Ich frage mich, ob ein Fernsehmoderator, der Dinge wie "Hallöchen, Popöchen!" als Ausdruck vorgeblicher Überraschung absondert, nicht über ein erhebliches Selbsthasspotenzial verfügt.
Die nachmittägliche TV-Landschaft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen spielt sich im Wesentlichen hinter Gittern und Scheiben ab. Ich frage mich, ob Ausserirdische ein ähnliches Programm laufen haben, um ihre Rentner und Arbeitslosen ruhig zu stellen.
Wetterfeen in privaten Sendern unterscheiden sich ausschließlich durch ein ausgesucht gute kleidung von den Diplom-Meteorologen der öffentlich-rechtlichen. Könnte man für seine GEZ-Gebühren nicht ein bisschen mehr Geld in die Garderobe stecken?
Ich glotz' zuviel.
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In Vietnam ist die Verwertungskette von Fahrzeugen gut geflochten. Nichts landet in der Schrottpresse, alles wird in irgendeiner Form weiterverarbeitet.
Alte Militärlaster aus dem Vietnamkrieg, uralte Vespas aus den Fünfzigern, ein ganzer Fuhrpark VW Käfer, fein gepflegt und aufgereiht in Saigons Straßen oder mit Bindfäden zusammengehaltene Fahrräder - alles, wirklich alles fährt und wird liebevoll gepflegt.
Auch alte IFA-Lkws fanden so ihren Weg aus einem ehemaligen sozialistischen Bruderstaat in einen anderen. Überall auf dem Land fahren IFAs, teilweise in interessanten Ersatzteilmixen. Dem Gentleman entfährt ein entzücktes Aufseufzen. Obwohl ich mit Unimog-Spielzeugmodellen aufgewachsen bin, finde ich, dass die IFAs irgendwie knuffig aussehen.
Andere IFAs, nämlich die Herren von IFA Wartburg, sehen zwar ebenso retro in den Siebzigern stehengeblieben aus, klingen aber anders blechern: "Es ist nicht so schlimm auf der Insel Krim". Und damit habe ich den totalen Hammerdreh dieses Textes verschossen, danke Herrn Ole für das geneigte musikalische Ohr und flüstere ihm in dieses die Empfehlung, sich die CD auf dem schnellsten Wege zu besorgen.
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Der Schmidt und sein Kettenhund. Naja. Wer mit den großen Hunden pinkeln will, sollte wenigstens ein Bein hochbekommen.
Ach ja: Der Popkulturjunkie hat live gebloggt, und ich teile seine Meinung.
Edit: Heute Morgen bei Radio Eins fand Hendryk M. Broder - völlig ironiefrei - die Sendung toll.
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Herrschaften, zwei Dinge, die mir dieses Wochenende sehr viel Spaß gemacht haben und die ich hiermit als Empfehlungen des Hauses ausspreche:
Frau Müller
Duke Special, insbesondere: Last Night I Nearly Died
und via Glam: Devendra Banhart.
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>
Wie gut, dass der Gentleman genauso ein Spinner ist.
Via alle möglichen.
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Ein sehr lieber Mensch hat letztes Jahr ein Geschenk von einer kleinen Gruppe Menschen erhalten. Leider erwies sich das Geschenk als fehlerhaft, so dass es an Einen in der Gruppe zur Reklamation übergeben wurde. Dieser Mensch, sicherlich sehr engagiert und verantwortungsbewusst, verbaselt es irgendwie. Schiebt auf. Wiegelt Nachfragen ab. Gibt nicht zu, dass er es - aus welchen Gründen auch immer - nicht schafft, die Reklamation zu erledigen. Ist aber auch nicht in der Lage, diese Aufgabe an einen anderen aus der Gruppe weiterzugeben. Das ärgert zunehmend und bürdet der Gruppe eine Verantwortung auf, die schwerer wiegt als das eigentliche Versäumnis. Ich schenke mir weitere Worte. Der Eine wird wissen, was er zu tun hat.
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Man kann sich über Amy Winehouses Frisur Marke Webervogel (beziehungsweise über ihren Drogenkonsum) wundern. Aber hallo, die Dame macht einfach verdammt gute Musik! Ich würde es jedenfalls begrüßen, wenn sie bei ihrem nächsten Konzert nicht das Publikum bespucken und -pöbeln würde, sondern das tut, was sie wirklich kann: singen.
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Wie finden Sie diesen Rohbau?
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"Du schreibst ja gar nichts mehr."
(Franziska)
Mein Weblog und ich, wir nähern uns dem verflixten vierten Jahr. Glaubt man den Scheidungsstatistiken, kommen wir also verstärkt in die Jahre, in denen es für Beziehungen heißt: bleiben oder gehen.
Die meisten werden bemerkt haben, dass sich eine gewisse Blogmüdigkeit eingeschlichen hat. Diese resultiert natürlich aus der gestiegenen beruflichen Belastung, den Arbeitsinhalten, die zur Verödung der Kreativsynapsen beigetragen haben. Zum einen. Zum anderen möchte ich mein Privatleben nicht mehr in epischer Breite zum Besten geben. Der Selbstdarstellungsdrang sank proportional, je höher der private Endorphinspiegel stieg. Das ist schön, bringt aber weniger schmutzige, ironische und emotionale Geschichten - und deutlich weniger Besucher.
Im Monat Juni waren so wenige Besucher wie seit zwei Jahren nicht mehr auf Wortschnittchen. Das kratzt am Ego und fordert eine Entscheidung. Zu gehen hieße: aufhören zu bloggen. Haben schon Viele gemacht, bei Manchen war es ein Verlust, und Einige sind an anderer Stelle ohnehin wieder aufgetaucht. Es ist eine Überlegung wert, denn Bloggen fordert. Stetiges Beobachten der anderen Blogger und Aufnehmen und Bearbeiten von Ideen, Nachrichten und Geschichten ist nur ein "arbeitsträchtiger" Teil des Bloggens und raubt viel Zeit, von der ich nicht mehr weiß, ob ich bereit bin, diese zu investieren. Länger pausieren wäre natürlich eine Möglichkeit. Aber wie für alle Junkies gilt auch für Blogger: Entweder du bleibst trocken oder bloggst weiter.
So bierernst?, kontert so mancher und bemerkt, Bloggen solle doch in erster Linie Spaß machen. Ja, antworte ich, und verweise dann doch wieder auf den immer noch latent vorhandenen Ehrgeiz, die Stammleser zu unterhalten und neue Leser zu gewinnen. Und den Spaß, den ich immer noch habe, wenn ich mit Worten spiele, andere dies aufnehmen und so den Zauber des Bloggens erstehen lassen, der es dem Journalismus so angenehm kontrastiert: Interaktion.
Die Entscheidung "Gehen" oder "Bleiben" ist also eigentlich gar keine. Ich bleibe und blogge weiter. Aber ich muss mich verändern, damit die Beziehung noch weiterhin Spaß und Spannung hat und für mich und die Leser eine Bereicherung bleibt. Es wird also in absehbarer Zeit einen Relaunch von Inhalten und Layout geben.
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