Urlaubsplanung

Marokko? Ägypten? Indien? Südafrika? Oder doch wieder Thailand?

Ipp Zipp Zapp und du bist ab!

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Telepathie

Wenn über eine Entfernung von 8.000 Kilometern eine liebevolle Mail kommt: "Ich denke an dich."

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Herbstnachtbilder

Jetzt aktuell: Kondom-Mützen.


Leuchtsex.

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Thai-Massage

Ich liege unter einem Baum und döse vor mich hin. Bei knapp 35 Grad im Schatten ein notwendiges Vergnügen. Ich bin ausgepumpt, vormittags hatte ich Tauchkurs: Auf du und du mit dem Drückerfisch. Eine Muräne habe ich gesehen, und die beiden Zackenbarsche kamen ganz nah an mich heran, wie eine Eskorte schwammen sie neben mir her.

Eugen, der Tauchlehrer, hat gefragt, ob seine Masseurin auch bei mir vorbei kommen soll. Ich bin gespannt, noch nie hatte ich eine Thai-Massage, habe aber schon Wunderdinge gehört. Frau Ich-habe-den-Namen-nicht-verstanden ist etwa vierzig, klein und mollig und hat den strengen Blick einer Religionslehrerin. Himmel, hoffentlich habe ich hinterher noch Knochen im Leib! Ob sie wohl mit der berüchtigten Krankenschwester der Insel verwandt ist, die gern unvorsichtigen Touristen, die sich besoffen mit dem Roller in die Büsche katapultieren, die Wunden ohne Betäubung vernäht, und die alle hier „Nurse Mengele“ nennen?

Sie setzt sich in Position, kurzes Innehalten, die gefalteten Hände an die Stirn. Dann nimmt sie mich unter dem Baum in die Mangel. Sie dehnt und drückt, walkt und massiert meinen Körper, als bestünde er aus elastischem Gummi. Mein Leopardenbikini verrutscht ein wenig, aber mit einem routinierten Griff schiebt sie die Stoffdreiecke wieder dort hin wo sie sein sollen. Sie legt ihren halben Körper auf mich und presst jede Verspannung, die im Laufe meines Lebens meine Muskeln verkrampft hat, einfach aus mir heraus. Knochen knacken, ich bin mir nicht sicher, ob sie so knacken sollten, aber gebrochen ist nichts. Ich bin willenlos, lasse mich einfach von der Macht ihrer Hände treiben.

Nach fast eineinhalb Stunden fühle ich mich wie neu geboren. Mein Körper ist leicht, meine Seele schwebt einen halben Meter über mir und grinst wie Buddha. Frau Den-Namen-muss-ich-mir-merken setzt sich noch einmal ruhig hin, legt die gefalteten Hände an die Stirn, nimmt dann die 250 Baht (ca. 11 Euro) und geht. Ich bleibe zurück im sicheren Gefühl, dass ich das gern öfter haben möchte.

Heute habe ich den Versuch gestartet, ein bisschen Entspannung wie auf Koh Tao zu bekommen. Eine halbe Stunde Thai-Massage bei Lotus in der Zionskirchstraße kostet 29,50 Euro. Ein vorgewärmtes Futonbett, eine Tasse grüner Tee und ein Bonbon erwarten den Gast. Der wird vorher gefragt, wo es denn wehtue. Er ist also weniger Gast als ein Patient, der wichtige Teile seines Körpers vernachlässigt und jetzt Heilung sucht. Mir tut der Nacken weh, wie immer, wenn lange Tage am PC hinter mir liegen. Mir tut auch die Seele weh, aber ich merke schon, dass diese hier nicht massiert werden wird.

Und so ist es. Ich bekomme eine professionelle Massage, es knackt hier und da, etwa drei Liter Öl werden in mich eingerieben. Die fast spirituelle Hingabe von Frau Ich-will-wieder-zu-ihr hat Frau Nit nicht. Aber schließlich bin ich nicht in Thailand, und statt Meeresrauschen läuten die Glocken der Zionskirche.

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Vorbei

Wann es wirklich vorbei ist:

Wenn nicht mehr der erste und letzte Gedanke des Tages einer bestimmten Person gelten.

Wenn nicht mehr zusätzlich zum eigenen auch ein anderes Horoskop gelesen wird.

