Jahrestage.

Gerade zu meinem Erschrecken festgestellt, dass ich keine Dichternatur habe. Dann wird das wohl nichts mit der poetischen Bestellung von Jahrestagen.

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Fokussiert.

Auf meinem Objektträger verendeten schon einige Männer.

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Raubkatze.

Die Sitzheizung irritiert ein wenig. Als hätte ich mir in die Hose gemacht. Dafür schnurrt der Motor unter der Haube, als würde ihn eine überdimensionierte Hand kraulen.
Das Kätzchen kam vollkommen unvermutet in unser Wochenende. "Das ist jetzt aber ein Up-Up-Upgrade", sagt die Frau von der Mietwagenfirma, von der wir doch eigentlich nur einen Polo haben wollten. "Aber für einen so guten Kunden..."

Geschenkt nehmen wir immer, und so haben wir stattliche 200 PS auf vier Rädern für ein ganzes Wochenende. Schon mal mit 230 Stundenkilometern in Richtung Sonnenuntergang und Nordsee gebrettert? Offen? Dem Begleiter fliegen die restlichen, noch nicht grauen Haare davon, während ich meine Samtkappe mit Mühe und Not festhalten kann.


Auf der Rückfahrt von Fischmahl und Strandspaziergang darf ich das Steuer übernehmen. Meine Augen bekommen einen harten Glanz, der Mund verzieht sich zu einem hämischen Grinsen. "Weg da! Aus dem Weg!", schreie ich den Schnecken auf der linken Spur zu. Ich fasse es nicht. Ich bin ein Mann!

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Balz.

Eigentlich bin ich ein Mann, glaube ich. Warum so eine ausgefallene Meinung, mag sich der geneigte Leser fragen, zumal weibliche Attribute bei mir in genügend ausgeprägter Form vorhanden sind.

Es geht vielmehr um mein Balzverhalten. Männer sind bekanntlich Jäger, Frauen Sammler, und das schlägt sich auch im Paarungsverhalten nieder. Frau möchte erobert werden, und Mann muss den großen Zampano geben, wenn er ihr imponieren möchte. Genau hier liegt mein zwittriges Wesen: Ich bin Jägerin. Nichts bereitet mir mehr Vergnügen als das Objekt der Begierde fachgerecht zu erlegen. Jede Waffe ist mir Recht: Von tiefen Dekolletés, die meine Prachtschnittchen (©Herr Ix) bestens zur Geltung bringen bis hin zu selbstgezeichneten, anspielungsreichen Comics. Als Teenie fuhr ich eines frühen, wirklich sehr frühen Morgens 22 km mit dem Fahrrad, um einen Brief und eine Rose am Scheibenwischer meines Freundes zu befestigen. Ich verstieg mich sogar dazu, einem Herrn meines Herzens Blumen zu senden, als er auf dem Krankenbett dahinsiechte. Ich bin bescheuert, wenn die Hormone mich übermannen. Ja, genau.

Nur, allein: Es bringt so wenig. Die Herren wollen gar nicht erobert sein. Es macht ihnen Angst. Eine Frau, die weiß, was sie will: ihn. Nichts wie weg!
Diese Strategie hat also versagt. Nun mache ich’s wie andere Frauen auch: Ich bin dekorativ und warte. Und sammle Kräfte. Um zu sammeln.

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Solidarität.

Gespräch des Abends

"Es ist wirklich die pure Ironie: Vor drei Monaten hatte er einen Hörsturz, letzte Woche hatte ich einen. Jetzt höre ich andauernd ein schrilles Fiepen. Wenn das mal keine wahre Solidarität meines Körpers ist!"

"Dann sei froh, dass er keinen Herzinfarkt hatte."

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