Halbzeit.

Ach ja, liebe Leser, was ich beinahe vergessen hätte: Wir haben Halbzeit. Ab heute werden die Tage wieder kürzer.

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WM-Tipp.

Wetten finde ich doof. Lotto finde ich auch doof. Aber hier mal ein ganz heißer WM-Tipp fürs Finale: Portugal gegen Deutschland. Ich hab da ein Bauchgefühl... (außerdem will ich in meinem Urlaub gut gelaunte Portugiesen um mich haben).

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Hochzeit auf polnisch.

Drei Tage soll das Fest dauern. Ich bin gespannt, ob polnische Herren auch deutschen Damen die Hand küssen. Und ob mein Magen den Wodka verträgt (es gilt die Faustregel: ein Glas Wodka, ein Glas Wasser und besser gar nicht drüber nachdenken).

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BP-Schwäche.

BILD schreibt Alptraum, SPON Albtraum. Beides ist laut Duden möglich. Aber ich hätte zehnmal lieber einen Alb auf der Brust sitzen als einen Alp.

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30erweise.

"Ich sage in Zukunft nur noch, dass ich ein Thirtysomething bin. Das klingt besser als Mittdreißiger."

"Dann kannst du bis zum Vierzigsten auch noch ein bisschen das th üben."

Aus: Abteilung für Seifenmünder

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Juristensprech.

Gerade einen Satz über zehn Zeilen zur Überprüfung gelesen. Lieblingswort: Besorgung.

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Neologismus des Tages.

Knutschflash.

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Sommernacht.

Der Kanal liegt wie ein dunkles Band vor uns. Wasser schwappt in beruhigendem Rhythmus gegen den Steg. Wir lassen die Beine baumeln und unterhalten uns leise. "Du hast dich ganz schön verändert", sagt D. und prostet mir zu. "Klar", antworte ich, "ist ja auch viel Zeit vergangen." Und eine Therapie hab ich auch hinter mir. D. erzählt ein bisschen von seiner neuen Heimat im fernen Osten, von reinweißen Stränden, den Palmen im Vorgarten und der Terrasse, auf der er jeden Abend sitzt und die Gedanken über das Meer schweifen lässt. "Was macht die Liebe?", frage ich, denn auch in der Ferne lebt das Herz nicht gern allein. "Die Liebe, ach ja", antwortet D. "Das ist ein schwieriges Thema." Da war zuerst L., die sich als Edelprostituierte entpuppte. Und dann M., eine gläubige Muslimin, deren westliche Lebensweise zumindest auf den ersten Blick mit der des D. zu korrespondieren schien. Und jetzt Y., die Wochenendfreundin, über die er sagt: "Ich glaube, ich finde die Liebe nicht, wie ich sie brauche."
Ein Boot fährt vorbei und einen Moment lang wird der Rhythmus des schwappenden Wassers schneller. Ich denke an die Monate zurück, die D. und ich gemeinsam verbrachten, an die Pläne, die wir schmiedeten, an meine totale Verliebtheit und an den Satz, den er mir zum Abschied entgegenschleuderte und der mir ins Herz fuhr wie ein Samuraischwert: "Wir sind zu verschieden!"
Ich bin sehr froh, dass dies so ist und ich mich verändert habe. Im Gegensatz zu ihm.

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Super-Markt.

