Frühsport.

Zu den unangenehmsten Begegnungen gehört mit Sicherheit das Treffen von Kollegen am Morgen in der U-Bahn. Man grüßt sich, vertieft sich in Buch oder Zeitung, aber dann: Nach dem Aussteigen die Frage, ob man gemeinsam in Richtung Büro laufen soll. Man müsste sich ja vielleicht über das Wetter oder den Dreck auf den Straßen unterhalten, Smalltalk machen. Meine morgendliche Soziophobie verbietet mir derartige Freundlichkeiten. Ich vermeide solche Situationen, indem ich in meinen bekannten Landser-Schritt verfalle. Zack. Zack. Zack. Im Stakkato wirbeln meine Beine Richtung Werkstor. Einholen geht nicht. "Sie wollen aber schnell an den Schreibtisch", sagt der neue Kollege, als ich ausgepumpt und mit heraushängender Zunge meinen Computer anwerfe.

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Das kenne ich. man weiß nie so recht, worüber man sich unterhalten soll. Das Wetter bietet ja meist dankbaren Gesprächsstoff, nur ist es immer so schwer, für mich zumindest, zu früher Stunde seine Zähne überhaupt auseinander zu bekommen. Das war ja schon mit den Augen schwer.

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Ich empfehle, eilig zum Handy zu greifen. Das klappt. Nicht, daß ICH sowas je machen würde...

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Deswegen
unter anderem bin ich heilfroh, alleinfreischaffender zu sein. Allein die Vorstellung, jeden Tag von Mitarbeitenden umzingelt zu sein, erinnert mich an "Stromberg" und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Lange genug sowas gehabt - nie wieder! Und deswegen kann ich ohne Bedenken Straßenbahn fahren, morgens und abends...wenn es denn eine gäbe hier!

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