Dienstag, 11. Oktober 2005
Albmahr.
Da sitzt er auf meiner Brust und grinst. Nach Atem ringend versuche ich ihn zu schlagen, auf dass er verschwinde und nie wiederkehre. Noch im Ausholen springt er behände hoch und landet mit einem dumpfen Schlag in meiner Magengrube. Mir wird übel, noch mehr als bei den Bildern die ich gerade im Traum sehen musste: Zwei Körper, die übereinander kriechen, in leidenschaftlicher Umarmung, murmelnd, stöhnend. Der Hass, den ich dabei empfinde, ihn zu sehen, wie er eine Andere zum Gegenstand seines Begehrens macht. Der Vertrauensbruch klebt an mir wie Pech, zäh und schleimig. Der Albmahr bohrt seinen linken Zeigefinger in mein Herz und murmelt schelmisch: "Schlaf schön und träume süß."
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luise,
Dienstag, 11. Oktober 2005, 20:59
Träume sind Schäume, erst, wenn Sie den Finger hineinbohren können, sollten Sie sich um den Schlaf bringen lassen.
Begehren? Das ist ein vorübergehender Zustand, der sich von ganz alleine reguliert, nach der vierten Tafel Schokolade darf es dann auch wieder Rollmops sein.
Haben Sie eigentlich schon einmal geträumt, Ihnen wären alle Schneidezähne ausgefallen?
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bella_blog,
Dienstag, 11. Oktober 2005, 21:08
Dieser Zustand ist wirklich gut von Ihnen beschrieben worden.
Diese Art von Träumen habe ich auch des öfteren und ich muss gestehen, es ist ein schreckliches Gefühl in diesem Moment einfach nur hilflos dazustehen und zu wissen, dass man nichts tun kann.
@luise
Die Sache mit den Schneidezähnen habe ich auch schon hinter mir.
Sie wissen nicht zufällig, was das bedeutet, oder?
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wortschnittchen,
Dienstag, 11. Oktober 2005, 21:29
"Ausfallende oder lockere Zähne deuten an, dass Ihnen bewusst ist, dass Sie eine Form des Übergangs durchleben, die vergleichbar ist im Schritt vom Kind zum Erwachsenen oder vom Erwachsenen zu Alter und Hilflosigkeit. Wenn jemand im Traum fürchtet, ihm könnten die Zähne ausfallen, geht es um die Angst, alt und nicht mehr begehrenswert zu sein oder um die Angst vor dem Erwachsenwerden." (
Quelle: Traumdeutung)
Na, bitte! Die Angst vor dem Erwachsenwerden ist's!
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kleinesf,
Mittwoch, 12. Oktober 2005, 11:55
Ich kann immer nicht schreien. Und wenn ich reden will, quellen mir so Gräten und Fussel aus dem Mund.
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bella_blog,
Mittwoch, 12. Oktober 2005, 20:48
" Wenn jemand im Traum fürchtet, ihm könnten die Zähne ausfallen, geht es um die Angst, alt und nicht mehr begehrenswert zu sein oder um die Angst vor dem Erwachsenwerden."
Das stimmt mich doch ein wenig nachdenklich...hm.
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texturmutant,
Mittwoch, 12. Oktober 2005, 21:58
Ich nehme mal an, dass die Nachdenklichkeit weitestgehend unbegründet ist. Soweit ich die Sache beurteilen kann, verhält es sich wohl so, dass man zwar im groben von solchen Modellen wie in der "Traumdeutung" ausgehen kann, dass man aber bei der Deutung eines Traumes eher auf seine Assoziationen acht geben sollte. Woran denken sie, wenn sie sich die ausgefallenen Zähne ins Bewußtsein rufen? Welche Gefühle und vor allem welche Ängste weckt diese Erinnerung? Vor Allem die Zweifel sind ein wichtiger Indikator dafür, dass das Bewußtsein etwas zu verbergen sucht, was im Unbewußtsein vor sich hin brodelt. Freilich lassen sich viele Dinge anch gewissen Schemata erklären, was zum größten Teil daran liegt, dass viele Menschen immer wieder die gleichen Kompromisse eingehen und demnach auch ähnliches zu verarbeiten haben (und als eine Art Verarbeitungsvorgang könnte man den Tarum auch sehen).
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