Bauernwalking.

Bananenreiten auf Mallorca? Panzerfahren in der Schorfheide? Hoffnungslos out! Der neue Trend bei Incentives für gestresste Manager: Bauernwalking. Was'n ditte, wie der Berliner fragt.

Manche würden es als Spaziergang durch die österreichisch reizvolle Hügellandschaft der Wachau von einem Bauerngehöft zum nächsten unter Zuhilfenahme zweier Wanderstöcke bezeichnen. Andere sagen dazu 'Nordic Walking' light mit Schnapserl-Pause. Sie können, werte Leser, sich sicherlich vorstellen, wie erfreut ich war, als ich zu einem solch lustvollen Incentive eingeladen wurde. Dabei war ich doch gerade einmal nur so ein bisschen gestresst in meinem Managerdasein. Aber man kann ja nicht gegen seine Chefs, und so machte sich an einem leicht verregneten Morgen eine Horde Manager in legerer Freizeitkleidung auf den Weg in das Abenteuer Bauernwalking. Wir bekamen von der engagierten Bruni aus ledrigen Händen jeweils zwei Stöcke in die Hand, einen Brotbeutel und eine Umgebungskarte mit roten Kreisen, die unsere bäuerlichen Zwischenstationen bezeichneten. Wer auch nur ein wenig Ahnung von Geografie hat, kann Höhenunterschiede auf solchen Karten erkennen und zieht schon einmal leidvoll die Stirn zusammen in Erkenntnis der folgenden Wadenkrämpfe.

Aber wer kneift, ist des Managerdaseins nicht würdig und so stapften wir los. Vom malerisch in einer baumbestandenen Senke liegenden Hof des Bauern Zirtz zum auf einer kleinen Anhöhe gelegenen Gehöft des Herrn Hinteregger waren es knapp zwei Kilometer und 50 Höhenmeter. Der Atem von Herrn P., gestresster Manager in der Personalabteilung (hier lachen wir einmal laut auf!), fängt schon an zu pfeifen. Nach der Ankunft bei Familie Brunmayr dürfen wir den ersten Nussschnaps kosten und laufen die dreieinhalb Kilometer und weitere 60 Höhenmeter zu Herrn Guggi Waldheimer in seinem Einödhof wie auf Wolken. Immer schön die Stöcke einstechen, schärft uns Bruni ein. Wir stechen und stechen. Ich bekomme Seitenstechen.

Herr M., ein sympathischer Mittfünfziger aus der Automobilbranche, greift indes zum bei Familie Brunmayr erstandenen Flascherl und sich kurz danach in dramatischer Geste ans Herz. Bruni gefällt dieses verweichlichte Getue gar nicht und sie herrscht Herrn M. an, sich nicht so zu haben. Herr M. beißt die Zähne zusammen. Nicht umsonst ist er so hoch angekommen - da werden ihm doch die 350 Höhenmeter nichts ausmachen, die noch vor uns liegen!

Der nächste Hof ist Mittagsziel und gleichzeitig Lazarettstation für blasenversehrte Füße. Herr P. weint leise in sich hinein. Personaler! Herr M., dessen bläuliche Gesichtsfarbe wunderbar zum legeren Freizeithemd passt, lässt sich ächzend neben den Kachelofen in Bäuerin Näsers Stube fallen. Schnäpse!, japst er. Frau Näser reicht Stamperln herum. Birnenschnaps vom letzten Jahr - lecker!

Der Stress fällt sichtbar von allen Teilnehmern ab. Den Rückweg dürfen wir in einem Pferdewagen antreten. Herr P. fächelt dem zusammengekrümmten Herrn M. Luft zu, während alle 'Hoch auf dem gelben Wahagen' singen. Ein schöner Tag. Bruni verabschiedet uns mit einem Stockhieb. Hinterher sind alle total kreativ und steigern eifrig die Gewinne ihrer Arbeitgeber. Bauernwalking ist das neue Nordic Walking. Go for it. Go for Schnaps.

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Lässt sich das mit Bauerneinleitung verknüpfen?

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Oh Gott, Sie Ärmste, ich beneide Sie nicht (es sei denn, Sie hatten genug von Hofmuttis Selbstgebranntem um zu Verdrängen). Wie demotivierend muß es sein, Vorgesetzte ob abverlangter körperlicher oder trunkhaft-standhafter Leistung versagen zu sehen.

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Ich neige ab einer gewissen Außenreizbelastung zum Fatalismus.

Herr Effchen, Sie meinten: Bauernlegung?

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Hört sich mehr nach
Nordic Wakling an

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