Wenn nicht mehr im Kopf die emotionale Schere aufgeht, wenn ein Flirt aufhört und mehr beginnen könnte.

Wenn. Wann endlich?

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The Terminal

So eine Geschichte könnte einen richtig interessanten Film hergeben. Könnte. Wenn da nicht Tom Hanks und Catherine Zeta-Jones mitspielen und Steven Spielberg Regie führen würden. Zudem dürfte kein amerikanischer Airport Ort des Geschehens sein, sondern ein der Bürokratie und Desinteresse verfallener des alten Europa, sagen wir: Paris. So viel zur Annäherung an die Buchvorlage.

Der Film kann also nur enttäuschen, da für ein amerikanisches Publikum gemacht, das weniger an Zwischentönen als an plakativen Grundhaltungen interessiert ist. Der verwirrte Fremde, die assimilierten Einwanderer, denen immer nur ein kleiner Schritt zur Überwindung ihrer Ängste fehlt, die unsichere Stewardess, die sich nicht aus einer Beziehung lösen kann und will, die Bürokraten und der zivile Ungehorsam des Wachpersonals - all das hätte einen richtig guten Film ergeben können. Aber leider, leider ist es eben nur Hollywood.

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Listenwahn

Ich habe 102 von 200 dieser Liste, aber viel interessanter ist doch, welche Dinge ich noch nicht gemacht habe.

Ein Mann sollte in seinem Leben einen Baum gepflanzt, einen Sohn (?) gezeugt, ein Haus gebaut, ein Buch geschrieben haben.

Ich sollte auf jeden Fall eine Weltreise gemacht, ein Buch geschrieben (darf's auch eine Technische Anleitung sein?), ein Kind geboren haben.

Arme aufkrempeln.

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Traumbrust

Jede Frau hätte gern die ideale Brust. Meine ist rund, Körbchengröße 75 C und sitzt definitiv nicht dort, wo sie letzte Nacht im Traum angewachsen war: Auf der Stirne.

Wie soll sich ein normaler Mensch im Schlaf erholen, wenn er solche Dinge träumt?

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Anleitung

Notes to myself setzen ist ja jetzt groß in Mode (siehe Don Dahlmann oder Frau Franziskript, deren alltägliche Vergesslichkeit ihnen immer wieder interessante Momente beschert).

Also mach' ich dann auch mal:

[Note to myself]

Du solltest in deinem Alter langsam anfangen, in den richtigen Augenblicken erst zu denken und dann zu antworten.

Und du solltest dich nicht immer von den Ereignissen deines Privatlebens von den wirklich wichtigen Dingen des Lebens (Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade) ablenken lassen.

Außerdem solltest du netter zu deiner Mutter sein, auch wenn sie dich mit ihren Anrufen ganz fürchterlich nervt, weil sie a. nicht akzeptieren kann, dass du ein eigenes Leben lebst und b. ihr eigenes Leben offenbar reichlich reizarm ist.

[/Note to myself]

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Steuermänner

Der ideale Beifahrer ist stumm, erträgt auch riskante Fahrmanöver mit stoischer Gelassenheit und kann Straßenkarten lesen. Der nicht ganz ideale Beifahrer meckert zwar bei riskanten Fahrmanövern, versucht sich aber zumindest im Finden des kürzesten Wegs. Und dann gibt es noch Variante drei und vier. Drei bremst selbst bei normalem Stop and Go Verkehr so stark mit, dass das Bodenblech Dellen bekommt, weist hysterisch auf jede orange werdende Ampel hin und bemäntelt mangelnde Ortskenntnis mit den Worten "das ist eine völlig neue Verkehrsführung". Nummer vier ist die schlimmste anzunehmende Begleitung: Keinen Führerschein in der Tasche, keine Ahnung - und dann greift er mir noch in den Aktionsbereich und hupt! Das schreit nicht nur nach Motzanfall, sondern gleich nach Mitfahrentzug.

Mitmotzen? Dann ab ins Motzblog!

