Bassy. Reloaded.

Empfehlung des Hauses:

Nur wenige Clubs schaffen es, in einer Stadt wie Berlin über Jahre und zwei Ortswechsel hinweg zu bestehen. Das Bassy ist einer davon.

Wenig offensiv mit dem Ruf "Yeehaw!" als Cowboy-Eldorado beworben, bietet das Bassy aber noch mehr als Countrymusik. Beat und Indie werden genauso gespielt wie Johnny Cash oder die beinahe als Hausband zu bezeichnenden "Cowboymänner". Diesen Mix goutieren Szenegänger und Mittehippe ebenso wie skurrile Gestalten mit Stetson und Navajoschmuck. Das Altersniveau liegt zwischen Mitte Zwanzig und Anfang Vierzig und gut abgerockt wird ohnehin ohne Ansehen der Strapazierfähigkeit der Knochen.

Glücklicherweise haben die Macher des Bassy mit der ehemaligen Pfefferbank im Souterrain des Pfefferbergs nach einem ruhmlosen Zwischenspiel in den S-Bahnbögen nahe des Hackeschen Marktes einen Ort gefunden, an dem sie ihrem Spiel- und Gestaltungstrieb freien Raum lassen konnten. So ziert der obligate ausgestopfte Wolf die Stirnwand des zweigeschossigen Hauptraums neben Hirschgeweihen, Rifles und allerlei Trash und Kram. Die alten Gitterstangen aus der ersten Residenz wurden ebenfalls wieder angebracht und dienen als Raumteiler.

Extras: Kickertisch in einem separaten Raum, Kuschelecken im Alkoven und eine zweite Bar, die das Anstehen nach einem Bier (2,50 EUR) etwas entspannt. Und hier kommen wir zum einzigen Negativpunkt: Die entspannte Stimmung schlägt offenbar auf die Garderobendamen durch, deren Aktivität sich im Augenbrauenheben und Schwätzen erschöpfte und eine längere Schlange hervorrief als in der 5-Minutenpause vor dem Schulklo.

Alles in allem einer der Plätze, an denen ich sein mag und darf und den ich Jedem ans Herz legen möchte, der eine ganz besondere Berliner Mischung probieren will. Yeehaw!

Dieser Beitrag erschien auch bei Qype

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