Bettler.

Denn die einen sind im Dunkeln
Und die andern sind im Licht.
Und man siehet die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.


(Bertold Brecht/Kurt Weill, Die Moritat von Mackie Messer aus: Die Dreigroschenoper)

Durch konsequente Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel komme ich nicht oft in die Verlegenheit, ausgestreckten Händen zu begegnen. Und verlegen, ja, schamhaft, reagiere ich, wenn eines dieser Geschöpfe in meinem Blickfeld auftaucht.
Meistens beginne ich, mich schlecht zu fühlen, denn ich weiß: Wenn ich nichts gebe, bin ich Unmensch, mitleidlos und kaltherzig. Wenn ich gebe, leiste ich der Bettelei Vorschub, unterstütze die oft im Hintergrund wirkenden Paten, die sich den Großteil des erbettelten Baren unter den Nagel reißen.
In den Sekunden der Annäherung streiten sich diese beiden Gefühle auf das Vortrefflichste. So bleibe ich in der Schwebe in einem geronnenen Moment des Nichtstuns. Bis er vorüber ist. Der Bettler und der Moment, in dem ich hätte geben können. Und es doch nie tue.

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Ich benutze die öffentlichen Verkehrsmittel jeden Tag. Jeden Tag Motz-, Straßenfeger-etc.,- verkäufer. Jeden Tag Leute, die betteln. 10 Jahre Berlin und man könnte abstumpfen. Ich sehe mir die Leute genau an, denen ich Geld gebe. Meist älteren Menschen, die in dieser Gesellschaft durchs soziale Netz gefallen sind. Man muss sich nicht schlecht fühlen, wenn man nichts gibt, da, wie Sie es sagen auch Leute dahinter stecken, die die Bettler abends mit dem Mercedes wieder einsammeln. Schauen Sie ihnen in die Auen und dann in ihr Herz und sie werden die richtige Entscheidung zur rechten Zeit treffen.

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Nein. Nicht kaltherzig.

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Ist das in Berlin so mit Paten? Mein persönlicher Bettler setzt sich immer dann, wenn er das Geld für einen Flachmann zusammen hat, in Bewegung Richtung "CoOp". Ich unterstütze somit Alkoholkonsum, aber auch gesunde Bewegung.

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Habe erst vor kurzer Zeit genau dieses zerrissene Gefühl an mir bemerkt und wollte darüber bloggen (was noch nicht passiert ist), genau so Frau Wortschnittchen: peinlich berührt, arrogant, mitleidig, Mafia, schon dran vorbei....

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