"Weißt du", sagt P. und seufzt kurz auf, "das wird mir jetzt schon wieder zu Beziehungs-like." Kurz erwäge ich, aufzustehen, P. zu schütteln, ihm links und rechts eine zu scheuern und mit dem Ausspruch "ihr Männer seid doch alle gleich!" einfach sitzen zu lassen.
Seit acht Wochen trifft er sich regelmäßig mit U. Kino, Essen, gemeinsam verbrachte Nächte. Sie telefonieren fast jeden Tag, schreiben sich Mails, SMS. Kurz, sie stimmen sich aufeinander ab und ein. "Stimmt", bestätigt P. und fängt an, sich unter meinen streng gerunzelten Augenbrauen unbehaglich zu fühlen, "wir sind schon sehr in Kontakt. Aber..." - "Was: Aber", hake ich nach und denke noch einmal über die Möglichkeit nach, den P. als Stellvertreter kurz durchzuprügeln.
"Aber ich will eigentlich keine Beziehung. Ich finde das alles anstrengend. Immer wollt Ihr Frauen gleich Verbindlichkeit und Planung und Termine! Das ist schlimmer als im Büro." Nee, ist klar. Wir bösen Frauen wieder mal. "Aber, mein Lieber", setze ich zu einem umfangreichen Monolog an, der sich im Wesentlichen mit den Formen der Liebe, gemeinsamen Aktivitäten und der Vision von Nähe befasst, bremse mich aber in letzter Sekunde und nehme lieber noch einen tiefen Schluck vom Rotwein. Manches muss man nicht ausführen. "Wann wollt ihr euch wieder treffen", frage ich stattdessen. "Morgen", antwortet er und auf seinem Gesicht erscheint ein kleines, verliebtes Lächeln. Geht doch.
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Glück ist im Grunde nur eine Frage der Balance...(Pe Werner)
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