Mit cà phê wach werden.

Manche Menschen brauchen morgens eine Tasse Kaffee, um sich in halbwegs brauchbare Mitmenschen zu verwandeln. Ich jedenfalls bin weder freundlich noch leistungsbereit ohne das ölige Koffein-Schmiermittel.

Eine Starthilfe besonderer Art erhält man in Vietnam. Wer in einem Straßencafé in Saigon oder Hanoi einen cà phê bestellt, möglichst mit dem gesundheitlich anzuratenden Zusatz 'hot and white please', erhält eine Art Selbstbausatz. Auf einem kleinen Glas mit fetter, gesüßter Kondensmilch als Bodensatz steht ein kleiner Filter, aus dem dickflüssige Tropfen in Zeitlupe zu Boden fallen. Ein sämig-schokoladiger Duft entweicht dem Filter, sobald man den Deckel anhebt. Ist der Kaffee durchgetröpfelt, rührt man die Kondensmilch unter (Kalorien, Kalorien, Kalorien!) und nimmt kleine Schlucke. In Sekundenschnelle flutet der Kaffee sämtliche Hallowach-Synapsen im Hirn und sogar ich werde schneller freundlich und kommunikationsbereit. Das Gebräu* scheint einen höheren Brennwert zu haben, ist sozusagen der Diesel unter den Kaffees.


Der Gentleman und ich haben uns so einen Selbstbausatz samt Kaffeepaket mitgebracht. Mein Motor kommt jetzt morgens schneller in die Gänge!

*Vietnamesischer Kaffee besteht meistens aus Arabica-Bohnen und wird in verschiedenen Qualitäten und Mahlstufen angeboten. Ich empfehle den ehemals staatlichen Produzenten Trung Nguyen, dessen Kaffee z.B. über Yellow Star Coffee zu bestellen ist. Wer privat über Ebay kauft, sollte bei größeren Mengen daran denken, dass Kaffee mit einer Steuer belegt ist, die zu entrichten wäre, falls dies der Verkäufer noch nicht getan hat.

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Ein guter Hinweis. Sonst hat man wie ich plötzlich 20 Verfahren vom Hauptzollamt am Hals. Und dieses Amt lässt sich durch Widersprüche gar nicht erst aufhalten, sondern schickt munter Vollstreckungsandrohungen für seine angeblichen Forderungen.

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