Hilfsmittel.

In Beziehungen entscheiden Kleinigkeiten über Glück und Unglück eines Tages. Der Gentleman isst morgens immer ein Ei. Meistens pochiert, manchmal gekocht. "Wie magst du dein Ei", fragte er mich vor einigen Monaten. "Ich esse eigentlich keine Eier zum Frühstück, aber wenn, dann weichgekocht", antwortete ich. Ich bekam mein Ei. Es war weichgekocht. Maximal drei Minuten weich. Ich brauche aber wenigstens ein Vier-Minuten-Ei. Ich stocherte unlustig in der glibberigen Masse herum und murmelte etwas von "keinen Hunger so früh". Der Gentleman beobachtete mich, während er ein Gerät zum Einsatz brachte, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ein Eieröffnegerät.
Es öffnet Eier an einer erzeugten Sollbruchstelle, so dass die obere Eikappe problemlos mit einem Messer abzuschlagen ist. Klappt hervorragend. Mit einem Vier-Minuten-Ei ginge das allerdings noch besser. Dann spritzt der Glibber auch nicht so.

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Äh, aber sonst geht's euch gut, ja?

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Und ich dachte jetzt kommt so eine leidliche "Klopfen-oder-Abschlagen"-Diskussion. Schw-EI-n gehabt!

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Das fiele dann unter die Rubrik "Glaubensfragen", in der auch Diskurse zu Spargel mit Sauce Hollandaise oder Buttersauce, Kartoffeln festkochend oder mehligkochend oder die berühmte Butter-Margarine-Frage enthalten sind.

Eieiei.

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Immerhin besser als die Miniatur-Guillotine, die ich eines Morgens bei einem mir damals recht vertrauten Herrn auf dem Tisch stehen sah. Meine düstersten Vermutungen über Leute, die unschuldige Hühnereier köpfen, haben sich in der Folgezeit leider voll und ganz bestätigt. Da nimmt sich das Eieröffnungsgerät Ihres Herrn doch recht harmlos aus und weist wohl nur auf eine Liebe zu sauberen Sollbruchstellen hin, und nicht zu einer Neigung zu gewaltsamen Lösungen generell.

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