Einschlafphase. Der Moment, in dem man meint, einen Schritt zu machen und ins Leere zu fallen. Aufschrecken. Erneutes eindösen. Schrilles Sirren.
Es offenbaren sich die menschlichen Mücken-Typen.
Typ I will nicht, unter gar keinen Umständen, von einer Mücke gestochen werden, springt sofort aus dem Bett, Licht an, Kopfkissen in die Hand und sucht nach dem Störenfried. Erst, wenn dieser erfolgreich zur Strecke gebracht ist, herrscht wieder Ruhe im Schlafzimmer.
Typ II stöhnt gequält auf, zieht sich die Decke über den Kopf und sämtliche Extremitäten ein bis zur vollständigen Vermummung. Dementsprechend leidet er unter Sauerstoffmangel und schnarcht den Rest der Nacht in seinem Deckensarg.
Typ III liegt stocksteif und genervt die halbe Nacht wach und ärgert sich, dass die Mücke nur ihn umsirrt und nicht den Beischläfer. Bodenloses Ungerechtigkeitsgefühl reift zu Partnerhass, der in den frühen Morgenstunden darin gipfelt, die Scheidung einzureichen. Es sei denn, der Partner hat ebenfalls einen Mückenstich (oder tut zumindest so). Dann kratzt man sich einträchtig und schwört: "Nie wieder aus einer Mücke einen Elefanten machen!"
Typ IV hegt Mordgedanken, die aber anders als bei Typ I perfider umgesetzt werden. Die Bettdecke wird so gelegt, dass die Mücke beim Landeanflug auf dem Köderarm mit der Bettdecke erschlagen werden kann. Erfolgsquote ungewiss.
Typ V liegt ungerührt da und schläft.
Und jetzt raten Sie mal, welcher Typ ich bin. Erwähnte ich schon, dass ich vor einigen Tagen mit einem verschwollenen rechten Auge aufwachte?
... comment
... link
... link
... link
... comment
... link
... comment
... link
... link
... comment