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Toilet-Talk

„Kann ich dich mit aufs Klo nehmen?“

„Ja, wenn es dich nicht stört, wenn ich dabei esse.“

„Wenn es dich nicht stört, dass ich dabei pinkele.“

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Sexfrequenz

Der neue Durex-Report ist da! Und als hätten wir es geahnt: Deutsche sind Sexmuffel. Nur 98 mal im Jahr haben sie Spaß unter der Bettdecke. Die unangefochtenen Spitzenreiter aus Frankreich dagegen haben 137 sexuelle Erlebnisse.
Nun ja, könnte man sich denken, die haben ja auch mehr Zeit, weil sie nicht so viel arbeiten und das Leben in der Freizeit mehr genießen. Der Vergleich zeigt: Vollzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiten laut EU-Statistik im Schnitt rund 40 Wochenstunden, in Frankreich liegt der Durchschnitt bei weniger als 38, in Großbritannien bei mehr als 43 Stunden. Beweis erbracht?
Dafür kann der deutsche Liebende immerhin auf ein längeres Vorspiel verweisen. Immerhin 22,2 Minuten verweilt er dabei, sich in Stimmung zu bringen. Lediglich die Briten brauchen noch länger.
Ach, diese Statistiken! Wie wär's mal mit einer Zufriedenheitsstudie? Mehr bei Spiegel Online

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Irrtum

"Hört sich an wie Hildegard Knef."

"Das ist 'Element of Crime'."

Sven Regener würde sich nicht freuen.

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Weihnachten

"Enttäuschungsimmanente Harmoniesucht"

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Superman

Ausgeflogen.



Neben Vampirella und Asterix durchaus prägend für meinen Heldengeschmack.

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Postrelational

Wenn ich 90 Prozent der Überreaktionen abziehe, bleibt immer noch das Schema F im Verhalten Beider nach einer Trennung.

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Selbstbewusstsein

Ich will nicht reich sein. Ich will ein reiches Leben.

Anmerkung: Immerhin zwei Richtige hatte ich.

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Sonntag

Katerpflege.

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Tanzstunde

Morgens um halb fünf ist nicht die schlechteste Zeit für einen Intensivkurs Salsa und Merengue.

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Lottofee

Ach, denke ich, Pech in der Liebe, da muss doch ein bisschen Glück im Spiel drin sein, und tippe das erste Mal in meinem Leben Lottozahlen. Denn wer kann bei einem Jackpot von 16 Millionen Euro schon nein sagen? Dass da eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 140 Millionen meinem Glück entgegen steht, ist egal. Viel schöner sind doch die Träume vor der Ziehung. Was würde ich mit dem ganzen Geld machen? Auf Anhieb fällt mir nur der eine Wunsch ein: In den Urlaub zu fahren. Nie hatte ich ihn nötiger als heute. Ich würde mir eine Woche Sonne gönnen, vielleicht eine Freundin einladen und so richtig ausspannen. Massagen, Meer, lecker Essen. Das reicht dann schon für den Anfang. Außerdem wird es nur eine der vielen Reisen sein, die ich in regelmäßigen Abständen machen werde.

Aber man muss das Geld ja auch gut anlegen, sagte meine Oma schon immer, und die wusste es ganz genau als listige Geschäftsfrau mit Hang zu Höherem. Also muss eine Immobilie her. Wohnen über den Dächern von Berlin, das ist es. Nicht nur ein popeliger Balkon im dritten Stock, gut mit Sonnenseite, aber was ist das gegen ein Penthouse mit nicht einsehbarer Dachterrasse, Fahrstuhl, lichten Räumen (mindestens vier) und einem Badezimmer, in dem nicht nur eine Dusche sondern auch eine wunderbar geformte Wanne steht? Eben. Die Terrasse würde ich übrigens mediterran bepflanzen: Lavendel, Buxbaum, Rosen, Hortensien - die ganze Palette.

Mein betagtes Ledersofa würde einer bequemen Sitzlandschaft in hellbeige oder elefantengrau zum Opfer fallen, mein Kuhfell auf dem Boden darf bleiben. An der Wand hängt ein Plasmafernseher und DVDs muss ich nie wieder am Laptop gucken. Gegenüber ziert das 2 x 2 Meter Gemälde eines jungen, aufstrebenden Künstlers die hellgrüne Wand. Praktisch, dass er bei einer meiner begehrten Partys zugegen war und mich einfach malen musste! Es zeigt mich in der Pose einer Grace Kelly vor meinem Auto, einem stilvollen Oldtimer, ich glaube, ein MG, oder? Ach, mit Autos kenne ich mich nicht mehr aus, seitdem ich meinen weißen Frauengolf an meine arme, kleine Kusine abgegeben habe.

