

Jeden Monat sterben in der Hauptstadt rund 2.600 Menschen (Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder). Diese können in 190 von den insgesamt 228 Friedhöfen Berlins ihre letzte Ruhe finden. Darunter finden sich neben den überwiegend evangelischen Bestattungsplätzen auch einige katholische, fünf jüdische, ein russisch-orthodoxer, ein muslimischer und ein britischer Friedhof.

Neben einigen Dorffriedhöfen aus den Anfängen der Stadtgründung – die ältesten sind z.B. Dahlem und Karow und datieren aus dem 13. Jahrhundert – gibt es in Berlin überwiegend sogenannte Alleequartierfriedhöfe, sauber in Parzellen und abgegrenzte Grabstellen geteilt, das moribunde Spiegelbild einer eng bebauten Stadt. Wer es sich leisten konnte, ließ sich im 19. Jahrhundert auf einem Parkfriedhof bestatten, mit repräsentativem Marmorgrabstein, goldener Ornamentschrift und Grabschmuck wie Urne, Todesengel und stilisiertem Efeu, Symbolen der Vergänglichkeit. Im 20. Jahrhundert kamen Waldfriedhöfe in Mode.

Natürlich kennen die meisten den Dorotheenstädtischen/Friedrichwerderschen Friedhof mit den Prachtgräbern Schinkels und August Borsigs. Auch Berthold Brecht und Heiner Müller liegen dort. Andere Friedhöfe haben politischen Anspruch: in Friedrichsfelde ruht, wer sich zu Lebzeiten mit Genosse und Genossin ansprach. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Wer an der Ecke Greifswalder Straße/Platz am Königstor durch die schmiedeeisernen Tore des Sankt-Georgen-Friedhofs tritt, findet sich in der halbverfallenen Grandezza eines Parkfriedhofs wieder, komplett mit Marmorstelen und korinthischen Säulen. Sankt Georgen, 1814 eröffnet, 1970 geschlossen und 1991 wieder für neue Grabstellen geöffnet, beherbergt eine Vielzahl von schönen, alten Steinen und ist ein Rundgang durch die Geschichte des aufstrebenden Bürgertums im vorvergangenen Jahrhundert. Besonders die trauernde Grabfigur des königlich-preußischen Münzmechanikers Johann Gottlieb Ernst Kleinstüber (1773-1834) ist eine Rarität des Schinkelschen Klassizismus. Außerdem ist der kleine Totenhain eine Oase der Ruhe im brausenden Stadtverkehr.

Hinterher kann sich der geneigte Besucher in eines der trendigen Cafés des angrenzenden Kollwitz- und Wins-Kiezes setzen und bei kunstvoll geschäumter Latte Macchiato und gedecktem Apfelkuchen über die Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens sinnieren. Memento te hominem esse – Bedenke, dass du ein Mensch bist. Denn die Lebenden sind die Toten von Morgen.

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