Zwischen Fleischtheke und Tiefkühlgemüse passieren manchmal die seltsamsten Dinge. Oh, mein Gott!, dachte ich, als mich der Typ mit dem Einkaufswagen rammte, was für ein Idiot. Und: Was für eine blöde Anmachtour!, als er mich dann auch noch frech angrinste. Aber wie man als weitgehend unbemannte Frau in mittleren Jahren so ist, wirft man trotzdem einen Blick auf die Hände, ob dort ein goldener Ring glitzert und einen weiteren Blick in den Einkaufswagen, welcher Art dessen Befüllung sei. Bei Inhalten von Milupa- und Hipp-Produkten sowie Weichspüler mit Frühlingsfrischeduft Pfirsich sollte man sich zumindest gut überlegen, ob man einen dritten Blick, diesmal in die Augen, riskieren sollte.
Oh, mein Gott!, dachte ich, als ich eben jenen dritten Blick wagte: ein grünblauer See, in den ich eintauchte, sekundenlang schwamm, zu ertrinken drohte. (Kleiner Kitschroman-Einschub, muss ja auch mal)
Wir zogen dann zusammen in den Supermarkt. Unser Schlafzimmer befindet sich in der Ecke hinter der Flaschenrückgabe. Wenn die Pfandflaschen klirrend auf dem Laufband ins Lager fahren, kuscheln wir uns in unseren weichen Getränkekartons zusammen und freuen uns über unsere warenförmige Umwelt. Wir haben alles, was wir brauchen.

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Saustall.

Wenn ich mir meine Wohnung so ansehe, kommt mir das Engagement einer Putzfrau gar nicht mehr so dekadent vor.

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Blogdings.

Und immer wieder die Erkenntnis: Es gibt noch Blogger zu entdecken, die auch etwas zu sagen haben.

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Staatskritiker.

Dieser theoretisch-staatskritische Überbau des eigenen Versagens gepaart mit mangelnder Selbstkritik - so etwas gibt es nur in Berliner Bohèmekreisen. Man möchte sie manchmal gern in einen Käfig sperren und davor ein Schild platzieren: Anarchos urbanis. Bitte nicht mehr fütten.

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WM-Modera-Toren.

Klopp ist der Einzige, der nicht völlig bekloppt daherlabert.

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Fahnenappell.

Ach ja, Fußball. Ein Sport, der eint Freund und Feind. Da darf's dann auch eine Prise Patriotismus sein, der sich in Form von Fahnen seinen Weg durch die Asphaltschluchten bahnt. Deutschland, woho.
Man kann gespannt sein, wieviel von der neuerworbenen Fahnentreue nach der WM übrig bleiben wird. Hoffentlich nicht zu viel.

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Optimismus.

Kann ich mir den irgendwo verschreiben lassen? Ich nehm' auch die Großpackung.

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Stipendium.

Mein Bruder, der halbe, hat sein Abitur bestanden. "... mit Eins minus! Er bekommt jetzt ein Stipendium von [Freigiebige Instituion einfügen], damit kann er sein Studium voll finanzieren", sagt unser gemeinsamer Erzeuger. "Du warst ziemlich teuer", fügt er hinzu.

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Nichtigkeiten.

+++ Gern möchte ich heute etwas zum Thema Klimaanlagen bloggen. Leider ist die unsere ausgefallen.

+++ Morgen Nachmittag: Das Frogmobil setzt sich in Fahrt. Am Lenker: Opel-Schreck Wortschnittchen.

+++ Noch sind es nur Gerüchte. Nächste Woche dann gibt es eine neue Struktur.

+++ Der Typ sagt am Telefon: "Dann können wir uns ans Ufer legen." Zielstellung des heutigen Abends: Ausufern lassen.

+++ Wenn Füße das neue Arschloch sind, dann sind Pflaster das Klopapier.

+++ Denkwürdig ist heute nichts.

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Körperlich.

