Wahllos.

Wie in einer Quizshow fühlte ich mich als ich aus der Wahlkabine trat. Kaum Gewinne, viele Nieten.

Deutschland, wohin gehst du? Mit wem hältst du Händchen, flirtest augenzwinkernd, weil es der begehrteste Partner war, obwohl dir der kleine, dicke Versager dort hinten besser gefallen hätte?
Ach, strategische Überlegungen waren es, antwortest du. Das kann ich dir nicht ganz glauben. Bist du in Wirklichkeit nicht doch so, wie der Stall aus dem du kommst: Spießíg, piefig und konservativen Wertvorstellungen zugeneigt?
Protest, schreit es aus dir heraus. Ich wollte doch nur das Beste für alle. Arbeit, Wohlstand, billigeres Benzin. Haha, da muss ich lachen, das Beste für alle? Du Lügner, du willst nur das Beste für dich, weil du an die alten Darwinschen Regeln glaubst. Und du willst unbedingt zu den Starken gehören, der Elite, obwohl du nur Mittelmaß bist. Und du verachtest diejenigen, die den Bodensatz bilden. Dabei stehst du selbst am Rand dessen, was du als "Abgrund der Armut" bezeichnest.
Na, was sollte ich denn sonst tun, fragst du beleidigt. Darauf kann ich dir nur eine Antwort geben: Wenn du deine Überzeugungen einmal verraten hast, wirst du es immer wieder tun. Das nächste Mal hörst du auf dein Herz, okay?

Die Lichter der Show gehen aus. Sie haben gewählt. Und das wäre Ihr Preis gewesen.

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Schönes Schnittchen von dem Moment. Meiner fühlte sich gut an. Habe ebenfalls nicht nach Geldbeutel gewählt.

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