Mehr Traum(a).

Ich lebe in Zeiten bewegter Fantasie. Letzte Nacht wurde ich im Traum gefangen gehalten. In einem Fertighaus, eingerichtet von Möbel Höffner. Überall standen kleine Lämpchen und Schälchen mit Blütenpotpourri. Die Wände waren ockerfarbig, der Boden mit hochflurigem Teppichboden bedeckt. Ich wollte fliehen, doch die Rolläden ließen sich nicht öffnen. Schweißgebadet wachte ich auf.

Ich sollte mir diese Heimwerkerfee-Sendungen nicht mehr ansehen.

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Hochflurig?
Wie darf man sich diesen Teppichboden vorstellen - war der im Flur an die Decke geklebt?

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Ach, Herr Mark793, wo wäre ich ohne meinen liebsten Korrekturblogger? Versunken im Morast der deutschen Rechtschreibung. :)

Natürlich muss es hochflorig heißen.

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Also mitnichten
wollte ich an Ihrer Orthographie herumkritteln. Hätte ja auch eine Metapher gewesen sein können, immerhin ging es um eine Traumbeschreibung. Warum soll es in einer geträumten Wohnung keine hochflurigen Teppichböden geben dürfen? Daher meine Neugier.

Als Grande Dame der Gegenwartsarroganz hätten Sie ja auch antworten können: Junger Mann, wenn Sie nicht wissen, wie ein hochfluriger Teppichboden aussieht, dann ist das Ihr Problem... ;-)))

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Sie dürfen immer an meiner Orthographie (Orthografie?) herumkritteln. Ich erteile Ihnen die Lizenz. Und, junger Mann, in unserem Alter übersieht man so manchen Fehltritter, nicht wahr?

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Tja, was ein Timing:
Jetzt, wo ich allmählich altersmilde und kurzsichtig geworden bin, krieg ich die Lizenz zum Kritteln. Früher (kurz nach der Währungsreform) waren meine Kritteleien noch gefürchtet in Stadt und Land. Aber heute, da sag ich doch mit Becker-Heinz: "Isch bin jo wirklisch net tolerant - awa alles hot sei Grenze."

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Nun, Frau Wortschnittchen, auch die Bedeutung dieses Traums liegt natürlich auf der Hand: Als glaubensfeste Katholikin sind Sie zwar in im Großen und Ganzen standhaft gegenüber dem Großstadtleben mit allen seinen Versuchungen geblieben; hier und da ist Ihnen möglicherweise doch eine - wenn auch lässliche - Sünde unterlaufen. Ihr Schutzengel, um Sie vom Pfad des Verderbens nachhaltig abzuhalten, führt Ihnen daher im Schlaf alle Greuel der Hölle vor, um Sie zum rechten Dasein eines Christenmenschen zurückzuführen.

So ist das.

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Oh, Frau Modeste, auch wenn die glaubensfeste Katholikin niemals war und seit letztem Jahr formell nicht mehr ist, und der großstädtische Sündenfall bisweilen mit mehr als blaugeschlagenen Knien verbunden war - eine solche Hölle möchte man doch niemandem antun! Es ist das Fegefeuer der Vorstädte, durch das ich nächtens gehe. Überall Gartenzwerge, die mich mit ihren kleinen Schaufeln peitschen und Schrebergartenkollegen, deren Chor aus "Morgen wird's sonnig: Gartenwetter!" trommelfellzerfetzend ist...

Ich wache morgens als Engel auf, nur um nachts wieder in die Hölle abzutauchen. Das ist kein Leben.

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Sie werden von Gartenzwergen gepeitscht? Und dann in einem Haus gefangenengehalten? So fangen oft hochinteressante Träume an.

Aber als Sie die Bude dann beschrieben haben, war schnell klar - das ist ja ein Alptraum!

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