Lieber Körper,

ich habe lange geschwiegen, aber heute ist der Tag gekommen, an dem wir miteinander reden sollten. In letzter Zeit haben sich einige Misstöne in unsere Zweisamkeit geschlichen.
Das liegt sicherlich auch an mir, aber du reagierst immer so leicht über. Ich meine, so eine Blasenbildung wie letztens, als du auf dieses harmlose Pflaster mit einer Kontaktallergie vom Feinsten reagiertest, das muss doch nicht sein. Schon gar nicht an BEIDEN Füßen.
Oder die kleinen Sonnenpickelchen, die du gestern Abend hervorgezaubert hast, nach einem langen Tag in der Wärme, die mir nur wohl tun sollte. Hey, früher warst du doch auch nicht so! Da bist du anstandslos braun geworden. Ja, du musst gar nicht rot werden! Das bisschen Sonne.
Und wie war das letztens, als der Stress im Büro ein bisschen viel wurde, und du meintest, jetzt sei der richtige Augenblick für Herzrasen und Schwindelanfälle? Ja, genau. Das war unpassend. Du weißt, wie wichtig mir der Job ist.
Außerdem, und hier finde ich, dass du wirklich absolut und unglaublich übertreibst: Warum produzierst du jedes Mal, wenn ich auch nur leicht an einer Stuhlkante entlangschramme oder mit dem Schienbein gegen den Schreibtisch stoße, ein Hämatom, das auch im Frauenhaus als Aufnahmegrund ausreichen würde? Alter, sagst du? Alter? Geht's dir noch?! Ich bin gerade mal 35, in der Blüte meiner Jahre und ich sehe, das weiß ich aus berufenem Munde, noch einige Jährchen jünger aus. Nix da also mit schwachem Bindegewebe. Reicht schon, wenn du mir so ein paar Fältchen in die Augenwinkel gezaubert hast und die rechte (warum ausgerechnet die? Sonst machst du es doch auch möglich, dass ich immer symmetrisch Pickel auf beiden Gesichtshälften bekomme!) Schläfe sehr viel mehr weiße Haare hat als die linke. Nee, ehrlich.

Lieber Körper, das eine sag ich dir: Wenn du so weitermachst, sind wir bald geschiedene Leute.

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Rivadiva.

Kennen Sie das Gefühl, dass Sie sich in einem Film befinden? So in einem Hollywoodschinken der 50er oder 60er Jahre, als Stil noch nichts mit Retro zu tun hatte, sondern mit Experimenten und Neugier? Aus dieser Zeit stammt ein Bootstyp, der Herzen aller Wassersportfans höher schlagen lässt: die Riva. Feinstes Holz für die Deckplanken, verchromte Armaturen und dann noch türkisfarbene Polsterung im Sitzbereich, der sich im Übrigen auch noch zu einer komfortablen Liegewiese umklappen lässt. Der Chevrolet unter den Motorbooten. Auf diesem Chevrolet räkeln sich in den folgenden zwei Stunden Kollegin I und ich und geben die Diven auf der Riva. Leute kennt Kollegin I!

"Kannst du mal übernehmen", fragt der Bootseigner nach dem ausgiebigen Sonnenbad, denn ich hatte vollmundig angegeben, den Sportbootschein Binnen A zu besitzen. Toll, denke ich, jetzt kannst du dich mal so richtig blamieren und scanne im Geiste meine Haftpflichtversicherungssumme ab. Das letzte Mal, als ich ein Motorboot fuhr, war bei der Führerscheinprüfung.

Ich fasse vorsichtig nach dem Lenkrad, gebe noch vorsichtiger Gas - und falle fast hintenüber! Die 180 PS tänzeln unter mir wie ein edles Rennpferd mit einer Überdosis Hafer im Magen. Und dann beginnt ein Höllenritt, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Der Bootseigner neben mir gibt ohne Rücksicht auf meine schrillen Schreie Gas, während ich mich am Lenkrad festklammere und versuche, die wilden Bocksprünge des Wasserpferdes so gut wie möglich abzufedern ohne gleichzeitig in die doch recht belebte Fahrrinne der Berufsschiffahrt zu geraten.

Nach fünf Minuten schreie ich nach mehr Gas. Nach weiteren fünf Minuten mache ich dem Bootseigner einen Heiratsantrag, den dieser dankend ablehnt. Was soll's! Ich wollte sowieso nur die Riva. Ob Hollywooddiven auch einen Sonnenbrand auf der Nase bekamen?

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