Die schicke und pflegeleichte Küche ist zum Wohnzimmer - oder sollte ich Saal sagen - hin offen und die Hinterlassenschaften nach Kochorgien beseitigt die Putzfrau. Ja, das leidige Thema Personal. Gutes ist schwer zu finden, und da zu einem sorgenfreien Dasein nicht nur die standesgemäße Unterkunft gehört sondern auch ein passender Körper, habe ich natürlich meinen Personal-Trainer, der alle zwei Tage im Wechsel mit dem Thai-Masseur kommt und meinen Kreislauf so richtig auf Touren bringt. „Dann kann er ja auch noch andere Körperteile trainieren“, sagt Frau Franziskript, als ich ihr von Juan erzähle. „Ich bin NICHT Madonna“, antworte ich empört.

Ein puertoricanischer Zuchtbulle! Nein, dafür ist er dann doch zu schade. Also halte ich ihn mir so lange als Liebhaber, bis ich leider eine Autopanne auf dem Weg nach Sylt habe. Ein junger oder vielmehr jung gebliebener Mann mit unglaublich schönen grauen Augen steigt aus seinem klapprigen Honda und hilft mit seinen sehr sensiblen Händen aus der Patsche. Als er sich nach getaner Arbeit aufrichtet, bemerke ich die kleine Narbe zwischen den Augenbrauen. Ich muss wohl darauf gestarrt haben, denn er sagt mit einem leichten Lächeln: „Die habe ich als Kind bekommen, als ich einmal vom Pferd gefallen bin.“ Wir werden sehr schnell ein Paar, ergänzen uns wunderbar, er ist ein sehr sozialer Mensch, war Lehrer, aber jetzt ist er Schriftsteller. Ich helfe ihm natürlich ein bisschen mit meinen Kontakten zu Verlagen. Als ich 36 werde, bekomme ich dank der wundervollen Hilfe von Dr. X einen gesunden Jungen, Max, und zwei Jahre später ein kleines blondlockiges Mädchen, Mara.

Was fehlt denn noch zum Glück? Ach, eigentlich nichts. Nur, dass ich dann Morgen gewinnen müsste. Lottofee, hörst du mich?

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Postfach

Aus "kein Schwein ruft mich an" wird "kein Schwein mailt mich an". Immer wieder klicke ich auf den Posteingang in der Hoffnung, dass Irgendjemand ein dringendes Mitteilungsbedürfnis verspürt, das meinem dringenden Ansprachebedürfnis entgegen kommt.

Gerade in dieser Parallelwelt des Büros brauche ich ab und zu den Kontakt zur nichttechnischen Außenwelt. Wenn um mich herum nur Ingenieure sitzen, möchte ich schöngeistige, spöttische, hintergründige Mails bekommen.

Ich klicke. Und da, jetzt habe ich eine Nachricht. Geht doch.

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Fortschritt

Seit Wochen gleicht das Treppenhaus einem Schlachtfeld: Kabel, Folien, Leitern stehen herum und blockieren den direkten Weg. Immerhin: Der Eingangsbereich erstrahlt seit zwei Tagen in einem warmen Ockerton, und gestern wurden neue Briefkästen angebracht.
Heute die Schlüsselübergabe, ein willkommener Anlass, einen kurzen Plausch mit den Nachbarn zu halten. Frau L. freut sich nicht: "Ich wohne seit 14 Jahren hier. Von Beginn an hieß es, bald werde das Haus renoviert. So lange haben sie nichts getan, ich kann das jetzt nicht genießen."
Warum sie sich nicht freue, fragt die neue Nachbarin aus dem 4. Stock. "Weil ich Krebs im Endstadium habe." Sehr betretenes Schweigen. Scham, die Neue läuft rot an. "Machen Sie sich nichts draus", sagt Frau L. und versucht, die Situation zu entspannen, "Sie sind jung und haben eben die Zeit. Wir alten Leute nicht".
Manche Dinge dauern zu lange für ein Leben.

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